Donnerstag, 14. Januar 2016

Joachim Meyerhoff / Alle Toten fliegen hoch (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch hat mir recht gut gefallen. Es ist authentisch geschrieben und man hatte Lust, mehr zu lesen, wenn man am späten Abend das Buch bis zum nächsten Tag unterbrochen hatte zu lesen.

Was ich gewöhnungsbedürftig fand, ist, dass der Icherzähler und dessen Familie mit zwei Ausnahmen nicht mit dem Namen beschrieben wurden. Ich vermutete, dass der Icherzähler der Autor selber war, was sich von dem Kontext her ableiten ließ und später, auf der Seite 198, fiel der Name Josse, die Abkürzung von Joachim und auf Seite 216 geht der Icherzähler/Autor auf seinen Vornamen indirekt ein. Zudem bekam man es mit historische Fakten und Symbolen zu tun, die mich auf autobiografische Elemente des Autors schließen ließen.

Ich weiß nur nicht, ob das Thema Amerika ein Erfahrungsbericht des Autors ist oder es ist ein Gemisch zwischen Fiktion und Tatsachenbericht. Ich glaube eher beides.

Joachims Austauschjahr in Amerika fand ich schön beschrieben, ich konnte mich gut Joachims Reise anschließen und ich hatte wirklich den Eindruck, mental in Amerika gewesen zu sein. Der junge Mensch machte dort viele wichtige Erfahrungen, meistens gute mit Ausnahme von zwei tragischen Erlebnissen, auf die ich nicht näher eingehen werde, um die Spannung nicht zu nehmen. Zudem erfährt man jede Menge Alltagsgeschichten aus dem Ausland und dem Inland, die interessant waren zu lesen. Ich habe mich gut mit meiner Lesepartnerin austauschen können.

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Von der ersten Seite an folgt der Leser gebannt Meyerhoffs jugendlichem Helden, der sich aufmacht, einen der begehrten Plätze in einer amerikanischen Gastfamilie zu ergattern. Aber schon beim Auswahlgespräch in Hamburg werden ihm die Unterschiede zu den weltläufigen Großstadt-Jugendlichen schmerzlich bewusst. Konsequent gibt er sich im alles entscheidenden Fragebogen als genügsamer, naturbegeisterter und streng religiöser Kleinstädter aus – und findet sich bald darauf in Laramie, Wyoming, wieder, mit Blick auf die Prärie, Pferde und die Rocky Mountains. Der drohende Kulturschock bleibt erst mal aus, der Stundenplan ist abwechslungsreich, die Basketballsaison steht bevor, doch dann reißt ein Anruf aus der Heimat ihn wieder zurück in seine Familie nach Norddeutschland – und in eine Trauer, der er nur mit einem erneuten Aufbruch nach Amerika begegnen kann. Mit diesem hochgelobten Debüt eröffnet Joachim Meyerhoff eine große Romantrilogie.
Der Klappentext ist dermaßen ausführlich, dass ich Weiteres zu dem Buch nicht zu schreiben brauche, sonst ist alles schon raus, bevor andere LeserInnen mit dem Buch begonnen haben.

Das Buch hat zwar nicht sehr viel Tiefgang, aber es beinhaltet jede Menge Geschichten über verschiedene Menschen, denen ich gerne gelauscht habe. 

Wer mal eine leichte Kost braucht und trotzdem ein gutes Buch lesen möchte, so können wir, meine Lesepartnerin und ich, Meyerhoffs Buch weiterempfehlen. 

Der Autor bekommt von mir zu dem Buch zehn von zehn Punkten.

Den zweiten Band lesen wir Mitte Februar.
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Wer sich im Vertrauten verirrt
oder in der Fremde verloren geht,
braucht nur eine fürsprechende Seele,
um sich gerettet zu fühlen.
(Petra Oelker)


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