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Montag, 14. März 2016

Joachim Meyerhoff / Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke

Alle Toten fliegen hoch

Teil 3

Klappentext
Die Kindheit auf dem Gelände einer riesigen Psychiatrie und das Austauschjahr in Amerika liegen hinter ihm, die Schulzeit hat er überstanden, als vor dem Antritt des Zivildienstes das Unerwartete geschieht: Joachim wird auf der Schauspielschule in München angenommen und zieht zu seinen Großeltern in die großbürgerliche Villa in Nymphenburg. Er wird zum Wanderer zwischen den Welten. Seine Großmutter war selbst Schauspielerin und ist eine schillernde Diva, sein Großvater ist emeritierter Philosophieprofessor, eine strenge und ehrwürdige Erscheinung. Ihre Tage sind durch abenteuerliche Rituale strukturiert, bei denen Alkohol eine wesentliche Rolle spielt. Tagsüber wird Joachim an der Schauspielschule systematisch in seine Einzelteile zerlegt, abends ertränkt er seine Verwirrung auf dem opulenten Sofa in Rotwein und anderen Getränken. Aus dem Kontrast zwischen großelterlichem Irrsinn und ausbildungsbedingtem Ich-Zerfall entstehen die den Erzähler völlig überfordernden Ereignisse – und gleichzeitig entgeht ihm nicht, dass auch die Großeltern gegen eine große Leere ankämpfen, während er auf der Bühne sein Innerstes nach außen kehren soll und dabei oft grandios versagt. Joachim Meyerhoff hat seine Kunst, Komik und Tragik miteinander zu verbinden, noch verfeinert. Sein Held nimmt sich und seine Umwelt immer genauer wahr und erkennt überall Risse, Sprünge, Lücken.



Autorenporträt
Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, ist seit 2005 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. In seinem sechsteiligen Zyklus Alle Toten fliegen hoch trat er als Erzähler auf die Bühne und wurde zum Theatertreffen 2009 eingeladen. 2007 wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt. Für seinen Debütroman wurde er mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis 2011 und dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Weitere Titel bei Kiepenheuer & Witsch: Alle Toten fliegen hoch. Amerika, Roman, 2011, KiWi 1277, 2013, Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war, Roman, 2013, KiWi 1383, 2015.
Dieses Buch, so wie die beiden letzten Bände, lese ich zusammen mit einer Lesepartnerin, einer Klientin von mir, die sich den Autor ausgesucht hat, damals BD 1, wir haben die weiteren beiden Bände noch drangehängt.

Die ersten 150 Seiten habe ich schon durch und bin morgen gespannt, was meine Lesepartnerin zu dem Buch sagen wird. Unsere Eindrücke waren bisher immer recht ähnlich. Ich hatte mit BD 2 meine Probleme, als der Hund eingeschläfert wurde, das Einschläfern lief aus unserer Sicht doch eher auf einen Mord aus, weil die Hundebesitzer so unfähig waren, den Hund zu begleiten... Ich habe das Buch dann schließlich an dieser Stelle zugeklappt, und die letzten fünfzig Seiten ignoriert. Man geht so nicht mit Tieren um, selbst in der krankesten Stunde nicht, das war sehr würdelos. Der Hund war ein Familienmitglied ... Das wühlt mich immer noch sehr auf  und der Autor hat aus diesem Grunde bei mir Sympathiepunkte einbüßen müssen. ...

Das vorliegende Buch finde ich interessant, was die Ausbildung an dieser Schauspielschule betrifft. Joachim schafft es nicht mal, Szenen zu improvisieren, die Probezeit schafft er grad so und danach tun sich die Lehrer sehr schwer mit ihm, sodass ich mir die Frage stelle, weshalb er sich so quält? Übrigens, auch er stellt sich diese Frage. Ich finde nicht, dass seine Begabung dafür ausreicht. Seine Großmutter hatte in ihren Werkjahren an dieser Schauspielschule unterrichtet. Sicher haben die Pädagoginnen und Pädagogen darauf Rücksicht genommen und ihn bevorzugt aufgenommen. Aber sie haben ihren Kampf mit ihm als Schauspielschüler.

In jedem Band sterben Familienmitglieder, weshalb die Bände nicht umsonst mit  Alle Toten fliegen hoch unterbetitelt sind.
Nun bin ich vorbereitet, rechne damit, dass jemand von den Großeltern sterben wird.

So, diese waren meine ersten Eindrücke. Weitere folgen nach Beendigung dieses Buches ...




Dienstag, 8. März 2016

Roger Willemsen / Kleine Lichter

Klappentext
Seit sechs Monaten liegt der Geliebte im Koma, jetzt bespricht Valerie am Krankenhausbett ein Tonband, das ihn wieder ins Leben zurückführen, zurückverführen, soll. Nun, wo es um alles geht, ist alles in ihrer Sprache Liebe. Wie kann man fühlen und sich nicht verlieren? Wie kann man dem Mangel begegnen, der alle Liebe treibt? Wie kann man erhalten, was man nicht halten kann? Zwischen Wien, wo sie liebt, und Tokio, wo sie arbeitet, hin und her gerissen, beschwört Valerie die eigene Liebesgeschichte noch einmal herauf und zeichnet die Veränderung ihrer Gefühle akribisch nach – bis zu dem Punkt, an dem sie fast überwunden scheinen.

Autorenporträt
Roger Willemsen, geboren 1955 in Bonn, gestorben 2016 in Wentorf bei Hamburg, arbeitete zunächst als Dozent, Übersetzer und Korrespondent aus London, ab 1991 auch als Moderator, Regisseur und Produzent fürs Fernsehen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bayerischen Fernsehpreis und den Adolf-Grimme-Preis in Gold, den Rinke- und den Julius-Campe-Preis, den Prix Pantheon-Sonderpreis, den Deutschen Hörbuchpreis und die Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft. Willemsen war Honorarprofessor für Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin, Schirmherr des Afghanischen Frauenvereins und stand mit zahlreichen Soloprogrammen auf der Bühne. Zuletzt erschienen im S. Fischer Verlag seine Bestseller ›Der Knacks‹, ›Die Enden der Welt‹, ›Momentum‹ und ›Das Hohe Haus‹. Über sein umfangreiches Werk gibt Auskunft der Band ›Der leidenschaftliche Zeitgenosse‹, herausgegeben von Insa Wilke.
Ich habe die ersten siebzig Seiten schon gelesen und ich kann sagen, sein Schreibstil ist eine Wucht. Wie der Autor mit Bildern, Gedanken und mit Worten jongliert, das ist einsame spitze ...
Die Gedanken stoßen sich den Kopf, wenn sie nicht in die Zukunft dürfen. :-)
Roger Willemsen ist am siebten Februar dieses Jahres gestorben. Mich hat sein Tod schockiert, obwohl ich noch kein Buch von ihm gelesen habe, hatte es aber vor, weshalb ich jede Menge Bände von ihm mir angeschafft habe, Und so beginne ich nun mit seinem Debut.

Ich freue mich schon auf die Buchbesprechung, in der ich viele seiner Gedanken niederschreiben werde. Das macht ihn auch nach seinem Tod lebendig.






Samstag, 13. Februar 2016

Joachim Meyerhoff / Wann wird es endlich so, wie es nie war

Alle Toten fliegen hoch

Teil 2

Klappentext
Der junge Held in Meyerhoffs zweitem Roman wächst zwischen Hunderten von Verrückten als jüngster Sohn des Direktors einer Kinder- und Jugendpsychiatrie auf – und mag es sogar sehr. Mit zwei Brüdern und einer Mutter, die den Alltag stemmt – und einem Vater, der in der Theorie glänzt, in der Praxis aber stets versagt. Wer schafft es sonst, den Vorsatz, sich mehr zu bewegen, gleich mit einer Bänderdehnung zu bezahlen und die teuren Laufschuhe nie wieder anzuziehen? Oder bei Flaute mit dem Segelboot in Seenot zu geraten und vorher noch den Sohn über Bord zu werfen?Am Ende ist es aber wieder der Tod, der den Glutkern dieses Romans bildet, der Verlust, der nicht wieder gutzumachen ist, die Sehnsucht, die bleibt – und die Erinnerung, die zum Glück unfassbar pralle, lebendige und komische Geschichten hervorbringt.


Autorenporträt
Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, ist seit 2005 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. In seinem sechsteiligen Zyklus Alle Toten fliegen hoch trat er als Erzähler auf die Bühne und wurde zum Theatertreffen 2009 eingeladen. 2007 wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt. Für seinen Debütroman wurde er mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis 2011 und dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Weitere Titel bei Kiepenheuer & Witsch: Alle Toten fliegen hoch. Amerika, Roman, 2011, KiWi 1277, 2013, Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war, Roman, 2013, KiWi 1383, 2015.
Teil 1 habe ich zusammen mit einer Lesepartnerin im Januar gelesen. Im Februar folg der zweite Teil und Teil 3 lesen wir im März, wobei die Reihenfolge völlig unwichtig ist. Im ersten Teil bekommt man es mit dem Jugendlichen Joachim zu tun, im zweiten Teil ist Joachim gerade mal acht Jahre alt.

Na gut, den vorliegenden zweiten Band finde ich auch recht gut. Ich befinde mich gerade auf der 110. Seite, sodass ich mir schon ein Bild zu dem Buch machen konnte ...
Der Autor verfügt über jede Menge Potenzial, mit der literarischen Sprache spielerisch umzugehen. Mir gefällt sie recht gut. Oftmals ist sie auch sehr humoristisch.

Schon den Titel finde ich genial gewählt. Wann wird es endlich so, wie es nie war? 
Und Alle Toten fliegen hoch, so rechne ich auch in diesem Band mit einem Todesverlust. Im ersten Band verstarb ein Bruder von Joachim. Wer stirbt hier?

Ich lasse mich gerne überraschen. Vielleicht täusche ich mich auch.




Montag, 1. Februar 2016

David Foenkinos / Charlotte

Lesen mit Anne ...

Und wieder ist ein Monat vergangen. Meine Bücherfreundin Anne und ich lesen gemeinsam ein Buch. Diesmal bin ich mit dem Aussuchen der Lektüre dran und habe mich bei der zweiten Wahl für die Charlotte entschieden, die erst am vergangenen Samstag bei mir eingezogen ist. Meine erste Wahl fiel auf die Autobiografie von Astrid Lindgren. Doch nachdem unsere gemeinsame Bücherfreundin Claudia Kowalski, die das Buch schon vor längerer Zeit gelesen hat, auf unsere Leseerfahrung neugierig ist, habe ich dann schließlich die Charlotte vorgezogen. Dadurch, dass ich mir dieses Buch angeschafft habe, ist Claudia zu verdanken, die mich durch ihre Rezension auf das Buch neugierig gestimmt hat.



Klappentext
„Das ist mein ganzes Leben“ – mit diesen Worten übergibt Charlotte 1942 einem Vertrauten einen Koffer voller Bilder. Sie sind im französischen Exil entstanden und erzählen, wie sie als kleines Mädchen, damals im Berlin der 1920er, nach dem Tod der Mutter das Alleinsein lernt, während sich ihr Vater, ein angesehener Arzt, in die Arbeit stürzt. Dann die Jahre, in denen das kulturelle Leben wieder Einzug hält bei den Salomons. Die Stiefmutter ist eine berühmte Sängerin; man ist bekannt mit Albert Einstein, Erich Mendelsohn, Albert Schweitzer. Charlotte beginnt zu malen, und es entstehen Bilder, in denen dieses einzelgängerische, verträumte Mädchen sein Innerstes nach außen kehrt, Bilder, die von großer Begabung zeugen. Doch dann ergreift 1933 der Hass die Macht, es folgen Flucht, Exil, aber auch Leidenschaft und Heirat. Nur ihre Bilder überleben – Zeugnis ihrer anrührenden Geschichte, die David Foenkinos nahe an der historischen Realität entlang erzählt.


Autorenporträt
David Foenkinos ist ein französicher Autor, ist 1974 geboren, lebt als Schriftsteller und Drehbuchautor in Paris. Seit 2002 veröffentlicht er Romane, darunter den Millionenbestseller „Nathalie küsst“, der von Foenkinos selbst (zusammen mit seinem Bruder Stéphane) mit Audrey Tautou und François Damiens in den Hauptrollen verfilmt wurde. Seine Bücher werden in rund vierzig Sprachen übersetzt. Sein neuer Roman, „Charlotte“, wurde 2014 mit dem Prix Renaudot und dem Prix Goncourt des lycéens ausgezeichnet und hat sich allein in Frankreich rund eine halbe Million Mal verkauft.

Und hier geht es zu unserer gemeinsamen Bücherliste 



Freitag, 15. Januar 2016

Carola Stern / Doppelleben

Klappentext
Nach Kriegsende heuert die einstige Jungmädelführerin Erika Assmus in einem Raketeninstitut der Russen im Harz als Bibliothekarin an. Sie träumt vom kleinen beschaulichen Glück und lässt sich zur Lehrerin ausbilden. Doch dann taucht ein 'Mr. Becker' vom amerikanischen Geheimdienst auf, und ihr Leben nimmt einen ganz anderen Verlauf: 'Eka' tritt in die SED ein, damit ihre kranke Mutter medizinisch versorgt wird. 1950 wird sie auf die Parteihochschule geschickt. Sie lernt die kommunistischen Phrasen und Parolen, aber nicht den Glauben an die Partei. Eines Tages wird sie denunziert. Eka flieht nach Westberlin, wird Assistentin am Institut für Politische Wissenschaft und beginnt unter dem Pseudonym Carola Stern zu schreiben. Doch mit dem Leben in der freien Welt kommt sie nicht zurecht. Aus einer tiefen Lebenskrise taucht sie mit der Erkenntnis auf, dass sie lernen muss, mit der Angst zu leben. Ihr 'drittes Leben ' beginnt...


Autorenporträt
Carola Stern, früher Verlagslektorin, dann Redakteurin beim WDR und Mitbegründerin von amnesty international, lebt heute als freie Autorin. Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter anderem Biografien über Dorothea Schlegel und Rahel Varnhagen. Carola Stern starb 2006 in Berlin.
Von der Autorin habe ich das Buch Kommen Sie, Cohn gelesen, das mir recht gut gefallen hatte. Die Autorin kann wirklich gut schreiben.

Das Buch kam durch meine Bücherfreundin Anne zu mir.



Sonntag, 10. Januar 2016

Joachim Meyerhoff / Alle Toten fliegen hoch

Klappentext
Von der ersten Seite an folgt der Leser gebannt Meyerhoffs jugendlichem Helden, der sich aufmacht, einen der begehrten Plätze in einer amerikanischen Gastfamilie zu ergattern. Aber schon beim Auswahlgespräch in Hamburg werden ihm die Unterschiede zu den weltläufigen Großstadt-Jugendlichen schmerzlich bewusst. Konsequent gibt er sich im alles entscheidenden Fragebogen als genügsamer, naturbegeisterter und streng religiöser Kleinstädter aus – und findet sich bald darauf in Laramie, Wyoming, wieder, mit Blick auf die Prärie, Pferde und die Rocky Mountains.Der drohende Kulturschock bleibt erst mal aus, der Stundenplan ist abwechslungsreich, die Basketballsaison steht bevor, doch dann reißt ein Anruf aus der Heimat ihn wieder zurück in seine Familie nach Norddeutschland – und in eine Trauer, der er nur mit einem erneuten Aufbruch nach Amerika begegnen kann. Mit diesem hochgelobten Debüt eröffnet Joachim Meyerhoff eine große Romantrilogie.


Autorenporträt
Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, ist seit 2005 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. In seinem sechsteiligen Zyklus Alle Toten fliegen hoch trat er als Erzähler auf die Bühne und wurde zum Theatertreffen 2009 eingeladen. 2007 wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt. Für seinen Debütroman wurde er mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis 2011 und dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Weitere Titel bei Kiepenheuer & Witsch: Alle Toten fliegen hoch. Amerika, Roman, 2011, KiWi 1277, 2013, Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war, Roman, 2013, KiWi 1383, 2015.
Der Autor ist mir unbekannt. Dieser Buchband besteht wohl aus sechs Teilen. Da bin ich mal gespannt, wie weit ich kommen werde, ob ich wirklich alle sechs Bände lesen möchte.

Das Buch kam über eine meiner KlientInnen zu mir, die sich das Buch gekauft hat. Ich hatte ihr angeboten, nach dem ich den Klappentext vernommen habe, es mit ihr gemeinsam zu lesen. Sie ist mit dem Buch fast durch und sie ist hellauf begeistert. Mal schauen, ob ich ihre Begeisterung teilen kann.



Freitag, 1. Januar 2016

Petra Oelker / Das klare Sommerlicht des Nordens

01.01.2016
Lesen mit Anne ...

So, ein neues Jahr und weiter geht es in der Leserunde zwischen Anne und mir. Das erste Buch im ersten Monat 2016.

Anne ist diesmal mit dem Aussuchen der  neuen Lektüre dran.

Klappentext
Zwei Frauen, ein Traum. Freiheit. Sidonie Wartberger führt ein von materiellen Sorgen unberührtes Dasein in einer Villa an der Hamburger Außenalster. Doch die junge Ehefrau aus jüdischem Haus fühlt sich eingezwängt wie in ein Korsett. Sie träumt von einem anderen, viel freieren Leben.Dora Lenau wohnt am unteren Ende der Stadt, im Hafenviertel, in kümmerlichen Verhältnissen. Sie träumt von finanzieller Unabhängigkeit, von einem kleinen Atelier für Avantgarde-Mode. Als ihre Not am größten ist, kreuzen sich die Wege der beiden Frauen. Gemeinsam wagen sie es, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben ...


Autorenporträt
Petra Oelker, geboren 1947, arbeitete als Journalistin und Autorin von Sachbüchern und Biographien. Mit «Tod am Zollhaus» schrieb sie den ersten ihrer erfolgreichen historischen Kriminalromane um die Komödiantin Rosina, neun weitere folgten. Zu ihren in der Gegenwart angesiedelten Romanen gehören «Der Klosterwald» «Die kleine Madonna» und «Tod auf dem Jakobsweg». Zuletzt begeisterte sie mit zwei Romanen, die in der Kaiserzeit angesiedelt sind: «Ein Garten mit Elbblick» sowie «Das klare Sommerlicht des Nordens».
Die Autorin ist mir unbekannt. Mal schauen, welche ersten Erfahrungen ich/wir mit ihr machen werde(n).

Und hier geht es zu unserer gemeinsamen Bücherliste


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Gelesene Bücher 2016: 00
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Donnerstag, 12. November 2015

Alex Capus / Fast ein bißchen Frühling

Klappentext
Zwei arbeitslose junge Burschen wollen 1933 aus Nazideutschland fliehen. Um sich das Reisegeld zu beschaffen, überfallen sie eine Bank, wobei sie versehentlich den Filialleiter erschießen. Auf der Flucht in den Süden kommen sie nicht weit: In Basel verliebt sich der eine in eine Schallplattenverkäuferin. Tag für Tag kauft er eine Tango-Platte, bis das Geld aufgebraucht ist und der nächste Banküberfall nötig wird. Abend für Abend gehen die drei am Rhein spazieren. Mit von der Partie ist eine junge Sportartikelverkäuferin, die dreißig Jahre später die Großmutter des Erzählers sein wird und die sich entscheiden muß zwischen einem Bankräuber und ihrem Verlobten. Alex Capus hat diese authentische Geschichte um Freundschaft und Treue, Liebe und Verrat akribisch recherchiert ? in Polizei- und Zeitungsarchiven, in Gesprächen mit Überlebenden, auf langen Wanderungen an den Orten des Geschehens. Entstanden ist ein Roman wie ein Tango: leicht und schwermütig, frisch und elegant und voller Trauer um verpaßte Möglichkeiten und zerronnenes Glück.


Autorenporträt
Alex Capus, geboren 1961 in Frankreich, studierte Geschichte, Philosophie und Ethnologie in Basel und arbeitete während und nach seinem Studium als Journalist und Redakteur bei verschiedenen Tageszeitungen und bei der Schweizer Depeschenagentur. 1994 veröffentlichte Alex Capus seinen ersten Erzählband, dem seitdem neun weitere Bücher mit Kurzgeschichten, historischen Reportagen und Romanen folgten. Capus verbindet sorgfältig recherchierte Fakten mit fiktiven Erzählebenen, in denen er die persönlichen Schicksale seiner Protagonisten einfühlsam beschreibt. Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt; für seine schriftstellerische Arbeit erhielt er zahlreiche Preise. Daneben hat Capus auch als kongenialer Übersetzer von Romanen des US-amerikanischen Autors John Fante gewirkt. Alex Capus lebt als freier Schriftsteller mit seiner Familie in Olten/Schweiz.
Das erste Buch, das ich von dem Autor lese.




Mittwoch, 4. November 2015

Tessa de Loo / Die Zwillinge


Klappentext
Nach über vierzig Jahren treffen sich die Zwillingsschwestern Anna und Lotte im belgischen Kurort Spa. Nach dem Tod der Eltern und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs waren sie auseinandergerissen worden. Und während die eine zu Verwandten nach Deutschland kommt, wächst die andere in den Niederlanden auf. Jetzt erst gelingt Ihnen eine Annäherung.



Autorenporträt
Tessa de Loo, eigentlich Johanna Tineke Duyvené de Wit, (* 15. Oktober 1946 in Bussum, Niederlande), ist eine niederländische Schriftstellerin.
Nach einer mehrjährigen Tätigkeit als Lehrerin veröffentlichte Tessa de Loo 1983 ihren ersten Band mit Erzählungen, Die Mädchen von der Süßwarenfabrik. Ihr Roman Die Zwillinge wurde 1994 mit dem Von-der-Gablentz-Preis und dem Publieksprijs ausgezeichnet und 2002 verfilmt unter der Regie von Ben Sombogaart mit Thekla Reuten, Ellen Vogel, Nadja Uhl und Gudrun Okras in den Hauptrollen.
Tessa de Loo lebt in Portugal.(Quellennachweis Wikipedia)
Das Buch ist schon sehr, sehr alt. Über zwanzig Jahre und man kann es nur noch antiquarisch erwerben. Es ist 1993 beim Bertelsmann Verlag in der 3. Auflage erschienen. Den obigen Band habe ich kürzlich beim Bücher-Oxfam erworben.

Ein paar Seiten habe ich schon gelesen und es klingt recht interessant.




Donnerstag, 22. Oktober 2015

Patrick Süskind / Die Geschichte von Herrn Sommer

Klappentext
Zu der Zeit, als ich noch auf Bäume kletterte, lebte in unserem Dorf, keine zwei Kilometer von unserem Haus entfernt, ein Mann mit Namen ›Herr Sommer‹. Kein Mensch wusste, wie Herr Sommer mit Vornamen hieß, und kein Mensch wusste auch, ob Herr Sommer einem Beruf nachging. Man wusste nur, dass Frau Sommer einen Beruf ausübte, und zwar den Beruf der Puppenmacherin. Obwohl man über die Sommers und insbesondere über Herrn Sommer so gut wie nichts wusste, kann man doch mit Fug und Recht behaupten, dass es im Umkreis von mindestens sechzig Kilometern um den See herum keinen Menschen gab, Mann, Frau oder Kind – ja nicht einmal einen Hund –, der Herrn Sommer nicht gekannt hätte, denn Herr Sommer war ständig unterwegs. Es mochte schneien oder hageln, es mochte stürmen oder wie aus Kübeln gießen, die Sonne mochte brennen, ein Orkan im Anzug sein, Herr Sommer war auf Wanderschaft.


Autorenporträt
Patrick Süskind, geboren 1949 in Ambach am Starnberger See, studierte in München und in Aix-en-Provence mittlere und neuere Geschichte und verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst mit dem Schreiben von Drehbüchern. 1984 erschien sein Ein-Personen-Stück ›Der Kontrabaß‹, 1985 sein Roman ›Das Parfum‹, der 2005 von Tom Tykwer verfilmt wurde. 1987 folgte die Erzählung ›Die Taube‹ und 1991 ›Die Geschichte von Herrn Sommer‹, mit Illustrationen von Jean-Jacques Sempé. Patrick Süskinds Werk ist in über fünfzig Sprachen übersetzt.

Von Patrick Süskind habe ich gelesen:

Die Taube und Das Parfüm. Aber da liegen bestimmt mehr als zwei Jahrzehnte dazwischen, als ich diese beiden Bände gelesen hatte. Vor allem Die Taube war wundervoll. Die Geschichte werde ich nie vergessen. Kann ich sehr empfehlen. Das Parfüm habe ich auch als Verfilmung im Kino genossen. Die Verfilmung wurde sehr buchnah gedreht. Schade, dass man so wenig von Süskind hört.

Und die vorliegende Erzählung? Sehr originell kann ich nur sagen. Passt zum Autor. Süskind bleibt seinem interessanten Schreibstil treu.




Dienstag, 6. Oktober 2015

Christa Hein / Der Blick durch den Spiegel

Klappentext
Wir befinden uns in Riga zu Beginn unseres Jahrhunderts: Es ist die Zeit großer Umbrüche. Erzählt wird die Geschichte einer Frau, Sophie Berkholz, Ende Zwanzig, Lieblingstochter ihres Vaters, eines angesehenen Legationsrates. Die selbstbewußte Sophie, groß und schlank, gehörte zu den ersten Frauen, denen es gestattet wurde, ein Mathematikstudium zu absolvieren. Doch trotz hervorragender Ausbildung und ihrer beruflichen Tätigkeit als Dozentin für Mathematik am Rigaer Polytechnikum ist Sophie nicht glücklich: Sie bleibt den vorgegebenen Mustern ihrer Gesellschaftsschicht verhaftet. Auch die Ehe, die sie schließlich mit Albert eingeht, nimmt nach dem euphorischen Beginn schnell bedrückende Züge an: Nach der Geburt der Tochter Lina erkennt Sophie schließlich, daß sie dabei ist, das verhaßte Leben ihrer Mutter zu wiederholen.
Im Jahre 1903 beginnt Japan mit seiner fieberhaften Aufrüstung gegen das russische Reich. Albert, ein für seine innovativen Ideen gefragter Konstrukteur, wird im militärischen Auftrag des Zaren an die östlichste Spitze des Landes nach Port Arthur ans Gelbe Meer beordert. Sophie entschließt sich gegen den Widerstand der Eltern, ihm zu folgen. In ihrem Gepäck führt sie geheime Unterlagen ihres Mannes mit sich. Eine lange und abenteuerliche Reise mit der gerade fertiggestellten Transsibirischen Eisenbahn beginnt, eine Fahrt voller Ereignisse und folgenreicher Begegnungen, bei der es zu Verwicklungen, Verschwörung, ja sogar zu Mord kommt: bleibende Eindrücke, die Sophies Blick auf die Welt verändern.


Autorenporträt
Christa Hein, geboren 1955 in Cuxhaven, veröffentlichte in deutscher und englischer Sprache. Sie lebt heute als freie Schriftstellerin und Dozentin in Berlin.
Ihr erfolgreiches Debüt Der Blick durch den Spiegel erschien 1998 in der Frankfurter Verlagsanstalt, es folgten die Romane Scirocco (FVA 2000) und Vom Rand der Welt (FVA 2003). Im Herbst 2015 erscheint ihr neuer Roman Der Glasgarten.
Erworben habe ich das Buch über Bücher-Oxfam. Die ersten Seiten finde ich schonmal recht interessant. Bin neugierig auf Weiteres.


Samstag, 19. September 2015

Lutz Seiler / Kruso

Klappentext
Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch kennen – Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte, in denen Ed seine sexuelle Initiation erlebt. Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes (und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert die Insel Hiddensee. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod – und ein Versprechen.


Autorenporträt
Lutz Seiler wurde 1963 in Gera/Thüringen geboren, heute lebt er in Wilhelmshorst bei Berlin und in Stockholm. Nach einer Lehre als Baufacharbeiter arbeitete er als Zimmermann und Maurer. 1990 schloß er ein Studium der Germanistik ab, seit 1997 leitet er das Literaturprogramm im Peter-Huchel-Haus. Er unternahm Reisen nach Zentralasien, Osteuropa und war Writer in Residence in der Villa Aurora in Los Angeles sowie Stipendiat der Villa Massimo in Rom.Für sein Werk erhielt er mehrere Preise, darunter den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Bremer Literaturpreis, den Fontane-Preis und den Uwe-Johnson-Preis.
Mein erstes Buch von dem Autor.



Mittwoch, 9. September 2015

Dörthe Binkert / Weit übers Meer

Klappentext
Antwerpen, am Abend des 23. Juli 1904. Eine Frau von nicht einmal dreißig Jahren geht - nur mit einem langen weißen Abendkleid und ein paar Diamant-Ohrringen bekleidet - an Bord eines Überseedampfers. Sie hat kein Gepäck, keinen Pass, kein Geld und keine Papiere. Am nächten Morgen meldet sie sich als Blinde Passagierin beim Kapitän. Wer ist diese Frau? Welches Geheimnis verbirgt sie?
Neun Tage ist das Schiff unterwegs nach New York, und in dieser Zeit entfaltet sich unter den Passagieren der Ersten Klasse ein subtiles Drama, vom dem am Ende keiner ganz unberührt bleibt ...

Autorenporträt
Dörthe Binkert, *01.01.1949, geboren in Hagen/Westfalen, wuchs in Frankfurt am Main auf und studierte dort Germanistik, Kunstgeschichte und Politik. Nach ihrer Promotion hat sie viele Jahre für große deutsche Publikumsverlage gearbeitet. Seit 2007 ist sie freie Autorin und lebt in Zürich.
Die ersten hundert Seiten habe ich durch und bin noch etwas ungehalten ...

Das Buch habe ich gekauft, weil mich der Buchtitel Weit übers Meer angesprochen hat.
Hat mich auch ein wenig an die Titanic erinnert.


Donnerstag, 27. August 2015

Hermann Hesse / Unterm Rad

Klappentext
Ein Schulmeister hat lieber zehn notorische Esel als ein Genie in seiner Klasse, und genau betrachtet hat er ja recht, denn seine Aufgabe ist es nicht, extravagante Geister heranzubilden, sondern gute Lateiner, Rechner und Biedermänner. Wer aber mehr und Schwereres vom anderen leidet, der Lehrer vom Knaben oder umgekehrt, wer von beiden mehr Tyrann, mehr Quälgeist ist, und wer von beiden es ist, der dem anderen Teile seiner Seele und seines Lebens verdirbt und schändet, das kann man nicht untersuchen, ohne bitter zu werden

Autorenporträt
Das umfangreiche lyrische Werk Hermann Hesses (* Calw 1877, † Montagnola 1962) geriet über die großen Romanerfolge wie "Peter Camenzind" (1904), "Demian" (1919), "Siddhartha" (1922), "Der Steppenwolf" (1927), "Narziß und Goldmund" (1930) oder "Das Glasperlenspiel" (1943) fast ein wenig in Vergessenheit. Hermann Hesse, der 1946 für sein Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur erhielt, wuchs in einem pietistischen Elternhaus auf. Nach einer höchst konfliktreichen Jugend - u. a. verübte er einen Selbstmordversuch, brach die Schule und später eine Lehre ab und rebellierte gegen die von ihm empfundene Scheinheiligkeit der Gesellschaft - verarbeitete er diese Zeit auch in "Unterm Rad" (1906). Das Ringen um den eigenen Lebensweg bleibt für Hermann Hesse zeitlebens ein Thema - auch in seinen Büchern und Gedichten -, und er trifft damit oft den Nerv einer Jugend auf der Suche. Hesse, der sich im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger gemeldet hatte, wegen Untauglichkeit aber in der Kriegsgefangenenfürsorge arbeitete, wurde zum entschiedenen Pazifisten und Kriegsgegner. Privat kämpfte er gegen das Auseinanderbrechen seiner ersten Ehe mit Maria Bernoulli, diverse Schicksalsschläge und die Trennung folgten. Hesse heiratete noch zwei Mal und lebte ab 1919 bis zu seinem Tod im schweizerischen Montagnola in der Nähe von Lugano. 1954 erhielt er den Militärorden Pour le Mérite, 1955 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - zahlreiche Preise waren ihm zuvor zuteil geworden.

Von Hermann Hesse habe ich in meinen Zwanzigern viele Bücher gelesen, die mir noch alle präsent sind, kann aber inhaltlich unmöglich des Umfanges wegen auf alle eingehen ... Ich kann gar nicht sagen, welches Buch mir am besten gefallen hat. Sie waren alle gut, aber ich würde den LeserInnen empfehlen, die bisher noch nichts von Hesse gelesen haben, mit dem Buch Narziss und Goldmund zu beginnen.

Das Buch Unterm Rad behandelt ein ähnliches Thema, nämlich ob es Sinn macht, das Leben immerzu strebend bzw. hinter staubigen Theorien zu verbringen, vor allem, wenn die ganze Jugend dafür aufgeopfert wird. Narziss und Goldmund war verglichen zu diesem Buch ein wenig poetischer geschrieben.

Mit dem Buch Unterm Rad bin ich auch fast durch und bin so auf das Ende gespannt ...

Hermann Hesse schreibt sehr einfühlsam. Er ist nicht nur ein sehr guter Autor, er wäre auch ein sehr guter Pädagoge geworden.

Ich freue mich schon auf die Buchbesprechung.


Sonntag, 23. August 2015

Anne C. Voorhoeve / Einundzwanzigster Juli


Klappentext
Am 20. Juli 1944 ändert sich Philippas Leben schlagartig. Ihr Onkel ist einer der Hitler-Attentäter und Philippa wird mit ihrer Familie in Sippenhaft genommen. Himmler will sie ausrotten "bis zum letzten Glied".
21. Juli 1944. Nichts ist mehr wie es war. Auf Schloss Lautlitz in Württemberg hört Fritzi, dass auf den "geliebten Führer" ein Attentat verübt wurde. Die 14-Jährige ist fassungslos, als sie erfährt, dass ihre Familie an der Verschwörung beteiligt war. Hitlers Staatspolizei schlägt sofort zurück, will sie "ausrotten bis ins letzte Glied". Alle vom Kleinkind bis zur Großmutter werden in Sippenhaft genommen. Doch trotz Angst, Ungewissheit und Todesgefahr beginnt Fritzi zu erkennen, worauf die Verschwörer gehofft hatten: Es gibt ein Danach.

Autorenporträt
Anne Charlotte Voorhoeve, geboren 1963, studierte Politologie, Amerikanistik und Alte Geschichte in Deutschland und den USA. Sie arbeitete als Redakteurin und in der Öffentlichkeitsarbeit. Seit Juli 2000 ist sie freiberuflich tätig.
(www.perlentaucher.de)
Ich hätte zu gerne gewusst, welcher Jahrgang die Autorin ist. Leider gibt der Ravensburger Verlag kein Autorenporträt mit an, was ich sehr schade finde. Gehört doch ihrgendwie dazu, damit man ein wenig die Vorstellung bekommt, wie nah sie ihrem Stoff, den sie hier behandelt, in Wirklichkeit war.

An dem Buch lese ich schon seit ein paar Tagen und es gefällt mir recht gut. Sehr authentich geschrieben und habe bei www.perlentaucher.de folgende Rezi gefunden:
Anne C. Voorhoeve bettet in ihrem Jugendbuch die Geschichte der Verschwörer des 20. Juli, ihres Attentats und vor allem der Folgen für ihre Familien in einen fiktiven Kontext. Sie erfindet dafür zwei Figuren, vor allem die vierzehnjährige Stauffenberg-Verwandte Fritzi und ihre Mutter. Fritzi ist zunächst völlig von der Nazi-Ideologie überzeugt und bangt am Tag des Anschlags noch mit dem Führer. Erst nach und nach, als die Verwandten verhaftet werden, beginnt sie ihre Einstellung zu ändern. Die Rezensentin Maria Frise äußert sich verhalten freundlich über das Buch. Gelegentlich ist es, findet sie, schon etwas "überfrachtet", alles in allem sei es jedoch gut geeignet für eine erste Annäherung an die Geschichte des 20. Juli.

Aus der Süddeutschen Zeitung:
Der Tag nach dem 20. JuliAnne C. Voorhoeves Heldin wird in das Schicksal der Familie Stauffenberg verwickeltWie stellt sich die Nazizeit aus der Sicht einer Jugendlichen dar, die im Geist des Nationalsozialismus erzogen wurde? Das schildert die renommierte Jugendbuchautorin Anne Voorhoeve in ihrem Buch über den 20. Juli. Die Ereignisse jenes Tages und der folgenden Monate, in denen die Familien der Attentäter unter teils schrecklichen Bedingungen eingesperrt waren, werden von Philippa erzählt, der Tochter einer Kusine von Claus Graf Stauffenberg, der im Buch Georg heißt.Die Geschichte ist ganz eng an das Schicksal der Familie Stauffenberg angelehnt: Die Attentäter und ihre nächsten Angehörigen kommen fast alle vor. Ihre Namen hat die Autorin auf Bitten der Familie indes verändert. Für den Roman war diese Rücksichtnahme ein Segen: So kann man das Buch lesen, ohne der Irritation ausgesetzt zu sein, die sich aus dem Zweifel ergäbe, ob man es mit einem Geschichtsbuch oder einem Roman zu tun hat. Davon abgesehen, ist es nicht so sehr die romaneske Verarbeitung des Attentats und seiner Folgen, die Anne Voorhoeves Buch zu etwas Besonderem macht. Es ist zwar das erste Jugendbuch, das vom 20. Juli handelt, doch wäre das allein noch kein Grund, es zu empfehlen. Nein, dies Buch zeichnet sich vor allem durch all das aus, was die Autorin zur Wirklichkeit hinzu erfunden hat.

Mittwoch, 19. August 2015

Uwe A. Oster / Sein Leben war das traurigste der Welt

Friedrich der II und der Kampf mit seinem Vater

Klappentext
Zum 300. Geburtstag des großen Preußenkönigs.»Sein Leben war das traurigste der Welt«, schrieb Wilhelmine von Bayreuth über die Jugend ihres Bruders Friedrich II. (1712 – 1786). Tatsächlich erlebte der junge Friedrich eine harte Kindheit, die geprägt war von der Auseinandersetzung mit seinem Vater Friedrich Wilhelm I. Der Stoff des Dramas ist bekannt: hier der polternde, jähzornige »Soldatenkönig«, dort der zart besaitete Kronprinz. Und jeder kennt die schreckliche Szene, in der der Vater befiehlt, dass der Sohn der Hinrichtung seines Freundes Katte zusehen muss. Doch war Friedrich Wilhelm I. felsenfest davon überzeugt, das Beste für seinen Sohn und den preußischen Staat zu tun. Waren die Rollen also tatsächlich so klar verteilt: der Vater der unbarmherzige Richter, der Sohn das unschuldige Opfer?


Autorenporträt
Uwe Oster, geboren 1964, studierte Geschichte und Germanistik in Tübingen. Zunächst Redakteur, ist er seit 1996 stellvertretender Chefredakteur des Geschichtsmagazins "Damals". Er lebt in Hechingen bei Stuttgart.
Das Buch, das ich soeben vorstellen möchte, werde ich auch heute beenden.
Es ist recht interessant geschrieben und bin selbst ganz neugierig auf meine Buchbesprechung.
Und es fällt ganz aus der Reihe von den Büchern, die ich bisher gelesen habe. Es gibt eben so vieles, was mich interessiert.



Sonntag, 9. August 2015

Ulrike Kolb / Yoram


Klappentext
Ulrike Kolb erzählt die Geschichte einer jüdisch-deutschen Liebe, die sich immer wieder gegen die Nachwirkungen der Vergangenheit behauptet und am Ende doch an den ganz normalen Konflikten zu zerbrechen droht.
Zärtlich und melancholisch blickt Carla auf ihre Ehe zurück, die als amour fou in Israel beginnt. So stark und impulsiv die Gefühle Carla und Yoram verbinden, so schmerzhaft schlagen ihnen bald Skepsis und Zweifel entgegen. Kritisch beäugen seine israelischen Freunde die junge Deutsche, und auch Yorams Mutter Aliza ist wenig begeistert von der Wahl ihres Sohnes. In Deutschland geht es dem jungen Paar kaum anders: Die viel und stolz zitierte »Aufarbeitung der Vergangenheit« scheint an der polierten Oberfläche der Realität abgeperlt zu sein.Aber die Gefährdungen des Glücks kommen nicht nur von außen. Yoram, dem leidenschaftlichen Architekten, gelingt es nicht immer, seine Gefühle von den Albträumen der Kindheit zu lösen. Und auch die drei Frauen in seinem Leben, Aliza, Carla und die Tochter Vered, haben ihre eigenen Erinnerungen, Ängste und Hoffnungen. Am Ende schlägt Vered entschieden den Bogen in die Zukunft.


Autorenporträt
Ulrike Kolb wurde 1942 geboren, lebt als freie Schriftstellerin in Frankfurt am Main. Sie veröffentlichte mehrere Romane und wurde mehrfach ausgezeichnet.
 Ich habe keine Ahnung, wie das Buch zu mir kam. Zumindest habe ich bisher noch gar nichts von der Autorin gelesen. Die ersten fünfzig Seiten fand ich recht ausdrucksstark. Gefällt mir sehr gut.
Wenn ich dein Gesicht sehe, fühle ich mich zu Hause. 
Ein jüdisches Thema, das die Juden behandelt, die den Nationalsozialismus überlebt haben, bzw. wie die nächsten Generationen davon geprägt wurden. Ich habe auf jeder Seite Markierungen, weil mich der Schreibstil so sehr anspricht.

Das nenne ich gute Literatur. Freue mich auf mehr.







Montag, 20. Juli 2015

Jakob Arjouni / Magic Hoffmann

Klappentext
Fred, Nickel und Annette träumen einen Traum, und der trägt den Namen >Kanada<. Dort könnte man leben, wie man will, fischen und fotografieren, weit weg vom Muff der Provinz. Doch von Dieburg nach Vancouver kommt man nicht ohne Umweg. Für Fred führt dieser über den Knast in das Berlin nach dem Mauerfall, wo er Nickel, Annette und sein Geld abholen will. So war's besprochen - doch >the times they are a-changin'<.


Autorenporträt
Jakob Arjouni, geboren 1964 in Frankfurt am Main, studierte zunächst, jobbte nach dem Abitur einige Jahre in Südfrankreich und lebte dann in Berlin. Er veröffentlichte Romane, Theaterstücke, Erzählungen und Hörspiele. Zusammen mit seiner Familie lebte der Autor vorwiegend in Südfrankreich. Im Januar 2013 erlag Jakob Arjouni einem Krebsleiden.
Dieses Werk habe ich schon durch. Am Samstag damit begonnen und am Sonntag schon ausgelesen. Ich habe es mit großem Interesse verfolgt. Ein durchaus interessantes Thema, mit dem ich mich zuvor literarich erst wenig befasst habe.

Die Buchbesprechung erfogt trotzdem in einem separaten Posting, da ich im Buch so manche Zettelchen zum Bearbeiten haften habe.

Schade, dass der Autor so jung gestorben ist.



Dienstag, 7. Juli 2015

Marie Hermanson / Himmelstal

Klappentext
Himmelstal, idyllisch in den Schweizer Alpen gelegen, ist das Paradies auf Erden. Hier können sich reiche Patienten von ihrem Burnout-Syndrom erholen. Sie verbringen ihre Tage am Pool, genießen die frische Luft und die Aussicht auf die Berge. Als Daniel seinen Zwillingsbruder Max in der Kurklinik besucht, ist er von der »Zauberberg«-Atmosphäre so angetan, daß er beschließt, noch ein paar Tage länger zu bleiben. Max will in dieser Zeit ein paar Geschäfte in Italien erledigen und bittet seinen Bruder, ihn zu »vertreten«. Aber in dem malerischen Alpental ist nichts, wie es scheint, und für Daniel beginnt ein gefährliches Verwechslungsspiel.In ihrem atemberaubenden Psychothriller entwirft Marie Hermanson eine Welt, in der Gut und Böse nicht mehr zu unterscheiden sind.

Autorenporträt
Marie Hermanson, 1956 geboren, lebt in Göteborg und hat etliche Jahre ihres Lebens als Journalistin gearbeitet. Sie debütierte mit einer Sammlung von Erzählungen, die, so ein schwedischer Kritiker, Zeichen sind »einer großen, sich entwickelnden Autorin, welche die altnordische Saga mit den besten Exempeln angloamerikanischer Fantasy und Science-Fiction zu vereinen versteht und deren Wurzeln bis hin zu Poe reichen«. Sie erhielt für ihren Roman Die Schmetterlingsfrau (1995) den renommierten schwedischen August-Preis. Mit ihrem Roman Muschelstrand (1998) gelang ihr der internationale Durchbruch.
Das erste Buch, das ich von der Autorin lese. Ich weiß gar nicht, wie dieser Band auf meinem SuB gelandet ist, da ich keine leidenschaftliche Krimileserin bin. Wahrscheinlich liegt es an dem psychiatrischen Thema, das die Autorin hier behandelt. Andererseits hätte mich gerade dieses Thema davon abhalten sollen, mir das Buch anzuschaffen, denn auch hier wird die psychische Erkrankung für den Stoff instrumentalisiert ... Dies zeugt in der Gesellschaft für das Festhalten an Vorurteilen psychisch kranken Menschen gegenüber ... Viele KrimiautorInnen bedienen sich solcher Thematiken ...
Nun habe ich das Buch und nun lese ich es auch. Wenn das Buch allerdings viele Klischees aufweist, nicht nur psychisch kranken Menschen gegenüber, dann sage ich schon jetzt, dass ich es abbrechen werde ...



Samstag, 20. Juni 2015

Jurek Becker / Bronsteins Kinder


Klappentext
Hans Bronstein ist achtzehn Jahre alt und will vom Schicksal seines Vaters, als Juden und ehemaligen KZ-Häftlings, nichts wissen. Doch dann entdeckte er, dass dieser im Waldhaus der Familie einen einstigen KZ-Aufseher gefangen hält, um ihn zu foltern und zum Geständnis seiner Untaten zu zwingen. Jetzt kann Hans seine Augen vor dem Trauma seines Vater nicht mehr verschließen. Der Sohn fragt sich, "ob einer, der mit dreißig geschlagen wird, mit sechzig zurückschlagen" darf. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung um Schuld und Sühne, um Vergebung und Selbstjustiz. Hans kann das Verhalten seines Vaters nicht billigen und entschließt sich, den Gefangenen freizulassen. Doch als er in der Waldhütte ankommt, wartet eine schreckliche Überraschung auf ihn. 


Autorenporträt
Jurek Becker wurde in Lodz als Sohn jüdischer Eltern geboren, möglicherweise nicht am 30. September 1937, seinem "offiziellen" Geburtsdatum, sondern etwas später. Sein Vater Mieczyslaw (Max) Becker (1900 – 1972) war Prokurist in einer Textilfabrik. Seine Mutter Anette (geborene Lewin) arbeitete als Näherin.
Vier Wochen vor Jureks zweitem Geburtstag überfielen die Deutschen Polen. Die nächsten sechs Jahre verbrachte er zuerst mit seinen Eltern im Ghetto von Lodz, dann mit seiner Mutter in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen.
1945 starb seine Mutter an Unterernährung. Sein Vater, der den Holocaust in Auschwitz überlebt hatte, fand ihn nach dem Krieg wieder und zog mit ihm nach Ostberlin.
Dort erlernte Jurek Becker die deutsche Sprache, machte 1955 das Abitur, leistete dann zwei Jahre lang freiwillig Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee ab, trat in die SED ein und studierte ab 1957 Philosophie, bis er die Humboldt-Universität 1960 aus politischen Gründen verlassen musste.
1961 heiratete Jurek Becker die Dekorateurin Erika Hüttig.
1962 stellte ihn die DEFA als Drehbuchautor ein. Sein Drehbuch "Jakob der Lügner" wurde 1968 abgelehnt. Daraufhin arbeitete er es zum Roman um("Jakob der Lügner") und machte sich damit 1969 einen Namen als Schriftsteller. Aufgrund des Erfolgs wurde das Buch zweimal verfilmt. Für die Verfilmung unter der Regie von Frank Beyer ("Jakob der Lügner") schrieb Jurek Becker selbst das Drehbuch. (Die zweite Verfilmung stammt von Peter Kassovitz ("Jakob der Lügner").
Für seinen zweiten Roman – "Irreführung der Behörden" – erhielt Jurek Becker den Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen. Er wurde in den Vorstand des Schriftstellerverbands der DDR gewählt und 1975 mit dem Nationalpreis ausgezeichnet. 
Weil er aber 1976 mit elf anderen Autoren gemeinsam schriftlich gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns protestierte, schloss ihn die SED im November 1976 aus. Ein Jahr später verließ er den Schriftstellerverband aus Protest gegen den Auschluss seines Kollegen Reiner Kunze. Daraufhin wurden seine Bücher in der DDR nicht mehr gedruckt.
Seine Ehe wurde 1977 geschieden.
Von 1978 an lebte Jurek Becker mit einem zunächst auf zwei Jahre, dann bis 1989 befristeten Visum in Westberlin.
1983 heiratete er die zweiundzwanzigjährige Verlegerstochter Christine Niemeyer aus Tübingen.
Drei Jahre später erschien sein Roman "Bronsteins Kinder". Und er schrieb das Drehbuch für die Fernsehserie "Liebling Kreuzberg", für die er 1987 zusammen mit Heinz Schirk und seinem langjährigen Freund Manfred Krug den Adolf-Grimme-Preis in Gold bekam.
Aus seiner ersten Ehe hatte Jurek Becker zwei Söhne. 1990 gebar Christine Becker seinen dritten Sohn.
Im Winter 1995/96 wurde bei Jurek Becker Darmkrebs diagnostiziert. Er starb daran am 14. März 1997 in seinem Landhaus in Sieseby (Schleswig Holstein).rs

Der Autor war mir bis dato unbekannt und lt. des Autorenporträts hatte er ein recht bewegtes Leben.

Ich habe die ersten hundert Seiten schon durch. Erneut ein Buch, das sich mit der Nachkriegsgeschichte des Nationalsozialismus befasst. Allerdings mit neuen Ideen, die mich sehr ansprechen. Bis jetzt liest sich das Buch recht spannend, aber ich muss langsam lesen, da der Stoff, den der Autor hier behandelt, recht hart auf mich wirkt.

Ich bin neugierig auf das weitere Prozedere ...