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Donnerstag, 2. April 2020

Hasnain Kazim / Auf sie mit Gebrüll! (1)

Foto: Alexa / Pixabay
... und mit guten Argumenten

Wie man Pöblern und Populisten Paroli bietet


Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch hat mir recht gut gefallen. Der Autor Hasnain Kazim schreibt aus seinem Berufsalltag. Er ist Journalist und er war wohl auch beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel angestellt. Den Recherchen zufolge scheint er vereinzelt noch Artikel für den Spiegel zu schreiben. Ich bin zwar keine wirkliche Spiegelleserin, weil mich das Magazin häufig nicht überzeugen konnte, aber das Buch selbst wollte ich unabhängig davon unbedingt lesen. Am liebsten würde ich es auswendig lernen, weil so viele schlagfertige Argumente mit seinen E-Mailpartner*innen zu entnehmen sind, von denen viele unverschämt pöbelhaft und ziemlich rassistisch ausfallen. Das Beispiel mit der Ratte, die im Pferdestall geboren wurde, sie deswegen aber noch lange kein Pferd sei, fand ich ziemlich hart. Aber Kazim konnte sehr gut darauf antworten und hat den Gegner zum Schweigen gebracht. 
Wann werden die Menschen begreifen, dass wir alle Menschen sind? Wann werden wir in Deutschland begreifen, dass, egal ob Christ, Muslim, Jude, Atheist oder Andersgläubiger, ob weiß, braun, schwarz, ob Wessi oder Ossi, dass wir alle, die wir in diesem Land leben, Teil dieses Landes sind, und zwar ein gleichberechtigter Teil, dass wir alle seine Geschichte prägen, dass wir es alle mitbestimmen und mitgestalten? (2020, 119)
Schon in der Einleitung steht, dass sich das Buch an all die Menschen richten würde, die Anregungen suchen, um politisch konstruktiv Kritik üben und streiten zu können. Gerade in einer schweren Zeit wie diese finde ich Kazims Buch sehr wichtig. Er ist von Berufswegen sehr schlagfertig und nie um Worte verlegen. Vielleicht kann man sich das eine oder andere von ihm abschauen, gerade wo heute die rechten Szenen europaweit immer mehr Zulauf haben. Mir fehlt es schnell an Argumenten, wie z. B. wenn jemand sagt, dass es demokratisch sei, wenn Menschen die AfD wählen. Es sei demokratisch, die AfD im Parlament sitzen zu haben, da sie demokratisch gewählt wurden. Auf vielen von mir gestellten Fragen konnte ich durch das Buch wertvolle Antworten finden. Kazim weist auf das Grundgesetz in Artikel 5, dass jeder das Recht habe, seine Meinung in Wort und Schrift frei zu äußern. Aber man dürfe diese Freiheit nicht missbrauchen, s. Beispiele auf Seite 41ff, was für mich selbstverständlich ist.

Oder was sagt man, wenn eine Kollegin, die eigentlich nicht rassistisch ist, ihr Bild über Türken, die alle Machos seien, und sie dazu noch alle ihre Frauen schlecht behandeln würden, groß vor allen Kolleg*innen ausbreitet? Ihr ist nicht bewusst, dass ihr Bild über Türken von den Medien eingeflossen ist, da sie selbst persönlich keine Türken kennt, und auch nie in der Türkei war und von Hörensagen einen Türken erlebt hat, der seine Partnerin betrügt und ausnutzen würde. Warum denken wir hier in der westlichen Welt immer, dass deutsche Männer die besseren Männer seien? Es gibt hierzulande auch viele Männer, die gegen ihre Frauen Gewalt anwenden und morden und trotzdem sagen wir nicht, dass alle deutschen Männer Schläger und Mörder sind. Hierbei konnte ich nicht nur bei Kazim entnehmen, dass die Menschen durch die Politik und die Medien hauptsächlich mit negativer Berichterstattung konfrontiert und beeinflusst werden.
Der Ton über Muslime hatte die Meinung der Menschheit beeinflusst. (89)
Außerdem bin ich als Deutsche mit einem ausländischen Namen selbst auch betroffen und werde häufig auf die Wurzeln und die Identität meiner Eltern zurückgestuft. Und nur wenige fragen mich, wie mein Name ausgesprochen wird. Bei flüchtigen Kontakten werde ich häufig ohne meinen Namen angesprochen, dann fühlt man sich wie ein Niemand, und andere sprechen ihn falsch aus, ohne sich die Mühe zu machen, ihn richtig zu lernen. Größtenteils ist das sicher nur Verunsicherung und so möchte ich niemandem böse Absichten unterstellen. Aber Kazim macht mir Mut, darauf zu bestehen, dass meine Mitmenschen lernen, meinen Namen, auch wenn er schwierig ist, richtig auszusprechen. Er schreibt:
Jeder Mensch ist lernfähig, auch in fortgeschrittenem Alter. Also lernen Sie doch bitte einfach aus Respekt vor Ihren Mitmenschen, wie man einen bestimmten Namen oder ein bestimmtes Wort richtig ausspricht, ich bin zuversichtlich, dass Sie es schaffen. (2020, 29f)
Und vor allem, wenn man bedenkt, dass wir in der Schule mehr als eine Fremdsprache lernen mussten, dazu haben wir höhere Mathematik gelernt, Physik, Chemie etc., so wird man doch mit gutem Willen wohl in der Lage sein, im Alltag ein paar fremde Namen zu lernen?    

Des Weiteren bezieht Kazim sich auch auf christliche Werte, auf das Gebot der Nächstenliebe, dass jeder den Menschen so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden möchte. Eigentlich ganz einfach, aber für viele trotzdem mühsam nach dieser Formel zu leben.
Man kann die Grenzen des Sagbaren aber auch anders finden. Es gibt für sie zwei Kriterien: Die eine Grenzlinie ist die Gleichwertigkeit aller Menschen. Die andere ist die der Psychischen und physischen Unversehrtheit aller Menschen. Wer diese Grenzen überschreitet, wer also Menschen abwertet, (…) wer sie psychisch angreift oder mit körperlicher Gewalt bedroht, bewegt sich jenseits des Akzeptablen. (50f)
Was mich sehr an Kazim fasziniert hat, ist, dass seine Argumentationen sehr persönlich sind, sehr individuell. Dies spürt man einfach, wenn man seine Beiträge liest. Trotzdem bleibt er immer sachlich. Seine Art, persönlich / sachlich zu schreiben, verfolgt auch ein bestimmtes Ziel. Er schreibt selbst:
Wenn Leute also sagen: > Medien sollen neutral berichten <, muss man antworten: Im Prinzip ja, aber sie müssen Dinge ebenso hinterfragen; > neutrale Berichterstattung <, die es faktisch ohnehin nicht gibt, weil schon jede Wortwahl, jede Nachrichtenauswahl, jede Verknappung und jede Zusammenfassung subjektiv ist, darf nicht bedeuten, dass man Lügen unkommentiert und unkorrigiert weiterträgt. (126)
Mit ausschließlicher Neutralität lässt sich schwer konkret auf Meinungen anderer reagieren. Außerdem denke ich, muss man sich auf die Sprache des Gegners einlassen. Mit wissenschaftlichen Vorträgen kommt man hier nicht weit, wie ich dies aus eigener Erfahrung selbst schon in der Vergangenheit festgestellt habe.
Eine Lüge muss man eine Lüge nennen. Menschenverachtung darf nicht unwidersprochen bleiben. (Ebd)
Wie will man sich sonst äußern, wenn man neutral bleibt? Außerdem ist es in Sachen Menschenrecht wichtig, parteiisch zu werden.

Cover und Buchtitel
Mir hat das Cover sehr gut gefallen. Den Buchtitel Auf sie mit Gebrüll hatte ich erst als etwas polemisch empfunden, aber der Folgesatz … und mit guten Argumenten, gleicht ihn wieder aus. Es sind wirklich alles gute Argumente im Austausch mit provokanten, rassistischen, virtuellen Kontakten.

Zum Schreibkonzept
Das Buch besteht aus 206 Seiten. Auf der ersten Seite ist eine interessante Widmung an Kazims Vater zu entnehmen, der 2019 verstorben ist.
Anschließend findet man auf den folgenden Seiten das Inhaltsverzeichnis. Die Kapitel bestehen teilweise aus mehreren Fragekomplexen, wie z. B. Warum Ausgrenzung und Ächten manchmal die einzige Lösung ist. (Allerdings kommen diese Fragen alle ohne Fragezeichen aus.) Es gibt eine Einleitung und ein Schlusswort, Schlusskapitel mit anschließender Danksagung. Danach wird man zu einer Leseprobe vom Vorgängerwerk Post von Karlheinz eingeladen.
Der Autor gibt viele Beispiele aus seinem E-Mail-Postfach, wie er quasi Pöbler*innen u. a., die ihn wegen seiner politischen Artikel anschreiben und teilweise beschimpfen, gekonnt und versiert Paroli bietet.

Meine Meinung
Ich hätte am liebsten das ganze Buch zitiert. Viele Interessante Gedanken, Thesen und Statements, die ich hier gerne eingebracht hätte, aber es würde den Rahmen geradezu sprengen, vor allem, weil ich so viel darauf zu sagen hätte. Kazim kann sehr gut mit Worten jonglieren, ohne sein Gegenüber zu beleidigen. 

Mein Fazit
Nach dem Lesen dieses Buches schließe ich mich "Auf sie mit Gebrüll ... aber mit guten Argumenten" dem Autor an. 

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Ich wurde erst durch das Cover aufmerksam, dann durch den Buchtitel und habe daraufhin ein Leseexemplar beantragt. Hierbei ein großes Dankeschön an den Penguin Verlag.

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen,Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Natürlich ist das Buch nicht frei von Rassismus. Aber hier geht es darum, sich dagegen zu stellen.
Zwölf von zwölf Punkten.

Hier geht es zur Buchvorstellung, zu den Buchdaten und zu den ersten Leseeindrücken. 

________________
Jeder kann die Welt mit seinem
Leben ein klein wenig besser machen.
(Charles Dickens)

Gelesene Bücher 2020: 08
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Der Mensch ist mehr als nur die biologische Erbmasse.
Er ist, was er innerlich denkt und fühlt.
(M. P.)
Die Herkunft eines Menschen
Die Wurzeltheorie verdammt Menschen zu ewigen Ausländer*innen, nur, weil sie eine andere Hautfarbe, eine andere Religion oder einen anderen Namen tragen. Die meisten haben ihre Wurzeln dort geschlagen, wo sie geboren wurden und / oder dort, wo sie ihr ganzes Leben zugebracht haben.

Es lebe die menschliche Vielfalt in Deutschland und überall.
(M. P.)


Freitag, 20. März 2020

Ian McEwan / Liebeswahn (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre 

Nun habe ich meinen achten McEwan beendet und ich kann gar nicht sagen, welcher mir am besten gefallen hat. Welcher mir partout nicht zugesagt hat, weil er mich nicht überzeugen konnte, gab es nur einen. Auf meinem Blog habe ich den Autor als Leseprojekt laufen, und alle Rezensionen sind hier abrufbar.

Obwohl ich bewusst keine Krimis und auch keine Psychothriller lese, es sei denn, dass sich der Lesestoff in diese Richtung entpuppt, ohne dass man vorgewarnt wurde, muss ich dann Ausnahmen machen. Meistens bekommt man es in diesem Genre mit grausamen Szenen zu tun, ganz häufig brutale Tierszenarien, wie auch bei Liebeswahn aber hier nur vereinzelt. Aber ich habe diese schnell wieder verdrängt und vergessen.

Bei Krimis und Psychothrillers halte ich mich immer kurz, um inhaltlich nicht zu viel von der Spannung preiszugeben. Mal schauen, was ich hier zusammenbekomme, ohne zu viel zu verraten.

Hier geht es zum Klappentext, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Der Held dieser Geschichte ist Joe Rose. Er ist von Beruf ein naturwissenschaftlicher Schriftsteller, Physiker, und lebt mit seiner Lebensgefährtin namens Clarissa Mellon. Clarissa ist Hochschuldozentin. Sie unterrichtet Linguistin und englische Literatur. Sie und Joe leben in einem Apartment im Norden Londons. Sie sind beide ein glückliches Paar, bis das Schicksal ihre Beziehung unter eine schwere Prüfung stellt.

Joe und Clarissa befinden sich auf einem Picknick, als sie mitbekommen, wie ein großer Ballon, der mit Helium gefüllt ist, und in dem sich ein Kind in dem Korb befindet, technisch gesehen in Schwierigkeiten gerät. Joe und andere Männer, die sich in der Nähe befanden, rennen zu dem Ballon, um das Kind zu retten. Neben dem Korb, an ein Tau festhaltend, befand sich der Großvater des Jungen, der versucht, Herr der Lage zu werden, verliert aber selbst die Kontrolle. Die Retter klammerten sich an das Seil, um den Ballon auf die Erde zu bugsieren, doch irgendwas ging schief, sodass er unaufhaltbar wieder nach oben trieb. Nun hatten auch die Helfer die Kontrolle verloren. Nach und nach ließen sie sich zu Boden fallen, außer John Logan, der einfach nicht rechtzeitig loslassen konnte, weil er unbedingt das Kind retten wollte. Logan stürzt, als der Ballon schon zu hochgestiegen war, und kommt dadurch ums Leben.
Joe leidet durch Logans Tod unter Schuldgefühlen.
Ich hatte das Seil losgelassen. Ich hatte geholfen, John Logan zu töten. (2000, 49)
Nach dem Sturz lernt er noch am Unfallort Jed Parry kennen, seinen Stalker, und wird ihn nicht mehr los. Parry bekennt seine Liebe zu ihm, die allerdings in keine sexuelle Richtung geht, eher in eine obsessive religiöse …

Welche Szenen haben mir nicht gefallen?
Die Szenen mit der Polizei fand ich grausam, als Joe sich hilfesuchend an sie wendet. Aber die Sicherheitskräfte schätzen den Zwischenfall mit Parry nicht als bedrohlich ein. Von zu starken objektiv infizierten Fragen wird es für die Profis schwierig, auf Joes Nöte einzugehen.

Die Szenen mit Clarissa fand ich ebenfalls deprimierend, die ähnlich wie die Polizeibeamten reagiert. Auch sie nimmt ihren Partner nicht für voll, und strickt daraus ein psychisches Leiden, das von ihm ausgehen würde ...

Welche Szene hat mir besonders gut gefallen?
Dass am Ende die Abrechnung kam.

Welche Figur war für mich eine Sympathieträgerin?
Keine.

Welche Figur war mir antipathisch?
Clarissa Mellon.

Meine Identifikationsfigur
Joe Rose.

Cover und Buchtitel
Das Cover ist selbsterklärend. Der Buchtitel ist sehr gut getroffen.

Zum Schreibkonzept
Auf den 356 Seiten ist das Buch in 24 Kapiteln gegliedert. Die Geschichte ist aus mehreren Perspektiven erzählt. Am Ende gibt es einen Anhang, den ich nur quergelesen habe, da ein Teil davon aus einer Begriffsklärung besteht. McEwan geht auf den klinischen Fachbegriff Clérambault-Syndrom ein. Da ich beruflich aus der Psychiatrie komme und mir der Begriff vertraut ist, habe ich ihn im Buch nicht weiter vertiefen müssen. Aber für andere Leser*innen kann dieser Part des Buches hilfreich sein. Es folgt ein Fallbeispiel. Im Anschluss gibt es eine Erörterung, dann eine Schlussbetrachtung, die aus zwei Teilen besteht. Die Handlung wird aus Jeds Ichperspektive beendet, als er Joe seine Sichtweise in einem Brief offenbart. Leider kann ich hier keine Details nennen, sonst nehme ich den anderen Leser*innen die Spannung weg. Das ist der Nachteil bei Krimis und Psychothrillers, dass man keinen Satz zu viel schreiben darf. Obwohl ich hier aus Parrys Brief gerne herauszitieren würde.

Meine Meinung
Das Buch ist kein typischerer Psychothriller, dafür ist er nicht spannend genug, aber spannend von der Konstruktion der menschlichen Psyche her. Der Focus ist hier mehr auf menschliches und psychologisches / psychiatrisches Verhalten gesetzt, was sehr wohl mit realistischen Fällen verglichen werden kann. Hierbei hat der Autor über seinen Stoff sehr gut recherchiert. Mit dem Ende war ich allerdings nicht ganz zufrieden, da er im Anhang gepackt war. Hier erfährt man erst, was mit Parry passiert ist.

Mein Fazit
Sehr lesenswert. Mit bester Empfehlung.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Ich habe selber beim Diogenes Verlag eine Anfrage gestellt. Vielen herzlichen an die Pressereferentin Susanne Bühler für die Zusendung dieses Leseexemplars.

Meine Bewertung

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (sachlich, fantasievoll, distanziert)
2 Punkte: Differenzierte, facettenreiche Charaktere 
2 Punkte: Authentizität der Geschichte; 
2 Punkte: Erzähl-und Schreibstruktur, Gliederung vorhanden 
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein.

12 von 12 Punkten


________________
Jeder kann die Welt mit seinem
Leben ein wenig besser machen.
(Charles Dickens)

Gelesene Bücher 2020: 06
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Der Mensch ist mehr als nur die biologische Erbmasse.
Er ist, was er innerlich denkt und fühlt.
(M. P.)
Die Herkunft eines Menschen
Die Wurzeltheorie verdammt Menschen zu ewigen Ausländer*innen, nur, weil sie eine andere Hautfarbe, eine andere Religion oder einen anderen Namen tragen. Die meisten haben ihre Wurzeln dort geschlagen, wo sie geboren wurden und / oder dort, wo sie ihr ganzes Leben zugebracht haben.

Es lebe die menschliche Vielfalt in Deutschland und überall.
(M. P.)


Freitag, 24. Januar 2020

Leena Lander / Die Gesichter des Meeres

Klappentext  
Kingstown, Heiligabend 1895. Vor der Küste Irlands läuft ein Frachter auf Grund. Während die Schiffbrüchigen auf Hilfe warten, kommen die Seenotretter in den eisigen Wellen ums Leben. Die Bewohner der Hafenstadt sind traumatisiert. Der 13-jährige Matias, der an Bord des havarierten Frachters war, findet sich in den hilfsbereiten Händen der Einheimischen wieder – und mitten im Strudel der Ermittlungen…
Über 100 Jahre später, auf den Spuren ihrer Vergangenheit, offenbart sich einer Schriftstellerin aus Finnland ein unbekannter Teil ihrer Familiengeschichte.

Autorenporträt
Leena Lander, geboren 1955, ist eine der international bekanntesten und erfolgreichsten Schriftstellerinnen der finnischen Gegenwartsliteratur. Ihre Bücher wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt und vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Die Verfilmungen ihrer Romane »Die Insel der schwarzen Schmetterlinge« und »Die Unbeugsame« waren in Finnland große Erfolge. Leena Lander lebt mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Hannu Raittila, im Südwesten von Finnland in der Nähe von Turku.

Meine ersten Leseeindrücke

Zu meinen ersten Leseeindrücken kann ich mich noch nicht entschließen. Ich habe ein wenig die Befürchtung, dass mir der rote Faden verloren geht. Aber ich gebe noch nicht auf, und warte noch etwas ab.

Ich bin mit diesem Buch überhaupt nicht zurande gekommen, sodass ich es abbrechen musste. 

Weitere Informationen zu dem Buch

·         Taschenbuch: 592 Seiten
·         Verlag: btb Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (9. Dezember 2019)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 344271883X

Hier geht es zu der Verlagsseite von btb, Randomhouse.

Samstag, 14. Dezember 2019

Tracy Barone / Das wilde Leben der Cheri Matzner (1)

@ Canva / Pixabay
Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  

Gleich vorneweg gesagt; das Buch ist dermaßen interessant geschrieben, dass ich Mühe hatte, es für eine Lesepause mal wegzulegen. Jede Figur war faszinierend, so viel Facette, so viele Geschichten in einer einzigartigen Familie, die sich in keine Schublade pressen lässt. 

Hier geht es zum Klappentext, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Die 16-jährige drogenabhängige Miriam bringt in einem Armenkrankenhaus ein Kind zur Welt. Gleich nach der Geburt befreit sich Miriam von ihrer Infusion, verlässt die Klinik und lässt aber ihr Kind zurück. Der gleichaltrige Billy Beal, der in der Klinik Sozialstunden ableistet, nimmt das Kind zu sich, um es nach Hause zu den Eltern zu bringen. Billys Mutter versorgt das Kind, bis eine neue Elternschaft gefunden werden konnte. Es ist das Jahr 1962, im August.

Die Uhr um ein paar Jahre zurückgedreht, Ende der 1959er Jahre, lernen wir die Italienerin Carlotta D´Ameri kennen, Kurzform Cici, die in Varese ausgewachsen ist. Auf einer Mailänder Messe lernt sie ihren zukünftigen 32- jährigen jüdischen Mann Solomon Matzner kennen, der von Beruf Doktor der Medizin ist. Es scheint Liebe auf den ersten Blick zu sein, beide fühlen sich wie magisch zueinander hingezogen. Cici ist erst 18 Jahre alt, als sie sich bereit erklärt, nach großen familiären Konflikten durch den Stiefvater ihre Familie und ihr Land zu verlassen, um mit Solomon nach Amerika auszuwandern, damit sie dort mit ihm ein neues und glücklicheres Leben beginnen kann. Innerlich klagt Cici ihre Mutter an, die nach dem Tod ihres geliebten Vaters mit einem anderen Mann eine Zweckehe eingegangen ist.

1962 wird die junge Cici schwanger und freut sich auf ihr Kind. Doch leider stellen sich ihr im August 1962 schwere Komplikationen ein und musste notoperiert werden. Das Kind wurde chirurgisch geholt, aber es starb wenige Stunden danach im Brutkasten. Dazu kommt, dass Cici die gesamte Gebärmutter entfernt bekommen hat, und sie keine eigenen Kinder mehr bekommen kann. Sie erleidet einen schweren psychischen Zusammenbruch, als ihr die schlechten Nachrichten übermittelt wurden.

Zuhause igelt sich Cici ein, und verweigert jeglichen Kontakt zur Außenwelt und zu ihrem Mann. Durch ihren tiefen seelischen Schmerz neigt sie zu Autoaggressionen. Solomon erträgt es nicht, und versucht seiner Frau zu helfen, indem er ihr ein Kind kauft.

Es ist das Kind von Miriam, an das er durch einen guten Anwalt kommt. Die Familie Beal erhält Geld für das Baby, und das nicht zu knapp. Solomon tut alles, um seine geliebte Frau wieder zurückzubekommen. Und tatsächlich, das Kind bringt eine Wende in Cicis Leben, doch aber nicht für Solomon. Durch den Verlust ihres eigenen Kindes erdrückt Cici das Adoptivkind mit all ihrer Liebe. Sie lebt nur noch für das Kind und vernachlässigt dabei ihren Ehemann. Neue Konflikte sind dadurch vorprogrammiert.  
Du bist nicht nur Mutter, du bist auch Ehefrau. Ich war zuerst da, und ich sollte an erster Stelle stehen. (231)

Das Mädchen bekommt den Namen Cheri, und es spürt recht früh, dass in ihrer Familie etwas nicht stimmt. Solomon baut eine recht kühle Beziehung zu Cheri auf. Unbewusst macht er sie für den Liebesverlust seiner Frau verantwortlich. Und von der Mutterliebe fühlt sich Cheri erdrückt ... Auf einem Italienausflug zu Cicis Familie erfährt Cheri im Alter von acht Jahren, dass sie ein Adoptivkind ist.

Im Laufe ihrer Jugend begibt sich Cheri durch die Konflikte ihrer Eltern immer wieder in die Rebellion. Sie lehnt das spießige Leben ihrer Eltern ab und flieht immer mehr in ihre eigene Welt. Sie fängt an, sich für Menschen zu interessieren, die keinen geraden Weg gehen, wie z. B. Junkies, Prostituierte, Kriminelle, etc., da Cheri dieses überpriviligierte Leben ihrer Eltern einfach nur satthat. Später ergreift sie den Beruf als Polizistin und glaubt, dies gegenüber ihren Eltern aus einer Protestreaktion heraus tun zu müssen. Später studiert sie Religionswissenschaften und altorientalische Philologien und bringt es mit Ende dreißig zu einer Professorenstelle, in der sie sich als Frau allerdings schwer durchschlagen muss …

Cheri führt eine Ehe mit Michael, der auch seine eigenen Wege zu gehen scheint. Kinder konnten sie trotz medizinischer Hilfen nicht bekommen, und so blieb der Kinderwunsch unerfüllt, wobei Cheri gar nicht weiß, ob sie wirklich Kinder haben wollte. Cheri führt einen lebenslangen Kampf mit ihrem Leben und begibt sich auf eine lange Suche nach einem Platz in dieser Welt. Sie glaubt, dass die Weichen dieses Kämpferlebens schon in der Kindheit durch ihre Adoptiveltern gelegt wurden.

In ihrer Kindheit, als sie erfuhr, dass sie ein Adoptivkind ist, fing sie an, ihre leiblichen Eltern zu idealisieren. Die Suche nach diesen fand aber erst sehr viel später statt …

Welche Szenen haben mir nicht gefallen?
Der Rassismus wurde in allen Breiten deutlich, mal eher latent und mal ganz offensichtlich. Cici, die als junges Mädchen sich im Nebensatz abfällig über Sizilianer*innen geäußert hat, erinnert nochmals an den Rassismus, den Italien mit seinen eigenen Landsleuten zwischen Nord und Süd begeht, der von der italienischen Regierung bis heute noch weiter forciert wird. Und dann sind in Amerika Solomos Eltern, die ihn aus der Familie verstoßen hatte, da er zum Katholizismus konvertiert ist und eine Schickse geheiratet hat. Nicht zu vergessen Cookie, eine schwarze Bedienstete der Matzners, die für wenig Geld in den Dienst dieser Familie getreten ist, wobei Cookie noch Glück hatte, da Solomon ihr im Alter eine Rente zugesichert hatte. Und auch der Rassismus gegen Juden musste Cheri in der Arbeit bei der Polizei immer wieder über sich ergehen lassen.
Cheri war es gewohnt, für eine Jüdin gehalten zu werden. In ihrem früheren Leben als Polizistin (…) hatte man sie als >Bagel-Schlampe< und Schlimmeres verhöhnt, doch sie hatte darauf verzichtet, sich damit zu wehren, dass sie keine Jüdin sei. Dies hätte impliziert, dass der Antisemitismus ihrer Kollegen nur deshalb verwerflich war, weil er auf falschen Annahmen über ihre Person beruhte. (125)

Des Weiteren fand ich die Szene mit Cicis Stiefvater dermaßen brutal, dass sie mich noch lange beschäftigt hat. Der Stiefvater, der mittlerweile ein alter Mann geworden ist, betritt ohne Begrüßung den Raum, in dem sich die achtjährige Cheri ohne ihre Mutter befand. Er ging auf das Kind zu, packt es an der Schulter, und ohne sich ihr vorzustellen, weist er ihr gestikulierend, mit ihm mitzukommen. Er händigt Cheri eine Kinderpistole aus. Er nahm Cheri mit auf die Jagd. Sie musste mit ihm ohne Pause einen langen Waldweg zurücklegen. Der Großvater schoss auf Vögeln und zeigte dem Kind die Technik, bis es die Anweisung erhielt, nun auch auf einen Vogel zu schießen.

Als Cici erfuhr, dass ihr verhasster Stiefvater das Kind mit auf die Jagd nahm, beschimpfte sie ihn, bis sie schließlich mit Cheri verärgert wieder abgereist ist.

Weil Cici wie ein Junge gewirkt hatte, und nicht so adrett wie ein Mädchen gekleidet war, behandelte der alte Mann das Kind auch wie einen Jungen. Er wirkte wortkarg, kalt und hartherzig, so wie damals, als ihre Mutter diesen Mann geheiratet hatte. Aber Cheri fand das ganz toll und war stolz, dass sie einen Vogel erlegen durfte und sie die harte Tortur hat über sich ergehen lassen können, ohne schlapp gemacht zu haben.

Aber Vorsicht, nun bitte nicht mit dem Zeigefinger auf Italien zeigen, das angeblich auf ihre traditionellen Rollenmuster bestehen würde. Wir befinden uns hier Anfang der 1970er Jahre. Ich selbst war auch in diesem Alter wie ein Junge gekleidet, und ich wurde deshalb an meiner deutschen Schule diskriminiert. Als wir in den Sommerferien für sechs Wochen nach Italien gereist sind, hat mich niemand meines Aussehens wegen beschimpft.

Welche Szenen haben mir besonders gut gefallen?
Darüber musste ich lange nachdenken. Beeindruckt haben mich Szenen der Selbsterkenntnis, die auch bei Cici erfolgt sind.
Sie hatte einen so großen Teil ihrer Liebe und Energie in die Mutterschaft investiert, weil sie es besser machen wollte als ihre Mama. Sie hatte nur ein Kind und glaubte, es sei genügend Platz in ihrem Herzen. Aber es war nicht genug für Sol übrig geblieben, das ist ihr inzwischen klargeworden. Wie jung sie damals noch war! Und wie ahnungslos. (407)

So wie Cheri innerlich gegen ihre Eltern rebelliert hat, so hatte auch Cici Groll gegen ihre Mutter gehegt.
Cicis Papa war gestorben, als sie noch klein war, aber sie erinnerte sich an den Gesichtsausdruck ihrer Mutter an dem Tag, als es geschah, ein Ausdruck, der sagte, dass die Welt niemals wieder dieselbe sein und sich nie wieder sicher anfühlen würde. Sol hatte Cicis Welt sicher gemacht. (410)

Cheri war wütend auf ihre Mutter, da sie sich wirtschaftlich von ihrem Vater abhängig gemacht hat. In diese Fußstapfen wollte Cheri niemals treten und so tut sie alles, um ihr Leben als eine emanzipierte Frau souverän zu meistern und sich niemals von dem Gehalt eines Mannes abhängig machen zu wollen. Sogar in ihrer Ehe gibt es einen Rollentausch, da ihr Mann Michael durch seinen Künstlerberuf sehr wenig verdient hatte.

Welche Figur war für mich eine Sympathieträgerin?
Cookie. Ohne große Bildung ist sie eine so weise Persönlichkeit, die mir wirklich sehr imponiert hat. Sie half Cici und auch Cheri immer mal wieder aus ihren Krisen heraus. Als Cheri psychisch zusammenbricht und in ein tiefes Loch fällt, weil ihr Mann Michael an einem schweren Krebsleiden verstorben ist, konnte Cici, die weit weg von der Tochter wohnte, am Telefon keinen Zugang zu ihr finden, und so beschließt sie, zu ihr zu reisen. Cookie gibt Cici daraufhin folgenden Rat, weil sie Angst hatte, ihre Tochter seelisch nicht erreichen zu können:

Wenn sie nicht reden will, setzt du dich einfach zu ihr und bist still. Dein Kind bleibt immer dein Kind, egal, wie alt es ist. Du sollst da nicht hinfahren, um von dir zu reden, mit den Händen zu fuchteln und rumzujammern. Fahr einfach hin und sei ihre Mutter. (2019, 388)

Welche Figur war mir antipathisch?
Cicis Stiefvater.

Meine Identifikationsfigur
Ich habe mich episodenhaft fast in jede Figur widerspiegeln können. Das macht das Menschsein aus, so denke ich mir. Es ist schon möglich, sich in jedem Menschen zu finden, wenn man nur will.

Cover und Buchtitel
Wer ist die Person auf dem Cover? Eigentlich müsste das Cheri Matzner sein, aber nach meinem Gefühl ist das eher Cici. Den Buchtitel finde ich nicht wirklich passend. Ein wildes Leben hat Cheri keineswegs gehabt. Zusammen mit ihren Eltern eher ein sehr, sehr trauriges Leben.

Zum Schreibkonzept
Auf den fünfhundert Seiten befindet sich zu Beginn eine Widmung, auf der darauffolgenden Seite folgt ein Zitat von Leo Tolstoi aus der Anna Karerina. Danach gibt es einen recht kurzen Vorspann im Telegrafenstil zum Geburtstag von Cheri, was sich alles in der Welt an diesem Tag, 5.08.1962, ereignet hat.
Der Roman besteht insgesamt aus vier Teilen. Jeder Teil ist spannend konstruiert, und man wird immer wieder in verschiedene Welten geführt. Am Schluss wird man wieder im Telefegrafenstil daran erinnert, was sich neben Cheris Geburt an diesem Tag in der Welt ereignet hat. Es gibt einen kurzen Abschlussbericht, was sich für mich wie ein Epilog gelesen hat.

Meine Meinung
Als ich das Buch ausgelesen hatte, gab es sehr viele Eindrücke und Gedanken, die dieses Buch in mir ausgelöst hat, über die ich schreiben wollte. Und viele schöne Zitate wollte ich einbringen, und habe mich schließlich dagegen entschieden, um anderen Leser*innen nicht zu viel vorwegzunehmen. Einerseits finde ich es schade, weil ich sehr gerne über meine Eindrücke schreibe, weil es schön ist, später, nach ein paar Jahren, daran erinnert zu werden. Ich schreibe nicht gerne, was andere Rezensent*innen schreiben und ich mag auch nicht von anderen beeinflusst werden. Aus diesem Grund liebe ich persönliche Buchbesprechungen.

Mein Fazit
Mit diesem Buch wird man erinnert, dass jede Familie anders ist. Jede Familie hat ihre Facetten, ihre eigenen Tabus und Geheimnisse. Sie zu kategorisieren oder sie in eine Schublade pressen zu wollen, das hat auch Cheri irgendwann begriffen, dass man damit nicht weiterkommt, wenn man versuchen will, sie zu verstehen.

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen,Vorurteilen, Klischees und Rassismus
1 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
Elf von zwölf Punkten.

Eine ganz klare Leseempfehlung.

Vielen herzlichen Dank an den Diogenes-Verlag für das Leseexemplar.
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Es geht nicht um den Verstand,
es kommt alles aus dem Herzen.
(Tracy Barone)

Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Der Mensch ist mehr als nur die biologische Erbmasse.
Er ist, was er innerlich denkt und fühlt.
(M. P.)
Die Herkunft eines Menschen
Die Wurzeltheorie verdammt Menschen zu ewigen Ausländer*innen, und dies nur, weil sie eine andere Hautfarbe, eine andere Religion oder einen anderen Namen tragen. Die meisten haben ihre Wurzeln dort geschlagen, wo sie geboren wurden und / oder dort, wo sie ihr ganzes Leben zugebracht haben.
Es lebe die Vielfalt.
(M. P.)