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Dienstag, 5. April 2022

Wolfgang Schreil / Der mit den Waldtieren spricht (1)

In Gedenken an die Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere. Ich fordere eine ganzheitliche Bildung für Herz und Verstand!

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Ein wundervolles Buch über die Tierkommunikation mit den Wildtieren unserer Wälder, das ich Seite für Seite lesend habe genießen dürfen. Das Buch ist reich an Kenntnissen und hat mir jede Menge Aha-Erlebnisse bereiten können, weshalb ich dieses Buch zu meinen diesjährigen Highlights vermachen werde.

Es ist auch ein gesellschaftskritisches Buch und räumt z. B. sämtliche Vorurteile auf, die Menschen bestimmten Tierarten gegenüber hegen.

Was eine Tierkommunikation ist, wie man diese definiert und wie sie sich zwischen Mensch und Tier abspielt, darüber habe ich auf meinem Blog schon reichlich geschrieben, s. Label: Den Tieren eine Stimme geben, sodass ich mich in der Ausführlichkeit nicht wiederholen möchte. Auch die Intelligenz der Tiere wurde auf meinem Blog mehrfach besprochen. Dass die Tierkommunikation gelingt, und dass Tiere sehr wohl fühlende und kognitive Potenziale besitzen, zeigt dieses Buch in recht anschaulicher Form und widerspricht keineswegs den Theorien anderer Bücher dieser Thematik, zu ihnen übereinstimmend zählen auch Quellen wissenschaftlicher Art.

Hier geht es zum Klappentext, Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Welche Waldtiere und sonstige Themen werden in diesem Buch behandelt?

In diesem Buch soll es darum gehen, wie Tier und Mensch zusammen kommen können. (...) Die Frage dabei ist: Wer geht bei diesem Annäherungsversuch eigentlich auf wen zu?- und nach den ersten Kapiteln ahnt man: Die Tiere werden nicht den ersten Schritt tun. Wir sind es, die sich auf ihr Gebiet vorwagen, ich, der Woid Woife  und ihr, meine Leser und Leserinnen. Uns treibt die Neugier, nicht sie. Folglich müssen wir uns auf sie einlassen, nicht umgekehrt. (48)
Der Autor befasst sich mit Reptilien, Säugetieren, Beutetieren und Raubtieren.

Schlangen, Rehe, Hirsche, Rotfüchse, Dachse, Eichhörnchen, Luchse, Hermelins, Marder, Biber und zu guter Letzt verschiedene Vogelarten wie z. B. Greif- und Singvögel, ganz speziell aber geht es um die Rabenvögel. 
Schreil geht auch der Frage nach, ob Tiere liebesfähig seien, und ob sie für andere Lebewesen in der Lage seien, Gefühle zu entwickeln?

Der Autor beschreibt, wie sich die Waldtiere vom Verhalten her voneinander unterscheiden. Doch Tier ist nicht gleich Tier. In einem anderen Kapitel geht es darum, welche seelische Unterschiede zwischen den Haustieren und den Waldtieren entstehen können und welchen wechselseitigen Einfluss Haustiere bei ihren Menschen ausüben und umgekehrt.

Ganz spannend sind aber auch die Findelkinder, die Schreil hat retten, aufziehen und wieder zurück in die Wildnis setzen können.  

Und was die Intelligenz der Tiere betrifft, stößt man immer wieder auf dieselbe Frage; die Frage, wem der Planet Erde gehört? Ist der Mensch tatsächlich die Krone der Schöpfung, weil er glaubt, fortschrittlicher, intelligenter als ein Tier zu sein? Dazu später mehr.

Nebenbei erfährt man auch Persönliches aus dem Leben des Autors. Wer ist Wolfgang Schreil? Was hat ihn zu dem tierliebenden Menschen gemacht, zu dem er geworden ist? 

Für manch einen scheinen gerade diese Kapitel uninteressant zu sein; nicht für mich, denn für mich ist immer wichtig, mit welchem Menschen ich es als Leser*in zu tun habe, der es wiederum mit Tieren zu tun hat? Wie glaubwürdig sind seine erfahrenen Theorien und Erlebnisberichte? Schreiben und reden kann der Mensch bekanntlich viel.

Welche Szene hat mir nicht gefallen?
Es gab keine unschöne Szene. Es wirkte alles sehr harmonisch. Frei von Intrigen, frei von Macht- und Konkurrenzverhalten … wie dies unter der Rasse Mensch häufig der Fall ist. Ja, hier unter den Tieren wird gejagt und getötet, das stimmt, aber niemals aus einem bösen Antrieb heraus, sondern nur so viel, wie nötig ist. Der nimmersatte Mensch jagt, hortet, rafft dagegen bis zu seinem Lebensende; er tötet sogar und nicht selten in Massen. Tiere führen keine Kriege ... Eine Machenschaft, die nur der Mensch verursacht.

In der Natur reibt sich jedenfalls niemand in sinnlosen Kämpfen auf. Kein Baum sagt: >So, jetzt zeig ich dir, du böser böhmischer Wind - jetzt lasse ich meine Äste erst recht in alle Richtungen wachsen!< Das Ende vom Lied wäre: Mit seiner Freiheit wäre es genauso bald vorbei wie mit seinem Leben. Die Natur geht unendlich viel klüger vor. In der Natur hält alles nach Möglichkeiten Ausschau, und alles entwickelt einen faszinierenden Einfallsreichtum, Möglichkeiten zu nutzen - aber immer im Einklang mit den Gegebenheiten, niemals als trotziges Aufbegehren gegen die herrschenden Lebensbedingungen. Und deshalb behaupten sich die Buchen dort oben auf ihrem ungastlichen Terrain; sie haben ihre Daseinsform gefunden und erfreuen sich ihres Lebens wie ihrer Freiheit. 
Sich in Übereinstimmung mit seinen Lebensbedingungen entfalten - nach dieser magischen Formel richtet sich in der Natur alles. Auch Tiere passen sich an, auch sie machen schlicht das Beste aus ihrem natürlichen Lebensraum, ohne ihn umzukrempeln. Kein Tier will mit dem Kopf durch die Wand. Nie käme es auf die verrückte Idee, diesen Lebensraum verbessern zu wollen oder die Welt gar neu zu erfinden. Tiere sind bescheiden, sie gehen wohl davon aus, dass es da nichts zu verbessern gibt. Wo Tiere das Sagen haben, ist und bleibt die Natur intakt. Ist diese Selbstbeschränkung nicht eine Form von Weisheit? Und wenn wir Menschen diesem Vorbild schon nicht folgen können, sollten wir diese Weisheit nicht wenigstens anerkennen? 
Ich glaube, es gäbe viel zu lernen, von Tieren, von Bäumen, von der Schöpfung insgesamt. Wenn wir nur hinsehen würden. Wenn wir nur zuhören würden. Wenn wir uns nur nicht so unsäglich überlegen fühlen würden (… ) Auch  sie kämpfen, aber sie kämpfen klug; sie überleben lieber, als sich schwarzzuärgern und in einer sinnlosen Revolte unterzugehen. (114)

Welche Szene hat mir besonders gut gefallen? Interessant fand ich die Aufzucht von zwei Steinmarderbabys. Wie unterschiedlich dieses Geschwisterpärchen im Charakter und Verhalten sich zeigte, ist ähnlich wie bei Menschenkindern. Jedes Kind ist anders, und jedes Tier ist auch anders, demnach scheinen auch Wildtiere Persönlichkeiten zu sein, woran ich überhaupt nicht zweifle. Das eine Marderbaby zeigte sich sanft und zutraulich, das andere dagegen wild und distanziert. Matilda war die sanftere von beiden, und zeigte später größere Schwierigkeiten, sich von ihrem Retter zu lösen. 

Cover und Buchtitel
Das Buch beschreibt genau das, was auf dem Cover
abgebildet und beschriftet steht. Sehr schöne Bilder auch auf den Buchseiten. Eigene Schnappschüsse vom Autor, auf denen er seine Erlebnisse hat festhalten- und diese auch für uns Leser*innen dokumentieren können.
 
Zum Schreibkonzept Ein Sach- und kein Fachbuch
Zu Beginn kann man sich aus dem Inhaltsverzeichnis einen Überblick verschaffen, mit welchen Themen man es zu tun bekommt. Die Themen sind nicht gegliedert, nicht chronologisiert, stattdessen findet man ein Potpourri sämtlicher Tierarten vor.

Mich hat dies allerdings nicht gestört. Die Themen kommen dennoch lesend gut strukturiert bei mir an, denn diesen Job übernimmt der lesende Kopf.

Die Tierthemen sind insgesamt auf 206 Seiten in 24 Kapiteln aufgefächert. Sie beginnen mit einem Kreuzotterexperiment und enden, na wie? Keinesfalls mit einer üblichen Danksagung 😀.

Der Schreibstil ist recht humoristisch, kreativ im Ausdruck, authentisch, feinfühlig, flüssig und sehr gut zu lesen. Man kann dabei lesend schwelgen und meditieren.
Die Kapitel sind keineswegs ausschweifend. 

Und jede Menge wunderschöne beschriftete Fotos aus Schreils eigener Schatzkiste. Beweisaufnahmen seiner Waldtiere, Momente, die er gekonnt auf seine Kamera bringen und für die Ewigkeit festhalten konnte. 

Meine Meinung
Für mich ist es ein richtiges Lehrbuch aus Schreils Selbstpraxis heraus gewesen. Ich habe so viel daraus gelernt. Zum Beispiel waren früher für mich Rehe die Weibchen von den Hirschen. Doch es sind zwei verschiedene Arten: Reh und Rehbock, Hirsch und Hirschkuh ...

Als ich das Buch gelesen habe, war ich berauscht von den vielen Fallbeispielen und wollte unbedingt alle möglichen Segmente daraus zitieren.

Aber das geht unmöglich. Ich werde nur ein paar Zitate aus den ersten Seiten einfügen, weil sie sehr wichtig für mich sind. Es geht um die Vorurteile der Menschen Tieren gegenüber.

Was habe ich nicht schon an Vorurteilen erlebt. Menschen, die aus Tierliebe den Fuchs, den Habicht, den Luchs verfluchen, weil sie Mitleid mit den Armen Beutetieren haben. Keiner soll den anderen fressen! Stiehlt sie Eier, ist die Elster böse, raubt sie Nester aus, ist die Krähe schrecklich, und überhaupt - dieses Tier mag ich und jenes nicht, dieses finde ich süß, aber jenes macht mir Angst (...).  Nein, so wird das nie klappen, bei keinem Tier. (46)
Selbst Katzen werden beschimpft, die Vögel jagen, und dabei haben bestimmte Kleinvögel sogar natürliche Vogelfeinde wie z. B. den Habicht. Der Mensch vergisst außerdem häufig dabei, dass er selbst Fleisch isst, und zwar auf eine sehr unnatürliche Art und Weise, wie das aus der Massenzucht.  Wie geht Schreil mit dieser pathetischen Haltung den Tieren gegenüber um? Auf jeden Fall vorurteilslos und mit viel Respekt und Achtung vor der Natur. Keine Voreingenommmenheit, keine Vorlieben und keine Abneigungen.
Für mich jedenfalls ist jedes Tier dort draußen gleich viel wert. Jedes Geschöpf empfinde ich als Geschenk, und zum Laubfrosch bin ich genauso freundlich wie zur Schnecke. Ob Blaumeise, Kreuzotter oder Rothirsch, alle zusammen bilden die Schöpfung, und alle verdienen es, gleichermaßen geschätzt, bewundert und geliebt zu werden. Ich mache mich deshalb auch nie auf dem Weg in der Absicht, ein bestimmtes Tier zu fotografieren. Ich habe keine Favoriten, ich nehme dankbar an, was kommt, und über fünfzig gelungene Bilder eines Dompfaff freue ich mich nicht weniger als über fünfzig gelungene Bilder von röhrenden Hirschen.  (.. .)  Und schon gar nicht werde ich Tiere verurteilen, weil sie andere Tiere jagen und töten. Lassen wir doch bitte unsere Moral zu Hause. Tiere haben andere Sorgen. Wenn ein Luchs keinen mehr fressen dürfte, würde er verhungern. Wollen wir den Überlebenswillen eines Tieres kritisieren? Und niemand soll glauben, diese Welt dort draußen, die Welt der Tiere, sei erbarmungsloser als die von uns geschaffene Zivilisation. Keine Tierart rottet eine andere aus, und eher als den Instinkt eines Tieres würde ich die Intelligenz des Menschen infrage stellen und seine Maßlosigkeit anstößig finden. Im übrigen verteilen Menschen ihre Sympathien und Antipathien oft genug aus purer Unwissenheit. (46f)
Der Mensch als die Krone der Schöpfung?
Ja, natürlich, wir sind die Krone der Schöpfung. Woher wissen wir das? Vielleicht ist der Marder die Krone der Schöpfung, und wir haben es nur noch nicht bemerkt? Oder wir lassen das mit der Krone der Schöpfung einfach sein. Wer sagt denn, dass sie auf unseren Kopf gehört? Dass sie beim Gerümpel im Keller nicht besser aufgehoben wäre? Wahre Überlegenheit beweist sich jedenfalls nicht darin, dass man auf Schwächeren herumtrampelt. Sie zeigt sich daran, dass man Schwächeren wieder auf die Beine hilft. (117) 

Als ich dieses Buch gelesen habe, hatte ich eine Ahnung davon, wie ein Paradies aussehen könnte.

Schon im Altertum fanden die Menschen, wenn sie sich umschauten, dass es mit der Freiheit unter den Menschen nicht weit her war. Wahre Freiheit fanden sie im Tierreich, denn dort lebt es sich ohne Vorschrift, Verbot und Gesetz, und kein Tier braucht eine Genehmigung einzuholen, keines muss für andere Sklaven Dienste leisten, keines lässt sich gegen seinen Willen zu etwas zwingen. Jedes Tier ist Herr seiner selbst.  (...) Mit tausend Regeln, Vorschriften und Gesetzen haben wir Menschen uns einen goldenen Käfig geschaffen. Selbst unsere Wohnstätten, unsere Häuser sind kleine Gefängnisse, wir leben hinter Mauern und Zäunen, wir sperren uns ein, und bei der Arbeit sind die meisten von uns Befehlsempfänger, gehorsame Diener ihrer Artgenossen, die mit mehr Macht ausgestattet sind als sie selbst.

 Was wir den Ernst des Lebens nennen, ist in Wirklichkeit der Verlust der Freiheit, die wir als Kinder genossen haben. Die zivilisierte Freiheit, die uns stattdessen geboten wird, kommt mir wie eine Karikatur von Freiheit vor, weil ihr auch der letzte Rest jener Wildheit fehlt, den es zur Freiheit braucht. (116)

Mein Fazit?
Das Tier braucht den Menschen nicht aber der Mensch das Tier. Das ist mein Fazit, das ich aus diesem wunderbaren Buch gezogen habe.

Es wäre wünschenswert, diese Art von Büchern auch in der Schule einzuführen, damit junge Menschen früh lernen, einen respektablen Umgang mit sich, der Natur und den Tieren einzu
üben, denn Tierliebe beginnt z. B. schon bei der Auswahl von Lebensmitteln.

Wie ist das Buch zu mir gekommen? In meiner Recherche durch die Anfrage beim Verlag. Herzlichen Dank an den Ludwig Verlag für das Leseexemplar.

Meine Bewertung - Sachbuch: 14 Punkte

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Empathisch, humoristisch, sachlich, verspielt) 2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichten; autobiographische Erzählweise
2 Punkte: Anregung zur Vertiefung, zum weiteren Erforschen und zur Erkundung
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
2 Sonderpunkte wegen des Lesehighlights.

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Nie wieder Krieg! (Käthe Kollwitz)
Soldaten; nieder mit den Waffen! (M. Gandhi)
Alle!
Kriegswillige Politiker an die Front!
Empathische Frauen und Männer in die Politik!
Solidarität mit Ukrainer*innen und allen friedliebenden
Menschen dieser Erde!
Solidarität mit russischen Kriegsgegner*innen!
Schluss mit Diskriminierungen!
Liebe für alle! Hass für keinen! (Ahmadiyya-Muslime)
Kriege entstehen aus dem Scheitern,
das Menschsein der Anderen zu verstehen.
(Dalai Lama)

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Gelesene Bücher 2022: 04
Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott, Teil 3
Ovid - Metamorphosen
Fjodor F. Dostojewski: Der Idiot
Helene Schucmann u. William Thetford: Ein Kurs in Wundern
Gabriele Krone-Schmalz: Respekt geht anders

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Ein Wettrennen mit der Zeit
Fazit: Je schneller man das Leben lebt,
desto weniger Zeit kommt dabei heraus.

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)


Sonntag, 17. Oktober 2021

Sy Montgomery / Rendezvous mit einem Oktopus - Extrem schlau und unglaublich empfindsam: Das erstaunliche Seelenleben der Krake (1)

 Wer dieses Buch gelesen hat,
versteht die Seele der Ozeane.
(Peter Wohlleben)

Bildquelle: Pixabay

Eigentlich bin ich schon längst durch mit diesem Buch. Gehört und gelesen … Es hat sich nur ein anderes Buch dazwischengeschoben, und so kam Sy Montgomery ein wenig zu kurz. Pardon. Ich liebe diese Autorin, und sie hat es eigentlich nicht verdient, wie ein fünftes Rad am Wagen beiseitegelegt zu werden. Aber es gibt noch ganz viel von ihr an ungelesener Literatur, der ich mich noch anschließen werde. Montgomery bekommt dadurch noch meine volle literarische und ungeteilte Aufmerksamkeit gezollt.

Und mit den Oktopoden habe ich sicher alles Notwendige erfahren können. Mir hat aber das Nachwort von Donna Leon dieses Mal sehr viel gebracht, die das Buch auf wenigen Seiten nochmals zusammengefasst hat, sodass ich dadurch wieder an bedeutsame Fakten erinnert werden konnte, die mir für meine Buchbesprechung sehr hilfreich sein werden.

Donna Leon scheint immer häufiger ein Nachwort zu Montgomerys Bücher zu verfassen. Bei dem letzten Buch, Einfach Mensch sein - von Tieren lernen, schien ich mit ihrem Nachwort reichlich gesättigt gewesen sein, da es mir zu ausführlich erschien. Ich kannte ja die Fakten als aufmerksame Leserin alle schon zu Genüge, und musste sie in dieser ausführlichen Form am Ende nicht nochmal haben. Aber ich freue mich natürlich sehr, dass eine Autorin wie Donna Leon, die sonst Krimis schreibt, auch ein Nachwort verfasst und damit inhärentes Interesse für Bücher dieser Art hat aufbringen können.

Stockfoto

Aber nicht nur Oktopoden kommen in diesem Werk zu Wort, sondern jede Menge andere Seebewohner, von denen ich zuvor keine Ahnung hatte, dass es sie überhaupt gibt: Z. B. Sonnenblumenseesterne oder Seehasen ... Einige Youtube – Filmchen haben mich während des Lesens dieser Lektüre noch ergänzend begleitet.

Die Oktopoden in diesem Buch haben alle Namen, wie: Athena, Octavia, Kali …
Ich fokussiere meine Buchbesprechung hauptsächlich auf die Intelligenz der Tiere.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Erst einmal möchte ich ein paar Fakten benennen.

Was sind Oktopoden und wie sind sie beschaffen?

Synonyme dazu sind:

Kraken, Tintenfische, Kalamares, Polyp, Achtfüßer, Zephalopoden, Kalmar, Sepia, Nautilus, Neunauge, Tinktur ...

Sind sie nicht reich, diese Tierchen an schicken Wortformulierungen? Nicht nur in ihrer Art, sondern auch in der Auswahl von Begriffen. Für den Menschen gibt es nicht so viele Synonyme, die sie so gut kleiden und beschreiben. Ich habe mal verglichen.

Erdbewohner, Einwohner, Geschöpf, Kreatur, Zweibeiner, Homo sapiens, Sterblicher, Staubgeborener …
Die meisten davon klingen lange nicht so elegant wie die von den Oktopoden. Und Staubgeborener ????

Wie schön phänomenal dagegen die der Tintenfische klingen, wenn man mal über jeden einzelnen Begriff sinniert und meditiert, und ihn sich dadurch bewusst werden lässt, ohne ihn erst so selbstverständlich hinzunehmen ... Und so gehen innerlich ganze Welten von Ozeanen auf. Dann möchte man real selbst mal für einen Augenblick ein Tier dieser Art in der Seewildnis sein.

Doch es gibt auch eine Schnittmenge beider Wortgruppen, die diese zwei Wesen verbindet. Die beiden schönsten Ausdrucksformen hierbei sind Kreatur und Geschöpf ... Darin passen sowohl die Menschen, als auch die Oktopoden. Sich dies bewusst zu machen, zeigt, dass wir alle, so unterschiedlich wir auch sind, in einem Boot sitzen. Nicht nur linguistisch gibt es Gemeinsamkeiten, sondern auch im Kern unseres Wesens zusammen mit den Tieren.

Meditation
Meditation ist das Schönste, was es gibt, denn man kann sich in allem hineinversetzen, selbst in einen Stein.
In einen Oktopus, und sich mit ihm verbinden und Teil von ihm  werden. Mit jeder Seite des Buches hat meine Seele mitgelesen und mitgeschwungen, so genial waren die Beschreibungen darin, die ich häufig meditativ verlassen musste, so wie ich sie betreten hatte.

Die Beschaffenheit dieser Meerestiere
Ein Oktopus besitzt je nach Art acht bis zehn Arme, auch Tentakel genannt. Verlieren sie einen Tentakel durch eine Verletzung, dann wächst ihnen dieser wieder nach.

Julie Kalupa, Taucherin und Medizinstudentin an der University of Wisconsin, schreibt, dass ein Pazifischer Riesenkrake in der Lage ist, bis zu einem Drittel eines verlorenen Armes innerhalb von nur sechs Wochen nachwachsen zu lassen. Im Gegensatz zu dem nachgewachsenen Schwanz einer Eidechse, der unweigerlich immer minderwertiger ausfällt als das Original, ist der nachgewachsene Arm eines Kraken so gut wie neu und vollständig ausgestattet mit Nerven, Muskeln, Chromatophoren und perfekten, unberührten Saugnäpfen. Selbst die hoch spezialisierte Spitze des männlichen Begattungsarms, der Ausführungskanal.

Warum haben Oktopoden blaues Blut?
Im Vergleich zu vielen anderen Fischarten und zu uns Menschen haben Oktopoten blaues Blut, weil Kupfer statt Eisen der Sauerstoffträger in deren Körper ist.

Die Anzahl der Saugnäpfe
Eine Riesekrake besitzt etwa 1600 Saugnäpfe, die es auch schafft, mit jedem Saugnapf ca. 15 Kilo zu heben.

Schon ein einziger von Athenas Saugnäpfen reichte aus, um meine ganze Aufmerksamkeit zu fesseln – und sie hatte 1600 davon. Jeder einzelne war ein Multitasking-Talent und konnte saugen, schmecken, zupacken, festhalten, zupfen und wieder loslassen. Jeder Arm des Pazifischen Riesenkraken hat zwei Reihen mit Saugnäpfen, die kleinsten sitzen an den Spitzen, die größten (mit einem Durchmesser von 7,5 Zentimetern bei einem großen männlichen Tier, bei Athena waren es etwa 2 Zentimeter) ungefähr auf einem Drittel der Armlänge, vom Mund aus gemessen. Jeder Saugnapf hat zwei Kammern. Die äußere ist wie eine breite Saugglocke geformt und besitzt Hunderte feiner, sternförmig von der Mitte zum Rand verlaufender Grate. Die innere Kammer ist ein kleines Loch in der Mitte des Napfes, das die Saugkraft erzeugt. Die gesamte Konstruktion ist so biegsam, dass sie sich an die Konturen jedweden Objekts anpassen kann, das der Saugnapf erfasst. Die Näpfe können sich auch zusammenziehen und mit ihren Lippen einen Pinzettengriff bilden, wie wir es mit Daumen und Zeigefinger können. Jeder einzelne wird von eigenen Nerven gesteuert, und der Oktopus kann sie individuell und unabhängig voneinander steuern. Alle Saugnäpfe sind erstaunlich stark. James Wood, verantwortlich für die schon lange bestehende Biologie-Website »The Cephalopod Page«, hat ausgerechnet, dass ein Saugnapf von etwa sechs Zentimetern Durchmesser fast sechzehn Kilogramm Gewicht anheben kann. Wenn alle Saugnäpfe diese Größe hätten, läge die gesamte Saugkraft eines Oktopus bei 25 000 Kilogramm. Ein anderer Wissenschaftler hat ausgerechnet, dass man die Zugkraft einer Vierteltonne benötigt, um den Griff des wesentlich kleineren Gewöhnlichen Kraken zu lösen. »Taucher«, sagte Wood, »sollten sehr vorsichtig sein.« (28f)

Gehirn / Neuronen / Intelligenz
Nach meiner Online Recherche war es möglich herauszufinden, dass die Kraken z. B. mehrere Gehirne besitzen, die Anzahl war neun, konnte aber als noch nicht sicher evaluiert werden, dagegen waren drei Herzen konstatierbar. Und diese Tiere besitzen jede Menge Neuronen:

Im Vergleich:

Gemessen an anderen wirbellosen Tieren haben Kraken ein riesiges Gehirn. Octavias hatte die Größe einer Walnuss, dieselbe Größe wie das Hirn eines afrikanischen Graupapageis. Alex, ein solcher, von Dr. Irene Pepperberg trainierter Vogel, konnte einhundert englische Wörter sinnvoll anwenden. Er bewies Verständnis für Formen, Größe und Material, er konnte rechnen und Fragen stellen. Er konnte seine Trainer absichtlich täuschen – und um Entschuldigung bitten, wenn man ihm auf die Schliche kam. Die Größe des Gehirns allein ist natürlich nicht ausschlaggebend. Schließlich kann alles miniaturisiert werden, wie die Computertechnologie deutlich zeigt.

Eine andere Komponente, die Wissenschaftler zur Erforschung von Intelligenz untersuchen, ist die Anzahl der Neuronen, der Säulen des Denkens. Auch hier ist der Tintenfisch beeindruckend. Er besitzt 300 Millionen Neuronen.

Eine Ratte hat 200 Millionen, ein Frosch vielleicht 16 Millionen und eine Schlammschnecke aus der Familie der Süßwasser-mollusken höchstens 11 000. Das menschliche Gehirn hingegen besitzt 100 Milliarden Neuronen, doch ist es nicht wirklich mit dem eines Tintenfisches zu vergleichen. » (80f)

Vergleich mit dem menschlichen Hirn:

Das menschliche Gehirn ist in vier Bereiche eingeteilt, und jeder davon ist für andere Funktionen zuständig. Das Hirn eines Oktopus besteht aus – je nach Spezies und Zählmethode – fünfzig bis fünfundsiebzig verschiedenen Bereichen, aber die meisten Neuronen eines Oktopus sind nicht im Gehirn angesiedelt, sondern sitzen in den Armen. Die extremen Multitasking-Anforderungen, mit denen Oktopoden konfrontiert sind, mögen zu dieser Entwicklung beigetragen haben: Er muss all seine Arme koordinieren, Farbe und Form verändern, er muss lernen, denken, entscheiden und sich erinnern – und zur gleichen Zeit die Flut an Geschmacks- und Tastinformationen, die sich von jedem Zentimeter Haut in sein System ergießen, verarbeiten und darüber hinaus das Wirrwarr visueller Reize sortieren, die seine gut entwickelten, den menschlichen sehr ähnlichen Augen liefern. (81f)

Die erstaunliche Intelligenz dieser Tiere konnte mit verschiedenen Testinstrumenten untersucht werden. Eine davon war die Methode mit Plexiglaswürfeln:

Im Labor der Arthur D. Little Corporation entwickelte er eine Serie von drei durchsichtigen Plexiglaswürfeln mit unterschiedlichen Verschlüssen. Der kleinste Würfel wird durch einen Riegel verschlossen, den man wie bei einer Pferdebox umlegen und mit einem Bolzen fixieren muss. Nun kann man einen lebenden Krebs – das Lieblingsfutter der Kraken – hineingeben und den Deckel unverschlossen lassen. Der Oktopus wird den Deckel öffnen. Verschließt man aber den Deckel, wird der Oktopus garantiert dahinterkommen, wie der Deckel zu öffnen ist. Dann ist es an der Zeit, den zweiten Würfel einzusetzen. Dieser hat einen Riegel, der gegen den Uhrzeigersinn auf eine Klammer gedrückt wird. Man setzt den ersten Würfel mitsamt dem Krebs in den zweiten und verschließt ihn. Der Oktopus wird das Rätsel lösen. Schließlich nimmt man den dritten Würfel hinzu. Dieser hat zwei verschiedene Riegel: Der eine ist ein Bolzenriegel, der andere ist ein Hebelverschluss und fixiert den Deckel wie bei einem altmodischen Einweckglas. Bill erzählte mir, dass der Oktopus, sobald er das System »kapiert« hat, alle vier Schlösser in drei bis vier Minuten öffnen kann. (34) 

Hirnlose Fischarten / Seesterne und Seeanemonen
Erstaunlich fand ich allerdings noch, dass es Meerestiere gibt, die überhaupt kein Gehirn besitzen und dennoch als intelligent beschrieben werden. Dass sind die Seesterne, die so ein Organ nicht benötigen, um sich zu orientieren, um für sich zu sorgen, um als überlebensfähig durch die Meere zu ziehen.

Diese Tiere haben kein Gehirn und das simpelste aller Nervensysteme. Dennoch sagt ihr Verhalten viel über sie aus. In seinem Buch über Gefühle und Bewusstsein > Ich fühle, also bin ich < erwähnt der portugiesische Neurowissenschaftler Antonio Damasio auch Seeanemonen. Er behauptet nicht, dass Seeanemonen ein Bewusstsein besitzen, aber er schreibt, wir können in ihrem simplen, hirnlosen Verhalten »das Wesen von Freude und Traurigkeit, von Annäherung und Abwendung, von Verletzlichkeit und Geborgenheit« erkennen. (187)

Und hier ein Beispiel zu einem Seestern aus einem  pädagogischen öffentlichen Forschungsprojekt einer Schulklasse:

»Der Seestern hat zwar kein Gehirn, aber dumm ist er nicht. Schaut nur!« Wilson tut ihm den Gefallen und reicht ihm einen Kapelan. Der Seestern klebt direkt vor den Augen der Kinder mit der Bauchseite an der Glaswand und fängt nun an, sein Futter von einem der dünnen, röhrenförmigen Füßchen zum nächsten zu befördern. Während die Kinder mit offenem Mund zuschauen, transportiert der Seestern den Fisch die vollen zwanzig Zentimeter von der Armspitze zu seiner Mundöffnung, durch die er dann seinen Magen nach außen stülpt. »Er sabbert seine Magensäure direkt auf das Futter, um es aufzulösen«, (…). (235)

Und zum Schluss noch ein Zitat zu der Frage, ob diese Tiere ein Bewusstsein besitzen? Die Autorin gebraucht hier Begriffe wie Universelles Bewusstsein und Universelle Intelligenz, weil es deutlich macht, dass jede Beschaffenheit und jede Kreatur auf unserem Planeten ihren Platz und ihren Sinn hat:

Beim Streicheln eines Tintenfisches gerät man leicht ins Träumen. So ein Augenblick tiefsten Seelenfriedens, den man mit einem anderen Lebewesen teilt, besonders einem wie dem Tintenfisch, der so ganz anders ist als wir, macht uns demütig. Was für ein inniges Einvernehmen herrscht da zwischen uns. Gemeinsam erleben wir dieses Wunder, die Verbindung mit einem universellen Bewusstsein – das Gefühl, zum ersten Mal um 480 v. Chr. von dem griechischen Vorsokratiker Anaxagoras beschrieben, dass wir alle die gleiche Intelligenz besitzen, die das gesamte Leben beseelt und ordnet. Die Idee eines universellen Bewusstseins durchflutet sowohl westliches wie östliches Gedankengut und schlägt sich im Konzept des kollektiven Unbewussten des Psychiaters C. G. Jung, in der einheitlichen Feldtheorie sowie den Recherchen des 1973 vom ehemaligen Apollo-14-Astronauten Edgar Mitchell gegründeten Institute of Noetic Sciences nieder. (140)

Dazu kritische Zeilen zu christlichen Priestern

Auch wenn einige der methodistischen Pastoren meiner Jugendzeit sich nun empören mögen, so schätze ich mich doch glücklich, diesen ewigen, unendlich weiten Ozean intelligenter Energie mit einem Tintenfisch gemein zu haben. Und wer könnte mehr über den ewigen, unendlich weiten Ozean wissen als ein Tintenfisch? Und was könnte mehr zur tiefsten inneren Beruhigung beitragen, als von diesen Armen umfasst zu werden, umgeben zu sein von dem Wasser, in dem das Leben selbst entstand? Während Wilson und ich an diesem Sommernachmittag immer noch Kalis weichen Kopf liebkosen, schweifen meine Gedanken ab, und mir fällt ein Satz aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper ein. Darin schreibt er von dem »Frieden Gottes, der allen Verstand übersteigt«. (140f)

Cover und Buchtitel  
Wunderschöner Buchtitel, absolut passend zum Inhalt. Sehr ansprechend.

Zum Schreibkonzept
Ein Mix zwischen wissenschaftlicher, narrativer und autobiografischer Sprache. Dadurch sehr flüssig und verständlich geschrieben.

Das Buch besteht mit dem Nachwort aus neun Kapiteln. Hinzu kommen: Dank, Auswahlbiografie und ein Register.

Eine Widmung auf der ersten Seite für die 17- jährige Anna, die in dem Buch auch eine wichtige Rolle spielt. Auf dem hinteren Buchdeckel ist ein wunderschönes Zitat von Peter Wohlleben abgedruckt, das ich nach oben gesetzt habe.

Meine Meinung
Ich fand es schön, dass ich das Nachwort von Donna Leon nun doch nicht benötigt habe. Ich hatte genügend eigene Stichpunkte, die ich wegen der Überlänge meiner Besprechung nicht mal alle verwerten konnte. Hauptsächlich auf die Intelligenz der Tiere bezogen, um zu zeigen, welche Ergebnisse die Forscher*innen hier erzielen konnten, während die Tiere von uns größtenteils, angefangen bei dem kleinen, einfachen Menschen, dem das Bewusssein fehlt, dass Tiere für uns Menschen nicht zum Verzehren geschaffen sind, bis hin zum größten Wissenschaftler, der glaubt, dass der Mensch die Krone der Schöpfung ist, häufig als hirn- und emotionslos abgestempelt-, und sie dadurch wie Objekte behandelt werden, die man bis zum Exzess und bis zum Ausbluten ruhig ausbeuten könne.

Etwas leid haben mir die Oktopoden hier aber schon getan, weil sie zu Studienzwecken aus ihrer Lebenswelt entrissen wurden und sie ihr Leben in einem Aquarium fristen mussten. Aber ich bin auch getröstet, weil es die Tiere hier gut haben und sie sogar eine höhere Lebenserwartung verbuchen können, als draußen in der freien nassen und wilden Naturbahn. Und diese Tiere wurden nicht geschlachtet, sondern respektvoll bis zu ihrem natürlichen Tod behandelt. Einige von den Kraken wurden aber auch nach kurzen Studien wieder frei gelassen. Wieder andere wurden methodisch einer Feldforschung direkt auf dem Meeresboden erforscht.

Ich bin so mit Freude beglückt, dieses Buch, das die Exoten unter den Tieren behandelt, vorgezogen zu haben, statt mich erst mit den bekannten Haustieren wie Hund, Katze oder Pferd .... zu befassen, denn darüber hat die Autorin auch noch jede Menge Bücher geschrieben. Und weil ich mich nun mit einem tieferen Bewusstsein dieser Meerestiere gegenüber beschenkt fühle. 

Die Tintenfische sind nun tief in mir verankert. Immer wenn ich sie zu sehen bekomme, ob im Dokufilm in freier Wildbahn, oder aber auf dem Speiseteller anderer Leute, werde ich Octavia, Athena und Kali gedenken. 

Weitere Pläne mit anderen Exoten:

Dies wäre der folgende Band: Vom magischen Leuchten der Glühwürmchen. 

Leider gibt es das Buch (noch) nicht als Hörbuch. Die Hörbücher helfen mir so sehr meine beknappte Zeit ein wenig zu überbrücken, da sie sich bei mobilen Aktivitäten gut einsetzen lassen.

Mein Fazit
Ich hoffe, ich konnte ein wenig die Neugier wecken. Doch vieles, was die Autorin beschrieben hat, habe ich unerwähnt gelassen. Das eine oder andere Statement werde ich noch in die Kommentare setzen, sollte ich noch dafür im Nachtrag etwas Zeit finden. Aber jede Menge weiterer Stoff dieser Lektüre zur Weiter- und zur Selbstentdeckung sollte auf jeden Fall noch gegeben sein, wie z. B. die Lebenserwartung dieser Tiere, die außergewöhnliche Fortpflanzung und Paarung, den sog. Kannibalismus untereinander u. v. a. m. 

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Es lag seit über einem Jahr auf meinem SuB.

Meine Bewertung 

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (sachlich, fantasievoll, distanziert, narrativ)
2 Punkte: Differenzierte, facettenreiche Charaktere 
2 Punkte: Authentizität der Geschichte; autobiographische Erzählweise
2 Punkte: Erzähl-und Schreibstruktur, Gliederung: Ungebunden
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein.

Zwei Zusatzpunkte wegen des Lesehighlights.
Daher 14 Punkte

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Gelesene Bücher 2021: 11
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
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Ich höre: Sten Nadolny /Weitlings Sommerfrische
Marcel Proust: Der geimnisvolle Briefeschreiber
Leo Tolstoi: Wo Liebe ist, da ist auch Gott
Marcel Proust: In Swanns Welt
Rachel Joyce: Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Sy Montgomery: Rendezvous mit einem Oktopus

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)

Sonntag, 1. August 2021

Antworten-Antworten-Antworten auf E-Mail Zuschriften

Bildquelle: Pixabay

Endlich Urlaub, ab Montag, den 02.08.21 bis einschließlich Freitag, den 13.08.21. Ich freue mich so sehr darauf, dass ich mir vorgenommen habe, somit das Wochenende zu nutzen, um auf Beiträgen zu antworten, bevor der Urlaub mit Gandhi beginnen kann ... 

Hallo, ihr Lieben,
guten Abend. Ich möchte mich ganz herzlich für die vielen Zuschriften via E-Mail bei euch bedanken. Ich scheine wohl mit meinem letzten Posting, siehe hier, eine Lawine losgetreten zu haben, die mein Postfach zum Füllen gebracht hat. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Spannend euch zu lesen. In den Mails waren viele Fragen, auf die ich nicht alle eingehen kann. Ich möchte später im ersten Part mal ein paar Statements zusammenfassen, die sich wiederholt haben und im zweiten Part fünf konkrete Fragen aufgreifen, die sich ebenso wiederholt haben, ich aber dennoch eine Auswahl treffen musste, da ich nicht alle Fragen hier auf meinem Blog beantworten möchte. Aus dem einfachen Grund, weil sie mir zu persönlich sind, ich aber verstehe, wenn euch diese Fragen an mich sehr bewegen. Aufgrund der Datenschutzbestimmung gebe ich die Fragen nur im Telegrammstil und anonym wieder. 

Viele Zuschriften und Fragen zu Tierthemen waren ebenfalls dabei. Famous; dies zeigt, dass ich mit diesem Themengebiet auf großes Interesse stoße und damit nicht nur für mich weiter machen werde. 

Eine Bitte habe ich: Versucht doch bitte in die Kommentare zu schreiben, dann haben auch andere etwas davon und ich spare mir Arbeit, diese Mails zu komprimieren. Ihr könnt anonym schreiben, wenn ihr Probleme habt, euren Namen zu nennen. Auch Kritiken sind erwünscht, aber bitte höflich. 

Ihr benötigt auch keine Homepage, keine Website, um Kommentare zu posten. Viele besitzen tatsächlich keine Website und sind auch aus diesem Grunde zurückhaltend, wie ich mir habe schreiben lassen.

Bestimmte Themen dürfen auch persönlich sein, weil wir Menschen sind /

Objektivität nicht um jeden Preis
Es geht hier um Literatur und um bestimmte Tierthemen und nicht um unser tiefstes privates Liebes- oder Familiengeheimnis, das öffentlich ausgeschüttet werden soll. Wenn ich sehe, welch ein Furore z. B. auf FB über intime private Fotos u. a. gemacht wird, grenzt das m. E. nach schon an Voyeurismus, während bei wichtigen Themen Zurückhaltung gepflegt wird, so wundere ich mich häufig, wo hier die Schamgrenze zwischen wirklicher Peinlichkeit und Seriosität gezogen wird? Habt also Mut. Ich bin der Meinung, dass man mit jedem einzelnen tollen, tiefsinnigen Gedanken, den man in die Welt hinausträgt, damit à la Charles Dickens den Planeten ein klitzeklein wenig nicht nur besser, sondern auch wärmer machen kann. Und ihr tragt dazu bei, die Welt draußen im Austausch mitzugestalten. Deshalb kommt raus aus Eurer Komfortzone und traut euch.

Mich haben eure Beiträge viele Tage beschäftigt und habe lange gebraucht, sie zu verarbeiten, weil auch fast täglich neue reinkamen und ich viel in mich gegangen bin und mich gefragt habe, wie ich damit umgehen soll, weil ich sie nicht unbeantwortet lassen möchte. 

Es befanden sich aber auch viele skurrile E-Mails darunter, die mich schmunzeln ließen und andere haben mich dagegen verwundert, und ich mich fragen musste, wie ist z. B. dieser Mensch nur auf meinen Blog gestoßen, weil er so gar nichts mit Literatur, geschweige denn mit Tieren zu tun haben muss???? Aber dazu später mehr an einem Beispiel. 

Beginnen wir mit Part I

Zusammengefasste Eindrücke

Enthusiasmus und beseelte Buchbesprechungen
Zu den allgemeinen Statements hat mich am meisten gefreut zu lesen, dass in meinen Texten die Liebe zu den Tieren und zu den Büchern hindurchdringen würde und ich damit viele in der Leselust angesteckt hätte. Eine schrieb, dass man an meinen Texten den Enthusiasmus herauslesen könne, eine andere schrieb von beseelten Buchbesprechungen. 

Welch eine Freude für mich, dies zu lesen. Dies ist ein wunderbares Feedback, ganz herzlichen Dank dafür. Das macht Mut weiterzumachen trotz der derzeitigen prekären Zeitsituation. 

Ich bin außerdem kein Mensch, der in Schablonen denkt und schreibt.  Hierbei zitiere ich meine Bücherfreundin 

 Anne-Marit: 

Das ist dann wie eine Vorlage, in der der Haupttext identisch ist und nur die Namen der Protagonist*innen und die Schauplätze angepasst werden. Das Menschliche verflacht immer mehr. 

Weder Rezensionen noch Bewertungen möchte ich schablonieren, und wenn doch, dann kreiere ich vor allem für die Buchbewertungen mein eigenes Raster, weil ich besondere Kriterien für wichtig erachte, auf die sonst zu wenig geschaut wird. Ich gucke eben durch eine andere Brille, da ich die verschiedenen Lebenswelten innerlich sehr intensiv wahrnehme. 

Gute Buchempfehlungen
Andere haben geschrieben, dass sie auf meinem Blog viele wunderbare Bücher gefunden hätten, sogar Buchgeschenke für Freund*innen oder Familienmitglieder und fanden es schade, dass der Blog plötzlich so still wurde. 

Autor*innen als Multiplikator*innen und als unsere Transferpartner*innen
Wenn ich Feedbacks dieser Art lese, dann betrachte ich die Autor*innen als unsere o. g.  Partner*innen und so schwelge ich vor mich hin, denn der Dank gilt eigentlich nicht mir, sondern ihnen, dass ich geistige Ideen, die die Autor*innen mit ihren Büchern an mich weitertragen- und wiederum ich sie mithilfe meines Blogs in euch weitergeben konnte, ohne es gewusst oder geahnt zu haben, erfüllt mich mit ganz viel Freude und Liebe, denn es sind die Autor*innen, die helfen, dass neue Gedanken und neue Ideen in uns entstehen. Sie helfen uns, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Sie sind es eigentlich, denen Dank gebührt, denn sie machen unseren Kopf und unsere Seele schwanger mit ihrer elektronischen Feder und mit ihren Worten. Sie verhelfen uns zu einem neuen gedanklichen und seelischen Outfit, wenn man nur offen dafür ist. Dankeschön an euch und an die tollen Schreiberlinge von Schriftsteller*innen. 

Part II

5 Zusammengefasste Fragen

Frage 1

Warum sind Sie aus FB ausgetreten? Dort gibt es jede Menge Leserunden. Von Langeweile keine Spur.
Das stimmt. Aber die Leserunden haben mich angestrengt. Es waren zu viele Teilnehmer*innen. Und viele waren nicht mal berufstätig. Wenn man den ganzen Tag arbeitet, man dazu noch zehn Stunden außer Haus ist, und man sich abends an den Bildschirm setzt und sieht, wie viele Runden in der Zwischenzeit schon diskutiert wurden, dann ist man einfach zu müde für eine Leserunde in dieser Form, um sich auf das Tempo der anderen einzustimmen. Nicht zu müde, um über ein Buch zu sprechen, aber zu müde, noch zusätzlich die vielen Kommentare der Mitdiskutant*innen zu lesen, zu verdauen und darauf noch schriftlich zu antworten. Und wenn man das nicht gemacht hat und man einen Gedanken eines anderen, ohne es zu wissen, wiederholt hat, tja, dann kam häufig der große Zeigefinger á la, das wurde doch schon gesagt, siehe hier und siehe da ...  Irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf Instruktionen dieser Art, sodass ich dann immer passiver wurde und schließlich mit letzter Konsequenz ausgetreten bin. Zu viele Eindrücke, für die ich nicht genügend Zeit hatte, sie tatsächlich innerlich zu verarbeiten. Zu viele Kommentare lesen, zu viele Kommentare beantworten, wann sollte dann noch die Zeit bleiben, das Buch selbst zu lesen? Dies grenzt dann schon an einem geistigen Burnout, wenn man nicht mehr aufnahmefähig ist, und trotzdem weitermacht, ohne einen Sinn mehr darin zu sehen. Es waren außerdem nicht die Leserunden, die mich gelangweilt haben, sondern das gesamte profane FB-Setting. 

Ich habe versucht, zusammen mit Anne auf FB im Kleinen über Literatur zu diskutieren, und hier wurde es dann aber still, weil wir uns nicht in den Foren eingebracht haben. Nur noch oberflächliches Gefasel außerhalb dieser. 

Was habe ich doch häufig das Proust-Establishment bewundert? Damalige Menschen, die sich schon in den Matineen getroffen haben, um sich angeblich literarisch auszutauschen, weil sie so vermögend waren und dadurch keiner Erwerbstätigkeit nachgehen mussten, waren zu beneiden. Sie verfügten über Zeit, über sehr viel Zeit und haben aber trotzdem das meiste davon snobistisch und elitär in Tratsch und Klatsch verschwendet, daher der Titel Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Das hat Proust ziemlich gut erkannt. Viele von ihnen besaßen über Generationen hinaus eine große Privatbibliothek, wobei einige davon nicht mal in die Bücher geschaut haben, um dies mal ganz plastisch und salopp auszudrücken. 

Nein, in den Leserunden haben wir alle in die Bücher geschaut und sie auch alle gelesen, nur war das Zeitkontingent unterschiedlich bei uns ausgestattet. Sonst sind Leserunden tatsächlich eine wirklich prima und spannende Sache. 

Leserunden nach einem anspruchsvollen und gefüllten Berufsalltag
Ich arbeite den ganzen Tag mit Menschen; Kommunikation, Beratung, Krisengespräche, Telefonate, Klientenbeschäftigung, Administration, Teamsitzungen ...  somit ist mein Bedarf nach Kommunikation in jeglicher Form abends häufig noch zusätzlich erschöpft und gesättigt. Man will nicht mehr so viel reden und nur noch für sich sein, um zu reflektieren und nachzudenken. Um in Ruhe zu lesen. Mir macht mein Beruf Freude, das soll nicht frustriert klingen, denn mit den Menschen zu arbeiten ist wundervoll.

Leserunden in kleiner Form
Hier habe ich mich wohl gefühlt, aber nicht im Netz, sondern im Austausch mit lebenden und sehr sympathischen Literatinnen, die ich allerdings aus diversen Foren kennengelernt habe, mit denen sich auch eine Freundschaft gebildet hat. Da wir alle beruflich sehr eingespannt waren und uns auch mehrere Kilometer trennten, konnten diese Besuche nicht soooo häufig getätigt werden. Ein paar Mal im Jahr, aber sie waren immer schön und ausgiebig. Ich habe sie ein wenig als proustisch erlebt, weil uns die Buchthemen nie ausgegangen sind. Solche Gespräche lassen sich nicht mit jedem Menschen führen. Menschlich und intellektuell, bis schließlich der Sars-Virus ausgebrochen ist, und die Treffs explosionsartig weggefallen sind. Auch hier wieder ein deutlicher Umbruch, der bis in die Literatur- und andere Kulturszenen Kreise gezogen hat. 

In einem einzigen Forum, das sich Yourbook.shop nennt, gibt es mich nur noch in passiver Form, habe aber schon die Intention, dort zurückzukehren, wenn mein knappes Zeitlimit sich wieder zurückbilden sollte. Ich kann dieses Forum sehr empfehlen. 

Frage 2

Ist das für einen Bücherfreak wie Sie so einfach, von den Büchern abzulassen?
Ja, das klingt so, als wäre das so einfach. Aber das ist es überhaupt nicht. Mir blutet schon das Herz, wenn ich auf meinen SuB (Stapel ungelesener Bücher) schaue, oder wenn Anne über ihre Bücher spricht, empfinde ich eine große Wehmut. Aber es gibt Menschen, die Mut machen und sagen, dass das alles wieder kommen könne. Menschen, die selbst solch eine Phase mehrmals sogar im Laufe ihres Lebens durchgemacht haben, konnten sich sehr gut in meine Haut hineinversetzen. Ich bin gezwungen, den Fokus nun an anderen Stellen zu verschieben. Es sind z. B. auch meine Tiere, die mich dazu bewegen und mich mehr als zuvor brauchen. Ich habe hier zwei fellige Sorgenkinder zu versorgen, die meine ganze Hinwendung benötigen. Man kann das nicht beschreiben, wie diese Hinwendung gefüllt ist, aber auf jeden Fall ist das mehr als nur Futter hinstellen, kurz mal über das Fell gestreichelt und sie mal beim Namen zu rufen. Es ist eine seelische Hingabe, die Zeit fordert. Man muss lernen loszulassen, weil es wie von selbst zu einer Prioritätenverschiebung hinzielt. Und je mehr man sich dagegenstemmt, desto schwerer wird es. Also musste ich lernen und lerne noch anzunehmen und die neue Situation zu akzeptieren, um mich für andere Themen, die derzeit aktuell sind, mehr zu öffnen. 

Frage 3

Der Beitrag zum Umgang mit den eigenen Erfahrungen mit Tierkommunikation, gelöscht?
Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Beitrag vermisst wird. Nein, ich habe ihn nicht gelöscht, ich halte ihn vorerst halb geschlossen, weil ich erst meine Katzen befragen möchte, ob das ok für sie ist, wenn ich öffentlich über sie schreibe. Ich bin noch nicht dazu gekommen. 

Frage 4

Die Bitte, mehr über eigene Tierbeiträge zu schreiben
Über die Erfahrungen mit Tieren meines Umfeldes schreibe ich nicht gerne ins Blaue hinein. Nur punktuell und hauptsächlich angelehnt an Literatur, wie ich dies hier schon öfters praktiziert habe. 

Frage 5

Tierkommunikation professionell vertiefen?
Vor mehreren Jahren hegte ich tatsächlich mal diesen Wunsch, mich zu einer Tierkommunikatorin ausbilden zu lassen, wovon ich dann aber wieder völlig desillusioniert abgekommen bin, da ich in der weiten Vergangenheit zu viele nicht nachahmenswerte Vorbilder erfahren hatte und ich nicht dachte, dass ich nach einer möglichen Ausbildung die Praxis besser als sie umsetzen könnte. Diese enttäuschenden Erlebnisse wollte ich, ohne die Namen der sog. Profis zu nennen, schriftlich verarbeiten und andere Suchende davor schützen, nicht in die selbe Falle zu treten. Ich selbst traue es mir durch diese negativbesetzten Erlebnisse ehrlich gesagt nicht mehr wirklich zu, obwohl ich gegenwärtig tolle Erfahrungen hierzu und aber auch durch den Lehrgang habe erzielen können. Es existieren aber auch jede Menge Erfahrungen damit aus mehreren Jahren durch Eigenexperimente anhand von Büchern, die ich in meinem Schreibprojekt festgehalten habe. Vielleicht lerne ich wieder diesem Medium mit frischen Erfahrungen und mit neuen Kenntnissen zu vertrauen. Mir ist vieles nicht unbekannt und so bringe ich selbst fundiertes theoretisches Wissen mit. Die theoretischen Kenntnisse sind allerdings niemals ausgeschöpft und so bleibe ich weiterhin wissensdurstig und vor allem auch auf praktischem Gebiet. Die Praxis ist viel komplizierter als die Theorie, wo hier noch manche Übung und vor allem auch Austausch vonnöten ist und man hierfür aber immer Zeit und Ruhe benötigt.

Eigentlich habe ich schon recht früh begonnen, mit Tieren zu kommunizieren, nur war mir dies in meiner Jugend nicht bewusst. 

Ein Beispiel zur Anschauung und zum Mutmachen ...

... über eine Katze aus der damaligen Zeit. Als Kind habe ich mal in den Schulferien eine Woche bei meiner Verwandtschaft in Mannheim zugebracht, die eine siamesische Katze besaß. Während sie tagsüber bei der Arbeit war, verbrachte ich, 12 Jahre alt, alleine die Zeit mit dieser Katze, die total intelligent war. Ich habe mit ihr Verstecken gespielt und sie hat tatsächlich mitgemacht. Mehrere Runden und sie hat mich immer und überall gefunden. Eine Woche lang dasselbe Spiel. Immer wieder neue Verstecke ausprobiert. Frappierend war, dass diese Katze die Spielregeln verstanden hatte, die ich unbewusst nonverbal vermittelt habe und sie sich dadurch darauf einlassen konnte. Als ich wieder zu Hause war, rief mich nach ein paar Tagen meine Tante an und teilte mir mit, dass die Katze stundenlang vor der Haustüre sitzen würde, um auf mich zu warten. Die Katze war super, nicht ich. Ich habe nichts getan, ich habe mich nur mit ihr beschäftigt. Mehr als nur den Napf füllen und mal kurz gestreichelt und hallo sagen oder das Tier als Schoßpuppe gebrauchen, unbewusst habe ich das Tier wie eine Person behandelt, die mehrere Begehren hatte als nur das Stillen der Grundbedürfnisse, und das hat die Katze geliebt und später vermisst, als ich nicht mehr präsent war. Und ich habe diese Spiele mit ihr auch geliebt. Ich befand mich noch selber im Spielalter, wie sehr ich lachend diese Aktionen mit der Katze so sehr genossen hatte, wenn sie mich in meinen Verstecken aufgestöbert hatte. Tiere haben so viele Potenziale, die leider häufig brach liegen, weil man ihnen gewisse Fähigkeiten nicht zutraut, weil der Mensch denkt, dass besondere Fähigkeiten nur allein den Menschen gehören. 

Mit diesem Beispiel möchte ich euch nur ermuntern, euch wahrhaftig mit euren Tieren zu beschäftigen. Und zwar mit Herz und Verstand. Beispiele könnte ich noch mehr benennen, auch mit vielen Katzen anderer Haushalte, belasse es aber dabei. 

Die Lebens- und die Gedankenwelt mit den Augen des Tieres betrachten
Das bedeutet, weg von Zensierungen und Bewertungen aller Art, und weg von den eigenen Maßstäben, stattdessen hin zu dem Gegenüber. Würden wir dies im Alltag auf alle Lebewesen umsetzen, auch auf unsere Mitmenschen, dann gäbe es garantiert weniger Kriege auf der Welt. 

Und zum Schluss mit der fünften Frage ein skurriles Beispiel, das sowohl mit den Tieren als auch mit den Büchern zu tun hat, das ich ohne Kommentar stehen lassen möchte. 

Frage 5

Nichts Besseres zu tun, als sich um Bücher oder Tiere zu kümmern? Es wäre besser, mehr was für die Nöte der Menschen in Deutschland zu tun.

So, Leute, das muss genügen. Ich danke nochmals von Herzen und bitte nicht traurig sein, wenn ich nicht alle Fragen hier beantwortet habe. 

Euch allen eine wundervolle Zeit und bis zum nächsten Mal!

Beste Grüße, Mira


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Zum dritten Mal: Sten Nadolny / Die Entdeckung der Langsamkeit
Aljoscha Long u. a. / Mit dem Herzen siehst du mehr
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Sten Nadolny: Weitlings Sommerfrische
Amèlie Nothomb: Klopf an dein Herz
Geo Podgast Staffel 2 / 26 Folgen zu Wissenschaft und Technik

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Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)