Freitag, 29. Juni 2018


Was ist euer beliebtester Leseort?
Auf dem Weg zu meiner Dienststelle hatte ich mich heute gefragt, weshalb ich mein Buch zu Hause gelassen habe? Ich lese gerade mit meiner Freundin Tina einen recht umfangreichen Irving, und da wäre es doch angebracht, in dem Buch in jeder freien Minute zu lesen? Vor allem, wenn ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin. Dann kam mir die Frage, was denn mein Lieblingsort zum Lesen ist? Ganz klar kam mir die Antwort. Im Rückzug. Zu Hause in meinem großen Ohrensessel umgeben von mehreren Büchertürmen, die noch ungelesen um meinen Sessel herumstehen. Denn ich möchte die Welt in dem Buch genießen, mich ganz darauf einlassen, auf die Sätze, auf die Wortwahl, auf die Charaktere der Figuren, auf die Geschichte, ohne sie lesend mit der Öffentlichkeit zu teilen. Dies betrifft allerdings nur belletristische Bücher. Fachbücher oder Zeitschriften kann ich ohne Weiteres in der Öffentlichkeit lesen, wenn ich morgens nicht zu müde dafür bin. Viele Menschen lesen gerne in Cafés, in den Sommermonaten in Parks ... Das geht bei mir nicht, weil ich zu sehr von den Geräuschkulissen abgelenkt wäre. Außerdem bin ich jemand, die in der Öffentlichkeit gerne unauffällig Menschen beobachtet, sodass ich mich auf das Lesen nicht ausreichend konzentrieren könnte.

Nach Dienstschluss, auf dem Weg nach Hause, bin ich zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt, reflektiere meine Arbeit in der psychiatrischen Einrichtung mit kranken Menschen, mit denen ich zu tun hatte, und verarbeite so meinen Arbeitstag, was mir gelungen oder misslungen ist, um von meinen Erfolgserlebnissen zu zehren, oder um aus meinen Fehlern zu lernen. Zu Hause kann ich schließlich wieder abschalten, genieße die Ruhe, um mich ganz meinen Büchern lesend und schreibend zu widmen.

Welchen Ort präferiert ihr zum Lesen?

Ich bin auf eure Erlebnisse gespannt.



2 Kommentare:

monerl hat gesagt…

Liebe Mira,

ich bin da total gegensätzlich zu dir! Ich lese überall, wo ich nur kann. Bin ich auswärts, dann habe ich ein Hörbuch im Ohr. Sonst fühlt sich das nach verschwendeter Lesezeit an. haha
Meine Freizeit ist ja sehr, sehr begrenzt und auf diese Art und Weise kann ich das Maximum für meine geliebten Bücher und mein liebstes Hobby herausholen.

GlG, monerl

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Hallo, liebe Monerl,
das kann ich gut verstehen, wenn man abends keine Zeit hat zu lesen, dass man dann draußen jede freie Minute nutzt. Nein, unter diesem Stress stehe ich nicht, weshalb ich immer Lust habe, zu Hause meine Bücher zu genießen. Das liegt aber auch daran, dass in mir recht viel los ist. Viele Gedanken, die mich beschäftigen, die ich nicht unterdrücken möchte, denn sonst drängen sie sich mir auf, wenn ich mich in meiner Lesezeit befinde.
ALles Liebe, Mira