Sonntag, 1. August 2021

Antworten-Antworten-Antworten auf E-Mail Zuschriften

Bildquelle: Pixabay

Endlich Urlaub, ab Montag, den 02.08.21 bis einschließlich Freitag, den 13.08.21. Ich freue mich so sehr darauf, dass ich mir vorgenommen habe, somit das Wochenende zu nutzen, um auf Beiträgen zu antworten, bevor der Urlaub mit Gandhi beginnen kann ... 

Hallo, ihr Lieben,
guten Abend. Ich möchte mich ganz herzlich für die vielen Zuschriften via E-Mail bei euch bedanken. Ich scheine wohl mit meinem letzten Posting, siehe hier, eine Lawine losgetreten zu haben, die mein Postfach zum Füllen gebracht hat. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Spannend euch zu lesen. In den Mails waren viele Fragen, auf die ich nicht alle eingehen kann. Ich möchte später im ersten Part mal ein paar Statements zusammenfassen, die sich wiederholt haben und im zweiten Part fünf konkrete Fragen aufgreifen, die sich ebenso wiederholt haben, ich aber dennoch eine Auswahl treffen musste, da ich nicht alle Fragen hier auf meinem Blog beantworten möchte. Aus dem einfachen Grund, weil sie mir zu persönlich sind, ich aber verstehe, wenn euch diese Fragen an mich sehr bewegen. Aufgrund der Datenschutzbestimmung gebe ich die Fragen nur im Telegrammstil und anonym wieder. 

Viele Zuschriften und Fragen zu Tierthemen waren ebenfalls dabei. Famous; dies zeigt, dass ich mit diesem Themengebiet auf großes Interesse stoße und damit nicht nur für mich weiter machen werde. 

Eine Bitte habe ich: Versucht doch bitte in die Kommentare zu schreiben, dann haben auch andere etwas davon und ich spare mir Arbeit, diese Mails zu komprimieren. Ihr könnt anonym schreiben, wenn ihr Probleme habt, euren Namen zu nennen. Auch Kritiken sind erwünscht, aber bitte höflich. 

Ihr benötigt auch keine Homepage, keine Website, um Kommentare zu posten. Viele besitzen tatsächlich keine Website und sind auch aus diesem Grunde zurückhaltend, wie ich mir habe schreiben lassen.

Bestimmte Themen dürfen auch persönlich sein, weil wir Menschen sind /

Objektivität nicht um jeden Preis
Es geht hier um Literatur und um bestimmte Tierthemen und nicht um unser tiefstes privates Liebes- oder Familiengeheimnis, das öffentlich ausgeschüttet werden soll. Wenn ich sehe, welch ein Furore z. B. auf FB über intime private Fotos u. a. gemacht wird, grenzt das m. E. nach schon an Voyeurismus, während bei wichtigen Themen Zurückhaltung gepflegt wird, so wundere ich mich häufig, wo hier die Schamgrenze zwischen wirklicher Peinlichkeit und Seriosität gezogen wird? Habt also Mut. Ich bin der Meinung, dass man mit jedem einzelnen tollen, tiefsinnigen Gedanken, den man in die Welt hinausträgt, damit à la Charles Dickens den Planeten ein klitzeklein wenig nicht nur besser, sondern auch wärmer machen kann. Und ihr tragt dazu bei, die Welt draußen im Austausch mitzugestalten. Deshalb kommt raus aus Eurer Komfortzone und traut euch.

Mich haben eure Beiträge viele Tage beschäftigt und habe lange gebraucht, sie zu verarbeiten, weil auch fast täglich neue reinkamen und ich viel in mich gegangen bin und mich gefragt habe, wie ich damit umgehen soll, weil ich sie nicht unbeantwortet lassen möchte. 

Es befanden sich aber auch viele skurrile E-Mails darunter, die mich schmunzeln ließen und andere haben mich dagegen verwundert, und ich mich fragen musste, wie ist z. B. dieser Mensch nur auf meinen Blog gestoßen, weil er so gar nichts mit Literatur, geschweige denn mit Tieren zu tun haben muss???? Aber dazu später mehr an einem Beispiel. 

Beginnen wir mit Part I

Zusammengefasste Eindrücke

Enthusiasmus und beseelte Buchbesprechungen
Zu den allgemeinen Statements hat mich am meisten gefreut zu lesen, dass in meinen Texten die Liebe zu den Tieren und zu den Büchern hindurchdringen würde und ich damit viele in der Leselust angesteckt hätte. Eine schrieb, dass man an meinen Texten den Enthusiasmus herauslesen könne, eine andere schrieb von beseelten Buchbesprechungen. 

Welch eine Freude für mich, dies zu lesen. Dies ist ein wunderbares Feedback, ganz herzlichen Dank dafür. Das macht Mut weiterzumachen trotz der derzeitigen prekären Zeitsituation. 

Ich bin außerdem kein Mensch, der in Schablonen denkt und schreibt.  Hierbei zitiere ich meine Bücherfreundin 

 Anne-Marit: 

Das ist dann wie eine Vorlage, in der der Haupttext identisch ist und nur die Namen der Protagonist*innen und die Schauplätze angepasst werden. Das Menschliche verflacht immer mehr. 

Weder Rezensionen noch Bewertungen möchte ich schablonieren, und wenn doch, dann kreiere ich vor allem für die Buchbewertungen mein eigenes Raster, weil ich besondere Kriterien für wichtig erachte, auf die sonst zu wenig geschaut wird. Ich gucke eben durch eine andere Brille, da ich die verschiedenen Lebenswelten innerlich sehr intensiv wahrnehme. 

Gute Buchempfehlungen
Andere haben geschrieben, dass sie auf meinem Blog viele wunderbare Bücher gefunden hätten, sogar Buchgeschenke für Freund*innen oder Familienmitglieder und fanden es schade, dass der Blog plötzlich so still wurde. 

Autor*innen als Multiplikator*innen und als unsere Transferpartner*innen
Wenn ich Feedbacks dieser Art lese, dann betrachte ich die Autor*innen als unsere o. g.  Partner*innen und so schwelge ich vor mich hin, denn der Dank gilt eigentlich nicht mir, sondern ihnen, dass ich geistige Ideen, die die Autor*innen mit ihren Büchern an mich weitertragen- und wiederum ich sie mithilfe meines Blogs in euch weitergeben konnte, ohne es gewusst oder geahnt zu haben, erfüllt mich mit ganz viel Freude und Liebe, denn es sind die Autor*innen, die helfen, dass neue Gedanken und neue Ideen in uns entstehen. Sie helfen uns, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Sie sind es eigentlich, denen Dank gebührt, denn sie machen unseren Kopf und unsere Seele schwanger mit ihrer elektronischen Feder und mit ihren Worten. Sie verhelfen uns zu einem neuen gedanklichen und seelischen Outfit, wenn man nur offen dafür ist. Dankeschön an euch und an die tollen Schreiberlinge von Schriftsteller*innen. 

Part II

5 Zusammengefasste Fragen

Frage 1

Warum sind Sie aus FB ausgetreten? Dort gibt es jede Menge Leserunden. Von Langeweile keine Spur.
Das stimmt. Aber die Leserunden haben mich angestrengt. Es waren zu viele Teilnehmer*innen. Und viele waren nicht mal berufstätig. Wenn man den ganzen Tag arbeitet, man dazu noch zehn Stunden außer Haus ist, und man sich abends an den Bildschirm setzt und sieht, wie viele Runden in der Zwischenzeit schon diskutiert wurden, dann ist man einfach zu müde für eine Leserunde in dieser Form, um sich auf das Tempo der anderen einzustimmen. Nicht zu müde, um über ein Buch zu sprechen, aber zu müde, noch zusätzlich die vielen Kommentare der Mitdiskutant*innen zu lesen, zu verdauen und darauf noch schriftlich zu antworten. Und wenn man das nicht gemacht hat und man einen Gedanken eines anderen, ohne es zu wissen, wiederholt hat, tja, dann kam häufig der große Zeigefinger á la, das wurde doch schon gesagt, siehe hier und siehe da ...  Irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf Instruktionen dieser Art, sodass ich dann immer passiver wurde und schließlich mit letzter Konsequenz ausgetreten bin. Zu viele Eindrücke, für die ich nicht genügend Zeit hatte, sie tatsächlich innerlich zu verarbeiten. Zu viele Kommentare lesen, zu viele Kommentare beantworten, wann sollte dann noch die Zeit bleiben, das Buch selbst zu lesen? Dies grenzt dann schon an einem geistigen Burnout, wenn man nicht mehr aufnahmefähig ist, und trotzdem weitermacht, ohne einen Sinn mehr darin zu sehen. Es waren außerdem nicht die Leserunden, die mich gelangweilt haben, sondern das gesamte profane FB-Setting. 

Ich habe versucht, zusammen mit Anne auf FB im Kleinen über Literatur zu diskutieren, und hier wurde es dann aber still, weil wir uns nicht in den Foren eingebracht haben. Nur noch oberflächliches Gefasel außerhalb dieser. 

Was habe ich doch häufig das Proust-Establishment bewundert? Damalige Menschen, die sich schon in den Matineen getroffen haben, um sich angeblich literarisch auszutauschen, weil sie so vermögend waren und dadurch keiner Erwerbstätigkeit nachgehen mussten, waren zu beneiden. Sie verfügten über Zeit, über sehr viel Zeit und haben aber trotzdem das meiste davon snobistisch und elitär in Tratsch und Klatsch verschwendet, daher der Titel Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Das hat Proust ziemlich gut erkannt. Viele von ihnen besaßen über Generationen hinaus eine große Privatbibliothek, wobei einige davon nicht mal in die Bücher geschaut haben, um dies mal ganz plastisch und salopp auszudrücken. 

Nein, in den Leserunden haben wir alle in die Bücher geschaut und sie auch alle gelesen, nur war das Zeitkontingent unterschiedlich bei uns ausgestattet. Sonst sind Leserunden tatsächlich eine wirklich prima und spannende Sache. 

Leserunden nach einem anspruchsvollen und gefüllten Berufsalltag
Ich arbeite den ganzen Tag mit Menschen; Kommunikation, Beratung, Krisengespräche, Telefonate, Klientenbeschäftigung, Administration, Teamsitzungen ...  somit ist mein Bedarf nach Kommunikation in jeglicher Form abends häufig noch zusätzlich erschöpft und gesättigt. Man will nicht mehr so viel reden und nur noch für sich sein, um zu reflektieren und nachzudenken. Um in Ruhe zu lesen. Mir macht mein Beruf Freude, das soll nicht frustriert klingen, denn mit den Menschen zu arbeiten ist wundervoll.

Leserunden in kleiner Form
Hier habe ich mich wohl gefühlt, aber nicht im Netz, sondern im Austausch mit lebenden und sehr sympathischen Literatinnen, die ich allerdings aus diversen Foren kennengelernt habe, mit denen sich auch eine Freundschaft gebildet hat. Da wir alle beruflich sehr eingespannt waren und uns auch mehrere Kilometer trennten, konnten diese Besuche nicht soooo häufig getätigt werden. Ein paar Mal im Jahr, aber sie waren immer schön und ausgiebig. Ich habe sie ein wenig als proustisch erlebt, weil uns die Buchthemen nie ausgegangen sind. Solche Gespräche lassen sich nicht mit jedem Menschen führen. Menschlich und intellektuell, bis schließlich der Sars-Virus ausgebrochen ist, und die Treffs explosionsartig weggefallen sind. Auch hier wieder ein deutlicher Umbruch, der bis in die Literatur- und andere Kulturszenen Kreise gezogen hat. 

In einem einzigen Forum, das sich Yourbook.shop nennt, gibt es mich nur noch in passiver Form, habe aber schon die Intention, dort zurückzukehren, wenn mein knappes Zeitlimit sich wieder zurückbilden sollte. Ich kann dieses Forum sehr empfehlen. 

Frage 2

Ist das für einen Bücherfreak wie Sie so einfach, von den Büchern abzulassen?
Ja, das klingt so, als wäre das so einfach. Aber das ist es überhaupt nicht. Mir blutet schon das Herz, wenn ich auf meinen SuB (Stapel ungelesener Bücher) schaue, oder wenn Anne über ihre Bücher spricht, empfinde ich eine große Wehmut. Aber es gibt Menschen, die Mut machen und sagen, dass das alles wieder kommen könne. Menschen, die selbst solch eine Phase mehrmals sogar im Laufe ihres Lebens durchgemacht haben, konnten sich sehr gut in meine Haut hineinversetzen. Ich bin gezwungen, den Fokus nun an anderen Stellen zu verschieben. Es sind z. B. auch meine Tiere, die mich dazu bewegen und mich mehr als zuvor brauchen. Ich habe hier zwei fellige Sorgenkinder zu versorgen, die meine ganze Hinwendung benötigen. Man kann das nicht beschreiben, wie diese Hinwendung gefüllt ist, aber auf jeden Fall ist das mehr als nur Futter hinstellen, kurz mal über das Fell gestreichelt und sie mal beim Namen zu rufen. Es ist eine seelische Hingabe, die Zeit fordert. Man muss lernen loszulassen, weil es wie von selbst zu einer Prioritätenverschiebung hinzielt. Und je mehr man sich dagegenstemmt, desto schwerer wird es. Also musste ich lernen und lerne noch anzunehmen und die neue Situation zu akzeptieren, um mich für andere Themen, die derzeit aktuell sind, mehr zu öffnen. 

Frage 3

Der Beitrag zum Umgang mit den eigenen Erfahrungen mit Tierkommunikation, gelöscht?
Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Beitrag vermisst wird. Nein, ich habe ihn nicht gelöscht, ich halte ihn vorerst halb geschlossen, weil ich erst meine Katzen befragen möchte, ob das ok für sie ist, wenn ich öffentlich über sie schreibe. Ich bin noch nicht dazu gekommen. 

Frage 4

Die Bitte, mehr über eigene Tierbeiträge zu schreiben
Über die Erfahrungen mit Tieren meines Umfeldes schreibe ich nicht gerne ins Blaue hinein. Nur punktuell und hauptsächlich angelehnt an Literatur, wie ich dies hier schon öfters praktiziert habe. 

Frage 5

Tierkommunikation professionell vertiefen?
Vor mehreren Jahren hegte ich tatsächlich mal diesen Wunsch, mich zu einer Tierkommunikatorin ausbilden zu lassen, wovon ich dann aber wieder völlig desillusioniert abgekommen bin, da ich in der weiten Vergangenheit zu viele nicht nachahmenswerte Vorbilder erfahren hatte und ich nicht dachte, dass ich nach einer möglichen Ausbildung die Praxis besser als sie umsetzen könnte. Diese enttäuschenden Erlebnisse wollte ich, ohne die Namen der sog. Profis zu nennen, schriftlich verarbeiten und andere Suchende davor schützen, nicht in die selbe Falle zu treten. Ich selbst traue es mir durch diese negativbesetzten Erlebnisse ehrlich gesagt nicht mehr wirklich zu, obwohl ich gegenwärtig tolle Erfahrungen hierzu und aber auch durch den Lehrgang habe erzielen können. Es existieren aber auch jede Menge Erfahrungen damit aus mehreren Jahren durch Eigenexperimente anhand von Büchern, die ich in meinem Schreibprojekt festgehalten habe. Vielleicht lerne ich wieder diesem Medium mit frischen Erfahrungen und mit neuen Kenntnissen zu vertrauen. Mir ist vieles nicht unbekannt und so bringe ich selbst fundiertes theoretisches Wissen mit. Die theoretischen Kenntnisse sind allerdings niemals ausgeschöpft und so bleibe ich weiterhin wissensdurstig und vor allem auch auf praktischem Gebiet. Die Praxis ist viel komplizierter als die Theorie, wo hier noch manche Übung und vor allem auch Austausch vonnöten ist und man hierfür aber immer Zeit und Ruhe benötigt.

Eigentlich habe ich schon recht früh begonnen, mit Tieren zu kommunizieren, nur war mir dies in meiner Jugend nicht bewusst. 

Ein Beispiel zur Anschauung und zum Mutmachen ...

... über eine Katze aus der damaligen Zeit. Als Kind habe ich mal in den Schulferien eine Woche bei meiner Verwandtschaft in Mannheim zugebracht, die eine siamesische Katze besaß. Während sie tagsüber bei der Arbeit war, verbrachte ich, 12 Jahre alt, alleine die Zeit mit dieser Katze, die total intelligent war. Ich habe mit ihr Verstecken gespielt und sie hat tatsächlich mitgemacht. Mehrere Runden und sie hat mich immer und überall gefunden. Eine Woche lang dasselbe Spiel. Immer wieder neue Verstecke ausprobiert. Frappierend war, dass diese Katze die Spielregeln verstanden hatte, die ich unbewusst nonverbal vermittelt habe und sie sich dadurch darauf einlassen konnte. Als ich wieder zu Hause war, rief mich nach ein paar Tagen meine Tante an und teilte mir mit, dass die Katze stundenlang vor der Haustüre sitzen würde, um auf mich zu warten. Die Katze war super, nicht ich. Ich habe nichts getan, ich habe mich nur mit ihr beschäftigt. Mehr als nur den Napf füllen und mal kurz gestreichelt und hallo sagen oder das Tier als Schoßpuppe gebrauchen, unbewusst habe ich das Tier wie eine Person behandelt, die mehrere Begehren hatte als nur das Stillen der Grundbedürfnisse, und das hat die Katze geliebt und später vermisst, als ich nicht mehr präsent war. Und ich habe diese Spiele mit ihr auch geliebt. Ich befand mich noch selber im Spielalter, wie sehr ich lachend diese Aktionen mit der Katze so sehr genossen hatte, wenn sie mich in meinen Verstecken aufgestöbert hatte. Tiere haben so viele Potenziale, die leider häufig brach liegen, weil man ihnen gewisse Fähigkeiten nicht zutraut, weil der Mensch denkt, dass besondere Fähigkeiten nur allein den Menschen gehören. 

Mit diesem Beispiel möchte ich euch nur ermuntern, euch wahrhaftig mit euren Tieren zu beschäftigen. Und zwar mit Herz und Verstand. Beispiele könnte ich noch mehr benennen, auch mit vielen Katzen anderer Haushalte, belasse es aber dabei. 

Die Lebens- und die Gedankenwelt mit den Augen des Tieres betrachten
Das bedeutet, weg von Zensierungen und Bewertungen aller Art, und weg von den eigenen Maßstäben, stattdessen hin zu dem Gegenüber. Würden wir dies im Alltag auf alle Lebewesen umsetzen, auch auf unsere Mitmenschen, dann gäbe es garantiert weniger Kriege auf der Welt. 

Und zum Schluss mit der fünften Frage ein skurriles Beispiel, das sowohl mit den Tieren als auch mit den Büchern zu tun hat, das ich ohne Kommentar stehen lassen möchte. 

Frage 5

Nichts Besseres zu tun, als sich um Bücher oder Tiere zu kümmern? Es wäre besser, mehr was für die Nöte der Menschen in Deutschland zu tun.

So, Leute, das muss genügen. Ich danke nochmals von Herzen und bitte nicht traurig sein, wenn ich nicht alle Fragen hier beantwortet habe. 

Euch allen eine wundervolle Zeit und bis zum nächsten Mal!

Beste Grüße, Mira


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Gelesene Bücher 2021: 06
Gelesene Bücher 2020: 24
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Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
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Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Zum dritten Mal: Sten Nadolny / Die Entdeckung der Langsamkeit
Aljoscha Long u. a. / Mit dem Herzen siehst du mehr
Rachel Joyce: Mister Franks fabelhafte Welt für Harmonie
Sten Nadolny: Weitlings Sommerfrische
Amèlie Nothomb: Klopf an dein Herz
Geo Podgast Staffel 2 / 26 Folgen zu Wissenschaft und Technik

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)


Sonntag, 18. Juli 2021

Ein kurzes Update


Da ich über E-Mail wiederholt gefragt wurde, weshalb ich keine Beiträge auf meinem Blog mehr schreiben würde, gebe ich jetzt mal ein kurzes Update von mir. 

Nein, ich bin nicht verschollen und befinde mich auch noch unter den Lebenden :-). Ich brauche lediglich eine Pause, eine Neuorientierung, auch auf meinem Blog. Mir fehlt es außerdem an Zeit, und ich dadurch meine Energien besser bündeln muss, und die ich nicht mehr in Zuckerberg & Co investieren möchte. Aus diesem Grund bin ich aus sämtlichen sozialen Netzwerken ausgetreten, weil sie mich vom Wesentlichen ablenken. Mir sind echte Kontakte wichtiger geworden. Und über Literatur und andere interessante Themen tausche ich mich als ganzer Mensch lieber bei einem gemeinsamen Abendessen in einer Lokation mit netter Atmosphäre aus. 

Meine Bücher und mein Blog sind mir nach wie vor wichtig aber es gibt so viele andere Themen, die sich mir noch zusätzlich aufdrängen. Das kennt sicher jeder von sich selbst auch.

Aber ich versuche wieder zu lesen, befinde mich gerade an der Gandhi-Biografie, die ich ein drittes Mal erneut begonnen habe, da ich zwischenzeitlich viele Unterbrechungen durch unglückliche Umstände zu verwinden hatte. 

Gandhis Leben - Eine wunderbare Autobiografie
So ein tolles Buch, wo wir Menschen, viele von uns als sittenstrenge Lehrmeister*innen unterwegs, aus der westlichen Welt uns Manches aus Gandhis Leben abschneiden könnten. Mit einer ausgeprägten Kultursensibilität verfolge ich sein schweres aber auch sein großartiges Leben ... Gandhis Vater, der mir imponiert hat, ist z.B. voller Barmherzigkeit nicht nur den Menschen gegenüber, sondern auch gegenüber den Tieren. Ich freue mich schon, darüber rezensieren zu können.


Zu viele Interessen
Mich interessieren so viele Themen, sodass ich aus Zeitgründen mehrere Bücher verschiedener Genres gleichzeitig lese, ich aber nicht jedes Buch rezensieren möchte. Vor allem der Tierschutz hat durch die aufgestockte Priorisierung an Wichtigkeit zugenommen.

Tierliebe ist kein Hobby, weil Menschenliebe auch kein Hobby ist
Tiere, wie viele von mir wissen, liegen mir auch sehr am Herzen, sodass ich über diese Wesen mehr und immer mehr wissen möchte. Unser Planet ist voller Tiere und aber auch voller Schmerz ganz besonders ihnen gegenüber. Die philosophische Seite bzw. die ethische Seite zieht mich an, hierin weiter zu forschen, um mehr Wissen zu erlangen. Mein Leseprojekt zu Den Tieren eine Stimme geben möchte ich hier auf meinem Blog später noch weiter ausweiten, aber nicht, weil Tiere mein Hobby sind, sondern weil es meine Pflicht ist, Tiere als meine Mitgeschöpfe zu betrachten. Sie haben unsere ganze Liebe und Anteilnahme verdient.


Lehrgang - Ein Webinar Basiskurs zur Tierkommunikation
In dem ganzen Stress habe ich Ende Juni abends an einer zweiwöchigen online Fortbildung zur Tierkommunikation teilgenommen, und das war immens anstrengend, weil zwischendrin sich just zu dieser Zeit mir so viel anderes und Unvorsehbares noch aufgestülpt hatte, obwohl ich die erste Woche davon extra für das Webseminar mit Urlaub belegt hatte. Nicht auszudenken, wie es ohne diesen Urlaub geworden wäre. Trotzdem war die Fortbildung aus der Retrospektive betrachtend schön, sowohl für mich und im Nachklang ebenfalls für meine Tiere sehr ertragsreich, auch wenn ich Manches durch die Zeitnot verpassen musste.

Das heißt für mich, dass ich speziell  auch diese Thematik peu a peu  ausbauen möchte. Das impliziert somit, dass ein Großteil meiner Freizeit den Tieren gewidmet sein wird. Ich möchte damit einen Beitrag leisten, die Welt mit meiner Tierliebe auch hier auf meinem Blog gerechter zu gestalten. 

Wenn ich alle Rezensionsexemplare gelesen und besprochen habe, werde ich demnach mehr Literatur über die Tiere heranziehen. Mein Blog hatte in meiner aktiven Zeit durch die hohe Besucherschaft eine große Reichweite gewonnen, die ich wieder erlangen möchte, sodass sie auch den Tieren gewidmet und ihnen nützlich sein wird, wenn sie thematisch in den Blickwinkel gesetzt werden. Ich rechne aber damit, dass ich mir dadurch eine andere Leserschaft anziehen werde.

Kommende Urlaubszeit
Doch bald beginnt für mich eine zweiwöchige Urlaubszeit, gleich Anfang August, dann strebe ich das Ziel an, endlich mal wieder ein Buch in einem Rush auszulesen; dies bedeutet für mich, in Ruhe lesen, ohne von großen Unterbrechungen gestört zu werden ... und das wird Gandhis Buch sein, der von der Seitenzahl her etwas umfangreich ist. Ich sehe zu, dass auch nach meinem Urlaub alle Rezensionsexemplare zeitnah gelesen werden. Ich bitte die Verlage dennoch weiterhin um Geduld, für den Fall, dass meine guten Absichten sich doch nicht als realisierbar erweisen sollten ...

In Gandhi bin ich gerade im zweiten Teil angekommen.

Ausstieg aus dem Lesemarathon
Und danach, wenn dies geschafft ist, steige ich auch aus dem mir selbst aufgestülpten Lesemarathon aus. Dieser Lesemarathon hat mich zusätzlich noch immens gestresst. Dies bedeutet für mich, mit meinem eigenen Lebe- und Lesetempo aufzuhören, gegen den eigenen Strom zu schwimmen. Wenn ich ein Buch lese, geht so viel in mir vor, und dasjenige es verdient hätte, beachtet zu werden, statt es für das nächste Buch zu schnell abzuhaken. Nicht die Lesequantität zählt, sondern die Lesequalität, und genau hierauf möchte ich mich fokussieren. 

Pausierung mit Prousts Briefen
Prousts Briefe weiter zu lesen empfinde ich von meinem Lese- und Schreibanspruch her als zu zeitintensiv, sodass ich schweren Herzens gezwungen bin, ihn temporär wieder zur Seite zu legen, zumindest bis ich alle Rezensionsexemplare gelesen und hier besprochen habe. Marcel Proust ist mein großes literarisches- und Lebevorbild geworden.
Ich habe ihn so sehr lieben gelernt, dass er zu meinem Buddha avanciert ist. 

Dritte Proust-Satire?
Auch plane ich eine dritte Proust-Satire zu schreiben. Evtl. eine humoristische Diskussion über die verlorene Zeit und in der Hoffnung, ähnlich wie bei Proust, über die wiedergefundene Zeit ein wenig paraphrasieren zu können. Ich ahne schon, wie diese wiedergefunde Zeit aussehen könnte. Aber dies ist erst möglich, wenn ich sie auch wirklichkeitsnah und nicht nur ideell wiedergefunden habe. Dieser Einfall ist dabei noch weiter zu reifen ... Es ist nur der Samen, der gerade vor mir liegt. 

Habe ich meine Zeit tatsächlich in den ganzen sozialen Netzwerken verplempert? Ist das die moderne verlorene Zeit, gemessen an der proustischen Zeit der Menschen in den Soirees? 

Wie spart man Zeit?
Tagtäglich frage ich mich, wie sich Zeit für die tägliche Aktivitäten einsparen lassen kann? Am liebsten möchte ich sie einfangen und festhalten, sie in Flaschen abfüllen, sie sozusagen konservieren für Notzeiten oder für Fastenzeiten wie jetzt. Oder eine Möglichkeit finden, Zeit ähnlich wie auf einem Sammelkonto einsparend zur Bank zu tragen, um auf diese gesparte Zeit zugreifen zu können, wenn es wieder eng werden sollte. Nein, es gibt aber keine Zeit-Abfüllgläser und auch keine Zeit-Sparkonten, und so versuche ich einen Zeitgewinn durch eine ganz  pragmatische Schlafreduktion
 zu erzeugen, in dem ich der Zeit etwas von meiner Zeit opfere, um damit im Umkehrschluss das Gefühl zu haben, mehr Zeit von ihr zurück zu bekommen, in dem ich sie nicht verschlafe. 

Zeitersparnis auch durch ein langsameres Leben?
Klingt ein wenig dialektisch, aber ich glaube, dass genau darin die Weisheit liegt. Lernen, loszulassen von Dingen, die man vor allem von Außen als wichtig auferlegt bekommt und dafür wieder zurück zum eigenen Lebensrhythmus finden, sehe ich irgendwie schon als eine Zeiterspanis an. ich höre gerade zum dritten Mal Sten Nadolny Die Entdeckung der Langsamkeit. Und dies bedeutet, wieder nach innen zu gehen, und selbst bestimmen, was wichtig ist, ist meine Devise geworden. Weg von dieser Viel- und  Schnelllebiegkeit. Sich frei machen von den Vorstellungen á la Mainstream unserer Gesellschaft. Denn dieser ganze Mainstream - Quatsch langweilt mich mittlerweile bis ins tiefste Mark. Alle tun das Gleiche, alle denken das Gleiche, alle reden das Gleiche, um dies mal übertrieben und ganz salopp auszudrücken. Alle finden das Gleiche gut, alle finden das Gleiche schlecht ... Nur die Wenigsten hinterfragen noch Sitten und Bräuche, geschweige denn sich selbst.


Facebook
Ich habe hier viele nette Leute kennengelernt, und alte Freund*innen  aus aller Welt sowie auch ehemalige Studienkolleg*innen aus der Goethe-Universität wieder gefunden. Welch eine Freude. Es war dadurch auch eine wirklich schöne Zeit gewesen. Doch nun befriedigt es mich dort nicht mehr, weil ich mich verändert habe. Intellektuelle Gleichgesinnte hatte ich ursprünglich mit meinem Beitritt gesucht. Aber mit der Zeit ist es mir ein zu großes oberflächliches Getue geworden, das größtenteils der Plattform geschuldet ist. Das füllt mich nicht mehr aus. Es hat sich für mich schleichend zu einem Nonsens entwickelt. Deshalb musste ich gehen ...  Eine prozessuale Entwicklung, die lange in mir gegärt hat. Nun habe ich es geschafft und bin ganz stolz darauf. Und jetzt bin ich neugierig, was sich für mich nach Facebook & Co für neue Welten auftun werden. Vor allem eine neue innere Welt, von der ich mich treiben lassen möchte. Zuckerberg wurde reich mit meinen Besuchen aber ich arm mit Zuckerberg. Er wurde definitiv zu meinem Zeit- und Krafträuber. 
Das soll nun vorbei sein. 

So, ihr Lieben, nun wisst ihr, dass ich noch lebendig bin. Vielleicht sogar noch lebendiger als zuvor. Und ihr wisst, wo ich zu finden bin. 

Ich grüße euch und passt alle gut auf euch auf, vergesst aber nicht, euer eigenes Leben zu leben, denn das ist es, worauf es in Wirklichkeit ankommt.

Ars vivendi!

Eure Mira!


Montag, 5. Juli 2021

Prousts Pläne mit seinem literarischen Lebenswerk

Weiter geht es dieses Wochenende von der Seite 694 bis 704.

In dieser Besprechung geht es hauptsächlich um Prousts Pläne, sein Romanwerk in Druck zu geben. Proust sucht einen Verleger, ist aber nicht sicher, wer es werden soll und ob es nicht vorteilhafter wäre, sein Buch auf eigene Kosten selbst herauszubringen. Er weist schon im Vorfeld dem Verleger Fasquelle auf Anstößigkeiten hin, noch bevor dieser selbst das Manuskript gelesen hat. Daran wird für mich deutlich, wie sehr Proust entweder mit einer Ablehnung rechnet, oder mit Abstrichen und Abstriche ist er nicht bereit, hinzunehmen.

Doch was das betrifft, ist Proust mit seinem Lebenswerk, das zukünftig mit dem siebten Band abschließen wird, noch längst nicht durch. Die morgige neue  Leserschaft weiß mittlerweile, dass sein Romanzyklus erst kurz vor seinem Tod fertig werden wird. Und bis dahin vergehen noch knapp zehn Jahre. Das bedeutet, einige Teile sind bis jetzt noch gar nicht geschrieben. Proust selbst weiß noch nichts von seinem Glück, dass er noch mehr Samen ausstreuen muss, um sein Lebenswerk zum Abschluss zu bringen.

In dem folgenden Brief geht es darum, dass Proust wohl in Eugène Fasquelle einen Verleger finden könnte, es für mich aber noch unsicher ist, wer der wirkliche Verleger letzten Endes tatsächlich sein wird. Ich bin gespannt und total neugierig darauf, wie Proust sich entscheiden wird. Ein kurzer Austausch mit seinem Freund A. Bibesco, der ihm eine gute Stütze ist.

An Antoine Bibesco
Ende Okt. 1912, hier ist Proust 41 Jahre alt

Du weißt ja, dass Calmette sich freundlicherweise verpflichten wollte, meinen Roman bei Fasquelle unterzubringen. Aber ich fürchte (obwohl ich ihn Fasquelle noch nicht gegeben habe), dass er dieses Werk in drei Bänden unter drei verschiedenen Titeln (oder in zwei Bänden unter zwei verschiedenen Titeln) und mit zeitlichem Abstand zwischen den einzelnen Bänden herausbringen will. Zum anderen scheint mir, dass die Revue Francaise einen günstigeren Boden für die Reifung, für die Verbreitung der Ideen bieten würde, die in meinem Buch enthalten sind. Kurz, ich möchte mein Buch auf meine Kosten (und nicht mehr wie bei Fasquelle auf Kosten des Verlegers) bei der Revue Francaise erscheinen lassen. Kannst Du sie darum bitten? Sie werden überzeugt sein, dass ich ihnen meinen meine Artikel schicken ließ, um das vorzubereiten. (694f)

Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass es aus diesen wenigen Bänden später sieben verschiedene Teile mit unterschiedlichen Titeln noch werden sollen. Momentan kämpft Proust noch sehr um das Formale:

Das Werk wird ungefähr 1250 reichlich gefüllte Seiten zählen (bei ungefähr ebenso viel Zeilen pro Seite wie Fasquelles Édukation sentimental). Am besten wäre, es erschiene in zwei Bänden, der eine 700, der andere 550 Seiten stark. Sonst zwei zu 600 oder 3 zu 400 Seiten. Ich könnte die ersten 600 Seiten sofort in Druck geben lassen, und während der Druck anläuft, würde ich den Rest ins Reine schreiben und zugleich die Fahnen korrigieren. Sieh bitte zu, dass die Revue francaise zusagt; ich bin sehr erpicht darauf. (696)
Im Folgenden ein Brief, der direkt an den Herausgeber Fasquelle geht. Hier gibt Proust Vorgaben, wie er sein Buch verlegt haben möchte.

An Eugène Fasquelle, Verleger der Revue Francaise,
Ende Oktober 1912

Monsieur,

Monsieur Calmette schickt mir die denkbar angenehmste Nachricht, indem er mir mitteilt, dass Sie mein Werk zur Veröffentlichung annehmen. Dass es bei Ihnen erscheinen soll, überwältigt mich dermaßen, dass ich fast Angst hatte, es sei wie alles, was man sich sehr wünscht, nicht durchführbar; erlauben Sie daher, dass ich Ihnen zuallererst meinen Dank ausspreche. 

In aller Aufrichtigkeit möchte ich Sie von vornherein darauf hinweisen, dass das betreffende Werk das ist, was man früher unschicklich nannte, noch sehr viel und unschicklicher als das, was gewöhnlich erscheint. Wenn ich Ihnen in dieser Hinsicht einige Erklärungen schulde, so deswegen, weil ich Sie mit dem Manuskript des ersten Bandes, den ich Ihnen schicke und der von wenigen Stellen abgesehen sehr keuch ist, nicht über den Rest hinwegtäuschen möchte, und ich möchte auch nicht, dass Sie nach Erscheinen des ersten Bandes die beiden letzten nicht mehr veröffentlichen wollen (oder den letzten, denn vielleicht ist der ganze zweite Teil den einem einzigen starken Band unterzubringen).

Dieser zweite Teil liegt geschrieben vor, aber da er nur in Form von Heften und nicht maschinenschriftlich existiert, schicke ich ihn Ihnen nicht vorweg, das diesem Brief beiliegende Manuskript bietet ja schon genug Stoff für einen Band. (698)

Inhaltlich äußert Proust:

Eine meiner Gestalten (sie treten im Werk auf wie im Leben, das heißt, sie werden anfangs nur flüchtig gestreift und oft erst viel später als Gegenteil dessen durchschaut, was man sich zuerst dachte) tritt im ersten Teil nur ganz am Rande als mutmaßlicher Liebhaber einer meiner Heldinnen in Erscheinung. Gegen Ende des ersten Teils (oder zu Beginn des zweiten, falls das Manuskript, das ich Ihnen schicke, die Grenzen eines Bandes leicht überschreitet) lernt er sie kennen, brüstet sich mit seiner Virilität, seiner Verachtung für die verweichlichten jungen Leute usw. Im zweiten Teil nun stellt sich derselbe, ein alter Herr aus bester Familie, als Päderast heraus; Er wird in komischer Manier gezeichnet, aber man sieht, wie er, ohne dass ein unanständiges Wort fällt, einen Concierge >herumkriegt< und einen Pianisten aushält. Ich glaube, dieser Charakter - der virile Päderast, der wütend ist auf die verweichlichten jungen Leute, die Etikettenschwindel betreiben, weil sie bloß Frauen sind, dieser >Misanthrop< aus Leiden an den Männern, ganz wie manche Männer misogyn sind, die zu sehr unter Frauen gelitten haben, dieser Charakter ist, glaube ich, etwas Neues (vor allem durch die Art, wie er dargestellt ist, die ich hier nicht ausführen kann) - und deswegen bitte ich Sie, mit niemandem darüber zu sprechen. Folgendes ist in dem zweiten Teil stark anstößig. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, dass ich es durchaus nicht darauf angelegt habe, und der Grundzug meines Werkes dürfte für die sittliche Qualität meiner Absichten bürgen. Und indem ich Sie bitte, ein Thema >vertraulich< zu behandeln, von dem niemand weiß und dass man mir ausreden könnte, wenn es >durchsickern< würde, teile ich Ihnen im Folgenden einige Einzelheiten mit, sodass Sie von vornherein alles kennen, was Sie von Ihrer wohlwollenden Entscheidung abbringen könnte. (698f)

Im Weiteren geht es um die Suche nach dem passenden Romantitel: Die verlorene Zeit, und Die wiedergefundene Zeit. Wenn man bedenkt, dass Die wiedergefundene Zeit erst im siebten Teil erscheinen wird, das heißt, er ist noch gar nicht geschrieben, möchte ich gerade nicht in Prousts Haut stecken, wie er von seinen Ideen durchflutet wird. Dadurch ist er gezwungen, seine alte Struktur immer wieder in eine neue zu werfen; neu denken, neu entwerfen, neu gestalten … Sein Lebenswerk ist längst nicht fertig auszureifen, da immerhin noch drei / vier Teile fehlen. 

Da ich glaube, dass Sie mir nicht erlauben würden, die Ziffer I über den ersten Band zu setzen, gebe ich ihm den Titel >>Die verlorene Zeit<<. Wenn ich alles Übrige im zweiten Band unterbringen kann, nenne ich ihn >>Die Wiedergefundene Zeit<<. Und über diese Bandtitel schreibe ich als Haupttitel, der in der seelischen Welt auf eine körperliche Krankheit anspielt: Arrhythmien des Herzens. Wäre wünschenswert, dass der erste Band so umfangreich wie möglich wird, sei es auch nur, um den Schluss in einem einzigen Band unterzubringen (ich bin mir nicht sicher, ob das möglich ist). (699f)

Ich kürze mal ab, da mir die Zitate einfach zu lang sind, möchte aber nur einen Einblick geben, in welchem Prozess Proust gerade steckt, sein Lebenswerk veröffentlichen zu lassen.

In diesem Fall bestünde die verlorene Zeit aus nur einem Band, und was nicht hineinpasst, käme in >>Die wiedergefundene Zeit<<.
Bin gespannt, wie Proust auf den vollständigen Buchtitel Auf der Suche nach der verlorenen Zeit kommen wird, von dem ich mich damals, als ich begonnen hatte, ihn zu lesen, magisch angezogen gefühlt habe.

Interessant finde ich einen weiteren Brief an einen Schriftstellerfreund, in dem Proust über seinen eigenen Schreibstil schreibt. Der Brief geht an Louis de Robert. Louis de Robert *1871, gest. 1937, ist einer der Ersten, der Auszüge aus Prousts Buch zu lesen bekommen hatte, um ihn zu beraten. Doch auch die Weisheiten, die in diesem Brief stecken, Anekdoten aus seinem Roman, möchte ich gerne auch herausschreiben. 

An Louis de Robert
28. Okt. 1912

Ich bin sehr gerührt von ihrer so netten und raschen, das heißt doppelt netten Antwort, wie es in einem Sprichwort heißt >Qui cito dat, bis dat<. (Übers. >>Wer rasch gibt, gibt doppelt<<, s. Fußnote, S. 704) Erlauben Sie mir bitte, ihnen zunächst zu den Freuden und Tagen (ich weiß, man müsste sagen: zu Freuden und Tage, aber sparen wir uns diese Allerweltseleganz) etwas zu sagen, was Sie mir hoffentlich glauben, obwohl es unglaubwürdig erscheinen könnte, würde ein anderer es jemals anderem mitteilen. Als Sie mir letztes Jahr geschrieben haben, fiel mir ein, dass ich Sie ihnen hatte schenken wollen und es nie getan habe, weil ich es zu gut machen wollte: Ich hatte Madame Lemaire bitten wollen, für Sie ein Blümchen auf die 1. Seite zu malen. Und dann konnte ich nie aufstehen, zu ihr gehen (...). kurz, es kam einfach nicht dazu, und ich schicke Ihnen das Buch gleichzeitig mit diesem Brief, denn wenn ich netter sein wollte und es Ihnen immer noch nicht schickte, würde ich Gefahr laufen, überhaupt nicht nett zu wirken. In meinem Buch kommt ein kleiner Junge vor, der einem Bekannten gegenüber sehr viel zum Ausdruck bringen möchte, und als er ihm begegnet, findet er, ein Gruß könne all das bei weitem nicht ausdrücken, und er grüßt ihn nicht. Der andere vermerkt das natürlich übel. Ich will das so nicht machen wie der kleine Junge und schicke Ihnen die >>Freuden und Tage<<. (...) was den Artikel in der Renaissance Latin angeht, so wurde er zur Einleitung einer Übersetzung von Sésame et Lys umgearbeitet. Aber wenn Sie meine Sätze verschachtelt finden, was werden Sie dann erst zu diesem nicht enden wollenden sagen (...). (701f)

Ich finde diesen Brief wunderschön. Ich lese ihn immer wieder, und nicht nur diesen Ausschnitt. Doch was die Verschachtelung jener Sätze betrifft, wie Proust es selbst empfindet, ich erinnere mich, die haben mich in seinem Roman nicht gestört, vielleicht, weil ich selbst verschachtelt schreibe. Aber seine Sätze, die keinen Punkt haben finden können, haben mich genervt. Sehr häufig verlief ein Satz tatsächlich weit über eine Buchseite hinaus. Monströse Sätze, die mich daran hinderten, mir die vielen proustischen Gedanken darin zu behalten. Das habe ich wegen dieser Wiederholungen als eine Odyssee in dieser Sprachlandschaft empfunden. Immerzu die Frage, wie komme ich hier aus diesem Satzdschungel wieder heraus? Ich hatte mir dann selber fiktive Punkte gesetzt, damit die Themen in diesem Satz bei mir im Kopf und in der Seele endlich landen konnten. Sonst wären sie in einer geistigen Fata Morgana versandet und das wollte ich tunlichst verhindern. 

Ich kann Ihnen nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen bin, dass sie mir anbieten, mit Fasquelle zu sprechen. Ich weiß sehr wohl, wenn er es tut, da nicht meinetwegen, sondern um Calmette einen Gefallen zu tun; aber trotzdem möchte ich, dass er vorher ein wenig Bescheid weiß, wer ich bin (in literarischer Hinsicht); und ich weiß, welches Gewicht ein wohlwollendes Wort aus ihrem Mund hätte. Die werden mir damit einen wahren Dienst erweisen. Und wenn Sie den Eindruck haben, dass Fasquelle mich lieber nicht verlegen würde, sagen Sie es mir. (701ff)

In dem Brief drückst Proust auch die Sorge aus, nicht mehr genug Zeit zu haben, seinen Roman zum Abschluss zu bringen. Er ist einfach sehr krank und er spürt deutlich seine Zeitnot. Siehe dazu dortigen Brief.

Weiter geht es nächstes Wochenende von Seite 704 bis 714.

Samstag, 26. Juni 2021

Marcel Proust und der Brief an den Hund Zadig

Bildquelle: Pixabay
Es geht in die nächste Proust–Runde und setze die Briefe 
aus BD 1 weiter fort. Es gibt nach einer größeren Pause eine kleine Veränderung. Da Anne seit Herbst 2020 aus unserem Leseprojekt ausgestiegen ist und die Namensliste der Briefpartner dadurch nicht mehr fortgeführt wird, das war ihr Part, werde ich ab jetzt unter jedem Namen, den ich hier erwähne, die Personenbezeichnung in Klammern dazu setzen. Alles andere bleibt vom Schreibstil her bestehen wie gehabt.

Auf den folgenden Seiten nimmt man als Leser*in an dem langen Prozedere teil, wie Proust sein großes Werk seiner Recherche fertigmacht und sie auf den Weg zu einer Veröffentlichung bringt. Viele Gedanken über die Titelsuche, über die Struktur, über die Findung eines passenden Verlages … Doch nicht nur dies. In Prousts Briefen menschelt es wieder ordentlich, was ich wunderschön finde. Diese Briefe zaubern mir beim Lesen immerzu ein Lächeln auf die Lippen.

Neben den Briefen zu seinen Buchplänen bringe ich zudem ein Zitat zu dem Theatrophon und zu dem Hund seines Freundes Reynaldo Hahn namens Zadig mit ein.

Seite 658 bis 674

Die Veröffentlichung der Recherche ist ein enormer Prozess, sodass ich sicher mehrere Besprechungen darüber schreiben werde.

Proust ist noch unschlüssig, ob er sein Werk durch einen Verlag herausbringen möchte oder sich lieber als Selbstverleger dranmachen soll. Von Verlagsseiten scheinen ihm die Bedingungen zu hoch zu sein, möchte sich ihnen nicht beugen ... Sein Werk sei zu gesellschaftskritisch, für die damalige Zeit sogar zu anstößig, vor allem was die sexuelle Orientierung, die Homosexualität betrifft, denn Proust ist ein absoluter Tabubrecher … Er möchte keine Kompromisse eingehen.

Interessant finde ich, wie seine Recherche in einem kleinen Heftchen Carnet skizziert wird und sie darin wächst und wächst, sodass daraus mehrbändige Cahiers werden, bis sie irgendwann als ganze Buchbände vor ihm liegen. 

An Georges de Lauris, (ein Brieffreund)
März 1912

Ich bin sehr in Verlegenheit, mich im Hinblick auf dieses Buch zu entscheiden. Soll es ein Band von 800 - 900 Seiten werden? Ein Werk in zwei Bänden von je 400 Seiten? Zwei Werke von je 400 Seiten mit jeweils einem anderen Titel, unter einem gemeinsamen Obertitel? Das gefällt mir zwar weniger, ist aber den Verlegern angenehmer. Nur, soll man dann zwischen dem Erscheinen der zwei Bände eine Pause einlegen? Das läuft dem Geist des Buchs sehr zuwider. Und um eine augenfällige Einteilung zu finden, müsste man im ersten Band (wenn sie unterschiedliche Titel haben) den 1., 2., 3 und 5., Teil veröffentlichen, sodass der 4. erst im 2. Band erschiene, wobei man darauf aufmerksam machen müsste, dass er vor den letzten des ersten Bands gehört (dies, weil nach dem 5. eine Pause eintritt, aber wenn es die 5 Teile im ersten Band gäbe, hätte er 700 Seiten und der zweite nicht mehr als 200.) Aber ist das möglich? (Wenn es ein Werk in zwei unter demselben Titel gleichzeitig erscheinenden Bänden wäre, würde das gar nichts ausmachen, denn dann wäre keine Einteilung nötig, ich würde die Gesamtzahl der Seiten durch 2 dividieren und die eine Hälfte in einen Band, die andere Hälfte in den anderen stecken - übertrieben gesagt, aber letztlich in der Art.) (669)

In diesem Brief befindet sich Proust in einer großen Entscheidungsfrage, sein opulentes Romanwerk in Druck zu geben. Er erkennt selbst, dass sein Buch in einem einzigen Band definitiv zu lang ist.

 

Er bittet seinen Freund indirekt um Rat. Weitere interessante Details hierzu sind dem Brief zu entnehmen.

 

Proust sucht einen Verleger:

Träume ich oder hatten Sie mir einmal gesagt, dass Rene Blum vorübergehend bei Fayard oder ich weiß nicht wem gewesen war? Vielleicht ist er in diesen Fragen bewandert genug und könnte mich aufklären. Calmette dürfte das Buch aus übertriebener Liebenswürdigkeit Fasquelle bringen (was nicht mein Traum ist). Aber vorher will ich genau wissen, was ich verlangen darf, damit der Verleger sich nicht nur um das kümmert, was ihm am angenehmsten ist. (Ebd.)

Proust kränkelt wieder, kann nicht ausgehen, kein Theater besuchen, und nutzt zu Hause sein Thetrophon und genießt eine Oper von Debussy Pelléas et Mélisande. Folgende Textstelle hat mich tief berührt, die ich unbedingt festhalten möchte. Der Brief geht an …

… Antoine Bibesco (Diplomat)
Ende März 1911, hier ist Proust 39 Jahre alt

Ich bin äußerst erschöpft, weil ich unglücklicherweise am Theatrophon von Pelléas gehört und mich darin verliebt habe. Jeden Abend, an dem das aufgeführt wird, stürze ich mich auf dieses Gerät, so krank ich auch sein mag, und an den Tagen, an denen es nicht aufgeführt wird, übernehme ich Periers Rolle (Tenorsänger an der Pariser Oper, Anm. M. P.) und singe es mir vor und schlafe keinen Augenblick mehr. Danke nochmals für Deinen Besuch neulich, der mich so glücklich gemacht hat. Ich kann nicht mehr arbeiten! (658)

Diese Szene stelle ich mir bildhaft und auch lustig vor. Proust ist so was von lebendig, alle Sinne schwingen mit ihm mit, keine unterdrückt er. Das finde ich an ihm so wunderbar. Er ist ganz Mensch. Viele Intellektuelle könnten sich von ihm eine Scheibe davon abschneiden; sie denken, das wahre Leben spiele sich nur im Kopf ab und merken nicht, wie einseitig ihre Lebensweise doch ist, wenn sie den ganzen Tag Hochtrabendes von sich geben und der ganzen Welt ihr Wissen zur Schau stellen müssen. Hierfür liebe ich Marcel, der mir sein intellektuelles Leben in ganzheitlicher Form vorlebt. Seit ich seine Briefe lese, zieht es mich nicht mehr in diese einseitigen intellektuelle Kreisen hin ... Proust wirkt überhaupt nicht so blasiert wie der fiktive Marcel, den ich innerlich lesend häufig in seiner Arroganz abgestoßen hatte.

An Zadig (Reynaldos Hahn Hund, ein Langhaardackel; Reynaldo ist Prousts Liebhaber)
Okt. / Nov. 1911

Mon chér Zadig
Ich mag dich sehr, weil Du aus dem gleichen Grund wie ich viel Kummer und Liebe hast; und Du hättest auf der ganzen Welt nichts Besseres finden können. Aber ich bin nicht eifersüchtig, dass er mehr mit Dir zusammen ist, weil das gerecht ist und Du unglücklicher bist und mehr liebst. Ich will Dir sagen, woher ich das weiß, mein nettes Hundchen. Als ich klein war und Kummer hatte, weil ich von Mama weggehen oder verreisen oder ins Bett gehen sollte, oder weil ich ein Mädchen gern hatte, war ich unglücklicher als heute, einmal, weil ich wie Du nicht frei war, wie ich es heute bin, meinen Kummer irgend woanders loszuwerden, und also mit ihm eingeschlossen war, aber auch, weil ich in meinem Kopf angebunden war, keinen Gedanken hatte, keine Erinnerung an Gelesenes, kein Vorhaben, das mir Zuflucht geboten hätte. Und so bist du, Zadig, Du hast nie gelesen und Du hast nie Gedanken. Und Du musst hundeelend sein, wenn du traurig bist. (660)

Rührend dieser Brief … Doch stark anthropomorphistisch; nein, lieber Marcel, Tiere können unsere für Menschen gemachte Welt tatsächlich nicht lesen, so wie die Menschen die tierische Lebenswelt aber auch nicht lesen und nicht denken können ...

Weiter geht es am übernächsten Wochenende von der Seite 694 bis 704.

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Man kann nur über das gut schreiben,

was man liebt.

(Marcel Proust zitiert Ernest Renan)

 

Kennzeichen wahrer Originalität ist,
über ein nichtssagendes Thema nichts zu sagen.
(Brief an Georg de Lauris)

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Dein Schmerz, Mein Schmerz
Mein Schmerz, Dein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

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Gehörte Bücher 2021: 13

Ich höre gerade: Sten Nadolny / Weitlings Sommerfrische
Aljoscha Long u. a. / Mit dem Herzen siehst du mehr
Hugh Lofting: Doktor Dolittle
Geo Podgast Staffel 2 / 26 Folgen zu Wissenschaft und Technik

Sonntag, 16. Mai 2021

Mohandas K. Gandhi / Mein Leben oder die Geschichte meiner Experimente mit der Wahrheit

Endlich stelle ich meinen langersehnten Mohandas K. Gandhis Autobiografie hier auf meinem Blog vor, bekannt auch als Mahatma Gandhi, der, wenn es nach meinem Leseplan ginge, schon längst hätte gelesen und rezensiert werden sollen.

Noch dazu ist wunderbar, dass Ilija Trojanow Herausgeber dieses Buches ist, den ich als Autor und Mensch auch sehr schätze und liebe. Vor allem in meinen jungen Jahren war er ein von mir viel gelesener Schriftsteller.

Klappentext  

Mein Leben

ODER DIE GESCHICHTE MEINER EXPERIMENTE MIT DER WAHRHEIT

Der Name Gandhi ist zum Synonym für gewaltlosen Widerstand und zivilen Ungehorsam geworden. In seiner berühmten Biografie legt Gandhi sich und der Welt Rechenschaft ab über sein Leben in Südafrika und Indien und den langen Kampf für die Unabhängigkeit Indiens, der ihn weit über das Land hinaus zur "großen Seele" - Mahatma - machte. Eines der bedeutendsten politischen und spirituellen Manifeste des 20. Jahrhunderts ist für unsere Zeit neu zu entdecken.

Als der junge Anwalt Gandhi 1893 mit dem Zug nach Pretoria fuhr, verwies ihn der Schaffner von der ersten Klasse in den Gepäckwagen. Der Schock dieser Diskriminierung bestärkte Gandhi in einem politischen Kampf, der für ihn zugleich zu einem Ringen um die richtige Lebensweise wurde. Er leistete ein Keuschheitsgelübde, nahm nur rohe, ungewürzte Speisen zu sich oder fastete, lebte auf der Tolstoi-Farm in Südafrika und in indischen Aschrams in besitzlosen Gemeinschaften und entwickelte nicht zuletzt gewaltlose Widerstandsformen gegen Rassendiskriminierung und Kolonialismus, die Protestbewegungen auf der ganzen Welt inspirierten. All das nannte Gandhi seine "Experimente mit der Wahrheit". In seiner Autobiographie legt er sich und der Welt Rechenschaft ab von seinem Leben in Südafrika und Indien und dem gewaltlosen Kampf, der zur Unabhängigkeit Indiens führte und ihn weit über Indien hinaus zur "Großen Seele" - "Mahatma" - machte. Eines der bedeutendsten politischen und spirituellen Manifeste des 20. Jahrhunderts ist für unsere Zeit neu zu entdecken.   

Autorenporträt

Mohandas Karamchand Gandhi, (1869 – 1948) war ein indischer Rechtsanwalt, Widerstandskämpfer, Revolutionär, Publizist, Morallehrer, Asket und Pazifist.

Ilija Trojanow
Ilija Trojanow ist durch Bestseller wie «Der Weltensammler » und Reisereportagen wie «An den inneren Ufern Indiens» einem großen Publikum bekannt. Er lebte unter anderem in Nairobi, Bombay und Kapstadt und lebt heute, wenn er nicht reist, in Wien. Für seine Romane und Reportagen wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Thalia.

Meine ersten Leseeindrücke

In diesem Band werden mir sicher einige Fragen beantwortet werden, die mir beim Lesen meiner ersten Biografie noch schuldig geblieben sind. Zu wenig weiß ich über die Kindheit dieses so großen Menschen, und hoffe, meine Lücke mit diesem Werk schließen zu können. 

Buchdaten

·         Herausgeber : C.H.Beck; 1. Edition (14. Mai 2020)

·         Sprache : Deutsch

·         Taschenbuch : 511 Seiten

·         ISBN-10 : 3406757200

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