Die wiedergefundene Zeit
Eine
Buchbesprechung zur o. g. Lektüre
Ich habe es nun geschafft; ich bin durch mit Proust. Alle
sieben Bände, und der siebente Band war aus meiner Sicht gesehen der beste. Ich
habe so viele Blättchen zwischen den Seiten kleben, dass ich schauen muss, für
welche Themen ich mich entscheiden werde …
So sprachgewaltig, mit so vielen philosophischen Gedanken, mit
so vielen Bildern, in die Proust seine Gedanken hineingepackt hat, bin ich in
diesem Band konfrontiert und bereichert worden. Der Marcel, der Icherzähler, wirkt
auf mich viel reifer, der endlich auch mal in der Lage ist, sich selbstkritisch
zu hinterfragen ...
Auch hier erlebte ich den Icherzähler Marcel als einen großen Leser verschiedenartiger belletristischer Literatur, V. Hugo, H. Balzac , etc. Er schreibt selbst auch literarische Artikel für den Figaro, wobei der Figaro nicht wirklich ein anspruchsvoller Zeitungsverleger ist, und zu vergleichen ist er heutzutage mit der deutschen Bildzeitung. Interessant fand ich aber, dass dieser Marcel die Figuren aus seinen gelesenen Büchern immer mit irgendwelchen Leuten verband, die er charakteristisch aus seinem Personenkreis her kannte. Dies erinnerte mich an meine eigene Lesezeit in meinen zwanziger Jahren. Auch ich verband fiktive Figuren aus den Romanen mit Personen aus meiner Lebenswelt, auf die ich herabschaute. Das hat sich glücklicherweise gewandelt, bin aus meiner eigenen inneren Blasiertheit herausgewachsen. 😈
Dieser Marcel hat auch in diesem Band nicht aufgehört, andere mit Worten zu zeichnen.
Robert Saint-Loup und der Madame Guermantes hatte er nicht nur einen spitzen Vogelschnabel
verpasst, nein, auch in Gefieder steckte er sie … Ich musste so lachen. Bloß
keinen Proust begegnen, er porträtiert jeden Menschen mit einer peinlichen
Visage ...
Aber diese Bilder finde ich trotzdem wunderschön, s. u. und
sie charakterisieren exakt bestimmte Figuren im Roman.
(…) und wenn sich dieser zu einem Vogel gewordene
Lichtschimmer in Bewegung, in Aktion setzte, wenn ich zum Beispiel Saint-Loup
aus einer Soiree erscheinen sah, die ich selbst besuchte, hatte er eine Art,
den mit dem goldenen Reiherbusch seines etwas gelichteten Haars gekrönten Kopf seidenweich
und stolz aufzurecken und Halsbewegungen zu machen, die weit geschmeidiger,
anmaßender und koketter waren als solche, wie Menschen sie zeigen, dass man
sich in einer Mischung aus Neugier und halb mondän, halb zoologisch bestimmter
Bewunderungen bei seinem Anblick fragte, ob man sich im Faßberg Saint-Germain
oder im Jardin des Plantest (zoologischer Garten, Anm. d. Verfasserin) befinde,
ob man einen vornehmen Herren oder einen Vogel einen Salon durchqueren oder in
seinem Käfig promenieren sehe. Diese ganze Rückkehr jedoch zu der gefiederten
Eleganz der Guermantes mit dem spitzen Schnabel und den stechenden Augen wurde
für sein neues Laster nutzbar gemacht, indem er sich ihrer bediente, um eine
gewisse Haltung aufrechtzuerhalten. (…) Mit etwas Fantasie könnte man den
Gesang nicht minder als das Gefieder auf diese Weise deuten. (16)
Mittlerweile
sind die Figuren alle älter geworden, und einige vertraut gewordene Namen findet
man am Grabstein wieder … Vereinzelt aber sind Figuren im Zweiten Weltkrieg
gefallen, im Kampf zwischen Frankreich und Deutschland.
Man findet
hier nochmals ein paar wenige Szenen zu Marcels früherer Geliebten Albertine,
die ihn damals verlassen hatte, und er sich soweit verändert hat, dass er es
nicht mehr nötig habe, Madame Bontemps Geld anzubieten, damit Albertine wieder
zu ihm zurückfinden würde. Wieder eine Szene, in der Marcel sich Frauen mit
Geld zu erkaufen versuchte. Nun sei er aber ein anderer geworden, und er von
dieser Liebe sich mit der Zeit als geheilt betrachten konnte.
Auf den
ersten zweihundert Seiten stehen die Kriegsthemen im Vordergrund. Marcel wurde
nicht einberufen, da er Asthmatiker ist. Die Unmenschlichkeit des Krieges wird
auch hier deutlich gemacht, auch wenn eine Regierung gefallene Soldaten zu
Helden auszeichnet ... In Frankreich war es verboten, bei gefallenen Soldaten
Trauerkleider zu tragen, sonst wurden, vor allem bei jungen Soldaten, die
Eltern von der Trauerfeier ausgeschlossen.
Wenn ihm (dem Vater, Anm. d. Verfasserin) auch der
General sagte, es sei alles für Frankreich und sein Sohn habe sich wie ein Held
bewährt, schlug der arme Mann, der sich von dem Leichnam seines Sohnes gar
nicht trennen konnte, daraufhin nur umso mehr. Schließlich -und deshalb muss
man sich an dieses >keiner kommt hier durch< und so weiter gewöhnen - haben
doch eben alle diese Leute (…) die Deutschen am Durchkommen gehindert. Du
findest vielleicht, dass wir selbst nicht recht vorankommen, aber man darf
nicht nach Vernunftgründen gehen, denn eine Armee fühlt sich siegreich aufgrund
einer inneren Einsicht (...) Wir aber wissen, dass wir den Sieg erringen
werden, und wir wollen es auch, um einen gerechten Frieden zu diktieren, ich
meine damit nicht nur, gerecht für uns, wahrhaft und wirklich gerecht für die
Franzosen, sondern auch für die Deutschen gerecht. (91)
Wie kann ein
Krieg dies leisten? Aber ich finde den Gedanken nicht schlecht, wobei Marcels
Haltung nicht immer klar ist. Manchmal zeigt er patriotische Züge und manchmal
scheint er davon losgelöst zu sein. Manchmal verachtet er Kriegsverweigerer,
die sich nicht für das Vaterland einsetzen, und manchmal zeigt er Verständnis.
Was in
diesem Band erhalten ist, sind die vielen Intrigen und Geläster innerhalb jener
gehobenen Gesellschaft. Bestimmte Figuren haben sich weiterhin das Maul über
Homosexuelle aufgerissen und den Ruf vor allem von Monsieur de Charlus in
Misskredit gebracht und damit Schaden angerichtet. Besonders Madame Guermantis
und Madame Verdurin waren ganz versessen darauf, über andere Menschen zu
lästern. Gegenüber Monsieur de Charlus nahmen die Lästereien durch den Ausbruch
des Krieges eher zu, da Charlus Mutter eine aus Bayern stammende Herzogin sei. Aber
das fuchste de Charlus nicht, er war sich selbst genug, als dass er sich die
Laune habe verderben lassen.
Marcel, der
sonst an den Lästereien auch immer beteiligt gewesen war, denn, auch er litt an
Vorurteilen gegenüber Menschen, die andersgeartet sind, kommt Charlus gegenüber
zu neuen Erkenntnissen:
Zu einer vorurteilslosen Haltung vermochte ich gar
nicht zu gelangen. Monsieur de Charlus hingegen hatte das fertiggebracht. In
seiner Eigenschaft als bloßer Zuschauer musste ihn nun alles veranlassen,
germanophil zu sein, insofern er, wie wohl nicht wirklich Franzose, in
Frankreich lebte. Er war sehr feinsinnig; in jedem Land aber sind die Dummköpfe
in der Überzahl; hätte er in Deutschland gelebt, hätten ihn zweifellos die
deutschen Dummköpfe gereizt, jene, die mit törichten und leidenschaftlichen
Argumenten eine ungerechte Sache verfochten. (122)
Madame
Verdurin lästerte zudem über den Journalisten Brichot. Im Folgenden ein kleiner
Dialog zwischen Madame Verdurin und Cottard, der von Beruf Arzt ist:
Madame Verdurin begann niemals einen Artikel von
Brichot zu lesen, ohne sich im Voraus an seinen Lächerlichkeiten zu
delektieren, und las ihn mit größter Aufmerksamkeit, damit ihr keine einzige
entging. Leider hoffte sie nun vergeblich. Man wartete aber nicht einmal, bis
man sie gefunden hatte. Das geglückteste Zitat eines allerdings wenig bekannten
Autors - oder aus einem wenig bekannten Werk, auf das Brichot sich bezog -wurde
als Beweis der unerträglichsten Pedanterie angeführt, und Madame Verdurin
wartete mit Ungeduld auf die Stunde des Abendessens, um bei ihren Gästen
Lachstürme zu entfesseln.>>Man muss ihm allerdings lassen, dass seine
Artikel sehr gut geschrieben sind.<<
>>Wie? Sie finden das gut geschrieben? (…) Ich
persönlich finde, er schreibt wie ein Schwein.<< (146ff)
Diese Szenen
sollten nur ein Beispiel sein, mit welchen Lächerlichkeiten diese vornehmen
Leute sich ihre Zeit vertreiben. Und Marcel verpasste nie eine Gelegenheit, sich
daran zu beteiligen.
Interessant
fand ich aber auch, wie Marcel mit den Schlagzeilen umgeht, die Haltung zu dem tobenden
Krieg. Ich erlebe ihn hier sehr kritisch gegenüber dem Journalismus und dessen
Schlagzeilen:
Die Wahrheit ist, dass die Leute alles durch die
Brille ihrer Zeitungen sehen, und wie könnte es anders sein, dass wir
persönlich weder von den betreffenden Persönlichkeiten noch von den Ereignissen
wissen! (…) Die Leute hassen jetzt Franz Josef, weil ihre Zeitung es ihnen
nahelegt. Über König Konstantin von Griechenland und den Zaren von Bulgarien
hat die Meinung des Publikums mehrmals zwischen Abneigung und Sympathie
geschwankt, weil es abwechselnd hieß, sie würden sich auf die Seite der Entente,
oder auf die der Gruppe, Zentralmächte, stellen. (…) (138ff)
Auch
Monsieur des Charlus geht kritisch mit den Schlagzeilen um:
>>Erstaunlich ist<<, sagte er, >>dass
dieses Publikum, das die Menschen und Dinge des Krieges immer nur nach seiner
Zeitung beurteilt, gleichwohl der Ansicht ist, es bildet sich eine Meinung aus
eigener Kraft.<< (142)
Das könnten
meine Worte gewesen sein, im Umgang mit den Medien, denn das ist ja noch heute
so, dass wir LeserInnen stark von den Medien manipuliert werden, ob das Bücher
sind, die man unkritisch in sich aufnimmt, oder Zeitungen, die undifferenziert zur
nationalen und zur internationalen Problemlage schreiben. Es gibt Länder, die
ewig schlecht bei Journalisten abschneiden, das Gute bleibt verborgen, während andere Länder dagegen immerzu von
der besten Seite gezeigt werden, und hier bleibt das Schlechte verborgen …
Jetzt habe
ich doch so viel geschrieben, ohne dass ich auf den Kern der Frage eingegangen
bin. Was ist denn nun mit der wiedergefunden Zeit? Marcel Proust schreibt hier über
so viele interessante Dinge, er schreibt nicht nur über Literatur, nicht nur über
die Architektur, nein, es sind viele philosophische Gedanken zum Alter und zum
Tod, etc. dass ich es so schade finde, nicht alle Weisheiten herausschreiben zu
können. Um aber zur Kernfrage zurückzukehren; Ja, er hat erkannt, dass er viel
Zeit in der Gesellschaft zugebracht hat, aber aus meiner Sicht war dies nötig,
weil er in der Gesellschaft Stoff für seine Bücher sammeln konnte. Vielleicht
kann man dies mit einer empirischen Feldstudie vergleichen, in der Icherzähler
der Beobachter ist, nur leider nicht immer neutral. Er selbst war ziemlich
versnobt und nicht selten beurteilte er andere Menschen von oben herab, weshalb
er mir sechs Bände lang unsympathisch war.
Verduris,
Guermantes, etc. waren alles Menschen, die für ihr Geld nicht arbeiten mussten,
aber vielleicht täte ihnen Arbeit gut, weil sie zu viel Zeit vergeudet haben,
über andere herzuziehen. Marcel selber war daran beteiligt, er mochte keine
Juden, und auch keine Homosexuellen, er mochte keine Menschen, die anders
lebten. Demnach war er auch nicht immer
frei von Vorurteilen. Aber am Ende erkennt er dies, die Zeit, die er in dieser
Gesellschaft zugebracht hat und sehnt sich nach seinem Schreibtisch zurück, um
an seinem Buch zu arbeiten.
Hier beschäftigt
er sich auch mit der Frage, ob er sich zum Schriftsteller eigne?
Dazu kommt
er zu interessanten, kritischen Selbsterkenntnissen, die meine Theorien zu dem
erzählenden und geschwätzigen Marcel ein wenig untermauern:
Anstatt aber zu arbeiten, hatte ich in Trägheit, in
Zerstreuung durch Vergnügen, in Krankheit dahingelebt, mich selbst und meine
Manien gepflegt und unternahm mein Werk (…), ohne irgendetwas von meinem Metier
zu verstehen. Ich fühlte nicht mehr die Kraft in mir, meinen Verpflichtungen
gegen die anderen Menschen noch meinen Pflichten gegen mein Denken und mein
Werk, noch weniger aber beiden zugleich gerecht zu werden. (517)
An dieser
Textstelle finde ich Marcel wieder, wie ich ihn in seinen anderen Werken
charakterisiert hatte. Seine Selbstreflektion ziehen ihn zurück an den
Schreibtisch, um endlich mit dem Schreiben zu beginnen.
Ja, es sei nun an der Zeit, mich an
dieses Werk zu begeben - das sagte mir jene Vorstellungen von der Zeit, die ich
mir soeben gebildet hatte. Es war höchste Zeit; aber, und das rechtfertigt die
Angst, die sich meiner gleich beim Eintreten in den Salon bemächtigt hatte, als
die geschminkten Gesichter mir den Begriff der verlorenen Zeit vermittelten,
war es wirklich noch Zeit, und war ich selbst noch imstande dazu? Dem Geist
sind Landschaften gegeben, deren Betrachtung ihm nur eine Zeitlang gestattet
ist. (508)
Auf
den letzten Seiten findet eine intensive Auseinandersetzung statt zu dem Leben
des Icherzählers und weiterhin die dringende Absicht, unbedingt ein Buch
darüber zu schreiben. Seine Ausdrucksweise finde ich geradezu genial, weshalb ich
sie fast ungekürzt hier festhalten möchte:
Wie viel mehr erschien es mir jetzt so,
da ich meinte, dass dieses Leben, das man im Dunkel lebt, aufgehellt und zur
Wahrheit dessen, was es war, zurückgeführt, dass dieses Leben, das man
unaufhörlich fälscht, in einem Buch verwirklicht werden könnte! (Ebd)
Und
nun feilt er seine Gedanken zu dem werdenden Buch in wunderschöne Metaphern aus,
wobei er hier von dem Schriftsteller an sich spricht, in idealisierter Form:
Wie glücklich würde der sein, dachte
ich, der ein solches Buch zu schreiben vermöchte, doch welche Arbeit liegt auch
vor ihm! Um davon eine Vorstellung zu geben, müsste man Vergleiche aus den
höchsten und verschiedenartigsten Künsten entnehmen; denn dieser
Schriftsteller, der außerdem bei der Gestaltung jedes Charakters, um ihn
plastisch darzustellen, die entgegengesetzten Seiten aufzuzeigen hätte, müsste
sein Buch sorgfältig unter unaufhörlicher Umgruppierung der Kräfte wie eine
Offensive vorbereiten, es ertragen wie die Qual der Ermüdung, wie eine
Ordensregel auf sich nehmen und wie eine Kirche erbauen, ihm folgen wie einer
ärztlichen Weisung, es überwinden wie ein Hindernis, erobern wie eine
Freundschaft, hegen und pflegen wie ein Kind, es schaffen wie eine Welt, ohne
jene Geheimnisse außer Acht zu lassen, die ihre Erklärung wahrscheinlich nur in
anderen Welten finden, deren erahntes Sein jedoch das ist, was uns im Leben und
in der Kunst am tiefsten zu bewegen vermag. In solchen großen Büchern aber gibt
es ganze Partien, die aus Mangel an Zeit im Zustand der Skizze geblieben sind
und zweifellos auch nicht fertiggestellt werden können, weil der Plan des Baumeisters
zu großartig war. Wie viele gewaltige Kathedralen bleiben unvollendet! Man nährt
ein solches Werk, man verstärkt seine schwachen Teile, man erhält es, doch dann
ist es dieses Werk, das wächst, das unser Grab bezeichnet, es vor Gerüchten und
eine Zeitlang vor dem Vergessen bewahrt.(Ebd)
Nun
folgen interessante Gedanken zu seinem Buch und zu seinen Lesern, und ich mich
sogar angesprochen gefühlt habe, da ich mich recht kritisch in meinen
Buchbesprechungen Marcel gegenüber auseinandergesetzt hatte. Seine
Ausdrucksweise hatte mir wieder sehr imponiert:
Um aber auf mich selbst zurückzukommen,
so dachte ich bescheidener an mein Buch, und es wäre sogar ungenau zu sagen,
dass ich an die dachte, die es lesen würden, an meine Leser. Denn sie würden
meiner Meinung nach nicht meine Leser sein, sondern die Leser ihrer selbst, da
mein Buch nur etwas wie ein Vergrößerungsglas sein würde, ähnlich jenen, die
der Optiker in Combray einem Käufer über den Ladentisch reichte - mein Buch,
durch das ich ihnen ermöglichen würde, in sich selbst zu lesen. So würde ich
auch nicht von ihnen erwarten, dass sie mich loben oder mit Tadel bedenken,
sondern nur, dass sie mir sagen, ob es wirklich so ist, ob die Worte, die sie in
sich selbst lesen, die gleichen sind wie die, die ich niedergeschrieben habe
(wobei die möglichen Abweichungen im Übrigen nicht immer daher rühren müssen,
dass ich mich getäuscht habe, sondern vielleicht zuweilen auch darauf
zurückzuführen sind, dass die Augen des Lesers nicht zu denen gehören, für die
mein Buch das geeignetere Mittel ist, um in sich selbst lesen.) 504
Mein Fazit zu dem Buch?
Am
Ende kommt der Icherzähler zu seinem inneren Frieden, er wirkt auch viel
ausgeglichener, doch um seine interessanten Gedanken etwas abzukürzen, damit
auch ich zum Schluss komme, dazu ein letztes Zitat, das so schön geschrieben ist,
dass ich eigene Worte dazu nicht weiter benötige:
Immerhin würde ich es zuallererst nicht
unterlassen, wenn die Kraft mir lange genug erhalten bliebe, mein Werk zu
vollenden, darin die Menschen, auf die Gefahr hin, dass sie dann monströsen
Wesen glichen, als Figuren darzustellen, die neben dem so beschränkten Platz,
der ihnen im Raum reserviert ist, einen anderen, beträchtlichen, im Gegensatz
zum ersten nahtlos in die Länge gezogenen Platz einnehmen, da sie ja, wie in
die Tiefe der Jahre getauchten Riesen, gleichzeitig so weit voneinander
entfernte Epochen berühren, die sie durchlebt haben und zwischen die sich so
viele Tage geschoben haben - einen Platz in der Zeit. (527f)
Das Buch erhält von mir zehn von zehn Punkten.
Weitere Informationen zu dem Buch
D: 17,00 €
A: 17,50 €
CH: 24,50 sFr
Erschienen: 29.11.2004
suhrkamp taschenbuch 3647, Broschur, 641 Seiten
ISBN: 978-3-518-45647-7
Und hier geht es auf die Verlagsseite von Suhrkamp.
Und hier auf Zeit-online gibt es einen interessanten Artikel zu Marcel Proust, geschrieben von einem meiner LieblingsautorInnen Stefan Zweig.
Wie
geht es nun weiter mit meinem Marcel Proust-Leseprojekt?
Ich habe noch die beiden Bände mit Proust-Briefen im Regal stehen, die im letzten Herbst im Suhrkamp-Verlag herausgekommen sind. Und eine Biografie werde ich mir auch noch
anschaffen, sodass das Leseprojekt weitergeführt werden kann.
______
In jedem Land sind die Dummköpfe in Überzahl.
(Marcel Proust)
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