Sonntag, 27. August 2017

Jan Guillou / Die Schwestern (1)



Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch hat mir nicht besonders zugesagt, wenn auch die Themen darin eigentlich hätten interessant sein können. Obwohl ich es ganz gut fand, dass ein männlicher Autor in einer männerdominierten Welt politisch starken Frauen aus dem Zweiten Weltkrieg seine Stimme gibt. Gut fand ich auch, dass der Autor Schweden gegenüber kritisch war. Zwischen den Zeilen taucht die Frage auf, was Schweden veranlasst hatte, sich im Zweiten Weltkrieg neutral zu halten?

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
In den politischen Wirren des Zweiten Weltkriegs gerät auch die Familie Lauritzen mehr und mehr in Bedrängnis. Während der Vater sich politisch zurückhält, sind seine beiden Töchter im Widerstand aktiv. Vor allem seine älteste Tochter Johanne, die zunächst als Kurier für den norwegischen Widerstand eingesetzt wird, findet im politischen Kampf ihre Berufung. Als sie bei einer Sabotage-Aktion lebensgefährlich verletzt wird und nur eine Notoperation sie retten kann, wechselt sie ihre Betätigung und schmuggelt fortan norwegische Widerstandskämpfer über die Grenze nach Schweden. Auch hier zeigt sie großes Geschick und wird schließlich von einer Spezialeinheit der britischen Armee rekrutiert. Damit gerät sie in die trügerische Welt der Geheimdienste, in der Angst, Gefahr und Bedrohung bald zum ständigen Begleiter werden.

Aber irgendwie waren diese brisanten Themen mir bis auf einzelne Szenen nicht tiefgründig genug. Viele Themen schwappten so auf der Oberfläche, sie wurden kurz angerissen ... Man erfährt vieles nur über die Kommunikation der Figuren. Ich habe mich geduldig Seite für Seite herangetastet und mich dabei trotzdem sehr gelangweilt. Mich konnte der Autor mit seiner ernsten Thematik nicht wirklich überzeugen, was ich sehr schade fand, denn ich hatte wirklich die Absicht, mir die aufeinander aufbauenden Vorgänger, Band 1 bis Band 4, noch nachträglich anzuschaffen.  Vielleicht aber ist der Autor durch die anderen Bände davor schon zu sehr ausgepowert, dass vielleicht die Luft verbraucht ist. Vielleicht sollte er sich neue Themen suchen. Ich bin jetzt erstmal abgeschreckt ... 

Meine Bewertung:

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
1 Punkte: Differenzierte Charaktere
1 Punkte: Authentizität der Geschichte
1 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
1 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
1 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Daher nur 7 von 12 Punkten.


Weitere Informationen zu dem Buch

Ich möchte mich recht herzlich beim Heyne-Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar bedanken. 

·         Gebundene Ausgabe: 512 Seiten, 19,99 €
·         Verlag: Heyne Verlag (13. Februar 2017)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3453270304

Und hier geht es auf die Verlagsseite von Heyne, Randomhouse München. 

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