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Freitag, 25. Dezember 2020

Michael Repkowsky / Hochensibel und glücklich

Das kleine Buch für große Herzen

Ich möchte gerne zwei Bücher zu dieser Thematik hier rein stellen. Es kann gut sein, dass ich später in einem separaten Posting ein drittes Buch dazu nehmen werde, um es zu besprechen. Ich bin vermehrt von anderen mit der Nase darauf gestoßen worden, und weil sich dies nun wiederholt hat, bin ich bereit, dieses Thema auch auf meinem Blog zu behandeln, da ich es mit einigen hochsensiblen Menschen zu tun habe.

Selbst in Irvings Buch Owen Meany, das ich gerade lese, geht es um eine hochsensible Persönlichkeit. Und ich lese ausgerechnet jetzt, zufallsbedingt, diesen Irving. Von allen Seiten scheint diese Thematik gerade auf mich einzudringen. 

Ich stelle erst einmal das Buch von Michael Repkowsky vor, weil mir dieses zu Weihnachten geschenkt wurde. Ich notiere ein paar Leseeindrücke am Ende der Vorstellung, bevor ich ein ein anderes Buch daran anschließen werde. Es ist das Buch von Sylvia Harke mit dem Buchtitel Hochsensibel ist mehr als zartbesaitet ... Auch zu diesem Band halte ich am Ende ein paar Eindrücke fest, vor allem was der Tierschutz und die Spiritualität betreffen. 

Klappentext  

Hochsensibilität ist keine Schwäche, die zu einer Stärke gemacht werden muss, sondern eine Gabe, die bereits kraftvoll genug ist.

Dieser Ansatz müsste sowohl hochsensiblen Kindern als auch Erwachsenen vor Augen geführt werden, damit sie sich selbst besser verstehen und sich nicht mehr kleiner machen, als sie sind.

Das kleine Buch für große Herzen richtet sich an Menschen, mit sensiblen Wahrnehmungskanälen. Menschen, die mehr spüren als andere. Menschen, die intensiver fühlen, weil sie mit ihrer Intuition tief verbunden sind, auch wenn sie das vielleicht gar nicht wissen.

In einer hektischen Welt fällt oftmals derjenige auf, der von den enormen Sinneseindrücken überfordert ist. Derjenige, der Missstände und Ungerechtigkeit frühzeitig erkennt und sich entsprechend äußert, wird nicht selten als „abnormal“ bezeichnet.

Demjenigen, den ehrliche Worte, herzliche Gesten und friedvolle Taten berühren, sagt man häufig nach, er sei „zu sensibel“ für diese Welt.

Autor*inporträt

Michael Repkowsky, dipl. Motivationscoach und mehrfacher Nr. 1-Bestsellerautor, besticht vor allem durch seine authentische lösungsorientierte Denk- und Herangehensweise. Bereits in jungen Jahren wird er „der wandelnde Wecker“ genannt, da er seine Mitmenschen permanent zum Hinterfragen anregt, sie gewissermaßen aufweckt. Heute werden seine Bücher als „Spiegel in Schriftform“ bezeichnet, da sich der Leser darin selbst wiedererkennt.

Meine ersten Leseeindrücke

Viele Hochsensible fühlen sich von ihren Mitmenschen meist völlig falsch eingeschätzt, sodass sie häufig mit Vor- und Fehlurteilen anderer kämpfen würden, nicht selten auch mit einer sehr überheblichen Art, was ihnen in der Auseinandersetzung mit diesen sehr viel Kraft kosten würde. 

Ich bin keine Leserin von Ratgeberbüchern, mache hier aber eine kleine Ausnahme, da diese Thematik in Fachkreisen noch zu dünn gestreut ist.

In diesem Werk werden die verschiedenen sensiblen Wahrnehmungskanäle beschrieben, mit denen HSP ausgestattet seien. Ich habe mich mit vielen HSP-lern ausgetauscht, sie befragt, wie sie sich fühlen, wenn sie Ungerechtigkeiten wahrnehmen, oder versteckten Rassismus, oder viele andere subtile Missstände ... Viele von ihnen haben den Eindruck, mit ihrer Wahrnehmung  alleine zu stehen, in dem man versuchen würde, ihnen ihre Sichtweisen auszureden in einer Art, als wären sie gefühlt beschränkt. Und tatsächlich, denn auch ich beobachte häufig, dass für viele das Gros dieser Missstände zur Normalität geworden ist, man sich daran gewöhnt hat, und man dadurch zu wenig die Presse bzw. die Medien hinterfragt, die häufig in ihren Berichterstattungen sehr einseitig und undifferenziert sich entwickelt haben ... Aber soweit muss man noch nicht mal gehen. Selbst im einfachen Alltag, im zwischenmenschlichen Bereich, erleben viele häufig Beschimpfungen und ein Kleinmachen, wenn sie sich für etwas einsetzen oder wenn sie Gedanken zu bestimmten Themen vorsichtig offen darzulegen versuchen, die nicht der Sichtweise der Allgemeinheit betreffen. Viele von ihnen beginnen an sich selbst zu zweifeln. 

Lege dir ein dickes Fell zu, bekommen sie häufig beim Aufdecken der Missstände zu hören. Oh je, sagte mir eine Betroffene, die wollen doch nicht, dass ich abstumpfe ...

Tolle Erfahrungen mit bestimmten Menschen
Viele hätten aber auch die tolle Erfahrung gemacht, dass je höher der Mensch intellektuell gebildet sei, desto mehr würden sie sich von diesen Menschen verstanden und sich bei ihnen gut aufgehoben fühlen. Das kann ich mir sehr gut vorstellen, Da hier ein konstruktiver Austausch gehobener Art stattfinden würde, der allen Beteiligten gut tut, und sie alle sogar gleichermaßen voneinander profitieren. Niemand ist hier falsch, alle sind so, wie sie sind, richtig, solange man niemanden mit seiner Art schadet.

Vielen Dank demnach an meinen Schenker für dieses wunderbare Buch, das in einem Selbstverlag herausgebracht wurde. Mit diesem Buch werde ich vielen Menschen dieser Art eine Orientierung geben können, mit sich und ihrer Hochsensibilät besser klar zu kommen. Vor allem die Selbstwertschätzung ist hier ganz wichtig. 

Das Cover finde ich wunderschön und sehr ansprechend. 

FazitEin sehr lesenswertes Buch. Menschen mit psychologischer Vorbildung können es auch gut quer lesen. 

Buchdaten

·            ASIN : B0897B3Z9R

·            Herausgeber : Independently published (26. Mai 2020)

·            Sprache: : Deutsch

·            Taschenbuch : 118 Seiten


Weiter geht es nun mit Sylvia Harke.

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Sylvia Harke / Hochsensibel ist mehr als zartbesaitet

Klappentext  

Von Partnerschaft bis Berufsleben: Hochsensible Menschen 
müssen sich in allen Lebensbereichen besonderen Herausforderungen stellen. Vieles, was für normalsensitive Menschen keine Belastung darstellt, ist für Menschen mit HSP bereits eine Überstimulation, die Stress auslösen kann.

Wie Hochsensible den Alltag gelassen meistern können, erklärt die Psychologin Sylvia Harke in ihrem zweiten Ratgeber. Wunderbar praktisch, feinfühlig und ermutigend gibt sie konkrete Tipps:

·        Was ist Hochsensibilität und wie funktioniert die Wahrnehmung bei hochsensiblen Menschen?

·         Wie lerne ich, mit Stresssituationen umzugehen und fit für den Alltag zu werden?

·         Wie kann ich hochsensible Kinder stärken und wertschätzend begleiten?

·         Von Arztbesuch bis Vorstellungsgespräch: Typische Lebenssituationen und wie Hochsensible sie meistern können

Antworten auf Fragen hochsensibler Menschen

Mit großem Fingerspitzengefühl und viel Einfühlungsvermögen gelingt es der erfahrenen Therapeutin, Männer und Frauen mit HSP zu erreichen und sie dort abzuholen, wo sie sich innerlich wirklich befinden. Sie kennt die Fragen hochsensibler Menschen und ihrer Angehörigen aus eigener Erfahrung – sowohl als Therapeutin als auch als Betroffene.

In ihrem Ratgeber Hochsensibel ist mehr als zartbesaitet gibt Sylvia Harke konkrete Antworten auf alle relevanten Fragen und lässt uns an ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz teilhaben. Eine wahre Schatztruhe an Tipps und Inspirationen, die bei allen hochsensiblen Menschen - stets griffbereit zum Nachschlagen - ihren festen Platz im Regal haben sollte!

Autor*inporträt

Sylvia Harke (*78) ist Diplom-Psychologin und selbst hochsensibel.
Sie gründete die www.hsp-academy.de

Gemeinsam mit ihrem Mann Arno gibt sie Seminare, Online-Kurse & Ausbildungen zur Hochsensibilität. Die Autorin ist Expertin in den Bereichen Selbstwert & Abgrenzung, Berufung, Kreativität und Beziehungen.

Sylvia steht mit ihrer Arbeit für Tiefe, Klarheit, Intuition: gepaart mit einer pragmatischen und ganzheitlich-spirituellen Psychologie. Sie lebt, was sie schreibt.

Mit ihren Büchern, Seminaren und im Coaching vermittelt sie effektive Methoden, um Selbstbewusstsein zu stärken, die eigene Identität zu verstehen und- wenn es sein muss: neu zu sortieren. Dabei geht sie intuitiv vor.

Sylvia Harke lebt mit ihrem Mann in den Bergen des Hochschwarzwaldes, in der Nähe von Freiburg im Breisgau.

In ihrer Freizeit widmet sie sich kreativen Hobbys: wie Malen, Schreiben, Tanzen und Musik.

 

Meine ersten Leseeindrücke

Mich hat beeindruckt, wie umfassend die Autorin in nur wenigen Sätzen in der Einleitung ihres Buches die Hochsensibiltät zusammengetragen hat. In dem unteren Abschnitt hätte ich auch hier alles fett markieren können, beschränke mich aber nur auf zwei Bereiche, von denen ich oben noch nichts geschrieben habe. 

Was ist Hochsensibilität?

Allgemeine Merkmale Hochsensibilität wird in der Psychologie als eine Veranlagung des Temperaments beschrieben, die Menschen und Tiere zu einer feineren Wahrnehmung befähigt. Eine grundlegende Eigenschaft von Hochsensiblen besteht in der sorgfältigen Informationsverarbeitung. Das bedeutet, dass sie gründlich über alles nachdenken, bevor sie handeln. Die intensive Verarbeitung von Umweltreizen befähigt sie zu einer ausgeprägten Empfindungsfähigkeit und einer differenzierten Wahrnehmung für andere Lebewesen. Man schätzt, dass ca. 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung hochsensibel sind. Da Hochsensible deutlich mehr wahrnehmen, fühlen sie sich schneller von Eindrücken überreizt. Sie brauchen Rückzug und Ruhe, um Erfahrungen zu verarbeiten. Hochsensible verspüren starke emotionale Empfindungen und reflektieren ihre Lebensereignisse überdurchschnittlich. Dabei können sie zum Grübeln neigen. Etwa 70 Prozent der Hochsensiblen sind introvertiert veranlagt, eher schüchtern und gehemmt. Sie neigen zu Perfektionismus und Gründlichkeit bei der Erledigung von Aufgaben. Viele Hochsensible sind auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und interessieren sich für Spiritualität. Sie engagieren sich, motiviert durch ihre Naturverbundenheit, für den Tier- und Umweltschutz oder in sozialen Projekten. Bildlich gesprochen, haben Hochsensible feine Fühler, mit denen sie kleinste Details und größere Zusammenhänge erkennen. Sie sind interessiert an Kunst, Literatur, Philosophie, Natur und Meditation.

Denn die Autorin hat noch andere Aspekte benannt. Z. B. Aspekte des Tierschutzes und der Spiritualität; ich habe dies im Text oben durch den Fettdruck hervorgehoben. Mit diesen verschiedenen sensiblen  Wahrnehmungskanälen erkläre ich mir, weshalb die Tierkommunikation bei Hochsensiblen Menschen gelingt, während sie bei vielen anderen nur Humbug ist. Und beide Seiten haben dennoch recht. Für die einen ist die Wirksamkeit der Tierkommunikation wahr, für andere wegen des Nichtgelingens eben nicht. Beide Sichtweisen haben recht. Es gibt immer mehrere Realitäten, mehrere Wahrheiten. Und beides gilt zu achten und zu respektieren.

Aber es geht nicht nur um die Tierkommunikation. Jedes Tierleid, von dem HSP-ler mitbekommen, "zerreißt" ihnen innerlich das Herz und sie benötigen viel Zeit und Kraft, um diese Ereignisse zu verarbeiten. Selbst in einer Wurst würden viele nicht nur die Wurst sehen, sondern das ganze Tier sehen. Und dies schmerzt innerlich dermaßen, zu sehen, wie Tiere im Schlachthaus vor dem inneren Auge abgeschlachtet werden, während andere genüsslich und gedankenlos ihre Wurst dabei verzehren. Warum schmerzt die Tiertötung den einen, während andere gedankenlos Teile eines toten Tieres so selbstverständlich in sich hineinschlingen? Das Tier ist tot, das gerne weiter gelebt hätte, wird noch vor seinem Tod gequält und misshandelt. Viele Tiere werden bei unsachgemäßer Behandlung bei lebendigem Leib geschlachtet ... Bis der Tod hier einsetzt, dauert länger, als der Verzehr dieses Fleisches. 

Die Sinnsuche
Viele weitere wichtige Aspekte wie z. B. Sinnsuche und stark ausgeprägtes Interesse für Grenzwissenschaften sind dem Buch zu entnehmen. Von vielen Hochsensiblen höre ich, dass sie einen Hang dazu haben, das allerdings nichts mit Leichtgläubigkeit und Naivität zu tun hätte. 

Demnach kann ich dieses Buch ebenfalls sehr empfehlen, auch für Profis, da diese Thematik noch relativ neu in Kreisen der Fachleuten besetzt ist. In Fachzeitschriften findet man gelegentlich einen wissenschaftlichen Artikel dazu. Im Netz sind sogar einige Selbsttests zu finden, die ich nicht wirklich empfehlen kann. Viele Fragen fand ich zu schwammig. Wen das aber nicht stört, und eine kleine Orientierung für den Anfang sucht, um sich im Anschluss daran weiterzubilden, kann diese ruhig selbst einmal ausprobieren.

Und hier geht es zu einer weiteren Buchbesprechung dieser Thematik.

Buchdaten / Kindleversion

·       ASIN : B01N12NGHR

·       Herausgeber : Via Nova, Verlag; 2. Edition (30. Januar 2017)

·       Sprache: Deutsch

·       Dateigröße : 3129 KB


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Wehe denen, die Böses gut, 
und Gutes böse nennen.

(In Owen Meany von John Irving)