Samstag, 4. Januar 2014

Jonas Jonasson / Die Analpabetin, die rechnen konnte

Abbruch

Mir gefällt das Buch gar nicht, sodass ich es nach mehr als einhundert Seiten wieder abbrechen musste...

Und den Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg ... dem brauche ich mich auch erst nicht zu nähren, der wird mir auch nicht gefallen. Habe mir nun einige Rezis angeschaut, und man findet bei den kritischen Leserinnen eines gemeinsam: Der Autor wiederholt sich, schreibt nach dem ähnlichen Konzept wie im ersten Band. 
Schade... .


Habe mir überlegt, woran das gelegen haben könnte, dass mir der Inhalt so gar nicht zugesagt hat. Der ganze Inhalt wirkt auf mich absolut nicht authentisch... Das kleine schwarze Mädchen, das erst nicht lesen konnte, lernt innerhalb von ein paar Buchzeilen lesen und beherrscht auch die akademische und wissenschaftliche Schriftsprache. Das war das Eine, das mir nicht gefallen hat. Und später die weiteren Verläufe kamen mir auch gekünstelt und unecht vor.

Da die kleine Nombeko ja doch lesen konnte, auch wenn sie es erst erlernen musste, passt meiner Meinung nach auch der Buchtitel nicht wirklich. Denn eine Analphabetin war sie schließlich doch nicht mehr. Und mussten wir nicht alle erst alphabetisiert werden und bezeichnen uns ja auch nicht als AnalphabetInnen. Ihren späteren Chef, der sie durch einen schweren rassistischen Zug über einen selbstverschuldeten Verkehrsunfall wegen Alkohol am Steuer zu seiner Gefängnisinsassin im eigenen Haus machte, mit Ghettozaun und Scheinwerferlicht im Freien, bis Nombeko ihre Schuld abgesessen hat. Ein studierter Techniker, so hält Nombeko ihm "Vorlesungen" zu den vielen mathematischen Theorien, die sie sich aus den Lehrbüchern angeeignet hatte. Ihr Chef besaß eine große Bibliothek, aus der sie sich die Bücher herausnahm und sich die komplexen Theorien mühelos angeeignet hat, an denen selbst Wissenschaftler zu knabbern haben. Der Chef wunderte sich über das Wissen dieses jungen Mädchens, eine Schwarze noch dazu, die, dessen Welt- und Menschenbild nach zu urteilen, sowieso nicht abstrakt denken konnte. 

Die Themen fand ich an sich nicht uninteressant aber wie sie verpackt wurden, fand ich nach meinem Geschmack recht unpassend und zu verkopft. 

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Man muss dem Schicksal Zeit geben, sein letztes Wort zu sagen
(Metin Arditi)

Gelesene Bücher 2014: 02
Gelesene Bücher 2013: 81
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