Montag, 16. April 2018

Kent Haruf / Lied der Weite (1)


Lesen in der Leserunde auf 
dem Bücherforum Watchareadin

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre
Ein wunderschönes Buch, das sehr zum Nachdenken anregt. Ich mag den Autor aufrichtig. Er behandelt gesellschaftliche Themen recht sensibel, authentisch und facettenreich. Ich werde mich hier in meiner Besprechung nicht so ausführlich über das Buch aufhalten, da in der Leserunde auf Watchareadin jede Menge nachzulesen ist. Ich habe dort auch einiges schon geschrieben und möchte mich nicht wiederholen.

Ich habe unten noch zwei für mich ungeklärte Fragen notiert, die ich in einem Spoiler gesetzt habe, denn wer nicht zu viel von der Geschichte erfahren möchte, so bitte ich, diesen Unterpunkt zu überspringen. Die Fragen lassen sich nicht stellen, ohne etwas von den Hintergründen preiszugeben. 

Die Handlung
Es ist schwierig, über die Handlung zu schreiben, da es mehrere davon gibt. Handlungen von vielen ProtagonistInnen, wo ich eingangs ein wenig meine Schwierigkeiten hatte, sie in meinem Kopf unterzubringen, ihnen dort einen Platz zu geben, weil ich noch nicht wusste, wie ich sie in welcher Façon und in welche Beziehungsmuster einzuordnen hatte. Aber später, nach etwa einhundert Seiten, hat sich alles von selbst reguliert, die Fäden waren in der richtigen Reihenfolge geknüpft. Wie schon im Klappentext steht, lernen wir hier ein junges Mädchen namens Victoria kennen, das 17 Jahre alt ist, und noch auf die Highschool geht. Victoria ist schwanger und wird dadurch von der Mutter aus dem Haus gesperrt. Ihr Freund meint es nicht ernst mit ihr und verlässt sie, bis er eines Tages wieder auftaucht, als er erfährt, dass Victoria von ihm schwanger ist. Ein gewalttätiger Typ, der Victoria unter Druck setzt …

Das Buch beginnt allerdings mit Tom Guthrie, Familienvater zweier Söhne, Ike und Bobby, neun und zehn Jahre alt. Seine Frau, Ella, scheint an schweren Depressionen zu leiden. Später wird aber deutlich, was die Ursachen der Depressionen sind, und wie die beiden Jungen schmerzlich ihre Mutter vermissen, und welche Verarbeitungsstrategie sie wählen, den Mutterverlust zu verwinden, um die Trauer abzuschließen. Tom Guthrie ist Lehrer an der Schule von Victoria. Neben seinen Sorgen mit seiner Frau begleiten ihn auch Sorgen mit einem Problemschüler, der ihm das Leben schwer macht. Dieser Schüler vergreift sich an seine Jungs, um sich an den Lehrer zu rächen, da er ihn in amerikanischer Geschichte wegen mangelnder Leistung durchfallen lässt. Merkwürdige Ansichten hegt der Schulleiter, der keinen Wirbel auf seiner Schule haben möchte und versucht Guthrie zu überreden, dem Schüler die Prüfung als bestanden zu attestieren ...

Victorias Mutter scheint eine eiskalte Person zu sein, als ihre Tochter, von der Schule kommend, sie um Einlass bittet, regelrecht weinend vor der verschlossenen Haustüre steht und nach ihrer Hilfe ruft, dass ich diese Kälte bis zu mir im Wohnzimmer gespürt habe, und ich mich gefragt habe, ob es in Amerika kein Jugendschutzgesetz gibt? Eltern haften für ihre Kinder so lange, bis sie auf eigenen Beinen stehen können. Aber alles Weitere kann man aus der Leserunde entnehmen. Auch mit der Lehrerin von Voctoria namens Maggi Jones bekommt man es hier zu tun. Nach dem Rausschmiss der Mutter sucht Victoria Zuflucht zu der Lehrerin ihres Vertrauens, die sich für die erste Zeit ihrer annimmt. Dann sind da noch zwei alte, einsame Junggesellen, die McPharonsbrüder, die auf einer Farm leben, deren Eltern durch einen Verkehrsunfall ums Leben kamen, als sie noch Jungen waren. Seitdem leben sie alleine und von der Außenwelt abgeschirmt. Sie können scheinbar besser mit ihren Kühen umgehen, als mit Menschen und oder gar mit Frauen.

Wohin geht Victoria? Was passiert mit den Kindern von Tom und Ella Guthrie? Wie entwickelt sich die Geschichte noch weiter? Dies ist in der Leserunde oder im Buch nachzulesen

Zum Scheibkonzept
Alle ProtagonistInnen bekommen eine eigene Bühne. In jedem neuen Kapitel steht der Name jener Figur, um die es auf diesen Seiten hauptsächlich geht. Das erste Kapitel beginnt mit Tom Guthrie, anschließend folgt das Kapitel mit Victoria, weiter geht es mit Ike und Bobby etc. Die Kapitel sind nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz. Die Geschichte, bzw. das letzte Kapitel schließt mit der fiktiven amerikanischen Kleinstadt in Colorado namens Holt, in der sich die Handlung abspielt.

Meine Meinung
Mir hat der Schreibstil des Autors gut gefallen, so gut gefallen, dass ich ihn zu meinen Schreibprojekten anreihen werde. Leider werden es nicht viele Bücher sein, die ich noch lesen kann, da der Autor schon verstorben ist. Ich glaube, er hat nur drei Bücher geschrieben, zwei davon habe ich ja nun gelesen. Ich muss noch mal recherchieren.

Cover und Buchtitel?
Das Cover finde ich gut getroffen. Es zeigt für mich die Landschaft und das Haus der Brüder McPherons.


Ungeklärte Fragen
Achtung Spoiler

Für mich sind Fragen offengeblieben, zwei davon möchte ich hier benennen.
Es geht um den Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz bzw. um die Gefährdung des Kindeswohls; und eine Frage zur Mutterliebe.
Verstößt in Amerika Mutter/Vater/Eltern nicht gegen das Jugendschutzgesetz, wenn das eigene Kind ausgesperrt wird und dadurch in die Obdachlosigkeit entlassen wird? Dazu noch mit einem werdenden Kind im Mutterleib, wie im Fall von Victoria? Hier würde sogar das Jugendschutzgesetz für Mutter und Kind greifen, da auf beiderlei Hinsicht eine Kindeswohlverletzung vorliegt. 

Gibt es so etwas wie Mutterliebe? Wenn es so etwas wie Mutterliebe wie im Fall von Veronica aber nicht gibt, ist diese Mutterliebe tatsächlich bei fremden Menschen zu finden, wie im Fall von Maggie Jones, Victorias Lehrerin und den beiden Farmern McPherons? Ist der Autor nicht zu idealistisch hervorgegangen, da die McPherons-Brüder einfache Farmer sind, und selbst nicht viel Geld haben dürften? Sie übernehmen alle Kosten, nicht nur für Victoria, sondern auch für das kommende Baby. Da ich die Einzige aus der Leserunde bin, die sich diese Fragen gestellt hat, hat sich auch keine Diskussion darüber ergeben und werde selbst noch weiter recherchieren.

Mein Fazit?

Ein Spiegel aus der amerikanischen Geschichte? Auch wenn nicht explizit hervorgeht, wann die Handlung zu welcher Zeit sich abspielt. In der Leserunde konnte eine Mitleserin das Historische an verschiedenen Faktoren ablesen. Ihr zufolge könnte sich die Geschichte zwischen den 50ern und den 60ern Jahren des letzten Jahrhunderts abspielen.


Und hier eine literaturwissenschaftliche Rezension aus dem Deutschlandfunk.

Meine Bewertung?
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
12 von 12 Punkten


Weitere Informationen zu dem Buch

Herzlichen Dank an den Diogenes-Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

Auszeichnungen
 ›Wallace Stegner Award‹ , 2012
 ›Mountains & Plains Booksellers Award‹ , 2000
 ›Whiting Award for Fiction‹ , 1986


Buchausgabe
    • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    • Verlag: Diogenes; Auflage: 2 (12. Januar 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3257070179

    Und hier geht es auf die Verlagsseite von Diogenes.
    Und hier geht es zur Leserunde Watchareadin.
    ___________________
    Da war kein Ort auf der Welt,
    den Louis lieber mochte als die Hauptstadt.
    Es war nicht der Reichtum,
    es war die Vielfalt.
    (Aus Louis oder der Ritt auf der Schildkröte)

    Gelesene Bücher 2018: 16
    Gelesene Bücher 2016: 72
    Gelesene Bücher 2015: 72
    Gelesene Bücher 2014: 88
    Gelesene Bücher 2013: 81
    Gelesene Bücher 2012: 94
    Gelesene Bücher 2011: 86


    Samstag, 14. April 2018

    Kent Haruf / Lied der Weite

    Lesen in der Leserunde auf dem Bücherforum Watchareadin

    Klappentext
    Aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein
    Victoria, siebzehn und schwanger, wird von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt. Da überredet ihre Lehrerin Maggie die Brüder McPheron, zwei alte Viehzüchter, das Mädchen bei sich aufzunehmen. Ein erst widerwilliger Akt der Güte, der das Leben von sieben Menschen in der Kleinstadt Holt in Colorado umkrempelt und verwandelt. Vom Autor des Bestsellers ›Unsere Seelen bei Nacht‹.
    Holt, eine Kleinstadt in Colorado. Die siebzehnjährige Victoria Roubideaux ist schwanger. Den Vater des Kindes, eine Sommerliebe, kennt sie kaum. Aber sie will das Kind unbedingt zur Welt bringen, auch wenn ihre Mutter sie deswegen aus dem Haus geworfen hat. Durch die Vermittlung ihrer Lehrerin Maggie Jones kommt Victoria auf der Farm von Raymond und Harold McPheron unter, zwei rauhbeinigen, unverheirateten alten Viehzüchtern, die mehr Ahnung von Kühen als von Menschen haben. Doch je größer Victorias Bauch wird, desto weniger klar wird gleichzeitig, wem mit diesem Arrangement mehr geholfen ist: dem Mädchen oder den alten Herren. Es ist möglich, die Einsamkeit zu durchbrechen – auch für Maggie, die ihren betagten Vater pflegt, auch für ihren Lehrerkollegen Tom Guthrie und seine beiden Söhne, die von ihrer Mutter verlassen wurden. Davon erzählt auf ergreifende Weise Kent Harufs bekanntester Roman.

    Autorenporträt
    Kent Haruf (1943–2014) war ein amerikanischer Schriftsteller. Alle seine sechs Romane spielen in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado. Er wurde unter anderem mit dem Whiting Foundation Writers’ Award, dem Wallace Stegner Award und dem Mountains & Plains Booksellers Award (für ›Lied der Weite‹) ausgezeichnet. Sein letzter Roman, ›Unsere Seelen bei Nacht‹, wurde zum Bestseller und mit Jane Fonda und Robert Redford in den Hauptrollen verfilmt.
    Dies ist nun das zweite Buch von Kent Haruf, das ich lesen werde. Die Seelen bei Nacht fand ich wunderschön und auch von diesem vorliegenden Buch fühle ich mich stark inspiriert, sodass ich mir diesen Autor vornehmen werde, um daraus ein Leseprojekt zu machen.

    Leider lebt der Autor nicht mehr. Er ist vor vier Jahren aus dem Leben geschieden. Viel zu jung, finde ich.

    Das Buch Die Seelen bei Nacht haben wir auch auf Watchareadin gelesen.

    Weitere Informationen zu dem Buch

    Auszeichnungen
     ›Wallace Stegner Award‹ , 2012
     ›Mountains & Plains Booksellers Award‹ , 2000
     ›Whiting Award for Fiction‹ , 1986

    Buchausgabe
    • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    • Verlag: Diogenes; Auflage: 2 (12. Januar 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3257070179

    Und hier geht es auf die Verlagsseite von Diogenes.



    Mittwoch, 11. April 2018

    Joanne K. Rowling / Harry Potter und der Feuerkelch (1)

    Harry Potter und der FeuerkelchEine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre    

    Den vierten Band fand ich sehr spannend. Inhaltlich war er gut zu lesen, selbst viele Bilder, die ich ein wenig abstrakt erlebt habe, konnte ich mir gut vorstellen. Mit dem Honigtopf habe ich nach wie vor meine Probleme gehabt, da ich Honig überhaupt nicht mag, und er mir bei der Vorstellung, durch ihn steigen zu müssen, um nach Hogsmead zu gelangen, ein ekliges Gefühl hinterlässt.

    Es hat sich gelohnt, diese 766 Seiten durchzuhalten. Immerzu stellte ich mir zu bestimmten kritischen Szenen Fragen, einige konnte ich gut einschätzen, aber bei anderen lag ich total daneben als ich nach Lösungen oder nach den Namen von ominösen WidersacherInnen suchte  ...
    Neu ist im vierten Band, dass man es zum ersten Mal mit Zauberschulen aus anderen Ländern zu tun bekommt. Sogar die Türkei wurde nebenher erwähnt. Dies diente dazu, die Zauberschulen durch Wettkämpfe international zu vereinen.

    Wie in den anderen Besprechungen werde ich vorsichtig sein, nicht allzu viel zu verraten. Außerdem habe nicht das Bedürfnis, arg viel zu dem Buch zu schreiben. Es ist eine ganz andere Welt, und dafür die richtigen Worte zu finden ist nicht einfach für mich.

    Die Handlung
    Wie in den anderen Teilen beginnt der Roman bei Potters Verwandtschaft. Es sind Sommerferien, aber in den letzten Zügen. Onkel Dursley, Tante Petunia und der adipöse Vetter Dudley verhalten sich weiterhin ablehnend Harry gegenüber. Das kann man  als Leserin fast nicht aushalten, dieses grobe Fiese, wäre da nicht die Großfamilie Weasley, die es jedes Jahr schafft, Potter von seinen Verwandten rauszuholen, damit er die letzten Ferientage noch glücklich bei ihnen zubringen kann. Die Familie Weasley behandelt Potter wie einen richtigen Sohn.
    Nach den Sommerferien beginnt in der Zauberschule Hogwarts ein neues Schuljahr, das heißt, Potter besucht hier die vierte Klasse und er ist auch ein Jahr älter geworden und somit 14 Jahre alt. Das Schuljahr ist ein besonderes. Es finden gleich zu Beginn Sportmeisterschaften statt, die als die Quidditch Spiele bezeichnet werden, und die Spieler auf fliegenden Besen diesen Sportwettbewerb bestreiten. Es gibt zwei Quidditch-Mannschaften. In diesem Schuljahr treten Irland und Bulgarien gegeneinander auf. Doch bevor diese Spiele beginnen, geschehen jede Menge mysteriöse Dinge …

    Später findet ein Trimagisches Turnier statt, an dem ZauberschülerInnen aus den anderen Ländern teilnehmen werden. Die Teilnahmebedingung: Man muss siebzehn Jahre alt sein,  da man hier mit siebzehn Jahren als volljährig gilt und die Spiele nicht ungefährlich sind. Dieses Kapitel ist das aufregendste von allen Kapiteln. Hier greift der Buchtitel, Harry Potter und der Feuerkelch. In dem Feuerkelch werden die Namen der SchülerInnen eingeworfen, die an dem Trimagischen Turnier teilnehmen möchten. Am Ende werden vier Namen aus dem Kelch gezogen. Erstaunlicherweise befand sich unter den vier BewerberInnen der Name von Potter. Wie ist das möglich, wo Potter zu jung für dieses Turnier ist? Wer hat Potters Namen in den Kelch geworfen? War es Potter selbst, das fragen sich nicht nur seine Feinde, sondern auch sein bester Freund Ron, der sich enttäuscht von Harry abwendet, da Ron selbst gerne an dem Turnier teilnehmen würde. Die Freundschaft zwischen diesen beiden Freunden wird auf eine harte Probe gestellt … Da muss etwas faul sein. Was es aber genau ist, wird erst am Ende des Romans aufgeklärt.

    Die gezogenen SchülerInnen haben drei Prüfungen zu bestehen.

    Prüfung Nummer 1: Kampf gegen einen Drachen. Zusätzlich muss jeder Prüfling aus dem Nest des Drachen ein goldenes Ei stehlen, das ein Rätsel in sich birgt. Jeder Prüfling bekommt seinen eigenen Drachen, mit dem diese Kämpfe zu bewältigen sind.

    Prüfung Nummer 2: Dieses Eierrätsel lösen und unter Wasser einen Freund retten. Für diese Prüfung müssen die Prüflinge eine Stunde unter Wasser ihr Problem bewältigen. Wie kann diese Prüfung angegangen werden, wenn nicht mal Sauerstoffmasken zur Verfügung stehen?

    Prüfung Nummer 3: Diese ist die gefährlichste Prüfung. Die Prüflinge betreten einen Irrgarten und müssen den Feuerkelch finden, den sie durch Berührung in einen Portschlüssel verwandeln müssen. Mit diesem Portschlüssel wird der Prüfling an ein bestimmtes Ziel transportiert.

    Die Prüfungen finden nicht alle an einem Tag statt, sondern in einem Intervall von mehreren Monaten.

    Wer die höchste Punktzahl hat, hat gewonnen. Die Zauberstäbe wurden für das Trimagische Turnier geeicht.

    Meine Meinung
    Wie oben geschrieben, habe ich diesen Teil der Buchserie als recht differenziert erlebt. Es passiert jede Menge. Schon die ersten Seiten machen Lust noch mehr zu lesen. Der Kampf zwischen Gut und Böse wird in diesem Band noch stärker ausgetragen als in den anderen drei Bänden.

    Die DozentInnen waren mir hier vertraut, wenn auch unter ihnen sich welche befunden haben, die mehrere Gesichter hatten. Prof. Snape ist nach wie vor ein widerlicher Mensch Potter, Ron und Hermine gegenüber, wobei er am Ende eine Wesensveränderung  an den Tag legt  

    Manche Dinge, Fantasien, fand ich von der Vorstellung her eklig ähnlich wie dieser süßliche Honigtopf. Mithilfe eines Denkariums konnten Gedanken materialisiert werden. Der Schulleiter Albus Dumbledore besitzt als Einziger so ein Objekt und er konnte, wenn er zu viele Gedanken in seinem Kopf hatte, sie mit dem Denkarium aus dem Kopf ziehen. Keine Ahnung, ob jetzt meine Fantasie mit mir durchgeht, wenn ich sage, dass ich Gedanken zum Anfassen einfach als widerlich empfunden habe. Ich habe sie mir wie Würmer vorgestellt. Der Sinn dieses Denkariums ist, die Gedanken des Professors besser ordnen zu können …

    Die Reporterin Rita Kimmkorn, die aus der Tageszeitung namens Tagesprophet ein Lügenblättchen macht, war mir schier unsympathisch. Besonders Potters Feinde kommen diese Lügen über ihn gelegen und ziehen ihn damit auf. Auch gutmütige DozentInnen werden Opfer dieses Blättchen, das nur wenige hinterfragen …

    Was habe ich nicht gemocht?
    Der Speiseplan an dieser Schule ist viel zu fleischlastig. Es gab zu den Mahlzeiten überwiegend Fleisch. Ich habe Gemüse und Obst vermisst. Ich verbinde mit Fleisch das qualvolle Töten von armen Tieren. Wenn man das Böse überwinden will, dann zählt für mich auch, aufzuhören, unschuldige Tiere zu töten. Und dies den jungen Menschen vorleben. 

    Cover und Buchtitel
    Das Cover finde ich gelungen. Es lässt sich gut ablesen, wenn man mit dem Buch durch ist. Es zeigt das Stadion des Trimagischen Turniers, auf dem die erste Prüfung abgebildet ist. ... Auf der Rückseite des Buchdeckels ist die kleine Hauselfe Winky abgebildet, die schier verzweifelt ist, als sie von ihrem Dienstgeber Mr Crouch dauerhaft von der Arbeit suspendiert wird. Angeblich wegen untadeligen Verhaltens. Winky besitzt sich gegenüber kein Gerechtigkeitsempfinden. Auch hier stimmt etwas nicht und man ist angehalten, hinter die Kulissen zu schauen.

    Mein Fazit?
    Den vierten Band fand ich am besten und bin auf den fünften gespannt, den ich im Mai beginnen werde.

    Meine Bewertung?
    2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
    2 Punkte: Differenzierte Charaktere
    2 Punkte: Authentizität der Geschichte
    2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
    2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
    2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
    Zwölf von zwölf Punkten

    ______________________________
    Trau nie etwas, das selbst denken kann,
    wenn du nicht sehen kannst,
    wo es sein Hirn hat.
    (Aus Harry Potter, BD 3, S. 203)

    Gelesene Bücher 2018: 15
    Gelesene Bücher 2016: 72
    Gelesene Bücher 2015: 72
    Gelesene Bücher 2014: 88
    Gelesene Bücher 2013: 81
    Gelesene Bücher 2012: 94
    Gelesene Bücher 2011: 86


    Montag, 2. April 2018

    Joanne K. Rowling / Harry Potter und der Feuerkelch

    Harry Potter und der Feuerkelch
    Und wieder ist ein neuer Monat herangezogen, und lese zu Monatsbeginn einen Potter. Dieses Mal ist der vierte Band dran. Harry Potter ist ein Jahr älter geworden, 14 Jahre alt und besucht die vierte Klasse der Zauberschule namens Hoghwart. 

    Zweihundert Seiten habe ich bisher geschafft und bin recht interessiert, weiter zu lesen.


    Klappentext
    Harrys viertes Schuljahr in Hogwarts beginnt und ein Wettkampf hält die Schüler in Atem: das Trimagische Turnier, in dem Harry eine Rolle übernimmt, die er sich im Traum nicht vorgestellt hätte. Natürlich steckt dahinter das Böse, das zurück an die Macht drängt: Lord Voldemort. Es wird eng für Harry. Doch auf seine Freunde und ihre Unterstützung kann er sich auch in verzweifelten Situationen verlassen.

    Alle Bände der Serie:
    Harry Potter und der Stein der Weisen
    Harry Potter und die Kammer des Schreckens 

    Harry Potter und der Gefangene von Askaban
    Harry Potter und der Feuerkelch
    Harry Potter und der Orden des Phönix
    Harry Potter und der Halbblutprinz
    Harry Potter und die Heiligtümer des Todes
    Die Harry-Potter-Serie ist abgeschlossen.

    Autorenporträt
    Leider ist in dem Band kein Autorenporträt abgedruckt. Auch auf der Verlagsseite werden keine AutorInnen vorgestellt, was ich sehr schade finde. Daher verweise ich hier auf Wikipedia.








     

    Sonntag, 1. April 2018

    Michael Hugentobler / Louis oder der Ritt auf der Schilkröte (1)

    Coverbild Louis oder Der Ritt auf der Schildkröte von Michael Hugentobler, ISBN-978-3-423-28152-2
    Lesen mit der Leserunde auf Watchareadin

    Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

    Hinter dem Buchtitel lässt sich ein Abenteuerroman vermuten, und nicht nur das, sondern auch etwas Skurriles. Denn auf einer Schildkröte zu reiten stelle ich mir unmöglich vor. Sicher gibt es Schildkröten mit großen Panzern, aber ob man darauf reiten kann, aus meiner Sicht, nein, da sie von der Geschwindigkeit her viel zu langsam sind. Dies klärt sich im Verlauf der Geschichte von selbst. Das Cover an sich finde ich wunderschön. Da hat sich der Verlag etwas einfallen lassen. Nicht so ein Nullachtfünzehn-Cover, wie man es immer häufiger auf dem Buchdeckel zu sehen bekommt, das außerdem leicht austauschbar ist.

    Ein Abenteuerroman? Ich habe ihn eher als einen Reiseroman erlebt.
    Bevor ich mit dem Buch angefangen habe zu lesen, fragte ich mich, wer Louis sein könnte? Louis hieß ursprünglich Hans Roth und ist in der Schweiz 1849 in den Bergen geboren. Weil Hans eher kleinwüchsig auf die Welt gekommen ist, und sein Kopf im Verhältnis dazu recht groß wirkte, hatte seine Mutter ihn abgelehnt. Sie konnte sich keine Zukunft für Hans vorstellen, und gibt ihrem Kind immer wieder zu verstehen, dass er in der Welt überflüssig sei.

    Hans ist ein Arbeiterkind, der Vater war von Beruf Kutscher, als dieser vier Jahre nach seiner Geburt zusammen mit der Kutsche von den Bergen stürzte …
    Hans wurde von anderen Kindern wegen seines Aussehens mit Zwerg vom Berg gehänselt, doch er ließ sich nicht unterkriegen. Mit 14 Jahren zog er von zu Hause aus, um von Ort zu Ort die Welt zu bereisen. Zu Hause hielt ihn nichts mehr.

    Mit seinem Namen Hans Roth fühlte er sich unwohl, weshalb er in eine andere Identität namens Louis Montesanto schlüpfte. Wie es dazu kam, ist dem Buch zu entnehmen.
    Louis Montesanto machte sich einen Namen als ein französischer Weltenbummler, der Reiseberichte über die Aborigines Australiens geschrieben hat. Niemand stellte seine Berichte infrage, alle glauben ihm, bis eines Tages Lügen aufgetischt werden. Louis Montesanto entpuppte sich nicht nur zu einem wissbegierigen und weisen Menschen, er entpuppte sich auch zu einem hochnäsigen Hochstapler. Schon auf den ersten Buchseiten wird man mit seinen Lügen konfrontiert, nicht nur, was der Inhalt seines Referates betrifft, sondern auch seine geschwindelte Identität, sodass Hans Roth aus dem Saal fliehen musste …

    Hans Roth ist zwar eine fiktive Figur, doch sie ist angelehnt an Louis de Rougemont, ein Schweizer, ein Abenteurer, den es tatsächlich gegeben hat. Dieser reale Louis wurde 1847 geboren und starb 1921. Ich kann nicht mehr sagen, wo ich das nachgelesen habe …
    Mehr möchte ich nicht verraten. Alles Weitere wird in der Leserunde besprochen. Aber Vorsicht, wer nicht zu viel im Vorfeld über dieses Buch erfahren möchte, diesen LeserInnen rate ich von der Leserunde ab.

    Mein Fazit?
    Mir kamen die Figuren alle ein wenig kühl vor. Ich hatte Mühe, sie zu verinnerlichen. Aber später schließlich, als ich mehr Hintergrundwissen hatte, konnte ich mich besser in diese Figuren hineinversetzen.
    Hans Roth/Louis Montesanto ist absolut kein Sympathieträger aber für das, dass er ohne Mutterliebe aufwachsen musste, hat er das Beste aus seinem Leben zu machen gewusst. Wenn es nach seiner Mutter gegangen wäre, hätte Hans Roth vor der Gesellschaft wegen seines äußeren Erscheinungsbildes im Haus versteckt werden müssen.

    Mir persönlich hat ein wenig die Authentizität der Figuren gefehlt. Viel zu kühl, viel zu distanziert kommen mir die Figuren rüber.Man hätte mehr erfahren sollen, was in den ProtagonistInnen innerlich vorgeht, weshalb sie handeln wie sie gehandelt haben ... Oder was sie denken? Was sie fühlen? Dadurch habe ich die Lesefreude vermisst. Viel zu kopflastig. 

    Meine Bewertung?
    2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
    2 Punkte: Differenzierte Charaktere
    0 Punkte: Authentizität der Geschichte
    2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
    2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
    2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
    10 von 12 Punkten

    Weitere Informationen zu dem Buch

    Vielen Dank an Watchareadin und an den dtv-Verlag für dieses Leseexemplar.

    • Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
    • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft; Auflage: Originalausgabe (9. März 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3423281529

    Hier geht es zur Leserunde. 
    Hier geht es auf die Verlagsseite vom dtv.


       Und hier die audible Version auf Youstube. Der Autor liest selbst.



    ___________________
    Da war kein Ort auf der Welt,
    den Louis lieber mochte als die Hauptstadt.
    Es war nicht der Reichtum,
    es war die Vielfalt.
    (Aus: Louis oder der Ritt auf der Schildkröte)

    Gelesene Bücher 2018: 14
    Gelesene Bücher 2016: 72
    Gelesene Bücher 2015: 72
    Gelesene Bücher 2014: 88
    Gelesene Bücher 2013: 81
    Gelesene Bücher 2012: 94






    Freitag, 30. März 2018

    Michael Hugentobler / Louis oder der Ritt auf der Schilkröte

    Coverbild Louis oder Der Ritt auf der Schildkröte von Michael Hugentobler, ISBN-978-3-423-28152-2Lesen mit der Leserunde von Watchareadin

    Klappentext
    Das fabelhafte Debüt von Michael HugentoblerAls Hans Roth wurde er 1849 in einem Bergdorf geboren, als Louis de Montesanto – Weltreisender, Bestsellerautor und Hochstapler – stirbt er 1921 in London. 13-jährig floh er in die Welt: Mit einer Schauspielerin wohnte er in Paris, in London wurde er zum Butler, mit einem Gouverneur schiffte er sich nach Perth ein. Er verliebte sich bei den Aborigines, jagte Warane, heiratete in Sydney und zog mit einem Wanderzirkus durchs Land. Zurück in London dichtete er seinem erstaunlichen Leben noch so einiges hinzu. Michael Hugentobler erzählt das Leben eines wagemutigen Exzentrikers, der stets darauf bedacht war, frei und unabhängig zu bleiben in der großen weiten Welt.


    Autorenporträt
    Michael Hugentobler wurde 1975 in Zürich geboren. Nach dem Abschluss der Schule in Amerika und in der Schweiz arbeitete er zunächst als Postbote und ging auf eine 13 Jahre währende Weltreise. Heute arbeitet er als freischaffender Journalist für verschiedene Zeitungen und Magazine, etwa ›Neue Zürcher Zeitung‹, ›Die Zeit‹, ›Tages-Anzeiger‹ und ›Das Magazin‹. Er lebt mit seiner Familie in Aarau in der Schweiz. ›Louis oder Der Ritt auf der Schildkröte‹ ist sein erster Roman.
    Ein Debut der ganz besonderen Art. Ich habe etwas Zeit benötigt, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen. Die Hauptfigur Louis kommt mir arg schräg vor. Schon seine Geburt stellt ihn als ein kleinwüchsiges Kind als etwas Besonderes dar, so besonders, dass Louis Mutter Probleme hatte, das Kind anzunehmen …
    Ich bin ganz sicher, dass dieses Buch wegen des bizarren Inhalts die Leserunde im Bücherforum lebendig vorantreiben wird. Ich selbst bin recht neugierig, wie andere diesen Louis und seine außergewöhnliche Lebenssituation einschätzen werden.

    Am Ende des gelesenen Buches werde ich meine Besprechung wie gehabt mit der Leserunde aus Watchareadin verlinken.

    Weitere Informationen zu dem Buch

    ·         Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
    ·         Verlag: dtv Verlagsgesellschaft; Auflage: Originalausgabe (9. März 2018)
    ·         Sprache: Deutsch
    ·         ISBN-10: 3423281529

    Und hier geht es auf die Verlagsseite vom dtv.