Eine Buchbesprechung der o. g. Lektüre
Das Buch habe ich gestern Abend zu Ende gelesen und mir hat es ganz gut gefallen. Was mir allerdings als besonders aufgefallen ist, war, dass das Buch kaum Spannung besaß. Das Meiste verlief recht glatt, mit Ausnahme des Schlusses zu einigen Figuren. Da ich auch kein Fan von Action bin, hat mich das Buch trotzdem sehr angesprochen. Bewegt hat mich die darin beschriebene Kultur Indiens.
Man erfährt sehr viel über Freundschaften und Treue und natürlich über die Nöte verschiedener Menschen.
Der Protagonist des Buches nennt sich Kalu, ein Straßenkind, dessen Zuhause nicht mal die Straße selbst ist. Kinder, die auf der Straße leben, werden größtenteils von der Geselleschaft verstoßen und von einem Platz zum nächsten gejagt. Kallu machte die selbe Erfahrung, aber er hatte auch Glück, dank seiner musikalischen Begabung. Kalu formte mit einem einzigen Baumblatt eine Flöte und provozierte daraus verschiedene musikalische Töne... .
Kalus FreundInnen waren Malti und Bal.
Malti war ein junges Mädchen und weil ihre Familie recht arm ist, wurde sie zum Arbeiten als Dienstbotin in ein reiches Haus geschickt, fern von ihrer Herkunftsfamilie. Ihr Bruder Raja sollte studieren und Malti wurde aufgefordert, mit dem Dazuverdienst das Studium ihres Bruders zu ermöglichen. Malti ist ein recht bescheidenes Mädchen, das sich in ihrer Rolle als Frau demutsvoll zufrieden gibt und hegt keinerlei Groll gegenüber ihrem Bruder, der studieren darf, während sie selbst nicht einmal eine Schule besuchen konnte, um wenigstens Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen zu erwerben.
Malti erfährt später ein schweres Schicksal, auch lebensbedrohlicher Art, das sie aber sehr wohl zu meistern versteht.
Als Westlerin werde ich mich hüten, mich abfällig über die Kultur anderer Länder zu äußern, denn in jedem Leben steckt Potential, das zu wichtigen Lebenserfahrungen führt. Jeder Mensch macht andere Erfahrungen.
Malti war ein junges Mädchen und weil ihre Familie recht arm ist, wurde sie zum Arbeiten als Dienstbotin in ein reiches Haus geschickt, fern von ihrer Herkunftsfamilie. Ihr Bruder Raja sollte studieren und Malti wurde aufgefordert, mit dem Dazuverdienst das Studium ihres Bruders zu ermöglichen. Malti ist ein recht bescheidenes Mädchen, das sich in ihrer Rolle als Frau demutsvoll zufrieden gibt und hegt keinerlei Groll gegenüber ihrem Bruder, der studieren darf, während sie selbst nicht einmal eine Schule besuchen konnte, um wenigstens Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen zu erwerben.
Malti erfährt später ein schweres Schicksal, auch lebensbedrohlicher Art, das sie aber sehr wohl zu meistern versteht.
Als Westlerin werde ich mich hüten, mich abfällig über die Kultur anderer Länder zu äußern, denn in jedem Leben steckt Potential, das zu wichtigen Lebenserfahrungen führt. Jeder Mensch macht andere Erfahrungen.
Bal ist ein gekaufter Sklave, der von seinem Herrn den Auftrag hat, die Büffelherde auf die Weide zu lotsen und sie wie ein Hirte zu betreuen hatte. Bal erfährt am Ende ein schweres Schicksal, das Kabul total aus dem Gleichgewicht bringt.
Auch Bal ist ein Junge, der in der Gesellschaft nicht viel zählt und er macht die Erfahrung, dass seine Büffelherde mehr Wert sei als er selbst:
Dasselbe gilt auch für Straßenkinder und für Mädchen. Straßenkinder haben keinerlei Status in der Gesellschaft und in Familien, in denen so viele Mädchen geboren werden, kommt es oft vor, dass einige nach deren Geburt ertränkt werden.Selbst die Büffel hatten mehr Platz und Komfort, aber sie waren ja auch, wie sein Herr einmal gesagt hatte, viel mehr Wert als er.
Ich finde es recht erstaunlich, was die Armut mit Menschen so alles macht... .
Kalu, der eine schwere Fußverletzung erlitten hat, wird von einem Arzt naturheilkundlich versorgt. Der Bruder des Arztes, Guruji, ist ein Musiker, der die Musik auf sämtliche Flöten beherrscht. Der Arzt erkennt in Kalu das musische Talent, und versorgt ihn unter der Bedingung, bei seinem Bruder in die Lehre zu gehen. Etwas Besseres hätte Kalu gar nicht passieren können und sein Leben erfährt dadurch eine völlige Wende. Er bekommt dort neben des Unterrichts noch Kost und Logis frei. Auch die Musikinstrumente bekommt er gestellt mit der Auflage, später alles zurückzuerstatten, wenn Kalu ein berühmter Flöstist geworden ist und über ausreichend Einkünfte verfügt. Aber Kalu wird von seinem Musiklehrer, dem Guru, unter eine schwere Prüfung gestellt... .
Der Musiklehrer Guruji ist auch ein recht belesener Mensch, und so stellt er Kalu die Bedingung, bevor der eigentliche Musikunterricht losgeht, muss er auch erst Lesen und Schreiben lernen, damit er den Wert der Bücher zu schätzen lernt.
Bücher können dich vieles lehren, drängen sich an Orte, an die du sonst unmöglich gelangen könntest. Und sie machen alle Menschen gleich, (…), denn lesen kann jeder.
In dem Lehrers Haus lebt auch der Hausdiener Ashwin, der sich recht fürsorglich über das seelische und körperliche Wohl des Jungen kümmert. Desweiteren singen sie gemeinsam recht viele Schlager aus dem Radio, die dadurch ein wenig das Heimweh des Jungen nehmen:
Das Lied:
Meine Schuhe sind japanischDiesen Vers fand ich recht amüsant.
Meine Hose ist britaanisch
Mein roter Hut ist russiaanisch
Doch mein Herz ist Hindustaanisch
Heimweh galt für Kalu, weit weg von seinen Freunden zu sein und kontaktieren sich regelmäßig über Briefe und Telefonate.
Kalu erfährt bei seinem Lehrer neben dem Schreib- und Leselehrgang auch eine geistige Erziehung und bekommt beigebracht, dass in der Tiefe, im Verborgenen sich das Wesentliche eines Menschen verbirgt. Auch lernt Kalu die Bezeichnung Guru als die Zerstreuung der Dunkelheit.
Fasziniert fand ich, dass der Rassismus überall und in jedem Land lauert. Die farbigen Inder wurden von den weißen Inder diskriminiert.
Die weißen Inder
mieden die Sonne, um bloß nicht von der Sonne gebräunt zu werden. Viele dunkle
Inder gebrauchen sogar Mittelchen, in der
Hoffnung, damit die dunkle Haut ein wenig heller zu bekommen. Niht zu glauben, mit welchen
Problemen sich doch ein Mensch herumschlagen muss, nur um in der
Gesellschaft respektiert und geachtet zu werden. Oder andersherum, was
für Probleme eine Gesellschaft Menschen verschaffen kann, die
äußerlich anders aussehen, wobei doch alle Menschen sich voneinander unterscheiden... .
Somit beende ich meine hiesige Buchbesprechung. Wer sich für die Kultur anderer Länder interessiert, in diesem Fall ist es Indien, so finde ich, dass es der Autorin recht gut gelungen ist, das Indienbild, das auch recht facettenreich ist, authentisch darzustellen.
Mir selbst ist aber bewusst, dass es zu dem Land Indien nur kleine Ausschnitte sind, die im Buch aufgezeichnet wurden.
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„Die rechte Vernunft liegt im Herzen“ (Theodor Fontane)
Gelesene Bücher 2012: 64
Gelesene Bücher 2011: 86