Montag, 14. März 2022

Tamsin Callidas / Vor mir nichts als Meer - Meine langsame Rückkehr vom Rande des Abgrunds (1)

In Gedenken an die Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere.
 Ich fordere eine ganzheitliche Bildung für Herz und Verstand!
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Bäume haben Wurzeln, Menschen haben Beine, und der liebe Gott wird sich bei der Einrichtung der Welt auf diese Weise schon etwas dabei gedacht haben. Wir sind im Grunde nicht dazu da, ortsfest wie ein Baum zu leben. (Denis Scheck)

Mit diesem Buch bin ich schon längst durch, aber wegen der geballten Probleme wie z. B. Rassismus in doppelter Form, Gewalt, Eheprobleme und Seitensprünge, Trennung, verschiedene Ressentiments … habe ich die Muse nicht aufbringen können, früher darüber zu schreiben. Ich musste dies alles sacken lassen.

Schön fand ich an dem Buch, dass die Autorin in einer recht authentischen Form uns hat ihre eigene Lebensgeschichte weiterreichen können. Imponiert hat mir ihr großes Herz und ihre Feinfühligkeit den Tieren- aber auch den Menschen gegenüber trotz der rauen Natur und trotz des Rassismus, den sie wegen ihrer leicht getönten Hautfarbe erfahren musste … Dennoch werfe ich auch einen kleinen kritischen Blick auf dieses Werk, doch dazu später mehr …

Zum Schluss fokussiere ich mich in der Solidarität mit der Autorin auf den Rassismus und auf die Wurzeltheorie, mit der man bewusst oder unbewusst Menschen ausgrenzt und sie damit verletzt.

Hier geht es zum Klappentext, Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
In Oban, eine Hafenstadt im Westen Schottlands, kaufen sich das englische Ehepaar Tamsin und Rab eine Croft, um der Londoner Luft und der Hektik zu entfliehen. Sie träumen von einem selbstbestimmten Leben auf der Insel, um auch mit der Natur eins zu sein. Sie wirken abenteuer- und risikofreudig, wenn ihre Sehnsucht so groß ist, dass sie bereit sind, sämtliche städtische Ansprüche, Komfort und Luxus, über Bord zu werfen, um in der Natur sich ganz auf das einfache Leben zu beschränken.

Das Cottage lässt eher an eine Ruine erinnern als an ein häusliches Gebäude. Es fehlt alles. Sämtliche sanitäre Anlagen, so wie Heizkörper, Strom, Türen, die Wände sind winddurchlässig, etc. Es wird zudem auch für den Geldbeutel ein ziemlicher Kraftakt, dieses Häuschen zu sanieren, bis darin ein menschenwürdiges Leben möglich wird.

In der Zwischenzeit leben sie in ihrem Wohnwagen …

Auf der Insel werden sie von alteingesessenen Nachbarn, die keine Fremden dulden, misslich behandelt.

Jeder bisschen Grund wird eifersüchtig geschützt wie enge Familienbande. Verwandtschaft und Boden sind Territorien, die man heftig verteidigt. Um etwas benennen zu dürfen, muss es einem gehören. Doch so sehr man sich auch anstrengend, verdient hat man es nie. Über Zugehörigkeit und Duldung bestimmt andere, die ihren eigenen Anspruch auf die Erde verteidigen. Die Geschichte das Croft ist wichtig. Sein Verlust bereitet einigen spürbaren Schmerz, für manche ist die ein Grund für Anfeindung. Umherliegendes Gerät, Pflüge und Ambosse, um die sich vor unserer Ankunft niemand geschert hat, haben plötzlich wieder eine Herkunft. Es ist merkwürdig, ihr Fehlen zu bemerken, wenn sie plötzlich nicht mehr am alten Ort liegen. Schwer, sich vorzustellen, wie es sein muss, wenn Fremde kommen und die Gewohnheiten des Croft auf den Kopf stellen. (56f)
Während Tamsins Mann als Mann größere Chancen hat, von den Inselbewohner*innen akzeptiert zu werden, kämpft sie durch ihre etwas dunklere Hautfarbe um Zugehörigkeit. Später gerät durch die rundum schwierige Lebenslage auch die Ehe in eine schwere Krise ...

Welche Szene hat mir nicht gefallen?
Rassistische Übergriffe bestehend aus Kultur- und Geschlechterrassismus. Frauen ohne einen Mann an deren Seite werden wie Freiwild behandelt. Ganz furchtbar in einer Zeit, die wir als westliche Welt für modern und fortschrittlich halten. Soll das etwa fortschrittlich sein? Wir brauchen gar nicht in andere Länder außerhalb von Europa schauen.

Der Mensch ist ein Anachronismus, das Land gehört ihm nicht. Die Gesteinsschichten stammen aus dunkleren Zeiten voller Mythen und Urinstinkten, sie waren zuerst hier - und sie tragen die kreative und zerstörerische Macht der Erde in sich. (Ebd.)

Welche Szene hat mir besonders gut gefallen?
Dass Tamsin eine starke Persönlichkeit ist und sich nicht hat unterkriegen lassen. Dass sie mit den Tieren sprechen konnte in einer Art, wie man sie in einer Ausbildung der Tierkommunikation beigebracht bekommt, ist sie von Natur aus mit dieser besonderen Gabe bestens ausgestattet worden.

Probleme gab es auch mit ihrem Hund Maude, der wild war und sich schwer zähmen lassen konnte:

>>Maude, sieh her. Bitte sieh her<<. Doch sie sieht nicht her. Ich stemme mich gegen den Wind und renne los, bete, dass sie sich umdreht. Plötzlich bleibe ich stehen. Ich brülle nicht mehr. Ich lasse mein Rufen, meine Schreie und Pfiffe sein. Ich versuche, mit ihr zu kommunizieren. Nicht mit meiner Stimme, sondern mit meinem Herzen. (64)

Ich spreche mit meinem Pferd, meinen Schafen, meinem Hund und meinen Hühnern, selbst mit den Wildvögeln und den anderen Wildtieren, die mir über den Weg laufen. (...) Meine Welt fülle ich mit der Natur, was - im Gegensatz zum Kontakt mit meiner eigenen Spezies - etwas merkwürdig Friedliches hat. (167f)

Das ist der Grund, weshalb es viele tierliebende Menschen gibt, die sich von den Menschen abschotten und den Kontakt mehr zu Tieren suchen, auch wenn es nach außen hin so aussieht, als würden sie Tiere mehr wertschätzen als Menschen. Das sind nur äußere Vermutungen, haben mit der Wirklichkeit desjenigen wenig zu tun. Die wahren Gründe stecken in tiefe Verletzungen eines Menschen, verursacht durch Menschen. Tiere dagegen behandeln den Menschen immer gut und respektvoll, wenn das Tier gut und respektvoll behandelt wird.

Welche Figur war für mich eine Sympathieträgerin?
Cristall und Tamsin.

Welche Figur war mir antipathisch?
Die Nachbarn waren mir mit einer Ausnahme alle unsympathisch. Diese Besitzansprüche, diese Inselwelt gehöre ihnen, weil sie durch ihre Vorfahren schon immer auf dieser gelebt hätten, haben mich aufstoßen lassen, obwohl ich die Problematik selber auch kenne. Hautfarbe oder nur ein fremdländischer Name sind Stigmata und lassen Schubladen entstehen, in die man regelrecht hineingequetsch wird, ohne den Menschen zu kennen, ohne sich jemals für dessen eigene Identität zu interessieren. Kenne ich selbst auch zu gut durch meinen nichtdeutschen Namen.

Erst kürzlich habe ich dies wieder zu spüren bekommen. Ich greife am Ende im Unterpunkt Meine Meinung dieses Beispiel auf, damit die Menschen das zu lesen bekommen, und sie wissen müssen, was sie mit ihren vereinfachten, naiven Theorien alles anrichten.

Wenn ich nur mehr Zeit hätte, würde ich gerne eine Satire über dieses hirnlose Schubladendenken schreiben.

Meine Identifikationsfigur
Keine.

Cover und Buchtitel
Das Cover finde ich sehr ansprechend, aber der Buchtitel? 
Hat leider nicht halten können, was er versprochen hat. In den ersten Kapiteln hatte ich tatsächlich ein Inselfeeling erwerben können, aber später?, hätte der Buchtitel besser heißen sollen: Vor mir nichts als Konflikte …

Nun ja, eine Rosamunde Pilcher - Leserin bin ich ganz und gar nicht, aber irgendwie hatte ich mir unter dem Titel etwas anderes in der Inselthematik vorgestellt. Klappentexte überfliege ich meist und vergesse sie schnell wieder. Meine eigene Schuld …

Zum Schreibkonzept
Das Schreibkonzept fand ich sehr gut, eingebettet in klarer Struktur, die eine gute und überschaubare Orientierung bietet und man dadurch wunderbar hin und her blättern kann, wenn man etwas Bestimmtes sucht. Insgesamt besteht der Titel aus 351 Seiten. Auf der ersten Seite findet man darin eine Widmung an die verunglückte Inselfreundin Cristall. Auf der folgenden Seite Zitate aus den Carmina Gadelica Bänden. Zwei Seiten später folgt das Inhaltsverzeichnis, das in drei Akten gegliedert ist, mit jeweils acht Unterkapiteln. Im Anschluss das übliche Dankwort.

Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich gewählt. Die Autorin besitzt eine sehr warme und eine schöne bildhafte Sprache, die nicht verkitscht ist.

Die Kapitel sind nicht überfrachtet, und vor jedem Kapitel findet man einleitend zur neuen Thematik eine schöne Schwarz-Weiß-Fotografie.

Die Zahl Acht: Meine Frage
Warum hat jeder Akt exakt acht Kapitel? Für was steht die Acht? Zufall, Sinn oder nur strukturbehaftet?
Die Zahl Acht steht z. B. für Kraft und Unendlichkeit, Fluss, Gehen und Zurückkommen … , was absolut gut zu der Geschichte passen könnte …

Meine Meinung
Mir schien dieser ganze in die Tat umgesetzte Idealismus mit dem Kauf der Croft ein wenig naiv. Die Sanierungsausgaben erwiesen sich als unermesslich hoch. Hier wurde neben der pekuniären noch zusätzlich viel eigene körperliche Kraft gefordert, daraus einen wohnbaren Lebensraum zu schaffen. Und selbst die eigene Kraft gab es nicht umsonst ... Und wenn zusätzlich das Umfeld nicht stimmt, wundert es mich nicht, wenn eine Ehe daran zerbricht, das aber von mir nicht als Entschuldigung gedeutet sein soll … In der Krise lernt man den eigenen Ehemann oder die eigene Ehefrau am besten kennen.

Blätter vom Baum zu essen, weil kein Geld für Lebensmittel mehr vorhanden war, stimmte mich recht kritisch. Ich habe keine Ahnung, wie glaubwürdig diese ganze Geschichte tatsächlich ist, lasse sie aber so stehen, weil sie sehr authentisch geschrieben ist. 
Mir war eine kleine kritische Anmerkung zumindest wichtig.

Richtig aufgestoßen ist mir vonseiten der Inselbewohner*innen der Rassismus, dass der Mensch im 21. Jh. nichts dazugelernt hat und er andere Menschen noch immer in die Pflicht nimmt, ihre Identität zu rechtfertigen. Leider finde ich dazu keine Textstelle mehr, weil es schon zu weit zurückliegt, als ich das Buch gelesen habe.

Ich zitiere mal Donald Walsch dazu:

Die meisten Menschen sind mit einer Welt zufrieden, in der die Unterschiede und nicht die Gemeinsamkeiten hochgehalten und Zwistigkeiten durch Kämpfe und Kriege entschieden werden.

(Walsch, Neale Donald. Gespräche mit Gott - Band 2: Gesellschaft und Bewußtseinswandel (German Edition) (S.89-90). Arkana. Kindle-Version. )

Kriege entstehen aus dem Scheitern, das Menschsein der Anderen zu verstehen. (Dalai Lama)

Und ein Exempel eigener Erfahrung kürzlicher Tage, wie ich es auch erlebt habe und das zu den Erfahrungen der Autorin passen könnte:

Ich hatte eine schriftliche Anzeige in unserer nachbarschaft.de geschaltet, weil ich kostenlosen Flötenunterricht für Erwachsene anbieten wollte. In meinem Profil stand außer mein Namen nichts Italienisches. Es standen zudem Daten wie z. B. Wohnort: Darmstadt, Heimatregion: Riedstadt – Goddelau.

Mit einer Dame verabredete ich mich ziemlich bald. Und kaum war sie bei mir angekommen, bekam ich gleich die erste Frage gestellt, ob ich italienische Wurzeln hätte? Ok, dachte ich mir, gebe ich ihr mal meine Antwort, als ich erst überlegt hatte, wie ich mit dieser Frage ihr gegenüber überhaupt umgehen sollte, ohne ihr auf die Füße treten zu wollen:
Ich besitze eine deutsche Identität (Pause). Meine Wurzeln habe ich in Deutschland geschlagen, aber ich halte nichts von der Wurzeltheorie (Pause). Eigentlich bin ich Weltmensch, aber das verstehen die meisten noch weniger. 
Funkstille.

Mit jeder Sprechpause versuchte ich ihre Reaktion abzuwarten. 

Ein paar Wochen später konfrontierte mich dieselbe Dame erneut mit den sog. ital. Genen, wo ich sicher war, meine letzte Antwort würde von ihr akzeptiert worden sein ... Doch ganz gleich, was ich gesprochen hatte, sofort steckte sie mich immer und immer wieder in ihre ital. Schublade, ohne dass sie mir im Gegenzug meine Frage hat beantworten können, was sie an mir italienisch finden würde? … Daraufhin wiederholte ich trotzdem geduldsvoll meine Ansicht zu meiner Identität, aber ich hatte absolut keine Chance, sodass ich beschlossen hatte, den Kontakt zu ihr wieder abzubrechen und bin ganz froh darum.

Mein Profil in meiner nachbarschaft.de habe ich daraufhin mit folgendem Spruch geändert:

Von Geburt aus Mensch. Für mein Denken, für meine Gefühle und für mein Handeln sind nicht meine Gene, sondern dafür bin ich ganz allein verantwortlich.

Früher habe ich diese Vorurteile und diese Stereotypen bis zum Exzess ausgehalten, heute trenne ich mich recht schnell von solchen Menschen, die allerdings selbst in keine Schublade gesteckt werden möchten, siehe Beispiel unten, aber ihr Weitblick reicht gerade mal nur bis zum eigenen Bauchnabel. Solche Menschen schaffen es einfach nicht, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, weil ihnen definitiv diese Empathie fehlt. 

Ein Beispiel mit derselben Dame:

Wir unterhalten uns über Veganes, Vegetarisches und über die Fleischernährung. Ich freute mich zu hören, dass sie Fleisch weitestgehend meiden würde, aber Fisch würde sie essen. Ah, sagte ich, dann bist Du Flexitarierin? Ihre Reaktion? Nein, erwiderte sie und zeigte mir sofort eine Grenze. Ich mag diese Zuschreibung nicht. Ok, dachte ich mir, ich akzeptiere dies und habe sie nicht wieder als Flexitarierin bezeichnet, wobei ich immer noch nicht weiß, welchen Begriff sie selbst gebraucht für Menschen, die gelegentlich Fleisch- und regelmäßig Fisch konsumieren????

Meine Frage und mein Appell an die Menschheit: Was ist so schwer daran, Rassismus zu verstehen?

Das frage ich mich recht häufig, warum dieser Rassismus nicht aufhören kann? Unsere Vorfahren haben nicht das Wissen gehabt, über das wir heute verfügen. Sie konnten nicht anders. Aber wir? Wir heute haben reichlich Bildung erworben, viel darüber gelesen, haben studiert, Filme gesehen, und trotzdem muss man in einer Zeit wie heute Rassismus noch erleben? Das zeigt mir, dass Bücherwissen ... alleine nicht ausreicht, diese versteckte und verletzende Problematik zu überwinden. Wir müssen das Wissen, unsere Bildung endlich in Empathie umwandeln. Es darf keine reine Kopfsache mehr bleiben. Wie geht das? Indem wir endlich lernen, uns in andere wertfrei hineinversetzen, zuhören, was der andere Mensch zu sagen hat, aber nicht nur im Rassismus, sondern generell in dem Menschen, der anders ist als man selbst. Damit verbinde ich für die eigene Seele einen enormen Reichtum. Für unseren Mitmenschen aber auch für uns selbst.

Bildquelle oben und unten: Pixabay

Mein Fazit zum Anderssein
Es ist nicht die Masse, die die Welt verändert. Es sind die Minderheiten; Menschen, die anders denken und anders fühlen. Die Masse ist damit beschäftigt, von außen auferlegte Instruktionen größtenteils zu übernehmen, ohne diese aus der Tiefe heraus zu hinterfragen. Würden die Menschen diese mehr beleuchten, dann wüssten sie selbst, dass es nur eine einzige Menschenrasse gibt, und zwar eine bunte, und dass keine Nationalität eine eigene Blutgruppe besitzt. Rassismus könnte man damit ganz schnell ausmerzen.

Zur Wurzeltheorie zitiere ich zudem noch den Literaturkritiker Denis Schenk, weil auch die Medien diesen Begriff in der Regel immer wieder in ihrem Sprachjargon gebrauchen, und sie damit Menschen zu ewigen  Ausländer*innen abstempeln.

Bäume haben Wurzeln, Menschen haben Beine, und der liebe Gott wird sich bei der Einrichtung der Welt auf diese Weise schon etwas dabei gedacht haben. Wir sind im Grunde nicht dazu da, ortsfest wie ein Baum zu leben. 

Mein Fazit zu dem Buch
Abgesehen von den kleinen Details finde ich diese Lebensgeschichte dennoch lesenswert und ich danke der Autorin sehr für ihre Feinfühligkeit. Der warme Umgang mit den Tieren war für mich ein absoluter Hingucker.
Mit menschlichen Problemen dagegen bin ich durch meine Berufspraxis reichlich eingedeckt. Damit möchte ich sagen, dass es an mir liegt, wenn das Buch meine Vorstellung nicht ganz hat entsprechen können.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Ich habe mich von dem Buchtitel anziehen lassen und habe eine Anfrage beim Verlag gestellt. Die Sehnsucht nach Wasser und Weite war bei mir besonders groß.  

Meine Bewertung

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck; sehr angenehm.
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus durch die Autorin
1 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

11 von 12 Punkten

Ich danke herzlichst dem Verlag HarperCollins für das Bereitstellen des Leseexemplars. 

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Gelesene Bücher 2022: 03
Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott, Teil 2
Ovid - Metamorphosen
Fjodor F. Dostojewski: Der Idiot
Paolo Coelho: Schutzengel
Helene Schuchmann u.a.: Ein Kurs in Wundern
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Kriege entstehen aus dem Scheitern,
das Menschsein der Anderen zu verstehen.

(Dalai Lama)

Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)

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Ein Wettrennen mit der Zeit
Fazit: Je schneller man das Leben lebt,
desto weniger Zeit kommt dabei heraus.


Samstag, 12. März 2022

#Empathie versus Rationalismus: "Wozu sind Kriege da?"

Orks: Bildquelle Pixabay

In Gedenken an die Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere. Ich fordere eine ganzheitliche Bildung für Herz und Verstand!

Zur Ehrung der Opfer werde ich während des Krieges auf dieser Seite keine Fremdkommentare freischalten!! 

Es ist Krieg. Ich schreibe weiterhin Buchbesprechungen als eine Fortsetzung des Lebens, und dennoch denke ich wie viele von uns unentwegt an die Kriegsopfer, selbst wenn ich schreibe. Ich denke an die vielen Tiere, die entweder nicht mit flüchten dürfen oder sie der Familie an einem neuen Ort angekommen weggenommen und in die Tierheime gesperrt werden. Auf beiden Seiten, für Tier und Mensch, Trauma über Trauma ... Ich denke an die vielen kleinen Kinder, an alle anderen, die ich nicht erwähnt habe. Sie alle haben mein Mitgefühl. Mir fehlen die Worte, weil es fassungslos ist. Es wird Zeit, meiner eigene Betroffenheit mit unseren Problemen hierzulande, in unserem Land, im Umgang mit der Pandemie, angelehnt an diese Ukraine-Dramatik, Ausdruck zu verleihen.

Bevor ich meinen Text zum Virenkrieg und verknüpfend zum Waffenkrieg schreibe, möchte ich vorab noch informieren; ich bin keine Verschwörungstheoretikerin, keine Rechte, keine Querdenkerin im Sinne von AfD. Ich bin ein autonomdenkender Mensch, der außerdem verantwortungsbewusst mit dem eigenen und dem Leben anderer umgeht. Mein Artikel lässt auch keine Schlüsse über meine persönliche Impfhaltung zu. Ich habe totales Verständnis für Menschen, die sich für eine Impfung entscheiden, und ich habe totales Verständnis für Menschen, die sich gegen eine Impfung entscheiden. Jeder hat seine Beweggründe, die ernst zu nehmen sind. 

Vertrauensverlust durch inländische Politiker*innen
Ich habe große Beklemmungsgefühle vor unseren eigenen Politiker*innen. Z. B. mit deren massiven angstschürenden, hysterischen, drakonischen, überheblichen, unmündigen, manipulativen, repressiven, unlogischen bzw. irrationalen und machtbesessenen Coronapolitik haben sie unsere Gesellschaft in Gut und Böse gespalten, um vom eigenen Versagen abzulenken ... und die Gesellschaft hat sich spalten lassen. Ganze Freundschaften sind mancherorts dadurch in die Brüche gegangen. Wie soll ich mir eine Politik mit dieser neuen Krise vorstellen? Mir fehlt das totale Vertrauen und flüchte in mein Inneres. Mein Glaube an eine unsichtbare Macht, der Glaube an meine innere Stimme ist seit dem Corona-Ausbruch stärker geworden, mittlerweile stärker als der Glaube an die Wissenschaft bzw. der Glaube an studierte Menschen, wenn hierbei die Ratio als die einzige Beraterin eingeschaltet wird. Obwohl wir aus der Geschichte erfahren haben, wie vernichtend diese Rationalität sein kann, wenn die Empathie nicht gefördert, ihr kein Gehör geschenkt wird ..., klammern wir uns in einer verkopften Gesellschaft weiterhin einseitig an ihr fest. Mein Glaube ist nicht gebunden an irgendwelche Konfessionen oder an die von außen aufgesetzten Dogmen. Mein Glaube, mein Wissen, diese spüre ich, während alles andere zerbrochen ist ... Ich verfolge die Nachrichten regelmäßig und mir war bewusst, dass wir mit dieser heftigen Monitoring - Corona Politik von den wahren Problemen abgelenkt wurden. Weg von den Umweltproblemen, Ablenkung von den auswärtigen, politischen Problemen, etc. Der russische Überfall auf die Ukraine war lange vorbereitet und nicht erst seit dem Ausbruch vom 24.02.2022.   

Hier ein Video auf Youtube
mit Dr. Paul Brandenburg


Das beantwortet mir die Frage, weshalb ich die kritischen Ärzte vermisse, beantwortet mir die Frage, weshalb alle Ärzt*innen meines Kreises unkritisch und undifferenziert die Impfung empfehlen. Angstschürende vorausschauende Szenen werden propagiert, so, als wären sie Gott, als wüssten sie besser als jeder einzelne  Mensch für sich selbst gesprochen, was deren Körper gut tut und was nicht. Als wüssten sie, welche gefährlichen Mutanten in Zukunft einbrechen werden ... völlig unwissenschaftlich. Wie können sie das nur verantworten? Und die Masse macht mit. In meinem Bekanntenkreis befindet sich gerade eine zweite Person wegen einer lebensbedrohlichen Lungenemboli auf der Intensivstation. Es ist nicht sicher, ob sie überleben wird. Wer verantwortet diese u. a. durch den Impfzwang verursachte Körperverletzung? 

Totschlagargumente
Und wenn ich versucht hatte, darüber zu sprechen, sachliche Argumente zu bringen, Bücher zitieren wollte, wurde ich vielerorts mit Totschlagargumenten abgespeist und mundtot gemacht. Sachliche Argumente, wie z. B. das eigene Immunsystem stärken mithilfe gesunder Ernährung stieß auf taube Ohren. Klar, dass die Pharmaindustrie mit ihrer omnipräsenten Corona - Brisanz mittlerweile große Profite verzeichnet, damit ist sie die einzige Gewinnerin in der ganzen Sache, da sie vor der Pandemie angeschlagen war ... etc. , so ist Corona für sie nun der reinste Segen. Und von der Naturmedizin hält sich die Schulmedizin ebenso fern. 

Das Recht auf Unverletzlichkeit des Körpers 
Gegen den Willen Chemie einzuflößen ist körperliche Gewalt und betrachte dies als eine poltische Gewalttat. Es bedeutetet sowohl den Eingriff in die Persönlichkeitsrechte und den Eingriff auf die Unverletzlichkeit des Körpers. Ein Impfen für die Solidarität, so wird uns der Stoff verkauft ... und die möglichen bleibenden Nebenwirkungen, die möglichen Impfschäden, die uns verschwiegen werden, hat jeder im Alleingang zu tragen. Ein Lotteriespiel: Glück für Menschen, die die Impfung gut vertragen, Pech für Menschen, die sie schlecht vertragen. Welches Risiko der Mensch einzugehen bereit ist, muss jeder selbst entscheiden dürfen. Jeder kennt seinen Körper am besten.

Das Gesundheitsamt DA läutet nun schon auf dessen Internetseite den zweiten Booster ein: 

Holen Sie sich den zweiten Booster ab ... 

Als ginge es hier um eine Tüte Süßigkeiten, die kostenlos vergeben wird. 

Biontech gewinnt sogar Preise, obwohl die meisten Geimpften trotzdem an dem Virus erkranken und sie Überträger*innen bleiben, während gesunde ungeimpfte Menschen unter einen Generalverdacht gestellt ausgegrenzt und isoliert werden. 

Wir haben gelernt, in Superlative zu denken
Viele der Geimpften und der Geboosterten erkranken an dem Virus und man redet sich ein, ohne die Dreifachimpfung würden die Verläufe weniger mild sich zutragen. Schutz vor schweren Krankheitsverläufen ... Wir haben gelernt, in Superlative zu denken; ohne die Impfung wäre es noch schlimmer, noch heftiger ... Beweisen kann das aber niemand, aber glauben tut es fast jede*r erkrankte Geimpfte. Doch worüber wenige sprechen, ist, dass viele Ungeimpfte, die an Corona erkranken, ebenso nur milde Verläufe hatten ... Und bei vielen gesunden, ungeimpften Menschen denkt man nicht in Superlative, sondern mit dem Blick in einer Glaskugel polarisierend hellsehend, dass sie sich alle noch infizieren würden und sie damit das gesamte Gesundheitssystem in den Kollaps führen würden, ohne zugeben zu können, dass gerade im Gesundheitssystem seit mehr als zwanzig Jahren hier in Deutschland der Rotstift angesetzt wurde

Ich kann das alles nicht mehr glauben, nach allem, was ich in den letzten zwei Jahren damit gesamtgesellschaftlich, politisch, journalistisch und zwischenmenschlich erleben musste. 

Man sollte endlich mal zugeben, dass die "Impfstoffe" mehr schlecht als bis gar nicht wirken, statt einen Schuldigen zu suchen .... Meine Sorge: Corona wird wegen der immer veränderten Mutanten bleiben, sodass wir wahrscheinlich zu einem Dauerimpfen verpflichtet werden, was sich schon jetzt wie eine neue moderne Kampfsportart anfühlt. So schnell kann ein Impfstoff nicht angepasst werden, aber es wird trotzdem schnell in den Körper reingespritzt, ohne dass ausreichend Zeit für die Erforschung bleibt. 

Ich flüchte und rette mich ins Schreiben meiner Tagebücher, fühle mich nicht verstanden. Aus den Nachrichten verfolgend wurden viele Journalist*innen, Ärzt*innen und selbst Virologen, männliche, mit ähnlichem Verhalten konfrontiert. Waren demselben Kampf ausgesetzt, wenn sie eine differenzierte Sichtweise im Umgang mit der Pandemie vertreten hatten. Wenn sie versucht haben, ihre Wissenschaft gegenüber der der Politiker zu stellen, haben sie einen Maulkorb aufgesetzt bekommen. Wir sind lange nicht durch aus diesem Fiasko, aus diesem Fehlschlag von der Taktik im Umgang mit diesem Virus, aber immer mehr Menschen werden mittlerweile wach. In der Zwischenzeit hat man gesehen und gespürt, wie wenig wirksam die chemischen Keulen in Wirklichkeit sind, und man weiß mittlerweile, dass sie keinerlei Fremdschutz bieten, und wenn es nach Jens Spahn gegangen wäre, hätte er als Nichtmediziner eine vierwöchige Impfung erwirkt, wenn er nicht rechtzeitig abgewählt worden wäre, wobei Karl Lauterbach aus meiner Sicht mit seinen zunehmenden wahnhaften Zügen und als Volksverhetzer mir als Mediziner mein verlorenes Vertrauen auch nicht hat zurückbringen können ... 

Ausgesiebte und unausgegorene Wissenschaft ist keine Wissenschaft
Wissenschaft wurde von Wissenschafler*innen stark ausgesiebt und das verkauft, was in deren schwarzseherisches, konzeptuelles Weltbild passt ... Ich zweifle nicht daran, dass am Ende die Wahrheit siegen wird. Ich hoffe nur, dass sie rechtzeitig in Kraft tritt. Ich selbst bin Vertreterin mehrerer Wahrheiten, weil jeder Mensch ein anderer ist, und jeder andere präventive Mittel benötigt, aber in der Coronapolitik ist nur eine einzige Wahrheit erlaubt ... , die allen Menschen aufgestülpt wird ...

Weg vom Virenkrieg und zurück zum Waffenkrieg ... 

Auch Bildungseinrichtungen verhindern keine menschengemachten Kriege
Ganze Schulen und Universitäten sind nicht in der Lage, die Kinder mit all ihrem großen Wissen vor dem Krieg zu schützen ... Die gesamte Wissenschaft; sämtliche alte und neue Theorien, die gefüllten Bibliotheken bringen es nicht fertig, diesen und alle anderen von menschengemachten Kriegen, den Umweltkrieg miteingeschlossen, aufzuhalten ... Alles Wissen steht uns zur Verfügung,  während neues entsteht, obwohl das meiste von dem alten Wissen nicht einmal umgesetzt wurde. Denke ich z. B. an die Reformpädagog*innen zurück, so wird dieses reformpädagogische Wissen heute an Schulen angewendet, die sich hauptsächlich Kinder reicher Eltern leisten können, obwohl diese Schulen für ärmere Kinder einst gedacht und konzipiert wurden. Maria Montessori, Rudolf Steiner u. v. a. würden sich heute im Grab umdrehen, wenn sie wüssten, dass aus ihren Schulen Eliteschulen gemacht wurden. 


Bildquelle: Pixabay

Nicht allein unsere Kinder, sondern auch unsere Pflanzen und unsere Tiere müssen all das Elend ertragen, das nicht sie, sondern der Mensch ihnen verursacht hat. 

Wissen, das unsere Welt zerstört, ist totes Wissen ...

Wissen, das nur gedacht werden darf, was von oben aufgesetzt wird, ist totes Wissen ....

Wissen, das nicht umgesetzt wird, das allen nützen könnte, ist totes Wissen ....

Welchen Sinn ergeben Studien, wenn wir unser Wissen ausschließlich zu Selbstzwecken einsetzen?, (Vermehrung der Reichtümer, Anhebung gesellschaftlichen Status', Konkurrenz, Profilierung.... etc.), statt gemeinsam eine ganze Welt damit zu bereichern?
Apokalyptisch gedacht würden in dieser Welt alle unsere wunderbaren schon weltweit verstorbenen Autor*innen und alle anderen weltweit wunderbaren Künstler*innen ein zweites Mal sterben ... Was mir bleibt, ist die Hoffnung. In meinem Herzen trage ich diese wunderbaren Künstler*innen mit mir mit. Sollte es keinen Wandel geben, stirbt der Mensch an einem verbrannten Planeten durch Umweltsünden oder durch einen Atomkrieg. Die Menschheit würde sich somit selber abschaffen, und alle Kompositionen, alle Gemälde, alle Bücher und alle errungenen Technologien verschwinden mit ihr mit.

 

Bildquelle: Stock-Foto

An die großen Werke wie Herr der Ringe oder Harry Potter zurückblickend, stellten sich für mich die sanftmütigen und die intuitiven Figuren heraus, die es geschafft haben, das sog. Böse aufzuspüren und zu besiegen. Und in diese Welten flüchte ich mich, weil sie mir zusätzlich Hoffnung spenden. Und meine Hoffnung soll weltweilt allen Menschen gerichtet sein, deren Wille nach Frieden aufrichtig ist, die sich nicht von Macht, Titel, Prestige, Glanz und Glamour blenden lassen. 

Foto: Pixabay

Zum Abschluss hierbei ein Zitat von Neal Donald Walsch, der mir aus der Seele spricht und dessen Buch ich gehört, aber aus dem Kindle zitiert habe:

… Wähle Macht – all die Macht, die du zusammenbringen kannst! Und wähle Ruhm – all den Ruhm, den du erlangen kannst! Und wähle Erfolg – all den Erfolg, den du erreichen kannst! Und wähle das Gewinnen – alles Gewinnen, das du erleben kannst! (…) Aber wähle nicht Macht über, sondern Macht für. Und wähle nicht Ruhm als Endzweck, sondern als Mittel für ein größeres Ziel. Und wähle nicht Erfolg auf Kosten anderer, sondern als Instrument, um anderen helfen zu können. Und wähle nicht das Gewinnen um jeden Preis, sondern das Gewinnen, das anderen nichts kostet und ihnen sogar ebenfalls Gewinn bringt. Geh und wähle das Lob von seiten anderer – aber sieh alle anderen als Wesen an, über die du Lob ausschütten kannst, und tu es auch! Geh und wähle, mehr zu haben, aber nur so, daß du mehr zu geben hast. Und ja, wähle »wissen wie« und »wissen warum« – damit du dein Wissen mit anderen teilen kannst.

Walsch, Neale Donald. Gespräche mit Gott - Band 2: Gesellschaft und Bewußtseinswandel (German Edition) (S.124-125). Arkana. Kindle-Version.

Gedenken an die Kriegsopfer vor jeder Buchbesprechung
Ich werde demnach eine Kopfnote mit einem kurzen Satz am Anfang jeder Buchbesprechung setzen:
In Gedenken an die Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere. Ich fordere die ganzheitlich Bildung für Herz und Verstand!

Zum Schluss ein Youtube - Video mit dem Friedenslied: Wozu sind Kriege da? Udo Lindenberg und Pascal,  1981. 


Keiner will sterben
Das ist doch klar

Wozu sind denn dann Kriege da?
Herr Präsident
Du bist doch einer von diesen Herren

Du mußt das doch wissen
Kannst du mir das 'mal erklären?
Keine Mutter will ihre Kinder velieren
Und keine Frau ihren Mann
Also
Warum müssen Soldaten losmarschieren?
Um Menschen zu ermorden mach mir das mal klar

Wozu sind Kriege da?

Herr Präsident
Ich bin jetzt zehn Jahre alt
Und ich fürchte mich in diesem Atomraketenwald
Sag mir die Wahrheit
Sag mir das jetzt

Wofür wird mein Leben auf's Spiel gesetzt?
Und das Leben all der ander'n sag mir mal warum
Die laden die Gewehre und bring'n sich gegenseitig um
Sie steh'n sich gegenüber und könnten Freunde sein

Doch bevor sie sich kennenlernen schießen sie sich tot
Ich find' das so bekloppt
Warum muß das so sein?

Habt ihr alle Milliarden Menschen überall auf der Welt
Gefragt
Ob sie das so wollen
Oder geht's da auch um Geld?
Viel Geld für die wenigen Bonzen
Die Panzer und Raketen bau'n

Und dann Gold und Brillianten kaufen für die eleganten Frau'n
Oder geht's da nebenbei auch um so religiösen Twist

Daß man sich nicht einig wird
Welcher Gott nun der wahre ist?
Oder was gibt's da noch für Gründe
Die ich genauso bescheuert find'
Na ja
Vielleicht kann ich's noch nicht verstehen

Wozu Kriege nötig sind
Ich bin wohl noch zu klein
Ich bin ja noch ein Kind

Quelle: Musixmatch

Songwriter: Udo Lindenberg

Songtext von Wozu sind Kriege da? © Polygram Songs Musikverlag Gmbh

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Nie wieder Krieg! (Käthe Kollwitz)
Soldaten; nieder mit den Waffen! (M. Gandhi)
Alle!
Kriegswillige Politiker an die Front!
Empathische Frauen und Männer in die Politik!
Solidarität mit Ukrainer*innen und allen friedliebenden
Menschen dieser Erde!
Solidarität mit russischen Kriegsgegner*innen!
Schluss mit Diskriminierungen!
Liebe für alle! Hass für keinen! (Ahmadiyya-Muslime)
Kriege entstehen aus dem Scheitern,
das Menschsein der Anderen zu verstehen.
(Dalai Lama)

Sonntag, 27. Februar 2022

Darmstädter Friedensdemonstration, Samstag 26.02.22, 11:00 Uhr

Frieden ist nicht alles 
aber ohne Frieden
Ist alles nichts.

(Willi Brandt)

Zur Ehrung der Opfer werde ich während des Krieges auf dieser Seite seit dem 1. März 2022 keine Fremdkommentare freischalten.


An der Demo waren alle politischen Parteien versammelt, alle Kirchen und alle waren sie sich einig, alle waren sie eins, zum ersten Mal erlebe ich unsere Politiker*innen geschlossen auftreten, authentisch, ohne ihren Stellungskrieg, den sie gegeneinander an ihrer eigenen Front durch ihren Machtkampf auf den Schultern der Menschen tagtäglich  austragen ... So wie am Demonstrationstag wünsche ich mir unsere Politiker*innen für alle Zeiten. Bürgerfreundlich und solidarisch. 

Unser Oberbürgermeister Jochen Partsch von den Grünen hat diesen Friedensklassiker mit uns angestimmt: We shall overcome ... 

We shall overcome
We shall overcome
We shall overcome, someday
Oh, deep in my heart
I know that I do believe
We shall overcome, someday
We shall be alright
We shall be alright
We shall be alright, someday
Oh, deep in my heart
I know that I do believe
We shall overcome, someday
We shall live in peace
We shall live in peace
We shall live in peace, someday
Oh, deep in my heart
I know that I do believe
We shall overcome, someday
We are not afraid (oh Lord)
We are not afraid (oh Lord)
We are not afraid, today
Oh, deep in my heart
I know that I do believe
We shall overcome, someday
We shall overcome (oh Lord)
We shall overcome (oh Lord)
We shall overcome, someday
Oh, deep in my heart
I know that I do believe
We shall overcome, someday.
Solche Demos sind immer sehr beeindruckend, vor allem, wenn man Kinder sieht, die sich mit Plakaten auf ihrer Brust daran beteiligen. Denn um deren Zukunft geht es auch. 

Auf dem Weg zur Demo hörte ich in der Straßenbahn, als eine Mutter ihrem Kind erklärt hat, weshalb die Menschen demonstrieren gehen, bekam ich Bauchschmerzen, als ich hörte:

Sie demonstrieren gegen einen bösen Menschen in Russland. Der ist an allem schuld.

Leider nahmen sie nicht an der Demo teil, auf der verschiedene Sichtweisen vertreten sind, denn sicher mag das naiv gedacht auf den ersten Blick so aussehen, dass Putin als Kleptokrat der Alleinschuldige ist aber die vielen anderen Fäden, die daran im Unsichtbaren auch von Deutschland aus gesponnen werden, bleiben dabei leider außer Acht. 

Aber ich selbst möchte keine Mutter kleiner Kinder sein, die ihnen den Krieg erklären muss. Deshalb gilt meine Achtung allen Müttern und Vätern in dieser besonderen Rolle.

Im Folgenden eine Rede eines ukrainer Mitstreiters aus dem Verein Vielbunt e. V. Darmstadt. Hier geht es zu diesem Verein der Queere.

Die Rede

Ich bedanke mich bei allen Menschen, die hier versammelt sind. Ihre Unterstützung ist sehr wichtig und zeigt der Ukraine, der Welt und der Regierung, dass sie den Krieg, die russische Aggression, verurteilt.  

Meine Stimme wird kritisch. Sie wird voller Angst für die Eltern, die in Kriegszonen Leben, jeder Anruf zu ihnen kann der letzte sein. Sie wird voller Schmerz für die Freunde, die das ähnliche Leben wie wir hier gelebt haben, dessen Leben jedoch eines morgens auf den Kopf für immer gestellt wurde. Sie wird voller Wut, weil das alles vermeidbar war. Meine Worte werden auch bestimmt nicht für jeden angenehm.

Die gesamte Welt zeigt ihre Solidarität mit der Ukraine. Es gibt nicht soviel, was wir, einfache Menschen, machen können, aber so sind wir hier und schicken unsere Unterstützung an die Leute in der schlimmsten Situation, die passieren könnte.

Deutsche Menschen fühlen sich solidarisch und haben das schon deutlich gezeigt. Sie sind aber viel mehr solidarisch als die deutsche Regierung. Diejenige, die etwas machen können, tun es aber nicht. (Anm. Fettdruck M. P.)

Streben nach dem Frieden ist komplett natürlich, vernünftig und großmütig. Jeder geistig gesunde Mensch will in Frieden leben. Denn der Krieg ist furchtbar und unnatürlich. Aber was passiert, wenn die Angst vor dem Krieg so hoch ist, dass man alles zu opfern bereit ist? Auch, aus Versehen, den Frieden?

Man sagt, dass diejenigen, die von der Geschichte nicht lernen werden, werden sie wiederholen. Naville Chamberlain, der britische Premierminister, hatte Angst vor dem Krieg. So hohe, dass er gesamte Staaten an Hitler geopfert hat in der Hoffnung, ihn zu sättigen. Auch angesichts der offenen Aggression gegen Polen, haben Briten und Franzosen zwar den Krieg erklärt, und dann aber nichts getan.

Medien heute vergleichen oft den Ukraine-Konflikt mit den Episoden aus dem Zweiten Weltkrieg. Selten aber gibt es Vergleiche mit der Appeasement-Politik vom Westen, die zum Weltkrieg geführt hat. Selten gesteht man ein, dass die Ukraine an Russland geopfert wird, in der Hoffnung, dass es sein letztes Opfer wird.

Das ist klar und in Ordnung, eigene Bürger nicht in den Krieg schicken zu wollen. Es ist auch in Ordnung, die Waffe nicht proliferieren zu wollen. Es ist aber nicht in Ordnung, wenn die Worte der Tat nicht entsprechen.

Die Bundesregierung hat seit langem, seit acht Jahren, ihre Solidarität mit der Ukraine erklärt. Starke Worte, Besorgniserklärungen, Sanktionsdrohungen, Friedensreden, Diplomatie-Versuche ... ist alles gescheitert, denn hinter den Aussagen war wenig bis nichts.

Im Namen des Friedens hat Deutschland Wirtschaft und Politik in Verhandlung mit Russland getrennt. Mit dem Regime, das gerne Politik mit Wirtschaft in seinen Verhandlung zusammen benutzt. Die Sprache, die Putin versteht, wäre: Mach es nicht, sonst machen wir das. Was konnte oder wollte Deutschland machen, um Putin zu stoppen und dabei große Profite nicht zu verlieren?

Im Namen des Friedens hat Deutschland darauf verzichtet, die Waffen an die Ukraine zu liefern. Wahrscheinlich wäre es in Ordnung, sollte es nicht versuchen den anderen Ländern zu verbieten, die Waffensysteme zu schicken, die jetzt gerade es für die russische Armee schwierig machen, Soldaten und Zivilisten zu töten.

Und auch angesichts der unverschämten bewaffneten Aggression, wenn auch die treusten Anhänger Putins und Europa sich von ihm distanzieren und die schärfsten Sanktionen gegen ihn ankündigen, zögert Deutschland sogar mit der klaren 

Frage: ob das Bank Service Swift für Russland abgeschafft werden soll? Das einzige wesentliche, das von Deutschland unmittelbar erledigt wurde, war die Toterklärung von Nord Stream-2, der sowieso nicht in Betrieb war. Es gibt, übrigens, auch Nord Stream-1. Er wurde für den Druck auf Osteuropa gebaut, und funktioniert heute ganz gut.

Und das ist bereits für Deutschland schädlich. Weniger und weniger Europäer sehen Deutschland als jemanden, dem sie gerne folgen würden, weniger und weniger weltweit haben sie zu Deutschland Vertrauen. Die Beziehung mit den Ukrainern, wenn sie das Ganze überleben, werden für lange versauert.

Und das ist Schande, weil die Menschen in Deutschland nicht so sind. In Kleinigkeiten kann man sehen, wie die Menschen sich kümmern. Ich habe in den letzten Tagen hunderte Nachrichten mit der Unterstützung bekommen. Dank deutscher Mobilfunk-Operatoren kann ich jederzeit kostenlos mit meinen Eltern kommunizieren.

Vor meinen Augen sehe ich drei unterschiedliche Welten: Hier sehe ich Menschen, die den Krieg verachten, und Empathie zu den Leidenden haben; im Fernsehen Politiker und Diplomaten sprechen groß und sehen zufrieden aus; auf dem Bildschirm meines Handys sehe ich meine Freunde, die sich auf U-Bahn Stationen verstecken und verstehen gar nicht, was die tiefste Besorgnis anderer Regierungen machen soll.

Es gibt eine klare Art und Weise, wie die Bundesregierung mit den friedlichen Methoden für die Lösung dieses Konflikts noch beitragen kann: jeden Handel, jede Beziehung mit dem Aggressionstaat sofort zu beenden. Die Regierung kann auch der Ukraine direkt helfen, wie bereits die anderen es machen. Nicht moralisch: Das machen schon wir, das Volk, viel ehrlicher, und die Ukrainer haben jede Menge geistige Kräfte, sie sind mutig und kampfbereit. Die deutsche Regierung könnte die Ukrainer selbst fragen, was sie brauchen und das geben, was sie davon in Ordnung sieht. Deutschland kann stark im Wort und Tat sein und braucht dafür nur der Wille.

Was können aber wir machen? Einiges: Spenden, Informationen teilen, den Geflüchteten helfen. Und einen Dialog mit der Regierung führen. Klar machen, dass sie ausgewählt wurden, um Frieden zu bewahren, und sie sind dabei gescheitert, und sie sollen ihren Ansatz ändern.

Denn was man verstehen muss, ist, dass, wie auch immer es weiter vorgeht, ist Putin für die zukünftigen Generationen kein geiler Typ reitend topless auf dem Pferd, sondern ein Kriegsverbrecher. Und der Humor über ihn wird höchstwahrscheinlich so grenzwertig angesehen, wie Nazischerzen heutezutage. Es wird sehr unangenehm, in der Zukunft zu erklären, wieso du, lächelnd, mit dem Kindermörder gehandelt hast und von ihm Profite für deine Großkonzerne erzeugen wolltest. Man sollte, wahrscheinlich, diese Gedanken in den Köpfen der Politiker irgendwie platzieren.

Diesen Vortrag habe ich von dem jungen, betroffenen Redner persönlich auf meine Bitte hin ausgehändigt bekommen, und erhielt die Erlaubnis, ihn auf meinem Blog als Kriegsgegnerin zu platzieren, weil ich helfen möchte, dass diese Worte von Darmstadt aus, Friedensplatz, weiter um die gesamte Welt ziehen können. 

Ich persönlich danke dem ukrainer Jungreferent und allen Parteien, die ihn bei seiner Rede unterstützt haben. Großer Beifall auch von allen Mitdemonstrant*innen.

Statements, die Licht bringen In Russland demonstrieren Tausende von Menschen, die gegen den Krieg sind, und riskieren ihr Leben; nach dem Motto: Es ist nicht unser Krieg, es ist Putins Krieg.

Humanitäre Hilfen für alle Flüchtlinge Ukrainer Flüchtlinge würden von Nachbarländern, wie Ungarn und Polen, wohlwollend aufgenommen werden.

Was gestern, am Demonstrationstag, noch gewesen ist, kann eine Stunde später schon veraltet sein:

Deutschland beliefert die Ukraine mit Waffen.

Russische Banken sind mittlerweile vom Swift- System ausgeschlossen. 

Zum Abschluss noch ein Antikriegsgedicht von Bert Brecht 

Die Bitten der Kinder

Die Häuser sollen nicht brennen.
Bomber sollt man nicht kennen.
Die Nacht soll für den Schlaf sein.
Leben soll keine Straf sein.
Die Mütter sollen nicht weinen.
Keiner sollt töten einen.
Alle sollen was bauen.
Da kann man allen trauen.
Die Jungen sollen`s erreichen.
Die Alten desgleichen.
Bertolt Brecht (1951)


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Nie wieder Krieg! (Käthe Kollwitz)
Soldaten; nieder mit den Waffen! (M. Gandhi)
Alle!

Kriegswillige Politiker an die Front!
Empathische Frauen und Männer ins Parlament!
Solidarität mit Ukrainer*innen und allen friedliebenden
Menschen dieser Erde!
Solidarität mit russischen Kriegsgegner*innen!
Schluss mit Diskriminierungen!
Liebe für alle! Hass für keinen! (Ahmadiyya-Muslime)