Donnerstag, 7. April 2022

Andrej Kurkow / Die Welt des Herrn Bickford

In Gedenken an die Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere.
Ich fordere eine ganzheitliche Bildung für Herz und Verstand!

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Mein neues Leseprojekt       

Lesen gegen den Krieg: Andrej Kurkow
Jeden Monat einen Kurkow

Ich kann diesen Krieg in Europa einfach nicht fassen. Alle Kriege, die auf diesem Planeten geführt werden, sind schrecklich. Syrien, Äthiopien, u. v. a. m.  Kriege: Menschen gegen Menschen; Kriege: Menschen gegen Tiere. Kriege: Menschen gegen die Umwelt. ...  Und was ist jetzt anders schrecklich? In den anderen Kriegsländern werden auch wehrlose Menschen, Kinder, Tiere grausam getötet ... Anders schrecklich ist, dass wir in Europa größtenteils knapp 77 Jahre zumindest ohne weitere heiße Kriege ausgekommen sind und dass dieser Ukraine-Krieg, so scheint es, nicht in unsere Zeit rein passt. Mit Ausnahme sind die Balkan-Kriege in den 1990er- Jahren, die auch nicht reingepasst haben aber trotzdem ausgebrochen sind  ...  Diese waren auch schrecklich. Anders ist, dass wir uns demokratisch und uns fortschrittlich nennen, dass wir gebildet, studiert, belesen sind, zivilisierter ... Und trotzdem …  Ich kann nicht weiterschreiben ... Andrej Kurkow, ich trauere mit Ihnen und ich schäme mich, dass ich viele Ihrer tollen Bücher auf bessere Zeiten aufgeschoben habe. Bitte verzeihen Sie mir!!!!

                                                       
PAUSE

Begonnen habe ich mit diesem Leseprojekt im März 2022. Angesprornt durch ein Kinderbuch von Kurkow Warum den Igel keiner streichelt

Klappentext zum nächsten Buch 

Vor dem großen Knall: die letzte Satire der Sowjetunion.

Skurril, skurriler, Sowjetunion: Willkommen in Absurdistan!
In der Nachkriegs-Sowjetunion wandert der junge Matrose Charitonow mit einer endlos langen Bickford-Zündschnur in der Tasche westwärts durch die Taiga – am anderen Ende der Schnur: ein gestrandeter Kahn voller Dynamit. Als wäre dieses Abenteuer nicht schon surreal genug, trifft er auf seinem Weg nach Leningrad auf ein Land im Ausnahmezustand: Menschen, die sich in einem ewigen Krieg und vom Feind umzingelt glauben; Orchestermusiker, die wegen angeblich schief gespielter Töne in einem „Muslag“ gefangen gehalten werden; eine namenlose und auf Karten nicht auffindbare Stadt, in der ausschließlich Zwangsjacken hergestellt werden. Der gutgläubige Charitonow sucht die Nähe der Menschen, doch stößt er bald an die Mauern der „sowjetischen Mentalität“ …

Grotesk-düsteres Leben in der Endlosschleife: die Seele des „homo sovieticus“
Charitonow wird mit einer Reihe von bizarren Charakteren konfrontiert, die das unwirtliche Riesenreich der Sowjetunion und seine unbarmherzige Ideologie hervorgebracht haben. In einer Welt zwischen Stalin und „Tauwetter“, zwischen Terror und erstickten Hoffnungen auf Reformen kommen dem Matrosen Zweifel: an seinem Vorhaben, an der Richtigkeit des Systems, das er und seine Mitmenschen am Laufen halten. Kann er in so einer Welt der Menschheit überhaupt Nutzen bringen? Charitonow bewegt sich immer weiter Richtung Westen, und in ihm keimt langsam der Gedanke, ob er nicht einfach alles in die Luft sprengen sollte.

Andrej Kurkows Blick durch die satirische Brille: der „sowjetischen Mentalität“ auf der Spur
Auf dieser märchenhaft-melancholischen Reise durch die Taiga erkundet der ukrainische Bestsellerautor Andrej Kurkow die „sowjetische Mentalität“, die noch heute die Geschicke Russlands lenkt. Ein schmerzhaft-satirischer Roman, der hilft zu verstehen, warum Russland so tickt, wie es tickt.

Autor*inporträt

Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg, lebt in Kiew. Er studierte Fremdsprachen (spricht insgesamt elf Sprachen), war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Danach wurde er Kameramann und schrieb zahlreiche Drehbücher. Seit 1996 ist er freier Schriftsteller und arbeitet daneben für Radio und Fernsehen. Romane wie "Picknick auf dem Eis" (1999) und "Der Milchmann in der Nacht" (2009) machten ihn einem breiten Publikum bekannt. Bei Haymon erschien die "Geografie eines einzelnen Schusses", bestehend aus den drei Romanen "Der wahrhaftige Volkskontrolleur" (2011), "Der unbeugsame Papagei" (2013) und "Die Kugel auf dem Weg zum Helden" (2015). Außerdem erschien der Band "Ukrainisches Tagebuch. Aufzeichnungen aus dem Herzen des Protests" (2014) sowie seine Romane "Die Welt des Herrn Bickford" (2017) und "Kartografie der Freiheit" (2018).

Meine ersten Leseeindrücke
 Die ersten Kapitel wirken richtig absurd, sooo komisch ernst ..
. Ich bin sehr neugierig auf mehr.

Zahlreiche weitere Eibdrücke habe ich in den Kommentaren niedergeschrieben.

Buchdaten
ISBN 978-3-7099-7281-6

408 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
HAYMON Verlag Wien

Hier geht es zur Verlagsseite HAYMON
Hier geht es zur Buchbesprechung

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Stoppt die Milliarden für die Aufrüstung!
Investiert in Menschlichkeit!
Für einen Wohlfühlort für alle!
Soldaten! Hört auf Bomben zu werfen! 
Werft Weizensamen! (A. Kurkow)

Soldaten; nieder mit den Waffen! (M. Gandhi)
Alle!
Nie wieder Krieg! (Käthe Kollwitz)
Kriegswillige Politiker an die Front!
Empathische Frauen und Männer an die Macht!
Solidarität mit Ukrainer*innen und allen friedliebenden
Menschen dieser Erde!
Solidarität mit russischen Kriegsgegner*innen!
Schluss mit Diskriminierungen!
Liebe für alle! Hass für keinen! (Ahmadiyya-Muslime)
Kriege entstehen aus dem Scheitern,
das Menschsein der Anderen zu verstehen.
(Dalai Lama)

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Gelesene Bücher 2022: 04
Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott, Teil 3
Ovid - Metamorphosen
Fjodor F. Dostojewski: Der Idiot
Helene Schucmann u. William Thetford: Ein Kurs in Wundern
Gabriele Krone-Schmalz: Respekt geht anders
(Diese Autorin spricht mir auch aufgrund der aktuellen polit. Lage aus der Seele, ich werde sie noch besprechen)
Spencer Wise: Im Reich der Schuhe

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Ein Wettrennen mit der Zeit
Fazit: Je schneller man das Leben lebt,
desto weniger Zeit kommt dabei heraus.

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Imprecht für alle!
Impfzwang für keinen!


Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)

 

69 Kommentare:

Jasmine hat gesagt…

Liebe Mira,
Ein spannendes Leseprojekt: "Lesen gegen den Krieg". Ein interessanter Gedanke. Ich kenne deine Zeitnot, und wünsche dir, dass du dieses Projekt relativ entspannt angehen kannst.
Ich wünsche Dir, dass du viele mit diesem Projekt anstecken wirst.

Vielleicht ist es gut, dass du Kurkows Bücher durch die aktuelle Lage erst jetzt liest, und nicht schon vorher.

Was sagst Du eigentlich zur gescheiterten Impfpflicht?
Auf deinem anderen Artikel, "... Wozu sind Kriege da?" hätte diese Frage besser gepasst, weil das aber nicht möglich ist, stelle ich sie hier.

GlG
Jasmine

Hannes hat gesagt…

Die Bücher sehen wie Kinderbücher aus. Warte auf die Besprechung.

Hannes

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Hallo,

erstmal zu Hannes' Kinderbuchblick, ist in einem Satz erledigt:

"Was kann ich dafür, dass die Welt Satire ist?"
(Gerhard Starke)

Hoffe, ich konnte aufklären.

Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Jasmine
erstmal zur gescheiterten Impfpflicht: Empfinde ich nur als eine kurzfristige Freude. Dazu gesplittet in zwei Kommentare wegen der Überlänge.

1. Die Hoffnung auf das Scheitern der Ampelkoalition
Die CDU wartet aus meiner Sicht darauf, dass die Ampelkoalition mit ihren Plänen scheitert und sie damit abgewählt wird, damit sie wieder schnellstmöglich an die Macht kommt. Und das darf keinesfalls passieren. Lauterbach muss weg, damit er den Rest seiner Koalitionskolleg*innen nicht noch weiter schadet und sie in Verruf bringt, bzw. sie noch mehr diskreditiert.
Wenn es nach der CDU ginge, wäre die Impfpflicht schon längst eingeführt, auch wenn sie nun im Parlament dagegen gestimmt hat, doch nur, weil es dem fehlenden Impfregister geschuldet ist, oder einfach nur, um zu opponieren???

2. Ich sehe keinen Unterschied zwischen neu und alt
Keinen Unterschied zwischen der Vorgängerregierung und der jetzigen Regierung, was der Umgang mit der Pandemie und die Spaltung der Gesellschaft betrifft .
Die Vorgängerregierung hat angefangen, das Volk zu spalten und die jetzige Regierung setzt dieses Prozedere fort. Und vieles andere mehr.

4. Wie christlich, sozialdemokratisch und grün sind die Parteien?
Die CDU erlebe ich selten wirklich als christlich, z. B. ich denke an den immer wiederkehrenden sozialen Kahlschlag, etc. und man vergesse außerdem nicht die braunen Wurzeln aus dem Nationalsozialismus, https://www.ngo-online.de/2012/04/29/cdu-nazis-deutchland/.

Darüber gibt es eine ganze Geschichten zu lesen, wie manipulativ die CDU zu ihrem Parteiname kam, um nach der Hitlervergangangenheit wieder an Wählerstimmen zu kommen.
Dazu gibt es auch noch Links …

Gegenwärtig hetzt sie nicht nur gegen Menschen, sondern auch gegen Parteien. Sie macht aus meiner Beobachtung heraus z. B. schlechte Propaganda gegen die Linken, die noch immer mit der Stasi verbunden wird, und vergisst dabei ihre eigene Nazivergangenheit.

Die SPD baute nach Helmut Schmidt immer mehr ab und ist lange nicht mehr sozial, und die Grünen sind vielleicht nur grün, was die Pflanzen betreffen …

Ich empfehle das Buch von Ian McEwan: Die Kakerlake

https://mirella-pagnozzi.blogspot.com/2020/01/ian-mcewan-die-kakerlake-1.html

Hier wird recht deutlich, wofür Politiker*innen ihre Feinfühligkeit einsetzen. Kann ich sehr empfehlen.

5. Grün / Vitamincocktail
ich würde nie mehr grün wählen, bin total enttäuscht, vor allem auch, weil sie für die Impfpflicht plädiert hat. Würde sich in diesen Spritzen ein natürliches Vitamincocktail befinden, dass das Immunsystem der Menschen ankurbeln würde, das hätte eher zu ihnen gepasst als diese unnatürliche Chemiekeule, die das menschliche Immunsystem sogar schwächt, und mit der man auch die Umwelt belastet.
Eine Aufklärungskampanie z. B. zur gesunden und zur umweltfreundlichen Ernährung würde ihrem Parteiname Ehre machen. Aber nichts dergleichen ist geschehen.

Weitere Punkte im nä. Posting

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

6. Die Absage einer allgemeinen Impfpflicht
Dass sich die allgemeine Impfpflicht nicht durchgesetzt hat, ist erfreulich, aber diese Parlamentsleute geben keine Ruhe, und es wird an Kompromissen gearbeitet. Nun soll kompromissbehaftet eine andere Menschengruppe zwangsverpflichtet werden? Diese Gruppe wird als alt und dadurch vulnerabel bezeichnet, die man schützen müsse? Das klingt ganz nach einer gewollten und inszenierten Entmündigung.
Als könnten ältere Menschen seit dem Ausbruch von Corona plötzlich nicht mehr für sich selbst sorgen und für sich selbst entscheiden.

Frage: Seit wann schert sich die Politik um unser Wohl?
- Wir leben in einer Zweiklassenmedizin: Schädlich für die Gesundheit.
- Ernährung: Gesunde Lebensmittel kann sich nicht jeder leisten. Gesunde Lebensmittel müssen aber für alle bezahlbar werden. Bioprodukte? Die Natur ist Bio genug, wenn man sie lässt. Wo bleiben die Grünen, um sich dafür einzusetzen?
- Der Wohnungsbau wird eher gefördert, an der Reiche sich noch weiter
bereichern können etc …
- Altersarmut ist vorprogrammiert durch zu niedrige Renten, zu
teure Mieten und zu teure gesunde Lebensmittel … Alles dies ist schädlich für die Gesundheit.

7. Heuchleriche Sorge
Und plötzlich diese heuchlerische Sorge, diese Verlogenheit, die alten Leute müssten geschützt werden? Warum auf einmal??? Armut macht krank. Minderwertige Nahrung macht krank ... Hier müsste Abhilfe geschaffen werden. Woher also die plötzliche Sorge um die Gesundheit alter Leute? Damit die Pharmakonzerne nicht ganz leer ausgehen????, nachdem die allgemeine Impfpflicht gescheitert ist? Für mich eine absolute Farce, klingt ganz nach einem Fake.

8. Die vulnerable Gruppe ist auch im Parlament zu finden
Müssen sich Politiker*innen eigentlich auch an Gesetze halten, die sie selbst verabschieden? Denn zu dieser vulnerablen Gruppe zählen eine ganze Reihe der Politiker*innen. Was machen sie also noch im Parlament? Sie sollen zurücktreten, denn sie müssen wegen ihrer altersbedingten Anfälligkeit auch geschützt werden.

9. Kein Land spricht noch über eine Impfpflicht
Wir haben weiß Gott ganz andere Probleme und sollten mehr in diese Richtung investieren.

10. Welche Partei wählen?
Ich werde in Zukunft nur noch Parteien wählen, die für das Wohl aller Menschen im Land eintreten. Hatte ich eigentlich immer diese Absicht. Oder den Wahlzettel an der Urne einfach durchstreichen. Eigentlich ist der Auftrag der Politiker*innen, sich für alle Menschen einzusetzen. Parteien, die Menschen spalten und benachteiligen, möchte ich niemals wählen. Daran erkenne ich eine schlechte Partei. Parteien, die z. B. Armut fördern und den Reichtum der Reichen stärken, möchte ich nicht wählen. Ich möchte auch keine Pharmakonzerne reicher machen müssen.

Ich danke herzlichst Sarha Wagenknecht und Wolfgang Kubicki.

Zitat: "Hören Sie auf, das Volk zu entmündigen." Dankeschön, Frau Wagenknecht. Dafür liebe ich Sie sehr 🧡.

Empathische Frauen und Männer an die Macht!!!!
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Hinweis:
Mein Artikel sagt nichts darüber aus, welcher Partei ich als Wählerin angehöre.

Michaela hat gesagt…

Die Einrichtungsbezogene Impfpflicht muss auch weg.

Hast Du sie vergessen, Mira?

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht bin ich selbst betroffen, wollte aber dazu nichts schreiben, Michaela. Ein paar Kolleg*innen von mir sind geboostert und trotzdem hatte es sie heftig mit Corona erwischt. Aber sie denken alle "superlativ" ... Ich hoffe sehr, dass diese Impfpflicht schnellstmöglich wieder abgeschafft wird.

Ihr Lieben,
ich würde gerne wieder auf Kurkows Thematik zurückfinden. Ich bin nun ein paar Themen im Buch vorangeschritten und sie zeigen, wie absurd dumm und sinnlos Charaktere sind, die nur der Macht wegen Kriege "spielen", bringen dabei sogar Menschen um. Ich werde in meiner späteren BB daraus zitieren.

Morgen werde ich versuchen, ein Zitat aus dem Buch reinzustellen, das super zu Janines Frage passt:

"Vielleicht ist es gut, dass du Kurkows Bücher durch die aktuelle Lage erst jetzt liest, und nicht schon vorher?"

Bis dahin liebe Grüße euch allen
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Jasmine,

zu Kurkow. Bücher, die ich auf meinem Blog besprechen möchte, besitze ich entweder doppelt oder dreifach. Je, nachdem, was ansteht. Diesen Kurkow habe ich doppelt, dreifach ging nicht, die auditive Form wird nicht angeboten. Verschiedene Medien, die man locker an die unterschiedlichen Zeitabstände anpassen kann, erlebe ich als eine Zeiterleichterung.

Ich habe einmal die haptische Ausgabe und einmal die digitale. Das Zitieren wäre ohne diese zusätzlich sehr zeitaufwendig, aber mit dem E-Reader kann ich mir meine Textstellen heraussuchen und mit der PC-Maus rauskopieren und in den Text einfügen.

Und hier die Textstelle zu Deiner Frage: Ob es nicht besser wäre, Kurkow durch die aktuelle Lage jetzt zu lesen … Hier ein Auszug aus seinem Buch, die mich so lachen lässt:

Der Protagonist Charitonow schreibt einen Brief an den Schriftsteller, nach dem er sein Buch zehn Mal gelesen hat und bringt eine (leise) Beschwerde ein:

„Sehr geehrter Genosse Autor P. Ionow!

Mit Interesse und Neugier habe ich an die zehn Mal Ihr Buch gelesen und muss sagen, dass ich Ihnen nicht zustimme. Natürlich hat ein Luftschiff in Kriegszeiten ausschließlich militärische Aufgaben, aber wir alle hoffen doch auf friedliche Zeiten, und unter diesem Blickwinkel denke ich, dass Sie unrecht haben. Ich würde Ihnen keine Vorwürfe machen, wenn Sie das Buch in diesem oder im vergangenen Jahr geschrieben hätten. Aber das Buch stammt aus dem Jahr 1933! Was hat es denn damals für einen Krieg gegeben? Das war die Zeit der Kollektivierung! Damals hätten alle ein anderes Buch gebraucht, das Sie aber nicht geschrieben haben! Und da Sie es nicht geschrieben haben, brauchen wir davon auch kein Aufhebens zu machen. Und jetzt vergleichen Sie mal: ein Luftschiff, das über einer nächtlichen Stadt schwebt und über den schlafenden Häusern Bomben abwirft, mit einem Luftschiff, das Weizensamen auf einem riesigen Feld ausbringt. Warum haben Sie nur über die Bomben geschrieben, über die militärische Aufklärung? Ich möchte Sie eindringlich bitten, ein zweites Buch zu schreiben. Sie sind doch Schriftsteller, also wird man sich nach Ihrem Buch richten. Wenn Sie das Buch fertig haben, schicken Sie es mir doch bitte zu, wenn der Krieg zu Ende ist, und zwar an folgende Adresse: Gebiet Archangelsk, Kargopol, Kai, Dampfer Nikitin, Herrn Charitonow. Mit den besten Grüßen und Wünschen.“

Kurkow, Andrej. Die Welt des Herrn Bickford: Roman (German Edition). Haymon Verlag. Kindle-Version.

Das passt total. Ja, jetzt ist die Zeit die richtige, Kurkow zur speziellen Thematik zu lesen. Das hat mich ein wenig getröstet. Er schreibt ja nicht nur über den Krieg, aber diese Bücher beschäftigen sich damit in einer recht skurrilen Form.

Wobei ich sagen muss, dass ich viel Antikriegsliteratur anderer Autor*innen auf meinem Blog besprochen habe, und diese Bände werden bei mir gerade reichlich angeklickt.

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Rückblickend noch etwas zur Impfthematik: Ich hatte gestern noch vergessen, einen Buchtitel anzugeben:

Impfen Pro & Contra
Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung. Mit aktualisiertem Corona-Kapitel

von Dr. Martin Hirte

https://www.droemer-knaur.de/buch/martin-hirte-impfen-pro-contra-9783426658321

Für was liest man Bücher und informiert sich, um für sich selbst eine Entscheidung zu treffen, wenn der Staat das für einen übernimmt???? Eine Impfpflicht wurde für viele Unfreiwillige dennoch durch die Hintertür eingeführt. Und das ist ziemlich link. Und die Macht und das Vertrauen der Wähler wurde dadurch missbraucht. Damit hatte die CDU begonnen und die neue Regierung fortgesetzt. Mein Vertrauen in unsere Politiker*innen, vor allem die der großen Parteien, ist dadurch richtig erschüttert. Wie werden wir in die Geschichtsbücher eingehen? Spätere Generationen werden sich über diese Taktik wundern und vielleicht über uns lachen, dass wir dies haben über uns ergehen lassen.

LG, Mira

Jasmine hat gesagt…

Ja, Mira, das passt total 😁 ulkig. Aber in diesem Buch darf es auch nicht nur um Krieg gehen. Der Protagonist sucht nämlich Hoffnung, dort, wo der Krieg Zerstörung gebracht hat ...
Dein Kurkow hat ja in der Tat einen interessanten Schreibstil.
Bin auf weitere Anmerkungen gespannt.
Grüße, Jasmine

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ja, nur ist Kurkow nicht dieser Autor P. Ionow 😆.
Bei Kurkow geht es garantiert nicht nur um die brutale Kriegsmaschinerie.
Kurkow ist jemand, der in seinen Büchern wenige Bomben schmeißen lässt, dafür jede Menge Samen streut. Charitonow wäre von seinen Büchern sicher sehr angetan gewesen.
Sein Appell: Werft keine Bomben, werft Samen. Bomben zerstören, während die Samen Leben bringen, Symbol des Lebens.

Dieser Charitonow liest zehn Mal das Buch. Zehn Mal. Er sucht Hoffnung, Hoffnung auf Leben. Witzig, seine Aufforderung an den Autor ... , ein Buch über die Hoffnung zu schreiben.

Leider bin ich heute nicht zum Lesen gekommen.

LG, Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Thema Impfen

Nochmals zur Erinnerung:

Impfrecht für alle!
Impfzwang für keinen!

Nach der Prämisse:
Der Körper ist Eigentum eines jeden Menschen und jeder muss mit seinem Körper bis zum Lebensende klarkommen. Mögliche Irreparable Schäden durch Covid oder durch Nebenwirkungen der Impfungen muss der Mensch alleine tragen.

Jede*r sollte selbst abwägen dürfen, welche Risiken diese*r einzugehen bereit ist.

Antwort auf eMailzuschriften

Grüße
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ich bin so traurig, entsetzt, was zusätzlich in Mariupol für ein Massaker vorgefunden wurde.

In Gedenken an alle Kriegsopfer!!!
Das sind die Gesichter eines jeden Krieges. Andere Gesichter gibt es nicht. Hier, vor unserer Haustüre nicht, dort, weiter weg von uns auch nicht. Politische Inhalte sind zwar überall verschieden, die Auswirkungen aber alle die gleichen. Es gibt überall keinen besseren Krieg ...

Liebe Menschen auf der ganzen Erde,
bitte lest Kurkow!!! Kurkow behandelt Zivilist*innen und Soldaten in Kriegsländern. Jeder kann seinen Beitrag leisten, Gutes in diesen tristen Zeiten zu verbreiten, den Krieg durch Herrschenden nicht auch noch von Zivilisten an Zivilisten weiter zu vermehren. Er zeigt gekonnt auf, wie sinnlos unser Menschenleben ist, wenn wir diesen Krieg im (Kriegs)- Alltag fortsetzen.

"Soldaten! Werft keine Bomben! Werft Weizensamen!"
Schenkt dem Planeten Nahrung und Leben, damit er für alle und für die zukünftigen Generationen weiter wachsen und gedeihen kann!!!

Die Uhr der reichen "Bonzen" wird irgendwann abgelaufen sein, und den Reichtum, den sie durch den heißen und/oder durch den kalten Krieg erworben haben, müssen sie zurücklassen. Uns gehört nichts. Weder die Erde, noch ein Land, uns gehören keine Menschen und sonst noch ander Besitztümer. Alles muss der Mensch eines Tages zurücklassen.

Lasst uns Weizensamen säen ...

Lasst uns Liebe säen und Hass mit Liebe ausmerzen.

Besondere Grüße
Mira



Anonym hat gesagt…

Wenn das alles so einfach wär, dann gäbe es auch keine Kriege.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

@ Anonym
Das stimmt 😉.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Moin, ihr Lieben,

ich schaffe es gar nicht, jeden Monat einen Kurkow dieser Art zu lesen, nicht in meinem Lese- und Verdauungsttempo. Das sind außergewöhnliche Bände, die kann man nicht einfach runter lesen. Ich benötige dafür Zeit.
Jeden zweiten Monat müsste ich hinbekommen.

So schrecklich wie dieser Krieg ist, dennoch hätte ich gerne mehr Hintergrundinformationen zu den Konflikten zwischen der Ukraine und Russland.

Dieses "Gut und Böse-Bild", das uns die Medien verkaufen, genügt mir nicht.

Trotzden rechtfertigt kein Konflikt der Welt das Töten auf wehrlose Menschen und Tiere. Nicht in diesem Krieg und auch in keinem anderen Krieg.

Habt alle ein schönes Osterfest.

In Gedenken an alle Kriegsopfer.

(BITTE KEINE GEGENWÜNSCHE HIERHIN SENDEN)
Dankeschön, eure Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Der Protagonist Charitonow sucht mit seinem Kumpel ein Stück Normalität aus einer Zeit, in der die Welt noch in Ordnung war. Die Zeit vor dem Krieg:

Er findet sie in der Natur:
"Hier an diesem Hang sog Charitonow in der kurzen Zeit, die er verweilte, die große Vielfalt der Töne ein, die die Natur, ihre Bewegung, ihr Atmen erzeugten. Er zog sie auf, und sich ihrer Existenz wieder zu vergewissern und sich ihr wieder zugehörig zu fühlen, zugehörig zu dem großen Weltwald, der seinen Zerstörern und Beschützern gleichermaßen Unterschlupf gewährte." (2020, 108f)

Das liebe ich an Kurkow. Ich erlebe ihn immer wieder als einen Weltmenschen. Er schreibt nicht von einem nationalen Wald, sondern von einem Weltwald. Sooo schön. Bitte, bitte, lest alle Kurkow!!!

Und er schafft es, ohne Ressentiments die Problematik der Soldaten und der Zivilisten interessant zu beschreiben, ohne sie zu verurteilen. Ohne sie in die "gut und böse Menschen-Schublade" zu pressen. Danke, Danke, Danke.

Die Natur würde jedem Schutz bieten ... Sowas kann nur ein Mensch mit reinem Herzen schreiben, frei von Jass und Vergeltung.

Und er zeigt immer gekonnt auf, dass ein Krieg nicht nur von den Herrschern angeführt wird, dass auch Zivilisten und Soldaten als Befehlsempfänger ihn gehorchend ausführen, ohne dessen Sinnhaftigkeit zu hinterfragen.

"Soldaten, hört auf, Bomben 💣 zu werfen, werft Weizensamen."

Diese Bücher haben es verdient, langsam gelesen zu werden. Ich lese manche Textstellen immer und immer wieder, weil sie soooo schön sind und sie bringen uns die Menschlichkeit in einer rauen Welt zurück, wenn man sie nicht überliest...

Jasmine hat gesagt…

Hi Mira,
so wie du von dem Buch schwärmst, hätte ich gerade Lust, es auch zu lesen. Allerdings sind das nicht meine Themen, aber du machst richtig neugierig.

Meinst du nicht, dass in dem Zitat doch ein versteckter Affront gegen Russland steckt? Der Klappentext liest sich eher so, dass die Skurrilität auf Russen gemünzt ist. Und nicht auf die Ukrainer. Er bezieht doch Partei und zwar gegen die Russen.

Bin auf Deine Antwort gespannt!
Grüße
Jasmine

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Da hast du natürlich recht, Jasmine. Als einen Affront begreife ich dieses Zitat allerdings nicht.

Man bedenke, dass auch in dem hiesigen Krieg, nicht nur 2014, annektiert Russland die Ukraine.

Kurkow hätte schreiben können, dass dies ein ukrainischer Wald und kein russischer ist; aber er schreibt, es ist ein Weltwald, ein Wald, der Schutz bietet für alle Menschen; für Feind und Freund gleichermaßen. Lässt sich gut auch auf andere Länder übertragen. Den Planeten teilen, statt ihn zu besitzen.

Klar, dass mit dieser satirischen Geschichte die Banalität und die Naivität hauptsächlich die der russischen Soldaten gespiegelt wird. Sie sind aber auch diejenigen, die in fremdes Staatsgebiet eindringen ...

Er schreibt nicht in einem moralischen und strafenden Ton, sondern so, wie er dieses sinnlose Verhalten an russischen Soldaten und Zivilisten erlebt hat und nun wieder erleben muss.

Würden alle Soldaten die Waffen niederlegen, dann müssten die Herrscher selbst an die Front. Man kann als Soldat auch wegschießen, ins Leere schießen, statt die Bomben z. B. gezielt auf Kinderheime und Krankenhäuser zu werfen etc. Soldaten, die selbst Söhne, Väter, Ehemänner sind. Schießen auf Kinder, auf Frauen, Mütter, Väter, Söhne und Töchter …

Die Herrscher bestimmen, wer unsere Feinde und wer unsere Freunde sind. Und dies will Kurkow den Leser*innen zu denken geben. "Soldaten, hört auf, Bomben zu werfen …". Ohne Soldaten könnten diese Kriege gar nicht fortgesetzt werden. Und ohne die Zivilisten auf beiden Fronten auch nicht. Die Soldaten tragen den Krieg mit Bomben … aus, die Zivilisten tragen den Krieg mit Verrat, Hass, Verfolgung und Zwist … aus. Die Herrscher geben "nur" Befehle zu töten. Töten tun aktiv / passiv andere. Kurkow karikiert die Absurdität eines Krieges, die von Menschen avanciert wird, statt diesen maledeiten Krieg zu stoppen.

Nun bin ich aber Leserin, weder Ukrainerin noch Russin, und kenne die Welt auch ein bisschen, die Kriege, die in Europa und aktuell anderswo geführt wurden und werden, dass sich die Kriege alle sehr ähneln. Machtgier, territoriale Besitzansprüche, Streben nach Welt- und Großmacht, Raub von Menschenrechten, Kriegsverbrechen u. v. m. Ich bin nicht durch Russland eine Kriegsverletzte, das ist Kurkow und sein Land und daher ist es besonders bewundernswert, dass er seine Verletzung nicht mit Hassbüchern vergeltet. Und das ist die Kunst einer reinen Seele. Darin erkenne ich Kurkows Menschenliebe trotz seiner eigenen Betroffenheit. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es ihm als Nensch gerade geht. Sicher muss er sich innerlich mit diesen dunklen Gefühlen für sich und für sein Land wieder neu , neu, neu und abermals auseinandersetzen. Dieser neue Krieg löst eine Retraumatisierung aus 😔.

LG, Mira


Jasmine hat gesagt…

Ich kann gar nicht mitreden, Mira. Ich habe mir das Buch soeben bestellt. Das macht schon sehr nachdenklich.
Aber was meinst Du mit Menschenliebe? Denkst Du wirklich, Kurkow liebt die Russen?

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Jasmine,
ob Kurkow die Russen liebt, das kann ich doch gar nicht wissen.

Unter Menschenliebe verstehe ich hier in dem Zusammenhang, den Hass nicht zu verbreiten. Kurkow besitzt eine gewaltfreie Sprache. Er gibt die Gewalt und die Feindschaft in seinen Büchern nicht weiter. Er hinterfragt sie lediglich. Die Absurdität eines Krieges und alles, was damit zusammen hängt.

Freue mich, dass ich Dich anstecken konnte.

Gute Nacht
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Guten Morgen,
als Nichtbetroffene lese ich nicht mit der Brille einer Ukrainerin / Russin, sondern ich lese menschlich.
Die Eigenschaften, die in dem Buch beschrieben werden, sind menschlich betrachtet überall zu finden. Ich könnte täglich eine Satire aus dem Alltag schreiben, wenn ich die Zeit nur hätte.

Unsere Medien sind schon wieder in schwarz/ weiß, in gut und böse Schema verfallen, dermaßen ungefiltert, dass es mir ganz schwer fällt, meine Meinung zu differenzieren.

Jeder Krieg ist für mich ein Kriegsverbrechen, und jeder Krieg schafft neue Fakten, die sich von anderen Fakten unterscheiden, aber Krieg ist Krieg, der überall ausbrechen kann, wo er noch nicht ausgebrochen ist. Überall kann ein neuer Diktator gewählt werden. Auch wir hier sind nicht davor gefeit.

Mir macht unsere Politik gerade auch große Sorgen, diese Zensur der journalistischen Artikel und der manipulative Charakter von seiten vieler Politiker*innen. Ich würde am liebsten keine Parteien mehr wählen wollen, sondern nur noch einzelne Vertreter*innen.

Schönen Ostersonntag, eine Denkpause gibt es für mich nicht, da es auch keine Feuerpause gibt.

Eure Mira

Michaela hat gesagt…

Liebe Mira,

Danke für deinen faz-Link.

Gerade habe ich in den Nachrichten vernommem, dass Lauterbach mit einer neuen Killervariante rechnet, mit ähnlichem Verlauf wie die Delta. Er habe nun Impfstoff bestellt, der ab September verfügbar sei. Ich musste sofort an Deinen Beitrag denken. Das hinkt total. Er bestellt auf Verdacht?

Hast Du sicher auch gehört.

Danke für Deinen faz-Link. Jetzt werden von Lauterbach neue Varianten erfunden, damit er seine Impfdosen doch noch loswerden kann? Wie soll ich mir das vorstellen? Werden dann verfallene Impfdosen verspritzt?

Wie reagieren seine Amtskollegen*innen darauf?

Fragende Grüße von Michaela

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Michaela,

🤣🤣🤣🤣

ich neheme ihn nicht mehr ernst.

Er scheint das Volk für absolut dumm zu halten.

Er macht sich in seinen Widersprüchen nur lächerlich. Eine Satire zu Lauterbach? Ich hätte
wahnsinnig viel Stoff zu bieten.
🤑🤑🤑🤑

Grüße
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Dieser Charitonow, mit dem Tornister und der Zündschnur auf dem Rücken wird immer sympathischer. Ich bin sehr neugierig, wohin seine Reise geht ... Er weiß es nämlich selbst auch nicht, nachdem er, Untermatrose, durch die gegebenen Umstände den Frachtkahn verlassen musste. Auf seiner Wanderschaft erinnert er sich an eine Ratte:

"Dem Wanderer war die schreckliche Nacht auf dem Frachtkahn noch gegenwärtig. Er erinnerte sich auch noch daran, wie er versucht hatte, die Ratte mit einem Stock in die Flucht zu schlagen, aber jetzt, an diesem friedlichen, Sonnengewärmten Hang war die alte Feindschaft gegenüber dem listigen Nager verflogen. Jede Kreatur, so dachte Charitonow nun, hatte von Natur aus das gleiche Recht auf Leben: Menschen, Ratten, Vögel, Fische, Wölfe."

Friedliebend, Kurkow, wie ich gestern schon schrieb. Auch Tieren gegenüber. Wie wunderbar.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

"Charitonow schritt auf der Schneise munter aus, es war der erste Weg auf seiner ganzen Wanderung. Dabei überlegte er, in welcher Richtung das Japanische Meer gegen den Sand und die Klippen schlug. Das hätte er zu gern gewusst, um zu begreifen, in welcher Richtung er unterwegs war. Er fand darauf nur eine Antwort: Wenn er die Bickford-Schnur anzündete und wartete bis sie abgebrannt wäre, würde irgendwann dort, wo der Kahn lag, eine riesige Explosion zum Himmel hinaufsteigen.

Charitonow verwarf den Gedanken sofort, weil er ihn abwegig fand, schließlich war er schon mehrere Monate unterwegs und hatte bereits eine ordentliche Strecke zurückgelegt. Ob er bei einer Denotation des Dynamits die Explosion überhaupt sehen oder den Knall herhören würde, war unsicher. Und wozu sollte er seinen Weg fortsetzen, wenn das Dynamit-Boot nicht mehr im seichten Wasser des Japanischen Meeres lag und er keine Zündschnur mehr hatte, die ihn damit verband?" (110f)

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Charitonow befindet sich nun seit mehreren Jahren noch immer auf Wanderschaft, "ohne auf den Weg zu achten, orientierte sich zum ersten Mal dem mit Gras bewachsenen Boulevard." Er hört Musik und lässt sich von ihr treiben, bis er an eine Kapelle gerät, die klassische Musik spielt.
Er denkt an alte Zeiten zurück, an ein Fest mit seinen Matrosenkollegen auf dem Dampfer während des Krieges:

Der Kapitän, der für gewöhnlich morgens als erster den Dampfer betrat, war etwas irritiert über den mit Transparenten und Stoffresten geschmückten Dampfer und wollte die Matrosen am liebsten zugleich loben und tadeln. Diese einander ausschließenden Wünsche waren wohl der Grund, dass er ihn einfach nach Männerart die Hand schüttelte, zum Feiertag gratulierte und den Wunsch aussprach, sie mögen die Zeit miterleben, in der es nirgends mehr und nicht mal im fernen Afrika noch Ausgebeutete und Benachteiligte gab und die ganze Welt glücklich lebte.(116)

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Warum ich nicht immer russisch oder ukrainisch denke, sondern mehr menschlich, weil Kurkow menschlich schreibt.

"Nur ein einziges Geschöpf plagte sich ewig damit herum, den Sinn seines Daseins zu ergründen. Alle anderen lebten, um zu überleben, und starben, damit ihre Nachkommenschaft weiter lebte." (112)

Das ist nicht typisch russisch ... Diese Lebensweise findet man als das Gros der Gesellschaft überall auf der Welt.

Charitonow ist mittlerweile zu meiner Lieblingsfigur avanciert. Weil er anders ist, und Dinge hinterfragt, für die andere in einer "Ameisenmetalität" behaftet nicht in der Lage sind.

Es benötigt echt ein wenig Zeit, bis die Figuren in einem wachsen.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Am 27.07.2022 erscheint bei Diogenes ein neuer Kurkow:

Samson und Nadjeschda
Kriminalroman

https://www.diogenes.ch/leser/titel/andrej-kurkow/samson-und-nadjeschda-9783257072075.html

Ich werde das Buch auf jeden Fall lesen.

Ich stelle ihn auch auf meinem Blog vor, Label: #Lesen gegen den Krieg.

Jasmine hat gesagt…

Huhu, Mira,
hast ja ganz schön viel geschrieben, und ich einiges nachzuholen habe, deine Posts in den Kommentaren zu lesen.

Was, bitteschön, meinst du denn mit einer "Ameisenmentalität?" 😂 Ich weiß, dass das nicht lustig ist, aber ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen.

Ich kann es mir zwar denken, aber sicher bin ich mir nicht.

Mira, Du schreibst so was von betroffen. Das kann nicht jeder.

GlG
Jasmine

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ich bin heute nicht zum Lesen gekommen. Ab Freitag habe ich Urlaub und dann inhaliere ich den Bickford ordentlich in mich hinein.

Vieles, was Kurkow schreibt, sauge ich auf wie ein Schwamm. Kann blind lesen, verstehe ihn, obwohl ich keine Ukrainerin oder Russin bin, benötige aber Zeit, das Gelesene zu verarbeiten. Ich besitze glücklicherweise dieses Nationaldenken einfach nicht. Für mich sind alle Menschen Menschen, egal woher sie kommen und in welchem Land sie leben. Ich kann mich in jedem Menschen wieder sehen. Auch unabhängig ihrer Hautfarbe.

Eine Ameisenmentalität?, liebe Jasmine. Das Ameisenvolk schuftet und rackert, tut nichts anderes bis zu dessen Lebensende für den Ameisenstaat und bedient unentwegt gehorsam die Königin.

Gute Nacht
Mira

Jasmine hat gesagt…

Huhu, Mira,
ich habe gesternabend auch mit Pickford zu lesen begonnen.
Liest sich tatsächlich nicht so leicht runter.
Wie weit bist Du mittlerweile?

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Huhu, Jasmine,

ich bin leider nicht sehr weit. Du als Schnellleserin hast mich sicher schon eingeholt. Ich bin auf der Seite 150. Mich nervt, dass ich nicht so wirklich zum Lesen komme. Ich habe vor, am Wochenende wieder von vorne zu beginnen. Die vielen Unterbrechungen tun mir nicht gut. Heute morgen, auf dem Weg zur Arbeit, musste ich noch mal rekapitulieren, wie alles begonnen hatte, um es nicht zu vergessen. Auf dem Dampfer waren die Szenen richtig skurril, zwischen dem Obermatrose und dem Untermatrosen Charitonow. Ich musste noch einmal rekapitulieren, wieso Charitonow solange auf Wanderschaft ist. Er wirkte ziellos, aber er ist nicht ziellos. Will er wieder zurück ins alte Leben?. Und seine Zündschnur dient eigentlich nur dazu, den Weg zurück zum Khan zu finden. Er schafft es nicht loszulassen, ... Aber er ahnt, dass was nicht richtig sein kann und trifft Leute, die ihm diese bzw. seine Absurdität widerspiegeln.

Es sind dazwischen noch jede Menge anderer Geschichten zu lesen, die auch bedacht werden wollen.

Ich möchte jetzt gezielt die Kurve zu den Russen finden.
Ich habe mir heute das Vorwort nochmals vorgenommen. Und ich verstehe jetzt noch besser, weshalb die Figuren sich allesamt so schwer tun, sich Neuem zu öffnen. Vielleicht bin ich auch noch nicht weit genug, aber das Vorwort sollte man unbedingt im Blick behalten, bis zur letzten Buchseite, bis zum Ende der ganzen Geschichten.

Nun bin ich aber neugierig, wie weit Du bist.

Jasmine, bitte nicht böse sein, Deinen letzten Kommentar gelöscht zu haben. So viele "Lobeshymnen" halte ich schwer aus. Ich hatte Dir daraufhin erst geantwortet, aber dann musste ich meinen Kommentar dazu natürlich auch löschen. Aber ich hatte Dir geantwortet.

Sei ganz lieb gegrüßt
Mira

Freue mich auf den Austausch.

Jasmine hat gesagt…

Huhu Mira,

dass du meinen Kommentar gelöscht hast, das hatte ich mir schon gedacht. Ich akzeptiere es, wenn ich es auch nicht ganz nachvollziehen kann.

Zu Kurkow: keine Sorge, ich bin noch nicht sehr weit. 60 Seiten erst. Mir geht es ähnlich wie Dir, alles sehr absurd. Ich frage mich, Mira, was das für Leute sind? Der Krieg scheint längst aus zu sein, aber die Figuren scheinen sich nicht damit abzufinden. Sehnen sich einerseits nach Frieden und Normalität, andererseits sperren sie sich dagegen. Es gibt keinen Feind mehr, gegen den sie kämpfen könnten, und weil es ihn nicht gibt, erfinden sie ihn, denn der Feind könnte jederzeit und überall auflauern?????

Bin gespannt, aber wenn diese Absurdität so weitergeht, Mira, ich weiß nicht, ob ich diese 400 Seiten lang durchhalten kann. Das geht schon an die innere Substanz.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Huhu Jasmine,
ja, ich empfinde es ähnlich. Die Verhaltensweise der Protagonisten ist schon recht abstrus und geht so richtig an die Niere.
Ich habe die Scheu, mir ein schlechtes Meinungsbild von den Russen zu bilden. Ich möchte das eigentlich nicht. Die Verhaltensweisen kommen mir richtig dumm vor. Ich hoffe, dass Charitonow wach, und er seinen echten Weg finden wird. Auf einer naiven Art und Weise fängt er an, Dinge zu hinterfragen. Eigentlich ist er jetzt ein freier Mensch, den befehlssüchtigen Obermatrosen ist er endlich los und könnte neu anfangen. Er ist ziemlich gespalten. Er trifft viele neue Leute, aber alle können nicht wahrhaben, dass der Krieg vorbei ist und leben so, als wäre der Krieg eben noch nicht vorbei.

Ich weiß auch nicht, Jasmine, ob ich das Buch 400 Seiten lang durchstehen kann. Das liegt aber nicht an Kurkow, er zeigt die blanke Realität. Mein Vertrauen in die Menschheit schwindet immer mehr schon alleine durch unsere aktuelle politische und gesellschaftliche Lage.

So langsam kommen mir absurde und sehr unkluge Szenen jüngster Zeit in Erinnerung. Putin schickt seine Soldaten nach dem kontanimierten Tschernobyl und kurze Zeit darauf erleiden die Soldaten starke Verbrennungen durch die Verstrahlung. Wenn das nicht so furchtbar traurig wäre, würde ich darüber lachen, es als einen Witz begreifen, wo doch jeder weiß, dass Tschernobyl verseucht ist, schicktcPutin seine Männer nach Tschernobyl. Aber das ist kein Witz, blanke Realität und die Soldaten widersetzten sich dem nicht, ähnlich wie in dem Buch.

Die schönen Passagen, die Kurkow doch immer wieder in die Textpassagen einfließen lässt, machen aber auch wieder Mut. Ich wünsche mir, dass Charitonow den Weg in die Freiheit finden wird.

Bin gespannt, was dir auffallen wird und welche Figur Dein Herz erobern wird. Viel Auswahl hat man hier allerdings nicht.

Gute Nacht und bis bald
Mira

Jasmine hat gesagt…

Guten Morgen, Mira,
wenn man sich durch die Seiten liest, dann weiß man auch nicht so recht, ob der Krieg vorbei ist. Ist er nun vorbei? Ist er nicht vorbei? Was ist Freiheit?
Sie sind alle, so scheint es mir, orientierungslos, von dem Krieg gebeutelt. Ich frage mich, ob sie alle vergessen haben, wie es ist, Mensch zu sein? Sie wirken auf mich in ihrer Rolle als Krieger gefangen
aus der sie von sich aus nicht wieder rausfinden.
Was meinst Du?
Grüße von Jasmine

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Huhu, Jasmine,
ich sehe es ähnlich wie Du. Dein Gedanke, in ihrer "Kriegsrolle" gefangen zu sein. Ja, das stimmt total und die Figuren haben vergessen, Mensch zu sein. Interessanter Gedanke. Was ist Freiheit? In diesem Fall, würde ich sagen, bedeutet es, wieder sich selbst sein zu dürfen. Ein eigenes Leben führen zu dürfen, das nicht von einem Staat gelenkt und kontrolliert wird. Der Freiheitsbegriff lässt sich weit ausdehnen, kurz gesagt bedeutet er für mich in diesem Kontext auch Frieden. Danach sehnen sich die Menschen hauptsächlich. Oder? Wie siehst Du das?

Ich habe gestern Abend richtig viel lesen können und irgendwie tun mir die Menschen aufrichtig leid. Ich habe immer noch nicht diesen Russenblick, weil Menschen, die von einem Regime dermaßen unter Druck gesetzt werden durch Staatskontrollen und Sanktionen, sind Opfer einer Staatsmacht und das kann uns selbst hier ebenso passieren, auch wenn wir uns angeblich als demokratisch bezeichnen.

Welche Partei wollen wir hier wählen, wenn wir hauptsächlich die Wahl haben zwischen Pest und Cholera? Wir benötigen neue Politiker*innen. Punkt. Die paar guten Vertreter*innen werden nicht mal gewählt ... Und zwar Politiker*innen, die sich für alle Menschen einsetzen und uns Menschen nicht volljammern müssen, warum z.B. so viele Kürzungen vorgenommen werden müssen ... oder weil irgendjemand aus unserer Menschengruppe schuld für Missstände gemacht werden muss. Man sieht ja, wie schnell plötzlich die Milliarden gezückt werden. Für den Krieg wird investiert ... Für Bildung und Gesundheit etc. nicht und das ist sehr traurig.

Ich merke, dass ich manchmal recht geduldig mit den Figuren umgehen kann und manchmal dagegen schmerzt mich regelrecht diese sog. "Blödheit". Ist irgendwie stimmungsabhängig, je nach dem wie gut ich selbst drauf bin. Ich denke schon, dass ich das Buch durchkriegen werde. Und Du auch, Jasmine. Das schaffen wir.

GlG
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Moin, moin, Jasmine,
auf der Seite 163 erfährt man nun, gegen wen der Krieg ausgerichtet ist. Klassenkampf, ukrainische Kulaken ... Aber gegen wen hatte Charitonow gekämpft? Hatte er andere Feinde?
Ich denke, dass wir durch die Geschichtsbücher ziehen werden müssen. Oktoberrevolution, Stalin ... ich bin gespannt. Wird langsam konkret.

Ich finde, dass Russland ein wunderschönes Land ist. Vor allem Petersburg. Warum nur müssen (studierte) Menschen alles zerstören?, rhetorisch gefragt.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Grigorij ist eine sympathische Figur.
Eine verletzte Soldatin wird nun in Szene gesetzt. Sehnt sich nach einer Zigarette:

"Eine Ewigkeit ist das her, seit ich den letzten Tabak geraucht habe!(...) Dieser Krieg macht alles kaputt. Wenn er nur endlich vorbei wäre!"
"Dann hört doch auf, wenn ihr ihn satt habt." Grigorij wedelt den Zigarettenqualm weg." Dann könntet
"ihr in Ruhe und Frieden leben und rauchen! "
"Wenn wir gewinnen, dann können wir rauchen!", flüsterte die Frau immer noch schluchzend.
"Du bist bescheuert", rief Grigorij erbost," keiner wird Sieger sein. Ihr rottet euch gegenseitig aus, damit wird's enden!" (...)
"Und wofür haben dann mein Vater und mein Mann ihr Leben gelassen?"
"Aus Unverstand", meinte der Hausherr halblaut und gutmütig. "Ihr habt nichts zu tun, deswegen schießt ihr aufeinander. Und wenn sie euch keine Patronen mehr runter werfen, dann kämpft ihr mit Äxten weiter, oder was?"(162)

Ich komme aus dem Zitieren nicht mehr raus. Sooo schöne Textpassagen.

Auf der Seite 163 erfährt man dann schließlich, gegen wen und gegen was gekämpft wird.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Grigoij setzt seine Pläne mit dem Bau eines Denkmals zusammen mit seinen Gästen um und Charitonow stimmt dies recht nachdenklich:

,Vielleicht', so sinnierte er, 'denken die Menschen, wenn sie erfahren, dass es so ein Denkmal gibt, wirklich über den Tod nach, dem es egal ist, wer auf welcher Seite gekämpft hat? Und vielleicht hören sie dann auf, sich gegenseitig umzubringen, und unternehmen etwas, um das Leben zu verlängern? (170)

Soooo schön, so schön. 🥰🥰🥰



Jasmine hat gesagt…

Ja, Mira,
das sind in der Tat schöne Zitate.
Hast Du das Buch tatsächlich wieder von vorne zu lesen begonnen?

Das letzte von Dir eingebrachte Zitat ... "das Leben verlängern" passt gut zu dem Symbol "Weizensamen".

Ich finde das Buch noch immer nicht einfach zu lesen, Mira. Man findet keine Jahreszahl, an der man sich geschichtlich orientieren könnte, keine Parteinamen, keine bedeutungsvolle historische Namen. Man hat es hier mit zivilen und militärischen Figuren zu tun, die Kriege führen ... Aber wer gehört zu welcher Kriegspartei?

Puh, Mira, Du forderst mich mit Deinem Kurkow richtig heraus.

Kiss, Jasmine.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Jasmine,
bitte gedulde Dich.
Auf Seite 182 liest Grigorij seine Briefe und entnimmt daraus traurige Nachrichten. Seine älteste Tochter und Stalin sind tot.

Dann hatte ich doch den richtigen Riecher.

Ich genieße so sehr Kurkows Schreibstil, schon alleine der Schreibstil erfüllt mich mit Freuden, dass ich die fehlenden Faktendaten zwischendrin gut überbrücken und erstmal verschmerzen kann.

Auf jeder Seite gibt es nachdenkenswerte Episoden.

Nein, Jasmine, es war doch nicht nötig, das Buch wieder von vorne zu beginnen.


Mirella Pagnozzi hat gesagt…

"Wir brauchen keinen Krieg! Krieg brauchen diejenigen, denen Gerechtigkeit fremd ist und die die Völker versklaven wollen." (191)

Arbeiterpartei.

Jasmine hat gesagt…

Traurig im die verstorbene Tochter. Aber um Stalin?

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ja, habe mich falsch ausgedrückt, sorry, weil ich nur kurz darüber schreiben wollte.

Stalin war lange an der Macht, daher wirken die Figuren so paralysiert.

Bis morgen!

Gute Nacht, Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Charitonow ist noch immer auf Wanderschaft und ich habe das Gefühl, er wandert durch die Zeit der russischen Geschichte. Seine Wanderschaft begreife ich dadurch als einen Symbolakt.

Wieder vergehen Jahre der Wanderschaft nach Stalins Tod ...

Jasmine hat gesagt…

Guten Morgen, Mira,

ich bin jetzt ungefähr so weit wie Du.

Diese "schnellen" Streifzüge durch die russische Geschichte macht es allerdings schwer, mit den Figuren warm zu werden.

Ubd doch gibt es Episoden, die schocken, die hängen bleiben. Das Kriegs bzw. das Friedensdenkmal ...
Ich spare mir die Details, um nicht zu viel zu verraten.

Schönes Wochenende
Jasmine

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Moin, Jasmine,
ja, das mit dem Denkmal hat mich zusammen mit Grigorij während des Lesens auch geschockt. Traurig auch, dass wir diesen Friedensstifter verlassen mussten und wir ihn nicht mehr wiedersehen werden 😌. Er hat ao viele kluge Sachen gesagt.

Jasmine, nun liegen uns endlich historische Fakten vor und sie helfen uns, die Russenbrille endlich aufzuziehen. 😉

Wenn man mit der Oktoberrevolution von 1917 beginnt: Die Machtergreifung der Bolschewisten unter Lenins Führung

1924-1953 Josef Stalin nach Lenin

1953-1964 Nikita Chruschtschow nach Stalin

Reicht erstmal. Solange wird Charitonow nicht leben, um die anderen Epochen auch noch durchzuwandern ☺.

Aber dennoch möchte ich mit viel Fingerspitzengefühl lesen. Die Russen haben so viel Gewalt ... erlitten, dass mir die Figuren in dem Buch, diese lähmende Erscheinung, psychologisch gesehen verständlich erscheint.

Wir wesstliche Welt haben genug angerichtet mit unserem gehobenen Zeigefinger, mit unserer Überheblichkeit und unserer Arroganz anderen Nationen gegenüber und weigere mich daher, mich dem anzuschließen. Meinen Nenschenblick werde ich deshalb nicht ablegen.

Das muss ich aber auch nicht, weil Kurkow selbst menschlich denkt.

N.K. hat gesagt…

Interessante Konversation. Sehr gute Anregungen. Dankeschön. Mein Mann liebt Russland, werde ihm das zum Geburtstag schenken.

N.K. zum Gruß

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Frau N.K.,
Dankeschön 🥰. Sie werden Freude haben. Es liest sich wie ein großes surreales Märchen, je tiefer man in die Geschichte eindringt.

Und was für ein wunderbares Geschenk. Ich wäre an diesem Geburtstag gerne Ihr Mann 😍. Möchten Sie ihm nicht noch ein zweites Geschenk machen? Bitte lesen Sie das Buch selbst auch, bevor sie es verschenken. Damit schenken Sie sich ihrem Mann als zweites Geschenk in Form einer Austauschpartnerin.

Über dieses Buch muss gesprochen werden!!!! Aus Liebe zu sich selbst, aus Liebe zu ihrem Mann, aus Liebe zum Autor, aus Liebe zur Freiheit, aus Liebe zum Frieden, aus Liebe zum Planeten, aus Liebe zum Leben, (Mensch, Tier und Pflanze ...)

Bitte lesen Sie es Frau N.K. und danach machen Sie mir bitte noch einen
Gefallen. Kaufen Sie es bitte noch ein weiteres Mal, und schenken es einem ihrer Freund*innen. Mit diesem Buch verschenken Sie nicht nur das Buch, sondern auch ein Stück Frieden, weil es zeigt, wie sinnlos Kriege sind ...

Und bitte, beim Verschenken nicht nur an Männern denken. Krieg und Frieden ... gehen uns alle an. 😊

Herzlichst
Mira

N.K. hat gesagt…

😆😆😆

Liebe Mira P.
Sie sind wirklich ein charmanter Mensch. Ich kaufe das Buch auch Ihnen zuliebe zum Verschenken nochmal.

Und ich lese auch. Versprochen.

Danke, dass Sie nicht gegen Russen sind.

Grüße von N.K.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Guten Morgen, Frau N.K.
Das freut mich aber sehr. Dankeschön!

Warum sollte ich gegen "Russen" sein?

Weil Putin seine Soldat*innen zum Töten in den Krieg schickt? Weil viele Russ*innen Putinisten sind?

Kann man deshalb alle unter einen Generalverdacht stellen?

Nein, das liegt mir fern. Das ist eine üble Masche hier in Deutschland. Jetzt sind es die bösen Russ*innen, Südländer*innen sind alles faule Sozialschmarotzer*innen, Pol*innen alles Verbrecher*innen ... Nur das deutsche Volk möchte nicht stereotypisiert werden und glaubt frei von Schwächen zu sein.

Mit solchen Bildern, die auch aus den Medien nicht wegzudenken sind, musste ich groß werden, und ich hatte mir schon als Kind geschworen, nie so zu werden ..
.
In diesen Problemlagen, wenn es um die Anfeindung Menschen anderer Nationalitäten geht, besitze ich keine Nationalität, ich lege sie ab wie einen alten benutzten Mantel, und begreife mich als einen Weltmenschen.

Damit möchte ich sagen, dass ich mit Ihnen fühle. Ich weiß, was Sie, sollten Sie und Ihr Mann Russ*in sein, gerade in Deutschland durchmachen und das tut mir sehr, sehr leid.

Es geht weiter, bitte die Hoffnung nicht aufgeben. Auch wir hier haben viel zu lernen, selbst wenn wir denken, wir seien unfehlbar, lernen müssten deshalb immer nur die anderen (rückständigen) Länder ...

Alles Liebe Ihnen! Bleiben Sie stark! Bitte!
Mira

N.K. hat gesagt…

Mira, einen schönen guten Morgen

Ich fühle mich sehr von Ihnen verstanden. Ja, wir sind Russen, leben schon lange in Deutschland. Meine Kinder sind hier geboren, und werden jetzt als böse Russen beschimpft. Waeum? Das sind doch noch Kinder? Sie leiden ganz besonders durch den Krieg. Sie haben Freunde verloren, sie werden nicht mal mehr eingeladen. Auch mein Mann auf der Arbeit hat es sehr sehr schwer.

Danke für Ihre lieben Worte. Wenn der Geburtstag meines Mannes vorbei ist, werde ich ihm zeigen, was Sie geschrieben haben. Auch er wird sich sehr freuen. Solche Menschen benötigt man in diesen Zeiten. Ihnen wünsche ich auch alles Gute.

Ihre
Natalia

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ich habe es bald geschafft, durch das Land der Diktatoren zu reisen, wo Menschen nicht mehr wissen, wie es ist, ein freies und autonomes Leben zu leben. Wo "Normalität" nur noch als eine weite Sehnsucht zu begreifen ist, weil Kriege, Macht und Staats-Kontrollem das Leben der Menschen dominieren, und wo Kinder in solche Systeme hineingeboren werden, damit groß werden und nicht wissen können, was ein freies Leben überhaupt ist? Sie bekommen von klein auf ihre Seele mithilfe von "Zwangsjacken" zugeschnürt, damit sie keinen eigenen Willen entwickeln können.

Sie kommen mir alle wie Maschinen vor, die Menschen, die Zivilisten, Soldaten etc. Sie parieren nur, tun ungefragt, was das System von ihnen verlangt. Sinn oder Unsinn, sie tun alles, was der Machtapparat ihnen vorschreibt. Sie sind so drin im Gehorchen, dass sie in ihrem Gehorsam trotzdem weitermachen, selbst wenn es gar kein Machtsystem mehr gibt.

Das sind die Gründe, warum die Werte einer westlichen Welt mit Füßen zertreten werden. Man will kein Volk, das selbständig denkt, man will Sklaven zum Staatenvolk haben und erzieht sie dementsprechend mit harten und weniger harten Sanktionen, im schlimmsten Fall durch Hinrichtung, wenn jemand nur einen kleinen Gedanken wagt, das System zu hinterfragen.

Solche autokraten Staaten wollen keine Menschen, sie wollen Maschinen, die für sie arbeiten.

Den Faden mal zur aktuellen Lage gesponnen: Putin droht unaufhörlich mit einem Vergeltungskrieg durch den Einsatz von Atomwaffen, und vergisst dabei, dass auch andere Länder über Atomwaffen verfügen. Wie stellen sich die Machthaber das vor? Wie stellt Putin sich das vor? Möchte er und seine Familie, er hat auch Enkelkinder, sich nur noch im Bunker verschanzen? Die Radioaktivität drinkt überall ein ... und, mal fantastisch gedacht, er könne sich in einem Bunker tatsächlich verschanzen ... Doch was wäre das für ein Leben? Könne man damit glücklich und zufrieden sein, zu wissen, dass ein ganzer Planeten durch sämtliche Machthaber zerstört worden ist? Was sind die Milliarden da noch wert?

Ja, durch diesen Kurkow kann ich es mir nun sehr gut vorstellen, jetzt ist es mir endlich gelungen, die Russenbrille aufzuziehen, dass die Absurdität eines Krieges, der nur von einzelnen hinterfragt wird, soch durchsetzen wird. Und alle werden in diesen Strom hineingezogen. Aber wer sind die Anderen? Sind das nicht wir? Wir, die auch zu wenig hinterfragen und von unseren Politiker*innen erwarten, stellvertretend für uns zu denken und für uns zu handeln? Die Medien, die uns "Richtig" und "Falsch" vorschreiben? Geben wir nicht auch unbewusst Verantwortung nach oben ab, obwohl wir eine Demokratie sind?

Fragen über Fragen ...

100 Seiten habe ich noch.

Jasmine, ich musste jetzt schreiben, damit mir mein Gedankenstoff nicht verloren geht.

Dennoch tun mir die Russen leid, weil sie Opfer von Manipulationen durch ihre Herrschaftssysteme geworden sind ...

Grüße
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Diese ganze Paradoxie hinterlässt in mir einen großen dystopischen Charakter.
Sollte Putin tatsächlich seine nukleare Waffen zum Einsatz bringen,
welchen Nutzen hat er selbst?

Dass er sich groß als Gewinner preisen kann?

Aber welchen Gewinn? Ist es das alles wert?

Das fragen sich in der Regel doch kluge, intelligente Menschen.

Hier könnte die Absurdität aufhören.

Carmen B. hat gesagt…

Wir leben zwar in einer Demokratie aber hier bei uns hat die Menschheit sämtliche Werte verloren.


Gruß
Carmen

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Carmen

Kommt ganz darauf an, welche innere Werte man für sich vertritt. Viele sind einfach nur genügsam.

Den meisten reicht eine gute Schulbildung, Universität, hoher Verdienst, Anhäufung materieller Güter ..., damit man für sich und für Familie bis zum Tod gut gesorgt hat ...

Bis bald, Carmen, und hoffentlich wieder bei einem gemeinsamen Mittagessen!

Mirella

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Achtung: Ich schreibe diesen Kommentar genderlos ... der einfachen Schreibweise wegen...

Lieber Abdrej Kurkow,
ein sehr nachdenkenswertes Buch.
Danke, danke, danke 🧡🧡🧡.

Bitte, bitte lesen Sie, wenn der Krieg vorbei ist, die Werke von Neale Donald Walsch, "Gespräche mit Gott". Bd1 bis Bd3. Auf jeden Fall BD 2 und 3, sollte die Zeit zu knapp dafür sein. Hier wird das gesamte politische , gesellschaftliche und das religiöse System kritisch hinterfragt und beleuchtet, und zeigt alle (gewollten) Missstände auf, die es auf unserem Planeten gibt.

Der Philosoph in Ihrem Buch zweifelt an sich, weil er mit seinen Büchern die Welt nicht hat besser machen können. Wir schimpfen auf die Politiker, dabei sind die Politiker eine Minderheit, und das zeigen Sie in Ihren Büchern immer wieder auf. Deshalb ist Lenin, Stalin etc. nur versteckt als Jahreszahl erwähnt, die Handlungen werden hauptsächlich auf die Zivilisten und auf die Soldaten gespiegelt und das hat seinen Grund.

Was muss man tun, "um Ideen, wie man das Leben für die normalen, das heißt die schlechten Menschen, verbessern könnte". (368)

An alle,
betrachte ich Kurkow noch immer als Menschenliebend? Ja, unbedingt, sonst würde er solche Bücher nicht schreiben, die nach Frieden für alle, Gerechtigkeit für alle und nach Menschlichkeit für alle geradezu lechzen.

Auch das sind meine Ideale, die Erde zu einem Wohlfühlort für alle werden zu lassen. Und nicht nur für sich selbst und nicht nur für die Reichen ...

Kurkow hat meine Zweifel in dem Buch allerdings noch verschärft, die nicht erst seit der Coronapolitik entstanden sind. Absurde Gesetze wurden verabschiedet, so absurd, dass man diese auch karikieren könnte, die Presse wird zensiert, .... und in meinem Bekanntenkreis, kenne ich kaum jemanden, der dies hinterfragt ..., oder warum gelingt es den Politikern immer wieder, bestimmte Menschengruppen zu diffamieren?

Andrej Kurkow, mich überfluten Ihre Gedanken in dem Buch so sehr ...
viele herzliche Grüße
Ihre
Mirella Pagnozzi

Jasmine hat gesagt…

Huhu, Mira,
hoffentlich wird der Krieg bald vorbei sein. Neal Donald Walsch kenne ich selbst auch nur oberflächlich, heißt, nur den Namen und etwas aus der Presse. Die Bücher haben mich nie wirklich angesprochen, ich hatte sie nur in der Hand. Jetzt hast du mich doch neugierig gemacht.

Bist Du durch mit Bickford?

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Jasmine,

ob der Krieg bald vorbei ist?, liegt nicht nur an Putin ... So langsam weiß ich auch nicht mehr, was ich von Selenskyj halten soll.

Es sterben noch immer Kinder ... Ist es das alles wert? Und es werden noch mehr sterben. Das ist Fakt.

Was Neale Donald Walsch betrifft, so kannte ich ihn auch nur vom Namen und vom Buchtitel her. In den 1990er- Jahren konnte ich mich aber nicht aufraffen, ihn zu lesen. Der Buchtitel hatte mich abgeschreckt. Er wirkte auf mich verkitscht. Und der Begriff "Gott" ist irgendwie abgelutscht und so hatte hatte ich ihn damals wieder weggelegt aber durch ein anderes Buch, das mich gegenwärtig überzeugt hatte, und der Autor Walsch zitiert hatte, bin ich erneut auf Walsch gestoßen und ich muss sagen, ich finde ihn toll. Er zeigt nicht nur die Missstände auf, sondern auch Wege, die wir aber hier niemals erreichen werden, solange unser Leben hauptsächlich von der Ratio gelenkt wird, und unsere Gefühle, unsere Seele und unsere Spiritualität verdrängen. Mitgefühl für alle, nicht nur für das eigene Ego ...

Liebe Jasmine, ich bin noch nicht ganz durch, es gibt so viel nachzudenken ...,Die letzten 20 Seiten spare ich mir für morgen auf. Ich werde am Ende keine übliche Buchbesprechung schreiben, vielleicht nur ein Exposé. Es überflutet mich so sehr, so viel gäbe es zu schreiben.

Wie weit bist denn Du? Und welche Lieblingsfigur hast Du mittlerweile finden können?

Ich habe noch viele andere Lieblinge finden können. Charitonow hat Konkurrenz bekommen ... Bin froh darum.

Sei gegrüßt
Mira

Jasmine hat gesagt…

Mira, ich gestehe. Eine Lieblingsfigur habe ich bisher noch nicht finden können. Ich bin nicht wie Du, Du saugst das Buch dermaßen auf, während es mich eher kühl zurück lässt. Ich kann den Figuren nicht wirklich Sympathisches abgewinnen, durch ihr banales widersinniges Auftreten.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Das verstehe ich, Jasmine, aber Du hast den Sinn voll erfasst. Das ist super, auch ohne Lieblingsfigur. Das wollte Kurkow erreichen, seinen Lesern den Stumpfsinn einer Gesellschaft nahebringen. Wir dürfen nur nicht immer russisch denken, zwischendrin mal wieder die Brille wechseln, um ins Menschliche zu blicken, denn sonst machen wir immer wieder denselben Fehler, zu denken, Probleme anderer Länder hätten nichts mit uns zu tun, dumm sind die anderen, uns kann das nicht passieren, wir sind besser; dies mal platt übersetzt.

Am Ende spricht Kurkow selbst darüber, dass der Planet Erde überall nicht besser ist, und das lässt den Philosophen traurig, nachdenklich zurück.

Und dabei geht es gar nicht, perfekt sein zu müssen, sondern sich und das System zu hinterfragen, und das hat z. B. Charitonow gemacht.

Gute Nacht!

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ich bin durch, Jasmine, geschafft.
Ja, Charitonow wurde sogar von seinem Knastarzt für seine Andersartigkeit bewundert ... Habe ich von Anfang an doch ein richtiges Gespür für diese besondere Figur gehabt ...

Endlich weiß ich nun, wer dieser Pickford ist, und wieso Charitonow die Pickford Schnur besaß, obwohl er doch Wassili Charitonow heißt und nicht W. Pickford. Wassili war so mit dieser Schnur verbandelt ... Ich hatte zur Mitte hin befürchtet, etwas überlesen oder etwas nicht richtig verstanden zu haben, weil mir der Sinn dieser Zündschnur auch nicht wirklich geläufig war. Nein, nein, nein. Das war von Kurkow bewusst so eingefädelt. Sehr gescheit, sehr geschickt, sehr strategisch gedacht. Nur verraten darf ich jetzt nix mehr.

Nur noch eins: Mit Geduld wird man am Ende belohnt.

Ich benötige noch Stoff für meine Besprechung und habe schon ein Symbol als Einführung.

Beste Grüße von Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ihr Lieben,
ich musste nun diesen Kurkow zwei Tage sacken lassen. Und einen Punkt, dem ich hier in meinen Kommentaren zu wenig Beachtung geschenkt habe, hat mich nachhaltig beschäftigt. Ein wunder Punkt von mir, der mich selbst seit ein paar Jahren beschäftigt. Warum Bücher die Welt nicht verändern und wir Geschichte wieder in die Gegenwart holen, um sie neu zu erleben?. Der Unmut des Philosophen in diesem Werk hat mich betroffen gestimmt, und habe beschlossen, von der üblichen Besprechung diesmal abzusehen, und anstelle dessen schreibe ich öffentlich hier auf meinem Blog einen Brief an den Autor.

Nicht heute, ich arbeite daran aber dennächst. Muss noch weiter reifen.

Habt alle ein schönes Wochenende
Mira

Angelika hat gesagt…

Hallo,
sehr interessant. Könnten Sie noch ein paar Sätze zu den Büchern von Walsch schreiben? Ich suche ein Geburtstagsgeschenk für meine Freundin. Klingt, als wäre Walsch für sie ideal.
Danke 🙏🙏🙏

Angelika aus dem Norden

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

@ Angelika
BD 1: Ein ungewöhnlicher Dialog.
Hier wird Bezug genommen zu den persönlichen Fragen des Autors, der über eine hohe Medialität verfügt ...
Die Fragen sind zwar persönlich, dennoch gut nachvollziehbar, weil es Fragen sind, die sich jeder schon mal selbst gestellt hat. Fragen zur eigenen Existenz, zum eigenen Lebensweg und zur gesellschaftlichen ... Stellung. Fragen zu Gott und Glaube ... Kritische Fragen zu Verhaltenscodexe pololitischer, gesellschaftlicher, religiöser... Art. Fragen über unsere Seele in allen drei Bänden.

BD 2: Gesellschaft und Bewusstseinswandel
Hier werden alle Fragen zu unserem politischen, gesellschaftlichen und religiösen System beantwortet.
Dieser Band hat mich etwas runtergezogen. Bin sowieso schon sehr gesellschaftskritisch ... und hier bekomme ich vieles bestätigt. Mir wäre es lieber gewesen, mich getäuscht zu haben. Der "Durchschnittsmensch" möchte keine Wahrheit ... lebt bis zum Ende seine illussorische Rolle ...
Fragen, was uns und unseren Planeten zerstört und was uns heilen könnte.

BD 3: Kosmische Weisheit
Hier geht es um die Existens anderer Planeten und die Unterschiede zu unserem Planet.
Planeten, die mit unseren menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbar seien. Andere Planeten dagegen schon. Sie wären in der Lage, uns wahrzunehmen.

Das waren grob nur ein paar Punkte.

Man muss bei solchen Büchern seelisch und mental aufgeschlossen sein, sonst wirft man die Bücher in die Ecke. Ansonsten besser erst gar nicht kaufen.

Werde später ein anderes Buch vom Autor lesen, das ich hier besprechen möchte.

Gruß
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

P. S. zu Neale Donald Walsch

Hier ein Link über außerkörperliche Erfahrung von Ärzten geschildert:

https://www.youtube.com/watch?v=RggSa2AQNow

Ich selbst besitze über spirituelle Erfahrungen, weshalb ich mehr als nur daran glaube. Deshalb kann ich solche Bücher lesen.

Angelika hat gesagt…

Was meinen Sie mit "Durchschnittsmensch und seiner illusorischen Rolle?" Sind damit die wenig gebildeten gemeint?

Danke für die Mühe!

Angelika

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Hallo, Angelika,

haben Sie sich das Video angeschaut, das ich soeben als Link hier eingefügt habe?

Zu Ihrer Frage: Nein, keineswegs habe ich damit die bildungsfernen Menschen gemeint. Mit ihnen habe ich eher Verständnis und Mitgefühl, weil viele gar nicht die Chancen auf eine höhere Schulbildung hatten.

Den Rest bitte selbst zusammenreimen, besser noch, Sie lesen das Buch zuerst selbst, und verschenken es anschließend.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Das Wochenende ist fast rum, und bin noch am Verarbeiten. Ich möchte doch lieber eine übliche BB schreiben, damit diese besondere Form von Literatur im Endspurt auf schriftlicher Ebene einen runden Abschluss finden kann.

Ich hätte gerne einen Brief an den Autor geschrieben, Gedanken und die Trauer des Philosophen aufgegriffen, warum seine Bücher die Welt nicht besser gemacht hätten? Mit dieser Frage hadere ich selbst auch seit zwei Jahren und meine Beobachtungen
weichen ein wenig ab von denen des Philosophen. Aber ich möchte Kurkow meine Gedanken persönlich nicht aufdrängen, werde sie stattdessen kurz in der BB nur äußern.

Hoffentlich kann ich Andej Kurkow nur gerecht werden mit meiner BB und mit meinen Ansichten. Besitze nicht nur durch den derzeitigen Krieg, sondern durch dieses besondere und wirklich tolle Werk eine demutvolle Haltung. Deswegen habe ich auch ein wenig die Scheu, darüber zu schreiben.

Nachdenkliche Grüße
Mira