Dienstag, 10. Januar 2017

Morten A. Stroksnes / Das Buch vom Meer

Klappentext
Das Buch vom Meer oder Wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen.Ein Sehnsuchtsbuch - über die Freiheit und das Glück, die Naturgewalten zu spüren Zwei Freunde in einem kleinen Boot, die sich einen lang gehegten Traum erfüllen: Aus den Tiefen des Nordatlantiks wollen sie einen Eishai ziehen, jenes sagenumwobene Ungeheuer, das sich nur selten an der Oberfläche zeigt. Während sie warten, branden wie Wellen die Meeresmythen und Legenden an das Boot, und Morten A. Strøksnes erzählt von echten und erfundenen Wesen, von Quallenarten mit dreihundert Mägen, von Seegurken und Teufelsanglern. Von mutigen Polarforschern, Walfängern und Kartografen und natürlich vom harten Leben an arktischen Ufern, vom Skrei, der vielen Generationen das Überleben auf den Lofoten sicherte, von der Farbe und dem Klang des Meeres. Eine salzige Abenteuergeschichte über die Freiheit und das Glück, den Naturgewalten zu trotzen – und ein atemberaubendes Buch, das uns staunen lässt über die unergründlichen Geheimnisse des Meeres.

Autorenporträt
Morten A. Strøksnes, 1965 in Kirkenes an der Barentssee geboren, hat Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte in Oslo und Cambridge studiert. Er lebt heute als Journalist und Autor in Oslo. Er publiziert in renommierten Medien und hat mehrere viel beachtete Sachbücher vorgelegt. 2011 bekam Strøksnes den Preis des Sprachrats, der für Sachbücher von herausragender literarischer Qualität vergeben wird. „Das Buch vom Meer“ ist sein neuntes Buch und wurde in Norwegen zum Nr.-1-Bestseller. Es erhielt den Kritiker-Preis und den Brage-Preis, den wichtigsten norwegischen Buchpreis, und erscheint in über 15 Ländern.
Der Klappentext erinnert mich ein wenig an das Buch von Ernest Hemingway Der alte Mann und das Meer, auch wenn es hier um zwei Protagonisten geht. Ich bin sehr gespannt auf dieses Buch. 


Weitere Informationen zu dem Buch

Des Weiteren gibt es hier auf der DVA-Verlagsseite ein interessantes Interview zu dem Buch.

Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger, Sylvia Kall 
Originaltitel: Havboka - eller Kunsten å fange en kjempehai fra en gummibåt på et stort hav gjennom fire årstider
Originalverlag: Forlaget Oktober, Oslo
Gebundenes Buch, Leinen, 368 Seiten, 13,5 x 19,0 cm, 2 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-421-04739-7
€ 19,99 [D] | € 20,60 [A] | CHF 26,90* (* empfohlener Verkaufspreis)
Erschienen: 29.08.2016







Montag, 9. Januar 2017

Aktuell gelesene Bücher

Ich werde die Bücher nicht alphabetisch sortieren, sondern in der Reihenfolge darstellen, wie ich sie gelesen habe. Die Zahl in der Klammer ergibt die Vergabe von Punkten. Die Höchstzahl ist zehn. Seit April 2017 vergebe ich 12 von 12 Punkten. 

Neu eingeführt habe ich die Buchseiten, die ich an erster Stelle in der Klammer angegeben habe, und danach, durch ein Semikolon abgetrennt, habe ich die Buchbewertung eingetragen.


*** Abgebrochene Bücher


2017

  1. Astrid Lindgren: Kati in Amerika Italien Paris (400; 6)
  2. Morten A. Stroksnes: Das Buch vom Meer (368; 9)
  3. Amos Oz: Judas (331; 10)
  4. John Fante: 1933 war ein schlimmes Jahr (144; 10)
  5. Elena Ferrante: Meine geniale Freundin (422; 5)
  6. Elizabeth Strout: Amy und Isabelle (416; 10)
  7. Arnhild Lauveng: Morgen bin ich ein Löwe. (Hierfür ist keine Rezension hinterlegt) (222; 8)
  8. Leon de Winter: Geronimo (448; 10)
  9. Rudyard Kipling: Das Dschungelbuch (192; 9)
  10. Marcel Proust: Die wiedergefundene Zeit (641; 10)
  11. Astrid Lindgren: Die Menschheit hat den Verstand verloren (592; 10)
  12. Jonas Karlsson: Das Zimmer (176; 10)
  13. Peter Longerich: Wannseekonferenz (224; 12)
  14. Per J. Andersson: Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden (344; 12)
  15. Ian McEwan: Kindeswohl (224; 12))
  16. Maria Duenas: Wenn ich jetzt nicht gehe (589; 7)
  17. Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre (416; 12)
  18. Cristina De Stefano: Oriana Fallaci (352; 12)
  19. Said Kurban: Ali und Nino (100 von 384; 4) *** 
  20. Peter Walther: Hans Fallada (527; 12)
  21. Simon Mason: Mondpicknick (304; 10)
  22. Sandra Lüpkes: Inselfrühling (336; 9)
  23. Cecilia Ahern: Der Ghostwriter (160; 6)
  24. Virginia Baily: Im ersten Licht des Morgens (432; 8)
  25. Geert Mak: Die vielen Leben des Jan Six (512; 12)
  26. Ian McEwan: Der Tagträumer (160; 12)
  27. Lars Vasa Jonansson: Anton hat kein Glück (416; 12)
  28. Steve Jenkins und Derek Walter: Esther, das Wunderschwein (256; 12)
  29. Erik Neutsch: Spur der Steine (950; 12)
  30. Peter Wohlleben: Das geheime Leben der Bäume (224; 11)
  31. Paul Auster: 4321 (1264 Seiten; 12)
  32. Michael Morpurgo: Nur Meer und Himmel (64; 12)
  33. Ian McEwan: Der Zementgarten (208; 12)
  34. Thomas Karlauf: Helmut Schmidt *** (100 von 560; 12) 
  35. Jan Guillou: Die Schwestern (510; 7)
  36. Beate Seebauer: Wann darf ich dich gehen lassen-Wenn unsere Tiere sterben (172; 12)
  37. Sylvia Barbanell: Wenn deine Tiere sterben (257; 12)
  38. Beate Seebauer: Sprich mit deinen Tieren; Einführung in die Tierkmmunikation (96; 12)
  39. Rachel Urquhart: Das zweite Gesicht : (415; 12)
  40. Colin Thompson: Bücher öffnen Welten (40; 12)
  41. Anna Porter: Mord auf der Buchmesse *** (250 von 460)
  42. Sonya Fitzpatrick: Tierseelen im Jenseits (192; 12)
  43. John Williams: Nichts als die Nacht (160; 12)
  44. Astrid Lindgren: Mio, mein Mio (192, 12)
  45. Mashanti Martine Loesch: Wir kommen in Frieden / Botschaften der Tiere (177; 12)
  46. Anthony Doerr: Memory Wall (135; 12)
  47. Milan Meder: I hate you sweetheart (28)
  48. Hanna Casplan: Die Kirschvilla (475; 11)
  49. Claus Cäser Zehrer: Das Genie (656; 12)
  50. Diana Cooper: Die Botschaft der Tiere *** (117 von 317)
  51. Guinevere Glasfurd: Eine Handvoll Worte (431; 12)
  52. Ian McEwan: Abitte (532; 12)
  53. Richard David Precht: Tiere denken (509; 12)
  54. Beate Seebauer: Herzenspfade (144; 12)
  55. Haruki Murakami: Mister Aufziehvogel (683; 9)
  56. Isabel Allende: Der japanische Liebhaber (336; 12)
  57. Messinger, Nina: Du sollst nicht töten (271; 12)
  58. Raquel J. Palacio: Wunder (387; 12)
  59. John Fante: Der Weg nach Los Angeles (252; 9)
  60. Daniel Kehlmann: Tyll (473; 11)
Insgesamt habe ich in diesem Jahr 20688 Seiten gelesen. Dies ist das erste Jahr, in dem ich auch die Seitenzahlen mitaufgeschrieben und zusammenaddiert habe. Habe jetzt aber keine Vergleichswerte. 

04 Bücher habe ich abgebrochen.
40 Bücher haben von mir die Höchspunktzahl erhalten.







Astrid Lindgren / Kati in Amerika Italien Paris (1)

Lesen mit Anne


Ein Veriss …

Nun habe ich alle drei Bände zu Ende gelesen, und ich muss sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin. Das Buch wimmelt geradezu von Klischees, Stereotypen und jede Menge Vorurteilen. In Amerika und in Italien sind es überwiegend negative Klischees, während Paris ausschließlich mit positiven Klischees betrachtet wird.

Die junge Protagonistin Kati umschwärmt Paris dermaßen, wie sie diese Stadt aus der Reisebeschreibung und aus belletristischen Büchern erfahren hat. Von Italien und von Amerika waren die Beschreibungen eher negativ besetzt, von denen Kati und ihre Freundin Eva stark beeinflusst waren, ohne wirklich die Hintergründe eines Landes zu kennen.

Kati und Eva machen sich schon von vornherein mit einer stark selektierten Wahrnehmung auf die Auslandseisen.

ItalienerInnen? Ein albernes, fröhliches Volk? Viele wissen gar nicht, wie schwer es die Menschen dort unter der Führung einer ewig korrupten Regierung haben und wie hart das Leben dort in Wirklichkeit ist.

Außerdem versuche ich mir das Land Italien vorzustellen, in dem es nur kleine Leute gibt, allesamt dunkelhäutig, fast schwarzhäutig, alle wild gestikulierend, alle heißblütig, alle unehrlich, ItaliernerInnen, die sogar, mal ganz salopp gesagt, zu blöd sind, Spaghetti auf die Gabel zu schaufeln … Nein, so ein Italienbild ist mir absolut fremd. Habe ich doch als Kind meine Sommerferien in Italien zugebracht, und die Menschen waren alle sehr verschieden, sowohl vom Äußeren her, blond, braun, schwarzhaarig etc.  als auch vom Auftreten her … Aber diese Klischees bekommt man einfach nicht aus den Köpfen raus, weil sie zu sehr in den Medien verankert sind, auch in vielen Büchern, in denen die Welt nur in Schwarz-Weiß-Facetten beschrieben wird. Und die meisten Menschen favorisieren diese Klischees, es ist bequem, mit ihren naiven Theorien ihr Weltbild verständlich zu machen. 

In Amerika vergleicht Kati schwarze Kinder mit kleinen Ferkelchen. In ihrer Heimat hielt sie die Ferkelchen für die süßesten Tiere, bis sie schließlich in Amerika zum ersten Mal kleine schwarze Kinder trifft, die sie für noch süßer hielt als die Ferkelchen. Hier hätte ich das Buch schon längst zugeklappt, wenn es eine andere Autorin geschrieben hätte …
Auch in Amerika sind nicht alle Menschen gleich. Nicht alle sind Millionäre, nicht alle lassen sich liften, nicht alle sind Rassisten, nicht alle sind kühl von ihrem Temperament her ... Und auch in Amerika gibt es sehr viele Menschen, die hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen.  Auch in Amerika ist die Obdachlosenquote recht hoch …
Anfangs waren Anne und ich erfreut von dem Humor, den man in den Büchern vorfand, aber schließlich verschwand unsere Begeisterung recht schnell, weil sich der Humor hauptsächlich auf Kosten anderer Menschen belief.


Mein Fazit zu dem Buch?

Kathi und Eva bereisen fremde Länder, wie es die meisten Menschen tun. Sie haben im Kopf jede Menge Vorstellungen, was sie von dem fremden Land erwarten. Viele vergleichen die fremden Länder mit den eigenen Maßstäben. Dadurch können sie aber einem fremden Land niemals gerecht werden. Sie stehen dem fremden eher kritisch und dem eigenen Land unkritisch gegenüber.

Damit wird die eigene Kultur verherrlicht, während die andere Kultur, die sich erheblich von der eigenen Kultur unterscheidet, abgewertet wird.

Es hat ein paar Tage gedauert, bis Anne und ich uns gegenseitig eingestanden haben, von diesen Lindgren-Büchern enttäuscht zu sein.

Ich hätte das Buch längst abgebrochen, wären diese drei Bände nicht von meiner Lieblingsautorin Astrid Lindgren geschrieben worden. In Zukunft halte ich mich nur noch an ihre Kinderbücher. Und diese vorliegenden Reisebände würde ich keinem Jugendlichen zukommen lassen. Können wir, Anne und ich, nicht empfehlen.

Ich wünsche jedem Menschen, der gerne reist, sich frei zu machen von den vielen Vorstellungen, die er im Kopf mit sich trägt. Und selbst wenn die Erfahrungen in einem Land schlecht ausfallen sollten, sollte man nicht alle Menschen dieses Landes für diese unschönen Erfahrungen verantwortlich machen. In jedem Land leben verschiedene Menschen, in jedem Land gibt es schöne Orte und weniger schöne Orte. Liegt an jedem selbst, diese differenziert zu entdecken. Wem das nicht gelingt, der sollte am besten zu Hause bleiben. In der Psychologie sagt man, man trifft die Menschen, die zum eigenen Weltbild passen. Wenn jemand denkt, dass alle Menschen schlecht sind, dann trifft dieser auch nur Menschen, die schlecht sind, damit sein Welt- und Menschenbild jederzeit bestätigt wird. 😂

Besäße ich eine schriftstellerische Begabung, dann würde ich mit der Feder ein buntes Italien porträtieren, so wie ich dieses Land als Kind erlebt habe. Da ich aber diese Begabung nicht habe, möchte ich wenigstens auf diese Missstände in den Büchern als kritische Leserin aufmerksam machen.

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
0 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
0 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus


Ich gebe dem Buch sechs von zehn Punkten.


Und hier geht es zu Annes Buchbesprechung. 



Sonntag, 8. Januar 2017

Mein Jahresrückblick 2016

Meine Lesestatistik 2016: Gelesen habe ich 72 Bücher, davon wurden 5 abgebrochen. Und 39 Bücher sind von mir mit zehn von zehn Punkten bewertet worden.16 Bücher bekamen neun Punkte. Fünf Bücher erhielten acht Punkte. Fünf Bücher sieben Punkte. Null Bücher sechs Punkte. Null Bücher 5 Punkte. Zwei Bücher vier Punkte. Ein Buch drei Punkte. Und vereinzelt gibt es Bücher, die ich gar nicht bewertet habe. Demnach hatte ich insgesamt eine gute Auswahl an Büchern getroffen.
Zu der Bewertung verhalf mir eine selbst erstellte Tabelle mit verschiedenen Kriterien. Die Bewertung der Bücher ist hier zu entnehmen. Auf der Seite bitte zum Jahr 2016 runterscrollen. 

Ende März 2016 habe ich die Anfrage auf dem Bloggerportal nach Rezensionsbüchern gestellt und habe dort seit dem 25 Rezensionen hinterlegt. Des Weiteren habe ich Kontakt mit dem Suhrkamp, Rowohlt und dem Diogenes-Verlag aufgesucht und erhalte auch von diesen Verlagen Bücher zum Rezensieren. Auch dies möchte ich gerne im neuen Jahr weiter beibehalten, mit den Verlagen zusammenzuarbeiten. Das macht mir großen Spaß. Der nächste große Stapel wartet hier schon auf mich.

Ende des Jahres habe ich Benedict Wells zu meinen LieblingsschriftstellerInnen erkoren. Werde demnach von diesem Autor auch ein Leseprojekt starten.

Die Frankfurter Buchmesse 2016 fand ich ganz besonders schön, weil auch  meine Bücherfreundin Tina aus dem Saarland dafür angereist kam und wir viele schöne, gemeinsame, unvergessliche Büchereindrücke haben sammeln können, die man nicht mit jedem teilen kann. So fragte mich eine Kollegin nach den dortigen Eintrittspreisen. Als ich ihr den Betrag nannte, sagte sie ganz erstaunt; für das, dass es dort nur Bücher zu sehen gibt, ist der Eintritt recht teuer. 😁
Den Messebesuch möchte ich in diesem Jahr 2017 etwas mehr ausweiten, d. h. ich habe die Absicht, die Buchmesse auch unter der Woche zu besuchen und habe dafür in meiner Dienststelle schon meinen Urlaub eingetragen. Ich freue mich sehr auf Anne-Marit und auf Tina, die ebenfalls dazustoßen möchten. Anne hat sogar die Absicht, schon zum Messebeginn von Aurich (Niedersachsen) aus zu kommen. Die Leipziger Buchmesse würde mich auch brennend interessieren. Aber leider muss ich dies in die Zukunft verschieben, da derzeit mein Seniorkater Momo viel Pflege benötigt. Ich wäre schon mal neugierig zu wissen, wie sich diese beiden Buchmessen voneinander unterscheiden. Ich habe so manches aus der Presse entnehmen können, dass die Leipziger kleiner, aber überschaulicher sei, und sie sei sehr leserorientiert ausgestattet. Außerdem soll man wohl in Leipzig zu allen Messetagen Bücher kaufen können. In Frankfurt geht das nicht, und ich habe noch nicht ganz verstanden, weshalb dies in Leipzig und in Frankfurt aber nicht geht. Es hat mit der Buchpreisbindung zu tun. Dies ist für mich nicht wirklich nachzuvollziehen. Gibt es diesbezüglich in Leipzig andere Gesetze? Das kann ich mir nicht denken. Innerhalb von Deutschland kosten die Bücher überall gleich. 

Was sieht meine weitere Planung für das Jahr 2017 vor? Da ich ein besonderes musisches Ereignis zum Ende des Jahrs hin machen durfte, habe ich Lust bekommen, wieder regelmäßig zu musizieren. Dadurch muss ich meine Bücher nun mit meinen Musikinstrumenten teilen, Querflöte und Altblockflöte. Am liebsten spiele ich Szenen aus der Zauberflöte, aber ich mag auch Tänze, irische Folklore, Klassik, etc. Auch die Musik war schon immer ein Teil meines Lebens.
Aber lesen mit Anne und Tina setze ich unbedingt weiter fort und auch das Lesen in der Leserunde auf Watchareadin möchte ich beibehalten, je nach Art des Buches. Außerdem möchte ich in diesem Jahr den letzten Band von Prousts Recherche lesen und die Bände mit seinen Briefen und einer weiteren Biografie ergänzen. 

Die zweibändigen Proust-Briefe, erschienen im Herbst 2016 im Suhrkamp-Verlag, werde ich zusammen mit Anne lesen.

Des Weiteren freue ich mich auf einen weiteren Austausch mit den mir bekannten Bloggerkolleginnen Ina, Renie, Janine, Anne Parden, Anne-Marit und Tina. 

Ich wünsche allen Leserinnen und allen Lesern meines Bücherbloggs ein frohes, gesundes und ein buchiges Jahr 2017.
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Gelesene Bücher 2017: 01
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86



Sonntag, 1. Januar 2017

Astrid Lindgren / Kati in Amerika Italien Paris

Lesen mit Anne


Zum Jahresbeginn habe ich uns dieses Buch ausgesucht. Mich hat es irgendwie zu Astrid Lindgren gezogen. Ich habe das alte Jahr mit einem Jugendbuch beendet und nun beginnen wir das neue Jahr auch mit einem Jugendbuch. Anne hat sich darauf gefreut. 



Klappentext
Kati hat das Reisen entdeckt. Zunächst geht es nach Amerika, das Land der unbegrenzten Mäglichkeiten. Als Kati dann anschließend mit ihrer Freundin Eva 3000 Kronen gewinnt, ist klar: Das reicht für eine Reise nach Italien.Noch ahnt sie nicht, dass sie auf der Fahrt Lennart kennen lernen und ihn schließlich heiraten wird. Und wohin führt die Hochzeitsreise? Nach Paris natürlich.


Autorenporträt
Astrid Lindgren, die bekannteste Kinderbuchautorin der Welt, wurde 1907 auf Näs im schwedischen Smaland geboren, wo sie im Kreis ihrer Geschwister eine überaus glückliche Kindheit verlebte. Für ihre mehr als siebzig Bilder-, Kinder- und Jugendbücher, die in über siebzig Sprachen übersetzt worden sind, wurde sie u.a. mit folgenden Preisen ausgezeichnet: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - Alternativer Nobelpreis - Internationaler Jugendbuchpreis - Hans-Christian-Andersen-Medaille - Große Goldmedaille der Schwedischen Akademie - Schwedischer Staatspreis für Literatur - Deutscher Jugenditeraturpreis – Prämie

Ich habe schon ein paar Seiten gelesen und das Buch klingt interessant. Ich bin wirklich mal gespannt, wie viele Klischees Astrid Lindgren in ihren Büchern gepackt hat.


Weitere Informationen zu dem Buch

Dieses Buch, eine Reisetrilogie, habe ich bei Amazon antiquarisch erworben. 2002 wurde es im dtv junior herausgebracht. Eine neue Version konnten wir damals nicht finden.

Dies ist nun kein typisches Lindgren-Buch. Aufmerksam wurde ich darauf in dem Werkporträt Zum Donnerdrummel, erschienen  2002 im Oetinger-Verlag. Ich war erstaunt, wie viele Bücher es noch von der Autorin gibt, die wir hier gar nicht kennen, weil sie in den Buchläden nicht ausgelegt sind. Man findet eher die üblichen Kinderklassiker. Und deshalb bin ich schließlich auf die Suche gegangen nach diesem Buch und konnte nur im Antiquariat fündig werden. 

Auf geht´s. 







Samstag, 31. Dezember 2016

James Matthew Barrie / Peter Pan (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

So, nun habe ich auch diesen Peter Pan durch und bin von diesem Märchen mittlerweile mehr als gesättigt, weshalb ich mich hier sehr kurz halten möchte, aber am Ende verlinke ich diese Buchbesprechung mit der ersten Buchbesprechung.

Meine ersten Leseeindrücke sind unverändert geblieben. Mir hat die vorliegende Ausgabe besser gefallen als die vorherige Ausgabe. Vieles hat sich hier wiederholt, was ich von der letzten Lektüre schon wusste. Aber es gab wiederum viele andere Szenen, die dies Buch um einige Abenteuer reicher gemacht hat, und ich mich dabei gefragt habe, ob diese Abenteuer aus der Fantasie der beiden Übersetzerinnen stammen? Das weiß ich nicht. Man müsste, um dies herauszufinden, dieses Märchen in der Originalsprache lesen, wozu ich aber nicht imstande bin. Aber ist das so wichtig? Geht es nicht eher darum, zu beurteilen, ob ein Buch gut geschrieben ist? In diesem Fall geht es darum, ob es Kinder anspricht.

In diesem Buch kam mir Peter Pan viel menschlicher vor, und nicht so herzlos. Er konnte hier in seiner Welt auch empathisch sein … Und was mir ganz neu war, ist, dass Peter Pan Flöte spielen konnte. …

Auch in der Besetzung gibt es kleine Unterschiede. Die Indianer haben hier nicht so schlecht abgeschnitten. Alle Kinder wünschten sich, Indianer zu sein. Das fand ich sehr schön, dass das Exotische so aufgewertet wird.

Auf die Frage hin, ob auch in diesem Buch die Kinder als herzlos beschrieben werden?
Dies also war die Geschichte von Peter Pan, und sie gefiel den Jungs ebenso gut wie die hübsche Erzählerin selbst. Denn hier war alles so, wie es sein sollte. Wir sausen davon, wie die herzlosesten Kreaturen der Welt – was Kinder ja auch sind, und dabei so unwiderstehlich -, und denken nur an uns selbst. Und wenn wir dann wieder mehr Aufmerksamkeit brauchen, kehren wir großmutig zurück und vertrauen darauf, nicht verhauen, sondern in die Arme genommen zu werden. (2016, 128)
Also, auch in diesem Buch werden die Kinder als herzlos beschrieben, aber die Übersetzerinnen beschreiben dieses Herzlose in der Art, dass Kinder gar nicht anders können. Um wirklich frei zu sein, muss man egoistisch sein. Wären die Kinder nicht herzlos, dann würden sie z.B. aus Liebe zu ihren Eltern Rücksicht auf sie nehmen, und würden nicht den Mut aufbringen, sich aufzumachen und in ein Abenteuer zu fliegen. Und dies hat mich überzeugt, wobei ich selbst, wäre ich Autorin, für herzlos einen anderen Begriff wählen würde. Herzlos ist demnach kein Übersetzungsfehler.

Die kleine Wendy wird erwachsen und hegt Peter Pan gegenüber Schuldgefühle, weil sie erwachsen geworden ist, und nicht Kind geblieben ist.

Peter Pan konfrontiert sie später mit der Frage, weshalb sie erwachsen geworden sei? Weshalb sie die Fähigkeit zu fliegen verloren habe? Peter Pan weinte über die verlorene Wendy. Er vergießt viele Tränen. Aber da ist ja noch die kleine Jane, Wendys Tochter, der Peter Pan alles andere als fremd sei … Auch Jane fragt die Mutter, weshalb sie nicht mehr fliegen könne?
Weil ich erwachsen bin, Liebes. Wenn man groß ist, vergisst man, wie es geht. Warum? Weil man nicht mehr übermütig und unschuldig und herzlos ist. Nur wer das alles ist, kann fliegen.

Mein Fazit zu dem Buch?

Pädagogisch gesehen finde ich dieses Buch wesentlich besser für ein Kind. Es ist flüssiger und liebevoller geschrieben. Dann die vielen zusätzlichen Abenteuer, die ich im anderen Buch vermisst habe, haben mich inspiriert. Die inneren Bilder haben mich wesentlich mehr angesprochen. Es ist fantasievoller geschrieben.

Daher gebe ich dem Buch zehn von zehn Punkten.

Und hier geht es zu dem ersten Peter Pan-Buch, das ich zusammen mit meiner Lesefreundin Tina gelesen und besprochen habe.


Weitere Informationen zu dem Buch:

Kinderbücher 
Hardcover Leinen 
22 x 27 cm
208 Seiten 
erschienen am 28. September 2016 

978-3-257-01189-0 
€ (D) 34.00 / sFr 45.00* / € (A) 35.00 
* unverb. Preisempfehlung 

Und hier geht es zu der Verlagsseite von Diogenes.
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Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Dienstag, 27. Dezember 2016

James Matthew Barrie / Peter Pan

Aus dem Englischen übersetzt von
Christiane Buchner und Martina Tichy

Illustration von
Tatjana Hauptmann



Klappentext
Tatjana Hauptmann hat während fünf Jahren träumerisch-verspielte Illustrationen in rauschender Farbenpracht erschaffen. Ein opulenter Prachtband, wie gemacht für ein Land bewohnt von Feen, Elfen und dem vorwitzigsten Jungen der Welt. 

Autorenporträt
Sir James Matthew Barrie, geboren 1860 in Kirriemuir, war ein schottischer Schriftsteller und Dramatiker. Seine bekannteste Figur, ›Peter Pan‹, wurde durch Pflegekinder inspiriert, die er großzog. Er vermachte alle Rechte daran einem Londoner Kinderkrankenhaus.

Meine ersten Leseeindrücke?

Dies ist nun mein zweites Peter Pan-Buch. Das erste Buch hatte mich nicht wirklich zufriedengestellt, weshalb ich schließlich neugierig auf das vorliegende Buch wurde. Es sind unterschiedliche ÜbersetzerInnen, weshalb es sich gelohnt hat, es mit einer anderen Ausgabe zu probieren. Dieses Buch ist aus meiner Sicht deutlich besser und viel kindgerechter geschrieben, ohne dass es zu kindlich wirkt. Die Illustrationen gefallen mir auch viel besser, denn hier besteht Peter Pans Kleidung aus grünen Blättern, so wie ich ihn in meiner Kindheit kennengelernt hatte.

Man kommt viel leichter in das Märchen rein und auch die Figur Peter Pan kommt viel authentischer rüber. Hier ist er zwar auch ein wenig exaltiert, aber nicht zu übertrieben, wirkt auf mich viel natürlicher.
Und ich bin gespannt, ob hier die Kinder auch als herzlos beschrieben werden.

Und hier geht es zu der ersten Buchvorstellung.  

Weitere Informationen zu dem Buch

Kinderbücher 
Hardcover Leinen 
22 x 27 cm
208 Seiten 
erschienen am 28. September 2016 

978-3-257-01189-0 
€ (D) 34.00 / sFr 45.00* / € (A) 35.00 
* unverb. Preisempfehlung 

Und hier geht es zu der Verlagsseite von Diogenes.





Montag, 26. Dezember 2016

Eugen Ruge / Follower (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Lesen mit Tina 

Eine kurze Buchbesprechung

Nach 270 Seiten musste ich passen. Ich bin mit dem Buch nicht wirklich klar gekommen. Viel zu verkopft und recht handlungsarm habe ich das Buch erlebt. Als ich bei dem Kapitel Genesis angekommen bin, ging es bei mir nicht weiter, ich konnte nicht mehr folgen. Bei den dazugehörigen Kapiteln über die Generationen habe ich dann schließlich aufgehört weiter zu lesen. Ich konnte gar nichts damit anfangen. Einige andere Themen fand ich recht ansprechend. Dem Autor ist es recht gut gelungen, über diese virtuelle Welt zu sprechen, und welches Persönlichkeitsprofil die Follower abgeben. Das Meiste sei recht unsinnig, was andere über sich preisgeben, wie z.B. den verbrannten Kuchen einer Hausfrau zu posten. Auch dies konnte ich sehr gut nachspüren, wie belanglos viele Beiträge doch sind. Dabei stellt der Protagonist Schulz sich die Frage, weshalb man gewisse Kontakte nicht wieder entfreunden tut?

Desweiteren habe ich es schon als recht gruselig erlebt, dass jede Spur, die die UserInnen im Internet hinterlassen, erfasst wird. Es gibt kein privates Profil mehr. Und alle sind gläsern. Von jedem wird eine Persönlichkeitsanalyse erstellt, in der festgehalten wird, mit welchen Themen sich die Person beschäftigt hat. Diese Persönlichkeitsanalyse gibt alles preis. Mit der ID-Nummer fängt sie an und es wird ein Aktivitätsprotokoll erstellt. Wie politisch jemand ist, mit welchen Themen sich dieser Jemand passiv und aktiv beschäftigt hat. Und nicht nur das. Es wird eine Statistik erstellt, zu wie viel Prozent die oder der User kriminell gefährdet ist. Auch über die Gesundheit und über die Anfälligkeit gewisser Erkrankungen gibt es Daten ... Wie intelligent oder nicht intelligent jemand ist wird auch darüber Auskunft erteilt...  Das fand ich alles wirklich spannend, so dass ich mich selbst bei der Frage ertappt habe, welches Ergebnis mein PP aufwerfen würde? Es lief mir wirklich eiskalt den Rücken runter. 

Den Rest? Ich muss auch dazu sagen, dass ich mit Dystopien kaum Erfahrungen habe. Aber das ist nicht die Entschuldigung. Mir ist der Autor definitiv zu verkopft. Seine ganze assoziative Gedanken- und Ideenwelt waren mir mit obiger Ausnahme dermaßen fremd, dass ich tatsächlich nicht mehr folgen wollte. Ruge ist Mathematiker und dieses Naturwissenschaftliche spiegelt sich in seinem Buch potenziert wider. 

Nun ist etwas Zeit vergangen, und habe mir das letzte Kapitel vorgenommen, das mir recht gut gefallen hat. Nio Schulz versucht hier dem Überwachungsstaat zu entrinnen. Ob es ihm gelingt, lässt der Autor allerdings offen. Diese Szene möchte ich aber mit einem letzten Zitat belegen, weil mir diese Textstelle besonders gut gefällt:

... Schulz hört den Atem des Mannes und er riecht seinen Schweiß und der Schweiß riecht nach Schweiß und sein Atem klingt  wie echter Atem und der Sand ist kühl und die Luft ist voller Staub und der Hackklotz ist schwarz und das Schwert ist schwer und das Töten ist leicht denkt Schulz aber in Wirklichkeit ist es ein Spiel und jetzt ist sein Gehirn wieder da es ist alles Simulation es ist gut simuliert der Staub ist gut simuliert der Geruch ist gut simuliert und der Sand an seinen Füßen ist kühl aber auch seine Füße sind simuliert denkt Schukz und seine Hände sind simuliert jetzt ist er nur noch Gehirn aber wo ist sein Körper wo sind seine Hände wo ist der Ausgang er hört seinen Atem falls das sein Atem er seiht seine Hände falls das seine Hände falls das seine Augen sieht seine Hände legen das Schwert in den Sand dann läuft er die Füße laufen die Augen suchen den Ausgang die Hände tasten sich an Mauern entlang er stürzt Treppen hinauf er stolpert durch Tunnel stürzt Treppen hinauf rennt stolpert stürzt Treppen rennt durch Röhren stürzt und sieht endlich das Licht am Ende des Tunnels aber davor steht der Mannmit dem perfekten Gesichtund breitet die Arme ausund Schulz weiß, was er sagen wird, er sagt mit der Stimme des Basic-Input/Output-Systems:
Idenditiy please
und Schulz holt aus,seine mühsam trainierte Muskelgruppen kontrahieren, seine in langen Jahren an der Heavy-Grip-Fingerhantel ausgebildete Faust knallt in das Gesicht, (...) vier Wochen Widerufsrecht, kracht in die Silikonfresse,dann springt Schulz über die Schranke,greift den Elektro-Roller,und bevor er weiß, wie das Ding funktioniert,gibt er Gasund rollt ins Freie. 

Das sieht fast so aus, als habe Schulz seine Freiheit außerhalb dieser digitalen Welt zurückerobert. Nein, sicher ist das nicht, denn der Überwachungsstaat macht sich nun auf die Suche nach diesem Schulz ... 


Telefongespräch mit Tina

Tina hat sich gut durchgeschlagen. Aber auch sie fand den Romaninhalt sehr verkopft und die Kapitel zu den Generationen habe sie quergelesen. Auch ihr war nicht immer alles klar aber sie konnte mehr mit dem Buch anfangen als ich. Tina hat mir Mut gemacht, wenigstens das Schlusskapitel zu lesen. Mal schauen.

Es ist nicht so, dass ich das Buch nicht weiterempfehlen kann. Das Buch kann ich sehr wohl weiter empfehlen an Leserinnen und Leser, die solche Art von verkopfter Literatur mögen. Auch sind mir Menschen eingefallen, denen ich zu diesem Buch unbedingt raten möchte, denn auch auf deren Leseerfahrung wäre ich besonders neugierig. 

Tina und ich haben uns die Frage gestellt, für wen Ruge schreibt? Schreibt er nur für eine kleine Minderheit? Das wäre abzuwarten, um die Leseerfahrungen anderer LeserInnen zu beobachten und zu vergleichen. Das Buch ist noch ziemlich neu, und es braucht etwas Zeit, bis es sich herumgesprochen hat. 

Deshalb verweise ich hier ganz besonders auf Tinas Buchbesprechung.

Weitere Informationen zu dem Buch

  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
  • Verlag: Rowohlt; Auflage: 1 (26. August 2016)
  • 22,95 €
  • ISBN-10: 3498058053

Und hier geht es auf die Verlagsseite von Rowohlt

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Mittwoch, 21. Dezember 2016

Eugen Ruge / Follower

Drittes Buch aus der 
diesjährigen Buchmesse 

Lesen mit Tina und Anne 

Klappentext
Vierzehn Sätze über einen fiktiven Enkel 
Fünf Jahre nach dem internationalen Erfolg von «In Zeiten des abnehmenden Lichts» entwirft Eugen Ruge eine Geschichte, die in Ton und Tempo kaum unterschiedlicher sein könnte und sich doch als überraschende Fortschreibung erweist. 
Ein Buch über die Zukunft, in der wir schon heute leben. Unter dem künstlichen Himmelsblau von HTUA-China ist ein Mann unterwegs, um die neueste Geschäftsidee seiner Firma zu vermarkten: "true barefoot running" heißt das erstaunliche Produkt. Nio Schulz lebt mit Big Data, in einer Welt der Genderkameras, der technischen Selbstoptimierung. Er schwimmt im Strom unaufhörlicher Information: In Australien wird die Klimabombe gezündet, seine Freundin in Minneapolis verhandelt mit ihm über Leihmutterkosten, und @dpa meldet den Tod des einschlägigen Eigenbrötlers und Fortschrittsfeinds Alexander Umnitzer - seines Großvaters. 
Nio ist fortschrittlich. Schon neununddreißig, kämpft er darum, auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Aber auf dem Weg zum Geschäftstermin verschwindet er vom Radar der Überwachungsbehörden. 
Voller überraschender Einfälle und Echos, mit sarkastischem Humor und auf distanzierte Weise mitfühlend, erzählt «Follower» die Geschichte der nächsten Generation und zugleich, in einer aberwitzigen Ausholbewegung, die Vorgeschichte – von allem.

Autorenporträt
Eugen Ruge wurde 1954 in Soswa (Ural) geboren. Der diplomierte Mathematiker begann seine schriftstellerische Laufbahn mit Theaterstücken und Hörspielen. Für «In Zeiten des abnehmenden Lichts» bekam er den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschienen der Roman «Cabo de Gata», die Bände «Theaterstücke» und «Annäherung. Notizen aus 14 Ländern».

Meine ersten Leseeindrücke

Also, ich muss gestehen, Ruge ist nicht mein Typ von Schriftsteller. Der Stoff ist mir viel zu trocken. Allerdings als ich die ersten Seiten gelesen habe, musste ich so heftig lachen wegen der Interpunktion. Atemloses Lesen, weil der Punkt immer erst zum Ende eines Kapitels gesetzt ist. Wenn man einen Satz nochmals lesen möchte, dann muss man erstmals diesen Satz suchen ... Man kann ja schlecht das ganze Kapitel nochmals lesen, nur, weil man den Satz nicht finden kann.

Ich bin wirklich gespannt, wie der Autor sein Thema zum Ende bringen wird. 155 Seiten habe ich schon durch. Das Buch liest sich ein wenig wie ein totalitärer Staat virtueller Art. 

Tina ist von Ruge ganz begeistert ...

Anne hat abgebrochen, und ich wäre ihr gerne gefolgt, aber ich wollte Tina nicht alleine lassen. Es ist ja ein recht dünnes Buch. Ist aushaltbar. Naja, und ein wenig Neugier auf das Buch ist doch noch geblieben. 😈


Weitere Informationen zu dem Buch

  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
  • Verlag: Rowohlt; Auflage: 1 (26. August 2016)
  • 22,95 €
  • ISBN-10: 3498058053
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