Montag, 14. Februar 2022

Jahresrückblick 2021


Obwohl im letzten Lesejahr nicht viel passiert ist, verglichen zu den vergangenen acht Jahren, möchte ich trotzdem noch einen Jahresrückblick schreiben. Letztes Jahr waren es nur 18 Bücher, aber ich will nicht klagen. Immerhin befinden sich in den 18 Büchern auch Leben ... Viel zu berichten habe ich diesmal nicht, nach dem coronabedingt so viel ausfallen musste, dafür viele andere Themen aus dem letzten Jahr, die ebenso mit Literatur gefüllt waren- und mir viel Freude bereitet haben.

44 Kalenderblätter sind im neuen Jahr mittlerweile gefallen, trotzdem noch nicht zu spät, über das letzte Lesejahr zu schreiben. 

Letztes Jahr fand ich einen schönen Spruch auf einer Karte gedruckt, der mich ein wenig trösten konnte, was die Anzahl meiner gelesenen Bücher betrifft:


Fast hätte ich das dreifache geschafft. 

Und hier nochmals kurz meine gelesenen Bücher plus meiner Bewertungen:

1. Sy Montgomery: Einfach Mensch sein - Von Tieren lernen (12 +2, 14)
2. Kim Thúy: Der Klang der Fremde (11)
3. Trutz Hardo: Das große Handbuch der Reinkarnation (12)
4. Ingrid Noll: Goldschatz (9)
5. Rolf Sellin: Wenn die Haut zu dünn ist (12 +2, 14)
6. Paula Stern: Tage des Aufbruchs (7)
7. Mohandas K. Gandhi: Mein Leben (12)
8. Stefanie vor Schulte: Junge mit schwarzem Hahn (12 +2, 14)
9. Amélie Nothomb: Klopf an dein Herz (9)
10. Olli Jalonen: Die Himmelskugel (11)
11. Sy Montgomery: Rendezvous mit einem Oktopus (12+2, 14)
12. Rainer Hagencord: Gott und die Tiere / Ein Perspektivenwechsel (*** ) für mich selbst keine neuen Kenntnisse. Schon zu viel darüber gelesen.
13. Louise Brown: Was bleibt, wenn wir sterben (12)
14. Peter Hunt: Die Erfindung von Alice im Wunderland (12+2, 14)
15. Agatha Christie: Der Tod auf dem Nil (10)
16. J. M. Coetzee: Schande (7)
17. Ryan Ellis: anamon (12)
18. Anthony Doerr: Wolkenkuckucksland (12+2, 14)

Die mit 14 Punkten votierten Bücher haben zu den 12 Punkten von mir noch zwei erhalten, als Obolus sozusagen, weil sie mir jede Menge Aha-Erlebnisse haben bieten können und zu meinen Highlights zählen.

Dieses Mal befindet sich nur ein abgebrochenes Buch darunter, aber nicht, weil das Buch schlecht gewesen ist, sondern weil ich von der Thematik her völlig gesättigt bin. Ich hatte zu viele Bücher dazu auf Vorrat mir angeschafft, was ein Fehler war. Tier und Kirche, davon hatte ich einfach genug ... Würden nur mal die Kirchenleute diese Bücher lesen.

Insgesamt befanden sich wieder keine schlechten Bücher dabei, dies aus meiner subjektiven Brille heraus betrachtet.

Weniger gelesen? Dafür viel gehört. Leider habe ich zu den auditiven Büchern aus Zeitgründen keine Liste geführt. Aber in meiner Signatur können die gehörten Titel zum großen Teil nach jedem Posting entnommen werden. 
Insgesamt habe ich 52 Titel gehört und habe auf Audible folgende Trophäen erhalten:

1. Nachteule
2. Wochenendheld
3. Wiederholungstäter
4. Sampler

😂😂😂

Wenn mir ein Buch sehr gut gefallen hat, habe ich es zwei und drei Mal gehört. 

Aus dem Kindle
Auf meinem Kindle lese ich hauptsächlich Fachbücher, die allerdings nicht auf meiner obigen Liste stehen, da ich vieles quer lese; und das Wochenmagazin. Dies alles lese ich, wo immer ich bin. Abonniert habe ich zur Papierreduzierung Die Zeit. Die Zeit als Zeit hätte ich gerne noch dazu abonniert 😌, aber nein, man kann nur das Wochenmagazin mieten, und keine zusätzliche Zeit auf Die Zeit, siehe Beiträge unten. 

Warum keine Belletristik? Belletristik kann ich nur zu Hause in Ruhe lesen, mit dem richtigen Buch in den Händen. Die vielen Facetten der Protagonist*innen möchte ich einfach mehr genießen, ohne ständig unterbrochen zu werden. 

Was hat mir besonders gut gefallen im Jahr 2021?
- Die Diogenes Talk-Zoomrunden
- Basiskurs in der Tierkommunikation 
- Die vielen aufmunternden Zuschriften via E-Mail
- Dass ich angefangen habe, den Blog ein kleinwenig mehr mit Leben zu füllen
- Dass ich wieder angefangen habe, zu musizieren
- Authentisches Schreiben auf meinem Blog

Frankfurter Buchmesse - #fbm21
Ich habe sie ausfallen lassen. Auch dieses Jahr werde ich damit aussetzen, solange sich unsere Lage nicht normalisiert hat. Die Leipziger Buchmesse ist für dieses Jahr bedauerlicherweise auch schon abgesagt worden: mich wundert umso mehr, dass die fbm es letztes Jahr geschafft hat, die Pforten zu öffnen, sogar für die rechten Verlage ... 😕, die reichlich vertreten waren.

Ich laufe in schlecht klimatisierten Räumen nicht den ganzen Tag mit Maskenschutz durch die Hallen 😷. Trotzdem hatte ich mich gefreut, als mir letztes Jahr wieder eine Akkreditierung angeboten wurde. Es ist mir sehr schwer gefallen, abzulehnen. Und als der Diogenes Verlag auch seinen Rückzug verkündet hatte, dann war ich nicht mehr ganz so traurig, sondern fühlte mich eher bestätigt, denn wenn ein für mich so besonderer Verlag, wie der Diogenes es für mich ist, nicht dabei ist, so fühlt sich für mich eine Buchmesse ohne diesen nur unvollständig an. Ich marschiere mehrmals an diesen Stand, jeden Messetag ein bis zwei Mal, weil es so viel zu entdecken gibt. Und die vielen tollen lebendigen Autor*innenlesungen und das Bloggertreffen mit Susannen Bühler hätte ich schmerzhaft vermisst. 

Diogenes-online Bloggertreffen
Ich fand es wunderbar, dass das Treffen nicht ganz ausgefallen ist. Es fand dieses Mal online statt. Viele Neuerscheinungen wurden uns vorgestellt, die ich hier gerne auflisten möchte, auch wenn seit dem wieder Zeit vergangen ist. Allerdings sind  Bucheindrücke in der Regel zeitlos.

Benedict Wells
Hard Land

Ich beginne mit einem meiner Lieblinge,  Benedict Wells, dessen Bücher ich alle kenne.

Obiges Buch liegt hier bei mir noch ungelesen als Hardcover. Habe es aber schon gehört. Ein Buch über das Erwachsenwerden. Sooo viel Weisheit findet man darin. Nicht nur ein Buch für Jugendliche und junge Erwachsene, aber ein Muss für diese Altersgruppe. Ein Buch  auch für Leser*innen, die sich an ihre Jugend zurückerinnern möchten ... Die Handlung spielt Anfang der 80er-Jahre.

Annalena McAfee
Blütenschatten
Ein Buch über Kunstrivaltiät

Luca Ventura
Bittersüße Zitronen
(Krimi)

Marianne Philipps
Die Beichte einer Nacht
Aus dem Niederländischen
Über die weibliche Identität und die Suche nach Glück
(Dieses Buch muss ich unbedingt hören / lesen)
Ein sehr ansprechendes Buchcover.

Moritz Heger
Aus der Mitte des Sees

Doris Dörrie
Einladung zum Schreiben
(Allgemein bekannte Autorin, die Tipps zum kreativen Schreiben gibt. Ich selbst habe sie nicht gelesen, denn bei mir ist es eher so, dass ich meine Schreibideen unterdrücken muss, weil sie mich sonst überfluten würden. Ich möchte meine Schreibideen nicht spüren, wenn sie mich rufen aber ich spüre, dass die Zeit zum Schreiben irgendwann wieder kommen wird. Ich muss dazu erst bereit sein).

Donna Leon
Flüchtiges Begehren
30. Brunetti Roman 
Italien - Krimi, mit Brunetti durch Venedig

Sasha Filipenko
Der verlorene Sohn
Stillstand Lukashenkos Regime
Roman aus Weißrussland

Beat Sterch
Capricho
Dieser Roman führt uns nach Spanien
Ein Roman zum Entspannen

Spencer Wise
Im Reich der Schuhe
Aus dem Amerikanischen
Für mich ein sehr ansprechendes Cover, und werde es mir als Hörbuch runterladen. 

Charles Lewinski
Melnitz
Ein Buch über Schweizer Bürgerrechte und Zugehörigkeit
Ein dicker Schmöker aber für mich ein Muss.
Sehr ansprechendes Cover

Lukas Hartmann
Schattentanz
Die Wege des Louis Soutter
Ein Künstlerroman

Bernhard Schlink
20. Juli 
Ein politisches Theaterstück über das Hitlerattentat
Für mich ein Muss

Ingrid Noll
Kein Feuer kann brennen so heiß
Krimi
Bei Ingrid Noll gefallen mir alle ihre Buchcover. 

Joachim B. Schmitt
Kalmann
Ein isländischer Roman / Thriller
Ein Muss für alle Krimi- und Island-Liebhaber*innen

Jörg Fauser
Das Weiße im Auge
Erzählungen von 1980-1987

Paolo Coelho
Und die Liebe hört niemals auf
Aus dem Brasilianischen
Aus meiner Sicht ein wunderschönes Buchcover

Ebd:
Schutzengel
Höre ich gerade.

Andrea de Carlo
Margherita und der Mond
Aus dem Italienischen
Ein Buch zwischen Tradition und Moderne

Andrej Kurkov
Warum den Igel keiner streichelt
Ein Kinderbuch
Auch Kurkov zählt zu meinen Lieblingen 
So ein wunderschöner Buchtitel: Kann man sicher auch Erwachsenen schenken.

Hier geht es zum Frühjahrprogramm vom Diogenes Verlag. Jede Menge spannende Neuvorstellungen. 

Lieblingsverlage?
Nach wie vor Diogenes und Suhrkamp, und es sind noch ein paar hinzugekommen:

C.H.Beck, Kadmos, wbg-Theis.

Programm 2022 
Spannende Buchpremieren aus dem C.H.Beck Verlag
Und hier die Neuvorstellung vieler interessanter Bücher aus dem C.H.Beck. Sehr vielversprechend. Wow, wunderschöne Buchtitel und für mich noch dazu sehr ansprechende Cover. Und wer in Berlin oder München seinen Wohnsitz hat, hat Glück, der kann sogar an den Buchpremieren der jeweiligen Bücher persönlich teilnehmen. Für andere, die weiter weg wohnen, haben die Möglichkeit, sich über Livestream zuzuschalten. Ich habe mir ein paar Buchtitel rausgeschrieben. Und Daniel Kehlmann ist sogar bei Markus Gasser Die Verschwörung der Krähen zu Gast. Diesen Buchtitel würde ich gerne hören, und dann lesen. Ich freue mich darauf. Unbedingt.

Ich habe mir schon mal alle Termine aufgeschrieben, um zumindest digital teilzunehmen. Hoffe, es klappt.

Der gedichtete Himmel, welch ein schöner Titel; leider passt die Uhrzeit für mich nicht. 

Und, hier, beim Suhrkamp-Verlag gibt es zum Frühjahrsprogramm auch viele Neuerscheinungen. Ihr findet dort eine Shortliste, Gewinntipps und jede Menge Buchtipps.  Auch wenn die Leipziger Buchmesse abgesagt wurde, besteht kein Grund Trübsal zu blasen. Jede Menge Nominierungen verschiedener Titel aus verschiedenen Kategorien. Bücher werden weiterhin bepreist, und ich drücke ganz toll die Daumen. Hier die wunderschöne Seite dazu.

Auch für mich ist so viel dabei. Ich muss Scheuklappen aufsetzen, mein Herz pumpt so fürchterlich, ist schmerzvoll, die Zeit nicht zu haben. Trotzdem schaffe ich sie mir an, zumindest auditiv erstmal, wobei bei den Neuen muss man noch etwas warten, bis sie belesen werden.

Für mich ein Muss:
Der Streit um Pluralität von Juliane Rabentisch. 

Mal schauen, ob diese Bücher im nächst-jährigen Jahresrückblick´22 wieder auftauchen werden.

Großes Dankeschön 
Außerdem ein großes Dankeschön allen Verlagen gegenüber, die mir meine verspäteten Rezensionen verziehen haben und mir dennoch trotz meiner Zeitnot weiterhin Leseexemplare angeboten haben und mir weiterhin anbieten. 💚💙💛💜

Diese Zeitnot-Phase ist aber leider noch nicht abgeschlossen ... 😔 Aber sie stimmt mich kreativ. 

Manchmal gehen mir Phantasien durch den Kopf, und stelle mir vor, wie ich am Lebensende mein Leben bewerten würde? Dann kommen mir Bilder, und ich vor einer Allmacht stehe, und sie mich mit meinem Lebensbuch in ihren Händen fragt, was ich denn auf der Erde außer dem Beruf sonst noch getrieben hätte? Meine Antwort: Ich habe viele Bücher gelesen. Die Allmacht schüttelt den Kopf: Mehr nicht? ... Und wo ist dein eigenes Leben geblieben, das du hättest leben sollen?

Ganz so krass ist das nicht, aber manchmal fühlt sich das so an, wenn ich denke, dem Leben außerhalb der Bücher so wenig Achtung geschenkt zu haben ... Schwermütige Gedanken? K
eine Sorge, der Tod und das Lebensende waren Themen, die mich von der philosophischen Seite her schon ein Leben lang beschäftigt haben, und nicht erst mit zunehmendem Alter. Mit noch keine zwanzig Jahren habe ich Simone de Beauvoir gelesen, die ein fiktionales Buch über unsterbliche Menschen geschrieben hat, und diese Menschen verzweifelt nach einem Gift gesucht hatten, weil das unendliche Leben sich für sie als unerträglich herausgestellt hat. 

Hierzu ein wenig kreative Philosophie: Vergangenheit und Gegenwart in eigener Sache
Mit Anfang zwanzig habe ich ein Theaterstück Auf der Suche nach dem Leben geschrieben. Komisch, ich kannte damals Proust noch gar nicht, aber der Titel, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, ist recht ähnlich, stelle ich gerade erst fest. Verlorene Zeit, verlorenes Leben? Fühle ich mich deshalb so sehr zu Marcel Proust hingezogen?

Mein damaliger Deutschlehrer aber, dem ich mein Stück zu lesen gegeben hatte, empfahl mir, Warten auf Godot von Samuel Beckett zu lesen. Durch mein eigenes Theaterstück lernte ich somit Beckett und Godot kennen. Warten auf was? Dümmlich und dämlich konnten Estragon und Wladmir auf diesen ominösen Godot warten, der niemals kommen würde, und die beiden das nicht verstanden haben, statt das Leben anzupacken, als es wartend zu verschwenden. Und mein Stück? Was war meine Botschaft? Dass das Leben sich überall abspielt, vor den eigenen Füßen, vor der eigenen Haustüre, vor den Füßen anderer, vor den Haustüren anderer, etc. und mich das Leben aber einfach nicht wirklich befriedigt hat? und ich Höheres wollte? Was ist Leben? War damals meine Frage als junger Mensch gewesen, der irgendwie Angst hatte, erwachsen zu werden. Wo findet man es? Und ähnlich wie bei Godot suchte meine Protagonistin es in einem humoristischen Beckett`schen Tonfall in absurden Gegenden nach diesem Leben ... 

Die Suche in der Gegenwart?
Und heute? Was suche ich heute? Heute suche ich die Zeit, ohne von Proust abgeguckt zu haben. Ich könnte aus dem Zeitmangel heraus gefühlt tausend Dinge gleichzeitig tun, weil es so viel gibt, das mich interessiert und mich innerlich beschäftigt. Gleichzeitig habe ich den Anspruch, alles aus der Tiefe heraus angehen zu wollen, sonst finde ich die Themen zu fad und zu farblos. 

Ja, und somit kostet mich mein langsames Tempo allerdings auch wieder Zeit, jede Menge Zeit sogar. Wie absurd, dass man nichts, auch rein gar nichts umsonst bekommt. Nicht mal mein langsames Tempo ist kostenlos, das doch eigentlich (zu) mir gehört. Wenigstens hier müsste ich die Zeit anhalten können, wenn ich ich mich in meinem Tempo befinde, und später, nach dem Tun aus meinem Tempo, die Möglichkeit bekommen, die Zeit wieder einzuschalten. Zeit auf Knopfdruck sozusagen, die man ein- und ausschalten könnte. Und jeder bekommt so viel, wie er für sein Tempo benötigt. Natürlich müssten die Langsamen mehr Zeit zum Ausschalten erhalten, und die Schnellen weniger 🤔. Das wäre doch fair.

Aber es gibt Menschen, die Zeit haben, allerdings sind sie krank, und können ihre Zeit nur mit ihren Sorgen ausfüllen. Sie sind definitiv zu krank, um keine Zeit zu haben. Ihnen täte ein Zeitmangel wiederum gut, wenn sie nur könnten und dürften. Andere Menschen dagegen, gesunde, haben auch Zeit, aber keine Hobbies und langweilen sich. Was ist mit ihnen passiert, dass sie außer TV, Smartphone und Konsumgüter sonst keine Interessen haben?, frage ich mich oft. Jeder Mensch hat ein Faible für irgendwas ... Und wieder andere haben zu wenig Zeit, aber dafür zu viele Hobbies 😈 ... Es scheint wohl nie richtig zu sein, das ist doch zum Verrückt werden 🙈. Aber ich werde nicht verrückt ... weil ich darin das Humoristische sehe, die Absurdität, die mich mit der Zeit wieder spielen lässt, und so möchte ich stattdessen in meiner Suche alles annehmen, was und wie es kommt und aus allem das Besondere machen. Nicht selten lasse ich sogar ganze Nächte ausfallen, um mehr Zeit zu gewinnen, solange es diesen Ein- und Ausschaltknopf nicht gibt. Dass für alle Menschen der Tag 24 Stunden hat, klingt zwar gerecht, aber für die Langsamen ist dieses Kalkül unausgewogen, weil sie einfach das Dreifache an Zeit bräuchten 😆. Die Zeit anzuhalten, damit Leben möglich ist, ohne Stillstand, und ohne dass Zeit verbraucht wird, wäre einfach perfekt. 

Musik und Literatur, ein Mix zwischen Lettern und Tönen

Denn Literatur erlebt man nicht nur in Büchern, sondern auch 
in der Musik. Meine Freundin bzw. meine Flötenpartnerin und ich haben wieder mit unseren Flöten zu musizieren begonnen. Duette aus Harry Potter, Herr der Ringe, Stücke aus der griechischen Mythologie u. v. m.  Aber auch als Solistin genieße ich und spüre dabei die Unendlichkeit. Hier kann ich richtig abschalten. Das Musizieren verleiht meiner Seele innere Flügel, die mich aus dem Alltag hinausfliegen lassen 🕊.

Musizieren ist eine Sucht, die keinen Schaden anrichtet. Würden die Suchtkranken nur wissen, wie viele schöne Süchte es gibt, die z. B. weder Leber noch Gehirn angreifen ... Süchte, die organisch nichts rauben, sondern uns geistig und seelisch nähren, indem sie unsere Seelen mit Freuden und Leben füllen. Diese Süchte machen uns nicht arm, sondern reich. Sie schenken uns Frieden und mich verbindet die Musik mit allen Lebewesen. Sie söhnt mich sogar aus, wenn es mit bestimmten Mitmenschen Unstimmigkeiten auszutragen gibt. 

Drei meiner Flöten, mit denen ich am häufigsten spiele, haben sogar einen Namen. Historia, mit ihr spiele ich eher altertümliche Stücke. Die zweite heißt Papagena, mit ihr spiele ich alle Formen von Melodien. Viele moderne und irische Balladen. Die dritte, ein Er zwischen zwei Damen, ist mein Orpheus, die dunkelste von allen. Orpheus liebe ich ganz besonders, weil er mit seiner tiefen Stimme so schön singen konnte und eine starke Liebe für seine Euridike empfunden hatte. Er konnte mit seinen Gesängen nicht nur die Götter verzaubern und milde stimmen, sondern auch alle Tiere anziehen. 

Meine Pläne für das neue Jahr 2022
Ich mag mich nicht festlegen, solange unsere Zeiten so unsicher sind. Eine literarische Reise 
möchte ich mal ganz vorsichtig anpreisen. Im Mai würde ich gerne für ein paar Tagen eine Voyage nach Paris tätigen, und lauthals schreien: Paris, j'arrive, um endlich Marcel Proust zu besuchen, und in dieser proustischen Weltstadt auf seinen Spuren flanieren und Madelines genießen. Urlaub habe ich schon beantragt. Ich war in meinen jungen Jahren schon mehrfach in Paris zu einer Zeit gewesen, als Proust in meinem Kopf noch nicht mal geboren war.

Sollte es wieder nicht klappen? Betrachte ich mit Humor und völlig relaxt, da Proust schon auf dem Friedhof liegt, seinen asthmatischen Erstickungsanfall hat er hinter sich, so muss ich keine Befürchtung und Sorge hegen, er könnte mir wegsterben. Anders wäre es, wenn auch Leichen sterben würden ... Aber nein, das geht glücklicherweise nicht. Er liegt ganz brav auf dem Père Lachaise, wo viele andere, bekannte Künstler auch liegen, und er weiß noch nicht einmal, dass er dort liegt. Er kann mir nicht weglaufen. Hier kann er nicht mal wegziehen. Umzüge, wie er sie häufig zu Lebzeiten der Gesundheit wegen erfahren musste, finden auf dem Friedhof als Toter nicht mehr statt. Deshalb bin ich beruhigt. Ich werde ihn dort finden, egal wann und zu welcher Zeit ich zu ihm reisen werde. Das ist ganz sicher.

Ansonsten habe ich vor, Dinge auf mich zukommen zu lassen. Ich freue mich auch darauf. 

Auf diesem Weg wünsche ich allen, allen, allen für die restlichen 10,5 Monate viel Frieden auf dem gesamten Planeten;  jede Menge Feingefühl, Liebe, Erfolg, viel Gesundheit und Freude in allen Aktivitäten. Unser Planet benötigt neben dem zahlreichen theoretischen Wissen, das es schon gibt und schon immer gegeben hat, jede Menge Empathie, Verständnis und Wohlwollen allen Lebewesen gegenüber. 






Eure Mira aus Darmstadt

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Gelesene Bücher 2022: 01
Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott, Teil 1
Ovid - Metamorphosen
Rachel Joyce: Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Paolo Coelho: Schutzengel

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Ein Wettrennen mit der Zeit
Fazit: Je schneller man das Leben lebt,
desto weniger Zeit kommt dabei heraus.

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)


15 Kommentare:

Jasmine hat gesagt…

Liebe Mira,

ich musste Deinen Jahresrückblick mal wirken lassen. Erst einmal Danke für die interessanten Buchempfelungen. Es befanden sich auch für mich einige darunter.

Tatsächlich kann man nicht genug Zeit haben. Verstehe Dich.

LG
Jasmine

Anonym hat gesagt…

Die Zeit rückt fort und in ihr Gesinnungen, Meinungen, Vorurteile und Liebhabereien.
(Johann Wolfgang v. Goethe)

Anonym hat gesagt…

Und weil es so Spaß macht:

Die gute Zeit fällt nicht vom Himmel, sondern wir schaffen sie selbst; sie liegt in unseren Herzen eingeschlossen.
(Fjodor Michailowitsch Dostojewski)

Jasmine hat gesagt…

Ich schließe mich auch mal an. Wollen wir Mira Zeit mit schönen Gedichten schenken.

Aus Momo von Michael Ende

"Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: 'Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muß nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten.' Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: 'Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein'.
(Michael Ende)

Michaela hat gesagt…

Liebe Mira,

ich kann mich an meine eigene Schulzeit erinnern, als mir einer meiner Lehrer in mein Album sinngemäß geschrieben hatte, dass das Leben nur dann wertvoll sei, wenn es nicht nur angelesen, sondern es selbst auch gelebt wurde. Von daher verstehe ich Deine Sorge, dem Leben nicht richtig gerecht worden zu sein, wenn man so viel Zeit fürs Lesen aufgebracht hat..
Schade finde ich, dass Du deine Schreibimpulse unterdrückst. "Auf der Suche nach dem Leben", hast Du das Stück noch? Gerne würde ich es lesen.

Ich habe mir von der Liste Deiner präferierten Verlage auch manchen Titel rausgeschrieben.

Danke!

GlG
Michaela

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Michaela,

ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Ich bereue nicht eine Minute, die ich in meinem Leben für das Lesen aufgebracht habe. Dies ist eine wunderschöne Zeit gewesen. Wie gesagt, das ist ein Hobby: Musik und Bücher, wovon man nicht genug haben kann, wenn die Zeit es nur zulassen würde. Und wenn ich nun anfangen würde zu schreiben, dann hätte ich für alles andere wieder keine Zeit.

Liebe Michaela, aber was Dein Lehrer Dir geschrieben hat, ist auch sehr weise gewesen. Denn nur zu wissen, was in den Büchern steht, aber sonst vom Leben keine Ahnung zu haben, das darf auch nicht sein. Man sieht ja in der Politik, wie viel Schaden an Menschen angerichtet wird.

Es ist das Leben, das mich seit längerem in eine andere Richtung zieht, ich nur noch nicht weiß, was das ist … Als würde ich schwanger gehen, ich aber noch keine Ahnung habe, was ich in meinem Bauch trage. Keine Ahnung, was das Neue ist. Und ich mich dagegen aber noch sperre …

Der Missverständnisse wegen wollte ich jetzt im Thread ein paar Dinge löschen, habe mich jetzt doch anders entschieden, lasse alles stehen zum besseren Verständnis, denn ich habe beschlossen, nun eine Pause einzulegen. Ich fühle mich zu allem verpflichtet, und das tut mir einfach nicht gut.

Ich werde heute Abend diese Blogpause hier im Extraposting einleiten. Die restlichen Rezensionsexemplare werde ich auf jeden Fall nach dem Lesen hier noch reinstellen.

Bleibt alle gesund
Eure Mira

Michaela hat gesagt…

Mira, ich wollte Dich nicht vertreiben. Was ist los? Kann Dich mein Kommentar so verschreckt haben? 😱

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Michaela,

nein, Michaela, entschuldigung. Das liegt nicht an Dir.

Ich habe so viele böse und beleidigende Kommentare erhalten, dass ich sie nicht freischalten konnte. Ein richtiger Shitstorm. Total daneben und völlig missverstanden. Die meisten auch noch anonym.

Es gab eine Bücherzeit, in der ich nur über Bücher gesprochen habe, und nur wenige konnten mich verstehen.

Jetzt versuche ich das Gelesene etwas ins persönliche Leben einzubauen, um verstanden zu werden, und werde wieder nicht verstanden 😔.

Tut mir leid Freunde, ich lasse mich in keine Schablone pressen, damit ich in euer Weltbild passe.

Dann ziehe ich mich lieber zurück!

Michaela hat gesagt…

Mira, das tut mir sehr, sehr leid. Aber solcher Leute wegen Dich zurückzuziehen, damit strafst Du alle. Auch mich.

Überlege es Dir bitte nochmal.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Michaela,

mir machen ehrlich gesagt ganz andere Dinge Sorgen. Politisch droht wieder ein Weltkrieg, weshalb ich in meinem Jahresrückblick um Empathie gebeten, und Friedenswünsche für den gesamten Planeten gesendet habe. Pilitische Äußerungen von mir zu geben, dazu fehlte mir der Mut.

Mein Blog bleibt man Kind, das im Mai zehn Jahre feiert. Den lasse ich mir nicht nehmen. Ich überlege stattdessen die Kommentarfunktion dezuaktivieren. Eine Pause benötige ich dennoch.

Seid nicht traurig 😢. Mit ein paar von euch ist ein Austausch auch über eMail möglich.

Jasmine hat gesagt…

Was hast Du geschrieben, um dermaßen angefeindet zu werden? Es befand sich nichts Anstößiges darunter. Mira, wenn Dir dies in deinen Themen zur Tierkommunikation passiert wäre, wäre das noch zu verstehen, wegen der außergewöhnlichen Ansichten. Obwohl das auch kein Grund wäre, Dich mit Anfeindungen zu beleidigen. Gib ihnen da draußen bloß nicht so viel Macht. Das ganze Netz ist voll von Querulanten. Und das scheint immer schlimmer zu werden.

Sei nochmals gegrüßt
Jasmine

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

In den Tierthemen bin ich auch mehrfach angefeindet worden aber das konnte ich aushalten. Aus Liebe zu den Tieren.

Ich habe vorhin mal versucht die Kommentarfunktion auszuschalten, dann wären aber die schon geschriebenen Kommentare auch alle weg. Ich könnte allerdings die Einstellungen so vornehmen, die anonyme Nutzer*innen ausschließen aber dann habe ich wieder an die vielen Ängstlichen 😨 gedacht. Jasmine, ich erinnere mich hier an deine ersten Posts. Wortkarg und kurze Sätze und mittleweile ist eine Vertrautheit zwischen uns entstanden .

Ich überlege noch.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Guten Morgen, Ihr Lieben,

etwas Gutes hat mein Jahresrückblick doch. Es sind jede Menge Proust Beiträge angeklickt worden, und das macht mir Freude, dass ich die Lust, Proust zu lesen, habe rüber schwappen lassen.

Ich werde also meinen Jahresrückblick noch weiter auf andere Kanäle teilen.

Habt alle einen schönen Sonntag.

Mira

Franziska hat gesagt…

Liebe Mira,
Dies würde mich nun auch interessieren, was man Dir vorgeworfen hat. Ich finde auch nichts Anstößiges an Deinen Artikel.

Ich möchte mich bedanken für diesen tollen Jahresrückblick.

Mir macht das immer Freude, Deine kreativen Blogbeiträge zu lesen. So viele interessante Gedanken sind zudem darin zu finden, die häufig meine Gedanken anregen konnten. Ganz zu schweigen von den schönen Buchtipps. Bitte lasse Dich nicht verunsichern.

Du weißt, dass wir in einer unsicheren Zeit leben. Selbst Journalisten werden angefeindet, auch Buchautoren. Alles, was anders ist.

Besondere Grüße von
Franziska

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ihr Lieben,

erstmal danke für die schönen Zitate; den Momo habe ich gelesen, als ich noch ein Kind war und ich glaube, man müsste alle frühen Werke im späteren Alter nochmals lesen. Und der Goethe, ihn trage ich ganz tief in meinem Herzen, auch er hat mich sehr stark geprägt mit seiner Sinnsuche. Goethe, ein sehr feinfühliger Mensch und Dichter, der sogar über eine transzendentale Intelligenz verfügte ... Er hinterfragte ganz häufig wie ich die sog. grauen Theorien und das praktische Leben, das ja häufig sehr trivial ist. Das eine zu grau, das andere zu trivial ...

Zu den Diffamierungen? Ich möchte nur kurz zusammenfassen: Keine sachlichen Bezüge zu dem, was ich geschrieben habe, aber mir wurde vorgeworfen, Dinge nicht richtig verstanden zu haben und belegt mit "Hirnamputation" ... Frage? Habe ich neinen eigenen Text nicht richtig verstanden?

Böse Schimpfwörter, Hasstiraden, die ich nicht wiedergeben möchte.

Aber lasst uns hier dazu einen Punkt setzen. Ich suche für mich noch nach einer Lösung.

Eure Mira