Eine Buchbesprechung zur
o. g. Lektüre
Das Buch hat mir recht gut
gefallen. Allerdings beinhaltet es vier Lebensgeschichten. Zwei von jungen
Müttern, Leah und Hazel, die ihr erstes geborenes Kind aus unterschiedlichen
Gründen weggegeben haben, und die
Lebensgeschichten dieser beiden Kinder, Mädchen, Evie und Sharon, die sich
später auf die Suche nach ihren wahren Müttern begeben ... Das bedeutet, dass
man es hier mit vier unterschiedlichen
Familienhintergründen zu tun bekommt.
Ich habe zwar sehr viele
Zettelchen in meinem Buch haften, habe aber beschlossen, diese nicht zu
bearbeiten, da meine hiesige Buchbesprechung doch wegen der Vielzahl der
Perspektiven zu umfangreich ausfallen würde. Zumal das eine Mädchen, Evie, zu
Beginn des 19. Jahrhunderts zur Welt gekommen ist, und das andere Mädchen,
Sharon, Mitte des 20. Jahrhunderts ...
Zur Erinnerung gebe ich erneut den
Klappentext rein:
Dieser Roman handelt von zwei Töchtern, die sich eines Tages auf den Weg machen, um ihre leiblichen Mütter zu finden. Zwei Mütter, die am liebsten die eigene Vergangenheit ruhen lassen möchten, denn sie fürchten nichts so sehr wie die Rache ihrer Töchter. Das Verhalten von Müttern und Töchtern steht in diesem dramatischen Buch im Mittelpunkt.
Ich habe mich ein wenig schwer getan, von einer Familie aus dem
vorletzten Jahrhundert in die andere Familie aus dem letzten Jahrhundert im
Wechsel zu springen. Nicht, dass ich die Lebensgeschichten dieser vier Frauen
für zu kompliziert halte, nein, das waren sie nicht, aber als ich mit dem
Kontext der einen Familie warm geworden bin, kam dann der Sprung in die andere
Geschichte. Und keine Geschichte baut auf die andere auf, weshalb ich mich
frage, weshalb der Autorin es wichtig war, diese Kinder- und Frauenschicksale
aus verschiedenen Epochen aufzugreifen.
Natürlich wurde es deutlich, dass
es immer die Frau trifft, die über ein werdendes und geborenes Kind mehr
Verantwortung trägt, als der Mann, der Erzeuger dieser Kinder. Es sind ethische
Und moralische Fragen, die hier auch zum Tragen kommen.
Aus meinem Bekanntenkreis kenne
ich drei adoptierte Kinder, die in meinem Alter sind und eine Frau, die mit mir
in die Grundschule ging, deren Mutter eine neue Familie gegründet hatte und
ihre erstgeborene Tochter beim geschiedenen Vater zurückgelassen- und dieser
sie bei der Großmutter väterlicherseits abgegeben hatte. Und es gibt viele
Kinder, die symbolisch und psychisch gesehen auch Waisenkinder sind, die
in einem Elternhaus groß geworden sind, in dem Eltern zwar vorhanden waren,
aber von diesen nicht die emotionale
Wärme und Liebe erfahren konnten, wonach sie sich gesehnt haben, um gesund
aufwachsen zu können. Sie wurden wie böse Stiefkinder behandelt. Kaum Platz für
diese Kinder in der Seele ihrer Eltern, weshalb viele in ihren ersten
Lebensjahren auch heimatlose Gefühle entwickelt haben, die ein Leben lang andauern können. Aber nach eingehender Familienanalyse kommt oftmals heraus, dass die Eltern
selbst nicht anders konnten. Es ist wie ein Teufelskreislauf. Es wäre demnach mühsam, eine Täter/Opfer-Haltung
einzunehmen. Man würde keinem wirklich gerecht werden. Es liegt also an jedem
selbst, das Bestmögliche aus seinem Leben zu ziehen.
Das Buch ist recht authentisch
geschrieben, psychologisch fundiert und differenziert in den persönlichen
Beschreibungen dieser Menschen, damit sind auch die Leute aus dem Umfeld der
Protagonistinnen gemeint.
Das Buch erhält von mir zehn von
zehn Punkten.
_________
Bei Liebe
geht es um das Geben und nicht um das Nehmen!
(Asa Larsson)
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