Wie furchtbar traurig
dieses Buch in manchen Kapiteln doch ist, aber es ist ein ganz wichtiges Buch, das gleichzeitig aufklärt und auch Mut macht. Ich habe es sehr gerne gelesen, auch, weil Weggucken die Probleme dieser Tiere nicht helfen wird. Nina Messinger leistet mit ihrem Buch einen wichtigen Beitrag für die Tiere und für die Menschen. Fragen über Fragen, auf die es nicht so einfach ist,
Antworten darauf zu finden. Das Leben auf Erden ist für viele Tiere die Hölle. Ich bin sicher, dass die meisten Menschen sehr
wohl Bescheid wissen, wie grauenvoll die Tiere weltweit hier behandelt
und getötet werden. Warum haben sie immer noch Appetit auf Fleisch?
Ganz klar, Fleisch hat
auch Suchtpotenzial, dafür sorgen schon die Stoffe, die von der Lebensmittelindustrie dem Fleisch chemisch
beigemengt werden ...
Lt. der Autorin werden
ca. 1600 Tiere pro Sekunde weltweit getötet. Ein Treblinka ohne Ende. Eine pausenlose Tötungsmaschinerie, und wir gucken dabei bewusst oder unbewusst zu ...
Wo bleibt unsere
Empathie, wenn wir darüber in den Schlagzeilen lesen? Oder wenn wir uns dazu Dokumentationen anschauen? Es finden auf so vielen Kanälen Aufklärungsarbeiten
statt. Mitgefühl ist uns doch angeboren. Kleinkinder würden nie freiwillig
Fleisch essen, wenn sie wüssten, dass ein getötetes Tier auf deren Teller liegt
…
Ich musste einzelne Kapitel querlesen, weil die Artikel zu heftig waren ...
Sich erneut bewusst zu
machen, dass in jeder Sekunde so viele Tiere gequält und getötet werden, stimmt
mich unendlich traurig und einsam, weil ich kaum mit jemanden darüber sprechen
kann … Dieses Buch hat mir ein wenig die Einsamkeit genommen. Die Autorin hat darin
die Namen berühmter Menschen aufgelistet, die sich vegetarisch ernährt haben.
Menschen aus dem Abendland, Menschen aus vorherigen Jahrhunderten, Menschen aus
unserer Zeit. Schon immer gab es Menschen, die eine Pflanzenkost vorgezogen
haben, weil sie es als grausam empfunden haben, Tiere für den Gaumen zu töten oder
töten zu lassen, obwohl es damals noch keine Mastbetriebe und keine Legebatterien gab. Ein paar dieser VegetarierInnen möchte ich hier festhalten:
Johann Wolfgang von
Goethe
Richard Wagner
Voltaire
Immanuel Kant
Plutarch
Reinhard Mey
Rainer Maria Rilke
Dustin Hoffmann
Leonardo da Vinci
Albert Einstein
Franz Kafka
Pythagoras
Seneca
Paul McCartney
Friedrich Nietzche
Horaz
Leo Tolstoi
Platon
Arthur Schopenhauer
Nena
Mutter Theresa
Mein Hauptinteresse gilt eigentlich gar nicht mal die gesunde oder ungesunde Ernährung, darum geht es nämlich auch hauptsächlich
in diesem Buch, mir geht es einzig und allein um das Tierleid, das bekämpft
werden sollte. Denn wäre Fleisch tatsächlich so gesund, wie es von der
Fleischindustrie angepriesen wird, dann würde es das Abschlachten der Tiere
rechtfertigen. Deswegen reden ja viele unreflektierte VerbraucherInnen vom Fleisch glücklicher
Rinder und vom Ei glücklicher Hühner ... Kein Tier ist glücklich, wenn es
getötet wird oder wenn es auf Akkord produzieren soll …
Außerdem, wenn ich mir
unsere pflanzlichen Lebensmittel betrachte, werden diese ebenso in Massen
gezüchtet und mit giftigen Präparaten bespritzt. Aktuell steht ja noch dieses umstrittene
hochgiftige Pflanzenschutzmittel Glyphosat im Brennpunkt, dass man gar nicht
mehr weiß, was man heutzutage noch essen soll. Selbst Bioprodukte stimmen mich
kritisch, denn wenn das Glyphosat ins Trinkwasser gelangt, dann werden auch die
Bioprodukte vergiftet werden. Unabhängig davon, wie viele Tiere vor uns noch sterben
werden, die sich rein pflanzlich ernähren, daran möchte ich gar nicht denken.
Außerdem sind
pflanzliche Bioprodukte viel zu teuer, nicht jeder Mensch kann sich diese
leisten. Eine Zweiklassengesellschaft auch in Sachen Lebensmittel und Ernährung;
das darf nicht sein. Lebensmittel müssen für alle Menschen bezahlbar sein, wenn
wir eine gesunde Gesellschaft haben wollen, die das Gesundheitssystem nicht außergewöhnlich belastet …
Wieder zurück zum
Buch. Auf manche von mir im Stillen gestellten Fragen konnte ich eine Antwort
finden. Sehr oft muss man sich von manchen Fleischkonsumenten dumme Sprüche
gefallen lassen, dass die, die kein Fleisch essen, auch kein Gemüse und kein
Obst essen dürften, da die pflanzlichen Lebensmittel auch Lebewesen seien. So
konnte mir die Autorin helfen, darauf eine plausible Antwort zu finden:
Früchte, Getreide und viele Gemüsearten werden ferner erst dann geerntet, wenn sie auch von Natur aus sterben würden. So fällt der Apfel, die Nuss ohne menschliches Zutun vom Baum, wenn er/sie reif ist. Der Verzehr von Pflanzen steht somit im absoluten Einklang mit den Naturgesetzen. (40)
Fleisch ist im Gegensatz zur pflanzlichen Nahrung tot und energielos. Getreidekörner können bei guter Lagerung auch nach vielen Jahren noch keimen, Früchte können nachreifen, eben weil in Pflanzen Lebensprozesse stattfinden. Beim Fleisch ist dies nicht mehr der Fall, oder haben Sie schon mal ein Kalbsschnitzel nachwachsen gesehen? (70)
Fleisch dagegen,
sobald das Tier geschlachtet wird, fängt an zu verwesen, weil es totes Fleisch
ist. Um den Verwesungsprozess hinauszuzögern und damit es für lange Zeit im Fleischregal
eines Supermarktes gelagert werden kann, wird das Fleisch mit vielen versteckten chemischen Zusatzstoffen versorgt, auch roter Farbstoff und künstliche Geschmackverstärker
werden hinzugefügt, denn sonst, so die Autorin, hätte das Fleisch eine eher
graue Farbe und würde abscheulich schmecken. Schon alleine diese Vorstellung
finde ich eklig und so betrachte ich den Gebrauch des Begriffs, Leichen auf dem
Teller zu haben, als gerechtfertigt …
Auch wenn wir selbst
das Tier nicht abschlachten, so sind wir aber als VerbraucherInnen diejenigen,
die das Töten der Tiere in Auftrag geben, sodass wir indirekt, in passiver Form,
an dem Töten beteiligt sind.
Ich versuche oft in
meinem Bekanntenkreis über diese Problematik zu sprechen, wenn mich Videos zu
dieser Thematik erreichen, und ich diesen Schmerz schlecht aushalten kann, dann
bekomme ich häufig zu hören, dass man sich das nicht anschauen dürfe:
Wer feige wegschaut bei anderer Schmerz und Pein, glaubst du wirklich, das kann ein Mensch sein? Möchtest du wirklich spurlos wieder vergehen, nichts erreicht, nichts hinterlassen, ohne deine Aufgabe zu verstehen? Hilf mit, die Erde für alle Lebewesen lebenswert zu machen, hab Mut, lass dich nicht beugen und hilf den Stummen und Schwachen. (245)(Nina Messinger)
Mein Fazit zu dem
Buch?
Ich könnte das ganze
Buch zitieren ... Ich kann jedem empfehlen, dieses Buch selbst zu lesen. Es
geht hier nicht nur um die Gewalt an Tieren. Messinger stellt eigentlich die
Lebensmittel, vegane und nicht vegane, in den Mittelpunkt und beantwortet Fragen,
wie gesund Fleisch tatsächlich ist? Wie viele Proteine benötigt der Mensch in
Wirklichkeit? Sie geht auch auf die Intelligenz und auf die Einfühlbarkeit der
verschiedenen Tiere ein. Zusätzlich hat die Autorin schöne Zitate mit eingefügt,
die auch Mut machen, denn
Messinger klagt nicht
an, sie informiert lediglich die LeserIn in sachlicher Form über diese
umstrittenen Themen zum Fleischverzehr. Mit ihrem Buch macht sie auch Mut, einen
friedlichen Weg zu gehen, sich für eine gewaltfreie Ernährung einzusetzen. In
den hinteren Kapiteln findet man interessante Interviews verschiedener
Menschen, die einen Namen in der Öffentlichkeit haben, wie z. B. Theologen,
Ärzte, Ernährungswisssenschaftler u.v.m.
Wenn du keinen Menschen töten kannst – gut;
Kannst du kein Vieh und keine Vögel töten, noch besser; Keine Fische und Insekten, noch besser. Bemühe dich, so weit wie möglich zu kommen. Grüble nicht, was möglich ist und was nicht –
tue, was du mit deinen Kräften zustande bringst – darauf kommt es an.(Leo Tolstoi)
Viele leckere vegane
Rezepte hat Nina Messinger in ihrem Buch mit abdrucken lassen. Damit möchte sie zeigen, dass
eine vegane Ernährung keinesfalls einseitig und fade schmecken muss. Und wer es richtig macht, die oder der muss auch keine Mangelerscheinung befürchten, denn in Pflanzen und in Früchten sind alle Mineralstoffe, Vitamine und Proteine enthalten, die wichtig und lebensnotwendig für Körper und Geist sind.
Weitere Informationen zu dem Buch
Ich möchte mich recht herzlich für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar beim Verlag Smaragd bedanken.
· Taschenbuch: 272 Seiten
· Verlag: Smaragd Verlag; Auflage: 2. Auflage (2012)
· Sprache: Deutsch, 17,80 €
· ISBN-10: 3941363476
Und hier geht es auf die Verlagsseite von Smaragd.
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Es gibt nur eine Aufgabe,
und die besteht darin,
die Liebe zu vermehren.
(Leo Tolstoi)
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