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Freitag, 29. April 2016

Maria Barbal / Wie ein Stein im Geröll


Klappentext
Conxa, ein Mädchen von dreizehn Jahren, wird von ihren Eltern, armen Bauern in einem kleinen Dorf in den katalanischen Pyrenäen, zur kinderlosen Tante in ein anderes Dorf gebracht. Dort arbeitet sie im Haushalt und auf dem Feld und lernt später Jaume kennen, den sie gegen anfängliche Widerstände heiratet. Maria Barbal führt uns mit einer schnörkellosen Sprache in die fast archaisch anmutende Welt spanischer Bergdörfer, in der das Leben von ewig gültigen Traditionen geprägt scheint. Diese Welt wird brutal von der Politik überfallen, vom Bürgerkrieg zwischen Anhängern der neuen Republik und den Anhängern Francos. Der Krieg bricht auch in den Dörfern Fronten auf, zerstört das Vertraute und damit die Selbstverständlichkeit, in den alten Bahnen weiterzuleben. Conxa, inzwischen Mutter dreier Kinder, erlebt die Verhaftung ihres Mannes, wird selbst mit anderen Frauen und Kindern interniert. Später erfährt sie, daß ihr Mann erschossen wurde – und folgt schließlich ihrem Sohn nach Barcelona, eine Stadt, so neu und so fremd wie ein anderer Planet ...


Autorenporträt
Maria Barbel, 1949 in Tremp (Pyrenäen) geboren, lebt in Barcelona und gilt als eine der wichtigsten und erfolgreichsten katalanischen Autorinnen der Gegenwart. »Wie ein Stein im Geröll«, erschienen bei : TRANSIT im Frühjahr 2007, hat inzwischen die 10. Auflage erreicht. Die katalanische Originalausgabe von »Inneres Land«, (2008) »País íntim«, liegt in der 7. Auflage vor und hat zahlreiche angesehene Literaturpreise erhalten. »Emma«, ihr auch in Spanien zuletzt erschienener Roman erschien 2009. Im Herbst 2011 wird ein weiteres Buch von ihr im Transit Buchverlag erscheinen.


Kurze Buchbesprechung

Dieses Buch habe ich mit meiner Literaturgruppe gelesen, die ich leite und moderiere, und wir haben es am letzten Mittwoch beendet und es ist insgesamt bei allen TeilnehmerInnen recht gut angekommen. Die Erzählung ist recht eindrucksvoll geschrieben, die man so schnell nicht mehr vergessen wird. Allerdings haben wir es ein wenig bedauert, dass der politische Teil so geringfügig ausgefallen ist. Gerne hätten wir noch mehr über den spanischen Diktator erfahren, der Hitler nachzueifern versuchte. Franco war bis in die 1970er Jahre an der Macht und so lange ging auch der Bürgerkrieg in Spanien. Franco hat auch jeden Menschen aus den Verkehr gezogen, der nicht in sein System gepasst hat, und so geriet Conxas Familie aus den Fugen, weil ihr Mann bei den Republikanern aktives Mitglied war. Da schon der Klappentext recht ausführlich ist, spare ich es mir, auf Details einzugehen.
 Dann waren die Zeitsprünge ein bisschen zu groß, denn kaum war ein Kind geboren, und kurze Zeit später war es schon erwachsen. Man musste im Kopf wegen der schnell wechselnden Episoden ein wenig flexibel sein.

Das Buch erhält von uns trotzdem seine zehn von zehn Punkten, weil der Schreibstil gut gewählt ist, und die Figuren recht authentisch und differenziert in ihren Charakteren erscheinen. Und auch die Themen wurden recht interessant bearbeitet. Auf so wenig Seiten eine so große Geschichte. 


Weitere Informationen zu dem Buch:


  • Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
  • Verlag: Transit; Auflage: 1., Aufl. (6. März 2007)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3887472217
  • ISBN-13: 978-3887472214

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Gelesene Bücher 2016: 22
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86





Sonntag, 24. April 2016

Michael Degen / Der traurige Prinz


Klappentext
Vaduz, 1983: Ein Schauspieler trifft den weltberühmten Oskar Werner, Theatergott und oscarnominierter Filmstar. In dieser Nacht erzählt Werner sein erstaunliches Leben: ein Wiener Bub aus armen Verhältnissen, der früh an der « Burg » spielte, der gegen die Nazis opponierte, desertierte und knapp dem Tod entkam. Später liegt Werner die Welt zu Füßen, doch dann lehnt er Angebote etwa von Stanley Kubrick ab – aus künstlerischen Zweifeln, die er nur noch trinkend erträgt. Den jüngeren Kollegen verändert diese Nacht – er blickt in den Abgrund einer gequälten Seele.



Autorenporträt
Michael Degen, 1932 in Chemnitz geboren, Schauspieler und Schriftsteller, überlebte den Nationalsozialismus mit seiner Mutter im Berliner Untergrund. Nach dem Krieg absolvierte er eine Ausbildung am Deutschen Theater in Berlin. Er trat an allen großen deutschsprachigen Bühnen auf und arbeitete mit Regisseuren wie Ingmar Bergman, Peter Zadek und George Tabori zusammen. Seine Autobiographie «Nicht alle waren Mörder» (1999) wurde zum Bestseller, es folgten deren zweiter Teil, «Mein heiliges Land» (2007), und der Roman «Familienbande» (2011) über Michael Mann, den jüngsten Sohn der Familie Mann.

Von Michael Degen habe ich nur Familienbande gelesen. Mir hatte das Buch sehr gut gefallen. Irgendwann hoffe ich dazuzukommen, mir noch die anderen Werke anzuschaffen, hauptsächlich Nicht alle waren Mörder und Mein heiliges Land. Unbedingt möchte ich diese beiden Bücher auch lesen.

Den vorliegenden Band finde ich auch recht interessant. Unterschwellig behandelt er neben zahlreicher anderer Themen auch die Frage, wie man als jüdischer Schauspieler im Nationalsozialismus überleben konnte, wobei Michael Degen zu dieser Zeit noch ein Kind war. Aber wie hat sich Oskar Werner als deutscher Schauspieler im Nationalsozialismus verhalten? Hat er antisemitische Rollen angenommen oder abgelehnt? Auch mit solchen Fragen wurde er durch Michael Degen konfrontiert. 

Erstaunlich, wie die Schauspieler dazu benutzt wurden, judenfeidliche Stücke zu produzieren und aufzuführen. Wie verhält man sich als Schauspieler, ohne bei den Nazis anzuecken? Verweigert man? Oder nimmt man an diesen Stücken teil, um nicht aufzufallen? 

Ich habe von dem Buch schon 120 Seiten gelesen. Und der Sonntag ist immer ein toller Tag, an dem man es schaffen kann, ohne viele Unterbrechungen ein Buch zu Ende zu lesen.

Ich möchte mich auch hiermit recht herzlich beim Rowohlt-Verlag für dieses zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar bedanken. 


Sonntag, 20. März 2016

Bernardo Atxaga / Der Sohn des Akkordeonspielers

Klappentext
Als Joseba nach über zwanzig Jahren seinen Jugendfreund David in Kalifornien wiedersieht, müssen die beiden sich erst an ihre gemeinsame Vergangenheit herantasten - zu viele offene Fragen stehen zwischen ihnen, zuviel Verheimlichtes, Unausgesprochenes. Als ehemalige Mitglieder der baskischen Untergrundorganisation haben sie zwar Abstand gewonnen zu ihren Verstrickungen von damals, doch lasten quälende Schuldgefühle auf ihnen - Schuldgefühle angesichts eines Verrats, von dem sie beide wissen, daß er notwendig war. Wie war es dazu gekommen, daß sie, die jugendlichen Freunde und späteren Studenten, in den Bannkreis der militanten baskischen Idee gerieten? Sie müssen ins reine kommen mit ihrer Vergangenheit, die sie auseinandergetrieben hat und die erst im Angesicht von Davids nahem Tod ihre Macht über sie verliert. Es ist eine beklemmende, zunehmend dramatische Geschichte, und Atxaga erzählt sie ebenso eindringlich wie differenziert. Denn hinter dem Gewissenskonflikt, den David und Joseba durchmachen müssen, liegt die ganz andere Geschichte ihrer unwiderruflichen Entfernung aus dem, was ein ländliches Paradies sein könnte. Wie konnte es geschehen, daß aus den musisch begabten, zweifelnden Jugendlichen, die sie waren, militante Aktivisten der ETA wurden? Daß der eine dafür seine erste große Liebe verriet; daß der andere in ein zwielichtiges Verhältnis zu all seinen ehemaligen Freunden geriet? Welchen menschlichen Preis mußten sie zahlen? Und wer, vor allem, hat damals im Jahr 1976 das Kommando verraten, dem sie beide angehörten?

 Autorenporträt
Bernardo Atxaga, 1951 in Asteasu, Gipuskoa, geboren, ist seit seinem Roman Obabakoak der bekannteste und bedeutenste baskische Autor. Für seinen Roman der Sohn des Akkordeonspielers erhielt er den renommierten spanischen Kritikerpreis.
Der Autor ist mir unbekannt. Habe ein paar Seiten gelesen und schon auf den ersten Seiten sprudelte das Buch nur so vor mich hin. Sehr schöne Gedanken, die teilweise sogar personifiziert wurden. Ich hätte gleich mit dem Schreiben loslegen können. Hielt mich aber dann doch zurück. Hebe es mir für später auf.




Montag, 1. Februar 2016

David Foenkinos / Charlotte

Lesen mit Anne ...

Und wieder ist ein Monat vergangen. Meine Bücherfreundin Anne und ich lesen gemeinsam ein Buch. Diesmal bin ich mit dem Aussuchen der Lektüre dran und habe mich bei der zweiten Wahl für die Charlotte entschieden, die erst am vergangenen Samstag bei mir eingezogen ist. Meine erste Wahl fiel auf die Autobiografie von Astrid Lindgren. Doch nachdem unsere gemeinsame Bücherfreundin Claudia Kowalski, die das Buch schon vor längerer Zeit gelesen hat, auf unsere Leseerfahrung neugierig ist, habe ich dann schließlich die Charlotte vorgezogen. Dadurch, dass ich mir dieses Buch angeschafft habe, ist Claudia zu verdanken, die mich durch ihre Rezension auf das Buch neugierig gestimmt hat.



Klappentext
„Das ist mein ganzes Leben“ – mit diesen Worten übergibt Charlotte 1942 einem Vertrauten einen Koffer voller Bilder. Sie sind im französischen Exil entstanden und erzählen, wie sie als kleines Mädchen, damals im Berlin der 1920er, nach dem Tod der Mutter das Alleinsein lernt, während sich ihr Vater, ein angesehener Arzt, in die Arbeit stürzt. Dann die Jahre, in denen das kulturelle Leben wieder Einzug hält bei den Salomons. Die Stiefmutter ist eine berühmte Sängerin; man ist bekannt mit Albert Einstein, Erich Mendelsohn, Albert Schweitzer. Charlotte beginnt zu malen, und es entstehen Bilder, in denen dieses einzelgängerische, verträumte Mädchen sein Innerstes nach außen kehrt, Bilder, die von großer Begabung zeugen. Doch dann ergreift 1933 der Hass die Macht, es folgen Flucht, Exil, aber auch Leidenschaft und Heirat. Nur ihre Bilder überleben – Zeugnis ihrer anrührenden Geschichte, die David Foenkinos nahe an der historischen Realität entlang erzählt.


Autorenporträt
David Foenkinos ist ein französicher Autor, ist 1974 geboren, lebt als Schriftsteller und Drehbuchautor in Paris. Seit 2002 veröffentlicht er Romane, darunter den Millionenbestseller „Nathalie küsst“, der von Foenkinos selbst (zusammen mit seinem Bruder Stéphane) mit Audrey Tautou und François Damiens in den Hauptrollen verfilmt wurde. Seine Bücher werden in rund vierzig Sprachen übersetzt. Sein neuer Roman, „Charlotte“, wurde 2014 mit dem Prix Renaudot und dem Prix Goncourt des lycéens ausgezeichnet und hat sich allein in Frankreich rund eine halbe Million Mal verkauft.

Und hier geht es zu unserer gemeinsamen Bücherliste 



Sonntag, 24. Januar 2016

Amos Oz / Der dritte Zustand

Klappentext
Mit dem ironischen Porträt des sich selbst quälenden Intellektuellen Fima ist Amos Oz nicht nur eine Diagnose der gegenwärtigen israelischen Gesellschaft gelungen, sondern zugleich ein äußerst humor- und liebevolles Porträt der täglich mit den Fragen von Leben und Tod konfrontierten einzelnen Israelis. Denn hier werden die Hoffnungen wie Ängste der Israelis auf das genaueste dargestellt: Jerusalem erscheint als völlig verrottet, nichts funktioniert, jeder »zweite Typ ein halber Prophet und ein halber Ministerpräsident«, kurz: »ein Irrenhaus«.


Autorenporträt
Amos Oz wurde am 4. Mai 1939 als Amos Klausner in Jerusalem geboren und verbrachte dort seine Kindheit. 1954 trat er dem Kibbuz Chulda bei und nahm den Namen Oz an, der auf hebräisch Kraft, Stärke bedeutet. Von 1960 bis 1963 studierte er Literatur und Philosophie an der Hebräischen Universität von Jerusalem und kehrte nach seinem Bachelor-Abschluss in den Kibbuz zurück. Seit dem 6-Tage-Krieg ist er in der israelischen Friedensbewegung aktiv und befürwortet eine Zwei-Staaten-Bildung im israelisch-palästinensichen Konflikt. Er ist Mitbegründer und herausragender Vertreter der seit 1977 bestehenden Friedensbewegung Schalom achschaw (Peace now). Seit 1987 lehrt er Hebräische Literatur an der Ben-Gurion Universität von Negev, Beesheba. Die Werke von Amos Oz wurden in 37 Sprachen übersetzt. Er hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten.
Der Autor ist mir neu und habe schon ein paar Seiten gelesen und mit Zettelchen zwischen den Buchseiten versehen. So richtig mein Typ ist Oz allerdings nicht. Es gibt viel Gutes in seinem Werk. Zumindest zählt er für mich zu den anspruchsvollen literarischen AutorInnen. Den Stoff, den der Autor bearbeitet, finde ich sehr wichtig und trotzdem kann ich die Gründe (noch) nicht benennen, weshalb mir der Autor so wenig zusagt. Ob es anderen genauso geht? Auf Amazon habe ich gerade mal zwei Rezis gefunden. Sehr außergewöhnlich.




Freitag, 15. Januar 2016

Carola Stern / Doppelleben

Klappentext
Nach Kriegsende heuert die einstige Jungmädelführerin Erika Assmus in einem Raketeninstitut der Russen im Harz als Bibliothekarin an. Sie träumt vom kleinen beschaulichen Glück und lässt sich zur Lehrerin ausbilden. Doch dann taucht ein 'Mr. Becker' vom amerikanischen Geheimdienst auf, und ihr Leben nimmt einen ganz anderen Verlauf: 'Eka' tritt in die SED ein, damit ihre kranke Mutter medizinisch versorgt wird. 1950 wird sie auf die Parteihochschule geschickt. Sie lernt die kommunistischen Phrasen und Parolen, aber nicht den Glauben an die Partei. Eines Tages wird sie denunziert. Eka flieht nach Westberlin, wird Assistentin am Institut für Politische Wissenschaft und beginnt unter dem Pseudonym Carola Stern zu schreiben. Doch mit dem Leben in der freien Welt kommt sie nicht zurecht. Aus einer tiefen Lebenskrise taucht sie mit der Erkenntnis auf, dass sie lernen muss, mit der Angst zu leben. Ihr 'drittes Leben ' beginnt...


Autorenporträt
Carola Stern, früher Verlagslektorin, dann Redakteurin beim WDR und Mitbegründerin von amnesty international, lebt heute als freie Autorin. Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter anderem Biografien über Dorothea Schlegel und Rahel Varnhagen. Carola Stern starb 2006 in Berlin.
Von der Autorin habe ich das Buch Kommen Sie, Cohn gelesen, das mir recht gut gefallen hatte. Die Autorin kann wirklich gut schreiben.

Das Buch kam durch meine Bücherfreundin Anne zu mir.



Donnerstag, 12. November 2015

Alex Capus / Fast ein bißchen Frühling

Klappentext
Zwei arbeitslose junge Burschen wollen 1933 aus Nazideutschland fliehen. Um sich das Reisegeld zu beschaffen, überfallen sie eine Bank, wobei sie versehentlich den Filialleiter erschießen. Auf der Flucht in den Süden kommen sie nicht weit: In Basel verliebt sich der eine in eine Schallplattenverkäuferin. Tag für Tag kauft er eine Tango-Platte, bis das Geld aufgebraucht ist und der nächste Banküberfall nötig wird. Abend für Abend gehen die drei am Rhein spazieren. Mit von der Partie ist eine junge Sportartikelverkäuferin, die dreißig Jahre später die Großmutter des Erzählers sein wird und die sich entscheiden muß zwischen einem Bankräuber und ihrem Verlobten. Alex Capus hat diese authentische Geschichte um Freundschaft und Treue, Liebe und Verrat akribisch recherchiert ? in Polizei- und Zeitungsarchiven, in Gesprächen mit Überlebenden, auf langen Wanderungen an den Orten des Geschehens. Entstanden ist ein Roman wie ein Tango: leicht und schwermütig, frisch und elegant und voller Trauer um verpaßte Möglichkeiten und zerronnenes Glück.


Autorenporträt
Alex Capus, geboren 1961 in Frankreich, studierte Geschichte, Philosophie und Ethnologie in Basel und arbeitete während und nach seinem Studium als Journalist und Redakteur bei verschiedenen Tageszeitungen und bei der Schweizer Depeschenagentur. 1994 veröffentlichte Alex Capus seinen ersten Erzählband, dem seitdem neun weitere Bücher mit Kurzgeschichten, historischen Reportagen und Romanen folgten. Capus verbindet sorgfältig recherchierte Fakten mit fiktiven Erzählebenen, in denen er die persönlichen Schicksale seiner Protagonisten einfühlsam beschreibt. Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt; für seine schriftstellerische Arbeit erhielt er zahlreiche Preise. Daneben hat Capus auch als kongenialer Übersetzer von Romanen des US-amerikanischen Autors John Fante gewirkt. Alex Capus lebt als freier Schriftsteller mit seiner Familie in Olten/Schweiz.
Das erste Buch, das ich von dem Autor lese.




Mittwoch, 4. November 2015

Tessa de Loo / Die Zwillinge


Klappentext
Nach über vierzig Jahren treffen sich die Zwillingsschwestern Anna und Lotte im belgischen Kurort Spa. Nach dem Tod der Eltern und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs waren sie auseinandergerissen worden. Und während die eine zu Verwandten nach Deutschland kommt, wächst die andere in den Niederlanden auf. Jetzt erst gelingt Ihnen eine Annäherung.



Autorenporträt
Tessa de Loo, eigentlich Johanna Tineke Duyvené de Wit, (* 15. Oktober 1946 in Bussum, Niederlande), ist eine niederländische Schriftstellerin.
Nach einer mehrjährigen Tätigkeit als Lehrerin veröffentlichte Tessa de Loo 1983 ihren ersten Band mit Erzählungen, Die Mädchen von der Süßwarenfabrik. Ihr Roman Die Zwillinge wurde 1994 mit dem Von-der-Gablentz-Preis und dem Publieksprijs ausgezeichnet und 2002 verfilmt unter der Regie von Ben Sombogaart mit Thekla Reuten, Ellen Vogel, Nadja Uhl und Gudrun Okras in den Hauptrollen.
Tessa de Loo lebt in Portugal.(Quellennachweis Wikipedia)
Das Buch ist schon sehr, sehr alt. Über zwanzig Jahre und man kann es nur noch antiquarisch erwerben. Es ist 1993 beim Bertelsmann Verlag in der 3. Auflage erschienen. Den obigen Band habe ich kürzlich beim Bücher-Oxfam erworben.

Ein paar Seiten habe ich schon gelesen und es klingt recht interessant.




Sonntag, 23. August 2015

Anne C. Voorhoeve / Einundzwanzigster Juli


Klappentext
Am 20. Juli 1944 ändert sich Philippas Leben schlagartig. Ihr Onkel ist einer der Hitler-Attentäter und Philippa wird mit ihrer Familie in Sippenhaft genommen. Himmler will sie ausrotten "bis zum letzten Glied".
21. Juli 1944. Nichts ist mehr wie es war. Auf Schloss Lautlitz in Württemberg hört Fritzi, dass auf den "geliebten Führer" ein Attentat verübt wurde. Die 14-Jährige ist fassungslos, als sie erfährt, dass ihre Familie an der Verschwörung beteiligt war. Hitlers Staatspolizei schlägt sofort zurück, will sie "ausrotten bis ins letzte Glied". Alle vom Kleinkind bis zur Großmutter werden in Sippenhaft genommen. Doch trotz Angst, Ungewissheit und Todesgefahr beginnt Fritzi zu erkennen, worauf die Verschwörer gehofft hatten: Es gibt ein Danach.

Autorenporträt
Anne Charlotte Voorhoeve, geboren 1963, studierte Politologie, Amerikanistik und Alte Geschichte in Deutschland und den USA. Sie arbeitete als Redakteurin und in der Öffentlichkeitsarbeit. Seit Juli 2000 ist sie freiberuflich tätig.
(www.perlentaucher.de)
Ich hätte zu gerne gewusst, welcher Jahrgang die Autorin ist. Leider gibt der Ravensburger Verlag kein Autorenporträt mit an, was ich sehr schade finde. Gehört doch ihrgendwie dazu, damit man ein wenig die Vorstellung bekommt, wie nah sie ihrem Stoff, den sie hier behandelt, in Wirklichkeit war.

An dem Buch lese ich schon seit ein paar Tagen und es gefällt mir recht gut. Sehr authentich geschrieben und habe bei www.perlentaucher.de folgende Rezi gefunden:
Anne C. Voorhoeve bettet in ihrem Jugendbuch die Geschichte der Verschwörer des 20. Juli, ihres Attentats und vor allem der Folgen für ihre Familien in einen fiktiven Kontext. Sie erfindet dafür zwei Figuren, vor allem die vierzehnjährige Stauffenberg-Verwandte Fritzi und ihre Mutter. Fritzi ist zunächst völlig von der Nazi-Ideologie überzeugt und bangt am Tag des Anschlags noch mit dem Führer. Erst nach und nach, als die Verwandten verhaftet werden, beginnt sie ihre Einstellung zu ändern. Die Rezensentin Maria Frise äußert sich verhalten freundlich über das Buch. Gelegentlich ist es, findet sie, schon etwas "überfrachtet", alles in allem sei es jedoch gut geeignet für eine erste Annäherung an die Geschichte des 20. Juli.

Aus der Süddeutschen Zeitung:
Der Tag nach dem 20. JuliAnne C. Voorhoeves Heldin wird in das Schicksal der Familie Stauffenberg verwickeltWie stellt sich die Nazizeit aus der Sicht einer Jugendlichen dar, die im Geist des Nationalsozialismus erzogen wurde? Das schildert die renommierte Jugendbuchautorin Anne Voorhoeve in ihrem Buch über den 20. Juli. Die Ereignisse jenes Tages und der folgenden Monate, in denen die Familien der Attentäter unter teils schrecklichen Bedingungen eingesperrt waren, werden von Philippa erzählt, der Tochter einer Kusine von Claus Graf Stauffenberg, der im Buch Georg heißt.Die Geschichte ist ganz eng an das Schicksal der Familie Stauffenberg angelehnt: Die Attentäter und ihre nächsten Angehörigen kommen fast alle vor. Ihre Namen hat die Autorin auf Bitten der Familie indes verändert. Für den Roman war diese Rücksichtnahme ein Segen: So kann man das Buch lesen, ohne der Irritation ausgesetzt zu sein, die sich aus dem Zweifel ergäbe, ob man es mit einem Geschichtsbuch oder einem Roman zu tun hat. Davon abgesehen, ist es nicht so sehr die romaneske Verarbeitung des Attentats und seiner Folgen, die Anne Voorhoeves Buch zu etwas Besonderem macht. Es ist zwar das erste Jugendbuch, das vom 20. Juli handelt, doch wäre das allein noch kein Grund, es zu empfehlen. Nein, dies Buch zeichnet sich vor allem durch all das aus, was die Autorin zur Wirklichkeit hinzu erfunden hat.

Sonntag, 9. August 2015

Ulrike Kolb / Yoram


Klappentext
Ulrike Kolb erzählt die Geschichte einer jüdisch-deutschen Liebe, die sich immer wieder gegen die Nachwirkungen der Vergangenheit behauptet und am Ende doch an den ganz normalen Konflikten zu zerbrechen droht.
Zärtlich und melancholisch blickt Carla auf ihre Ehe zurück, die als amour fou in Israel beginnt. So stark und impulsiv die Gefühle Carla und Yoram verbinden, so schmerzhaft schlagen ihnen bald Skepsis und Zweifel entgegen. Kritisch beäugen seine israelischen Freunde die junge Deutsche, und auch Yorams Mutter Aliza ist wenig begeistert von der Wahl ihres Sohnes. In Deutschland geht es dem jungen Paar kaum anders: Die viel und stolz zitierte »Aufarbeitung der Vergangenheit« scheint an der polierten Oberfläche der Realität abgeperlt zu sein.Aber die Gefährdungen des Glücks kommen nicht nur von außen. Yoram, dem leidenschaftlichen Architekten, gelingt es nicht immer, seine Gefühle von den Albträumen der Kindheit zu lösen. Und auch die drei Frauen in seinem Leben, Aliza, Carla und die Tochter Vered, haben ihre eigenen Erinnerungen, Ängste und Hoffnungen. Am Ende schlägt Vered entschieden den Bogen in die Zukunft.


Autorenporträt
Ulrike Kolb wurde 1942 geboren, lebt als freie Schriftstellerin in Frankfurt am Main. Sie veröffentlichte mehrere Romane und wurde mehrfach ausgezeichnet.
 Ich habe keine Ahnung, wie das Buch zu mir kam. Zumindest habe ich bisher noch gar nichts von der Autorin gelesen. Die ersten fünfzig Seiten fand ich recht ausdrucksstark. Gefällt mir sehr gut.
Wenn ich dein Gesicht sehe, fühle ich mich zu Hause. 
Ein jüdisches Thema, das die Juden behandelt, die den Nationalsozialismus überlebt haben, bzw. wie die nächsten Generationen davon geprägt wurden. Ich habe auf jeder Seite Markierungen, weil mich der Schreibstil so sehr anspricht.

Das nenne ich gute Literatur. Freue mich auf mehr.







Samstag, 1. August 2015

Ann Kirschner / Salas Geheimnis

Klappentext
Zuerst dachte sie, dass es nur ein paar Wochen dauern würde. Doch aus sechs Wochen wurden fünf Jahre Zwangsarbeit. Sala war 1940 sechzehn Jahre alt, als sie ihre polnische Heimatstadt verlassen musste, um die von den Nationalsozialisten befohlene Zwangsarbeit abzuleisten. Fünf Jahre lang überlebte die junge Jüdin unter schwersten Bedingungen sieben verschiedene Lager, um dann für lange Zeit darüber zu schweigen. Erst am Vorabend einer schweren Herzoperation vertraute sie sich ihrer Tochter Ann Kirschner an.Anhand der Briefe, die Sala sich in dieser Zeit mit ihrer Familie und Freunden schrieb, erzählt Ann Kirschner die Geschichte der grausamen Odyssee ihrer Mutter durch das besetzte Europa von Salas Leben in den Lagern, den kleinen Fluchten, von Freundschaft und ihrem unbedingten Willen zu überleben. Eine bewegende und grausame Zeit, über die Sala lange schweigt, auch als sie in den USA ein neues Leben findet.

Autorenporträt
Ann Kirschner ist die Tochter von Sala Garncarz Kirschner und Sidney Kirschner. Sie arbeitete als Literaturwissenschaftlerin an der Princeton University und als freie Unternehmerin. Heute ist sie Dekanin am Macauly Honors College der City University of New York.
Mit dem Buch habe ich vor ein paar Tagen begonnen. Es ist sehr interessant geschrieben. Die vielen persönlichen Briefe und Tagebucheintragungen stellen eine historsche Quelle des Nationalsozialismus' dar. Stimmt immer wieder traurig, erinnert zu werden, zu welchen Schreckenstaten Menschen doch fähig sind.

Werde es mit den restlichen hundert Seiten heute wohl beenden.

Samstag, 20. Juni 2015

Jurek Becker / Bronsteins Kinder


Klappentext
Hans Bronstein ist achtzehn Jahre alt und will vom Schicksal seines Vaters, als Juden und ehemaligen KZ-Häftlings, nichts wissen. Doch dann entdeckte er, dass dieser im Waldhaus der Familie einen einstigen KZ-Aufseher gefangen hält, um ihn zu foltern und zum Geständnis seiner Untaten zu zwingen. Jetzt kann Hans seine Augen vor dem Trauma seines Vater nicht mehr verschließen. Der Sohn fragt sich, "ob einer, der mit dreißig geschlagen wird, mit sechzig zurückschlagen" darf. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung um Schuld und Sühne, um Vergebung und Selbstjustiz. Hans kann das Verhalten seines Vaters nicht billigen und entschließt sich, den Gefangenen freizulassen. Doch als er in der Waldhütte ankommt, wartet eine schreckliche Überraschung auf ihn. 


Autorenporträt
Jurek Becker wurde in Lodz als Sohn jüdischer Eltern geboren, möglicherweise nicht am 30. September 1937, seinem "offiziellen" Geburtsdatum, sondern etwas später. Sein Vater Mieczyslaw (Max) Becker (1900 – 1972) war Prokurist in einer Textilfabrik. Seine Mutter Anette (geborene Lewin) arbeitete als Näherin.
Vier Wochen vor Jureks zweitem Geburtstag überfielen die Deutschen Polen. Die nächsten sechs Jahre verbrachte er zuerst mit seinen Eltern im Ghetto von Lodz, dann mit seiner Mutter in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen.
1945 starb seine Mutter an Unterernährung. Sein Vater, der den Holocaust in Auschwitz überlebt hatte, fand ihn nach dem Krieg wieder und zog mit ihm nach Ostberlin.
Dort erlernte Jurek Becker die deutsche Sprache, machte 1955 das Abitur, leistete dann zwei Jahre lang freiwillig Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee ab, trat in die SED ein und studierte ab 1957 Philosophie, bis er die Humboldt-Universität 1960 aus politischen Gründen verlassen musste.
1961 heiratete Jurek Becker die Dekorateurin Erika Hüttig.
1962 stellte ihn die DEFA als Drehbuchautor ein. Sein Drehbuch "Jakob der Lügner" wurde 1968 abgelehnt. Daraufhin arbeitete er es zum Roman um("Jakob der Lügner") und machte sich damit 1969 einen Namen als Schriftsteller. Aufgrund des Erfolgs wurde das Buch zweimal verfilmt. Für die Verfilmung unter der Regie von Frank Beyer ("Jakob der Lügner") schrieb Jurek Becker selbst das Drehbuch. (Die zweite Verfilmung stammt von Peter Kassovitz ("Jakob der Lügner").
Für seinen zweiten Roman – "Irreführung der Behörden" – erhielt Jurek Becker den Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen. Er wurde in den Vorstand des Schriftstellerverbands der DDR gewählt und 1975 mit dem Nationalpreis ausgezeichnet. 
Weil er aber 1976 mit elf anderen Autoren gemeinsam schriftlich gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns protestierte, schloss ihn die SED im November 1976 aus. Ein Jahr später verließ er den Schriftstellerverband aus Protest gegen den Auschluss seines Kollegen Reiner Kunze. Daraufhin wurden seine Bücher in der DDR nicht mehr gedruckt.
Seine Ehe wurde 1977 geschieden.
Von 1978 an lebte Jurek Becker mit einem zunächst auf zwei Jahre, dann bis 1989 befristeten Visum in Westberlin.
1983 heiratete er die zweiundzwanzigjährige Verlegerstochter Christine Niemeyer aus Tübingen.
Drei Jahre später erschien sein Roman "Bronsteins Kinder". Und er schrieb das Drehbuch für die Fernsehserie "Liebling Kreuzberg", für die er 1987 zusammen mit Heinz Schirk und seinem langjährigen Freund Manfred Krug den Adolf-Grimme-Preis in Gold bekam.
Aus seiner ersten Ehe hatte Jurek Becker zwei Söhne. 1990 gebar Christine Becker seinen dritten Sohn.
Im Winter 1995/96 wurde bei Jurek Becker Darmkrebs diagnostiziert. Er starb daran am 14. März 1997 in seinem Landhaus in Sieseby (Schleswig Holstein).rs

Der Autor war mir bis dato unbekannt und lt. des Autorenporträts hatte er ein recht bewegtes Leben.

Ich habe die ersten hundert Seiten schon durch. Erneut ein Buch, das sich mit der Nachkriegsgeschichte des Nationalsozialismus befasst. Allerdings mit neuen Ideen, die mich sehr ansprechen. Bis jetzt liest sich das Buch recht spannend, aber ich muss langsam lesen, da der Stoff, den der Autor hier behandelt, recht hart auf mich wirkt.

Ich bin neugierig auf das weitere Prozedere ...




Dienstag, 9. Juni 2015

Anne Michaels / Fluchtstücke

Klappentext
Der siebenjährige polnisch-jüdische Jakob wird Zeuge, wie seine Familie von deutschen Soldaten ermordet wird. Er flüchtet sich in die Ausgrabungsstätte der versunkenen Stadt Biskupin. Dort entdeckt ihn ein griechischer Archäologe, der ihn nach Griechenland schmuggelt. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs lebt Jakob mit Athos, der ihn alles lehrt, was er weiß: Geographie, Geologie, Dichtkunst, Botanik, Archäologie. Langsam taucht Jakob aus seiner Verstörung auf und kehrt in die Welt zurück.


Autorenporträt
Anne Michaels wurde 1958 in Toronto geboren. Mit ihrem ersten Roman »Fluchtstücke« gelang ihr ein internationaler Bestseller, der in 30 Sprachen übersetzt wurde.
Die ersten einhundert Seiten habe ich durch, und ich bin über den Schreibstil mehr als erstaunt. Ich habe echte Literatur vor mir. Nicht nur das Thema ist brisant, nein, auch die Autorin selbst, der es gelungen ist, ihren Stoff mit einer hohen literarischen Hingabe zu verpacken. Jede Zeile ist so ausdrucksstark, voller Bilder, voller Metapher, reich an Wissen und Kreativität. Ich bin zuversichtlich, dass der Anspruch im weiteren Verlauf nicht abflachen wird, wie ich dies schon so oft bei anderen Büchern erlebt habe.

Ein Epos von Werk.






Dienstag, 15. April 2014

Herta Müller / Atemschaukel

Klappentext
Rumänien 1945: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. Die deutsche Bevölkerung lebt in Angst. "Es war 3 Uhr in der Nacht zum 15. Januar 1945, als die Patrouille mich holte. Die Kälte zog an, es waren -15º C." So beginnt ein junger Mann den Bericht über seine Deportation in ein Lager nach Russland. Anhand seines Lebens erzählt Herta Müller von dem Schicksal der deutschen Bevölkerung in Siebenbürgen. In Gesprächen mit dem Lyriker Oskar Pastior und anderen Überlebenden hat sie den Stoff gesammelt, den sie nun zu einem großen neuen Roman geformt hat. Ihr gelingt es, die Verfolgung Rumäniendeutscher unter Stalin in einer zutiefst individuellen Geschichte sichtbar zu machen.

Autorenporträt
Herta Müller, 1953 in Nitzkydorf/Rumänien geboren, lebt seit 1987 als Schriftstellerin in Berlin. Ihr Werk erscheint bei Hanser. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und ist die Literaturnobelpreisträgerin 2009.
Die Autorin ist mir unbekannt. Habe das Buch gebraucht bei Buch - Oxfam entdeckt und eingekauft. Die ersten einhundert Seiten habe ich durch, und es ist stark monologisch aufgebaut, stark selbstreflektierend der Protagonistin, die Ich-Erzählerin dieses Romans, deren Namen ich nicht kenne.
Harter Stoff, harte Erlebnisse, so waren die Zeiten des Nationalsozialismus. Aber sehr fantasievoll geschrieben.








Dienstag, 10. Dezember 2013

Maria Àngels Anglada / Die Violine von Auschwitz

Klappentext
Auschwitz 1944: Der jüdische Geigenbauer Daniel erhält vom Lagerkommandanten den Auftrag, eine Geige nach den Maßen einer Stradivari zu bauen. Eine Aufgabe, die ihn inmitten des Grauens zumindest für kurze Zeit die schreckliche Realität vergessen lässt. Doch bald muss er erfahren, dass der Auftrag Gegenstand einer infamen Wette zwischen dem Lagerkommandanten und dem Lagerarzt ist – und so wird die rechtzeitige Fertigstellung des Instruments nicht nur zu einer handwerklichen, sondern auch zu einer menschlichen Bewährungsprobe.

Autorenportrait
Maria Àngels Anglada, 1930 in Vic geboren, 1999 in Figueres gestorben, gilt als eine der renommiertesten Autorinnen Kataloniens, die sowohl für ihre Prosa als auch für ihre Gedichte, literaturkritischen Studien und Essays verehrt wird und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. "Die Violine von Auschwitz" ist ihr bekanntestes Werk, das sich allein in Katalonien über 100 000 Mal verkaufte und in 12 Ländern erscheint.

Ich wollte mich eigentlich nicht schon wieder mit so einem infernomenalen Thema befassen. Aber nun habe ich das Buch und es will auch gelesen haben. Es ist ein dünnes Büchlein, werde aber danach meine Buchbesprechung kurz halten.

Die Autorin selbst ist mir unbekannt.



Montag, 18. November 2013

Julia Franck / Die Mittagsfrau

Klappentext

1945. Flucht aus Stettin in Richtung Westen. Ein kleiner Bahnhof irgendwo in Vorpommern. Helene hat ihren siebenjährigen Sohn durch die schweren Kriegsjahre gebracht. Nun, wo alles überstanden, alles möglich scheint, lässt sie ihn allein am Bahnsteig zurück und kehrt nie wieder.
Julia Franck erzählt das Leben einer Frau in einer dramatischen Zeit - und schafft zugleich einen großen Familienroman und ein eindringliches Zeitepos.

Autorenporträt
Julia Franck wurde 1970 in Berlin geboren. Sie studierte Altamerikanistik, Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der FU Berlin. 1997 erschien ihr Debüt ›Der neue Koch‹, danach ›Liebediener‹ (1999), ›Bauchlandung. Geschichten zum Anfassen‹ (2000) und ›Lagerfeuer‹ (2003). Sie verbrachte das Jahr 2005 in der Villa Massimo in Rom. Für ihren Roman ›Die Mittagsfrau‹ erhielt Julia Franck den Deutschen Buchpreis 2007. Der Roman wurde in 34 Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien der Roman ›Rücken an Rücken‹ (2011).Im Oktober 2012 starten die Dreharbeiten für ›Lagerfeuer‹ unter der Regie von Christian Schwochow.
Die Autorin ist mir nicht völlig unbekannt. Habe von ihr Rücken an Rücken gelesen. Hat mit auch gut gefallen.

Das Buch hat meine Buchfreundin Anne für mich zum Lesen aus meinem großen SuB ausgesucht.






Donnerstag, 12. September 2013

Ursula Krechel / Shangai fern von wo

Klappentext
Shanghai am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Für Tausende Juden ist es das letzte Schlupfloch. Sie kamen ohne Visum und Illusionen mit einem Koffer und zehn Reichsmark in der Tasche: Anwälte, Handwerker, Kunsthistoriker, und wenn sie in dieser überfüllten Stadt und dem feucht drückenden Klima zurechtkommen wollten, dann waren Erfindungsgabe und Tatkraft gefordert. Ursula Krechels bewegender Roman erzählt von Menschen, die versuchen, das Überleben zu lernen.


Autorenportrait
Ursula Krechel wurde 1947 in Trier geboren. Studium der Germanistik, Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte. Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten. Erste Lyrikveröffentlichungen 1977, danach erschienen Gedichtbände, Prosa, Hörspiele und Essays. Zahlreiche Auszeichnungen für ihr Werk, insbesondere ihren großen Exil-Roman "Shanghai fern von wo". Für den Roman "Landgericht" wurde sie 2012 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Ursula Krechel lebt in Berlin.

Nach den ersten dreißig Seiten kann ich schon mal sagen, dass mir das Buch sehr gefällt. Es ist recht authentisch geschrieben. Von der Autorin habe ich bisher gelesen:

Landgericht, das mir auch gut gefallen hatte, weshalb ich mir ein weiteres Buch von Krechel zugelegt habe.





Sonntag, 11. August 2013

Stefanie Zweig / Nirgendwo war Heimat


Klappentext
»Ich bin fest entschlossen zu vergessen, wer ich war, was ich gelernt habe und was ich kann«, schreibt Walter Zweig am 3. Januar 1938 seiner Frau Jettel. »Ich verspreche Dir, ich werde keine Chance ungenutzt lassen, um Fuß zu fassen in einem Land, von dem ich im Augenblick nur weiß, dass die Menschen dort schwarz sind.« Als Jettel diesen Brief liest, ist sie in Breslau und in Todesangst, ihr Mann unterwegs nach Mombasa. Im letztmöglichen Moment gelingt es ihm, seine Frau und seine fünfjährige Tochter Steffi nach Kenia zu holen. Stefanie Zweig hat die Menschen, die Farben, die Düfte und Tiere, die ihre Kindheit zu einem Erlebnis machten, nie vergessen können, aber auch nicht die Härte, Hoffnungslosigkeit und Not, die das Leben ihrer Eltern belasteten. Die Großeltern und Tanten, die nicht rechtzeitig aus Deutschland fliehen konnten, hat sie nie wiedergesehen. Tortz aller Verfolgung kehrt Walter Zweig 1947 in das Land zurück, das er immer noch als Heimat empfindet. Er wird in Frankfurt am Main zum Richter berufen und ein Jahr später Rechtsanwalt. Es ist die Zeit von Trümmern, Hunger und Not, aber auch von Hilfsbereitschaft, Hoffnung und Träumen. Steffi ist nach einem Jahr in Frankfurt so unterernährt, dass sie in die die Schweiz geschickt wird. Ihre Gasteltern, deren Kunstsinn und Bilder bestimmen ihr Leben ebenso wie in ihrer Kindheit die Farm am Fuße des Mount Kenya. Ihrem Vater hat sie, der Liebe wegen, nie gestanden, dass ihr Herz in Afrika geblieben ist. In einem bewegenden Epilog schildert Stefanie Zweig die Zeit von 1948 bis heute. Sie erzählt mit Humor, Distanz und Leidenschaft von Liebe und Schmerz, vom Journalismus, der für sie berufliche Erfüllung wurde, von späten Erfolgen und frühen Erkenntnissen, von den Rosen und Dornen des Lebens.


Autorenportrait
 Stefanie Zweig wurde 1932 in Leobschütz (Oberschlesien) geboren. Im Jahr 1938 zwang die Verfolgung der Nationalsozialisten die jüdische Familie zur Flucht. Sie emigrierte nach Kenia. Dort wurde der Vater, ein Jurist, ein schlecht bezahlter Angestellter auf einer Farm im Hochland. Seine Tochter hat Kenia nie vergessen können und sie ist, wann immer sie konnte, in das Land ihrer Liebe zurückgekehrt. Im Jahre 1947 ging die Familie nach Deutschland zurück. Stefanie Zweig hat dreißig Jahre lang das Feuilleton einer Frankfurter Tageszeitung geleitet. Für ihre Jugendbücher erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Ferner hat sie es ein ganzes Leben lang nicht lassen können, sich mit den Absonderlichkeiten des Alltags zu beschäftigen. Für die in Frankfurt unvergessene Abendpost-Nachtausgabe schrieb sie jahrzehntelang Glossen und Kolumnen, die Frankfurter Neue Presse setzt diese heitere Tradition fort. Dort erscheint jeden Samstag unter dem Titel „Meine Welt“ eine Kolumne von Stefanie Zweig.
Stefanie Zweigs Romane standen wochenlang auf den Bestsellerlisten und erreichten eine Gesamtauflage von über 7 Millionen Exemplaren und wurden in fünfzehn Sprachen übersetzt. „Nirgendwo in Afrika“ wurde von der preisgekrönten Regisseurin Caroline Link fürs Kino verfilmt. Der Film gewann 2002 sowohl den Bayerischen als auch den Deutschen Filmpreis, und bekam 2003 den „Oscar“ für den besten ausländischen Film verliehen.
Mit dem Buch habe ich gestern begonnen zu lesen.

Die Autorin ist mir durch andere Werke von ihr vertraut.

Gelesen habe ich:

Das Haus in der Rothschildallee                                              
Die Kinder in der Rothschildallee          
Heimkehr in die Rotschildallee                                                
Irgendwo in Deutschland  

Mir haben alle Bücher von ihr gut gefallen.

Das obige Buch, bestehend aus der Korrespondent der Familie Zweig, lese ich auch mit großem Interesse, obwohl sich vieles durch die anderen gelesenen Werke schon wiederholt aber dadurch, dass hier sämtliche Briefe abgedruckt sind, die die Familie Zweig durch ihr Exil in Afrika an Freunden und Familie verfasst hatte, sind die Gefühle, Ängste und die Gedanken der damaligen Menschen noch authentischer geschrieben.. Ein reger Briefwechsel, den ich gerne verfolge.

Mitunter sind den Briefen noch schöne Fotografien der dreiköpfigen Zweig-Familie mit abgedruckt.


Sonntag, 2. Juni 2013

Erich Maria Remarque / Zeit zu leben und Zeit zu sterben



Klappentext
Der junge Soldat Ernst Graeber erhält für einige Wochen Fronturlaub - und lernt in den letzten Tagen des Dritten Reiches die Liebe seines Lebens kennen. Angst, Terror und Verfolgung lassen ihn erst jetzt die ganze Sinnlosigkeit des Krieges erkennen. Aber es ist zu spät - er muß zurück in den Krieg... 

Autorenportrait
Erich Maria Remarque, 1898 in Osnabrück geboren, besuchte das katholische Lehrerseminar. 1916 als Soldat eingezogen, wurde er nach dem Krieg zunächst Aushilfslehrer, später Gelegenheitsarbeiter, schließlich Redakteur in Hannover und Berlin. 1932 verließ Remarque Deutschland und lebte zunächst im Tessin/Schweiz. Seine Bücher “Im Westen nichts Neues” und “Der Weg zurück” wurden 1933 von den Nazis verbrannt, er selber wurde 1938 ausgebürgert. Ab 1941 lebte Remarque offiziell in den USA und erlangte 1947 die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1970 starb er in seiner Wahlheimat Tessin.
Von dem Autor habe ich einige Bücher gelesen, darunter befinden sich auch die Klassiker zur Antikriegsliteratur Im Westen nichts Neues und Arc de Triomphe. Mir haben sie alle gefallen und im Regal befinden sich noch einige ungelesene Bände, die ich mir in Zeitabständen alle noch vornehmen werde... .




Montag, 7. Januar 2013

Erich Maria Remarque / Liebe Deinen Nächsten


Verlag: Kiepenheuer & Witsch TB
2008, 8.95 €
4. Aufl.
Seitenzahl: 340
ISBN-10: 3462027301

Klappentext

Das Schicksal einer kleinen Gruppe politischer Flüchtlinge: Auf der Flucht vor den Nazis sind sie auch im benachbarten Ausland nicht vor Verfolgung sicher. Umgeben von Denunzianten, ohne Paß und Wohnung werden sie in die Illegalität getrieben. In Paris spitzt sich ihre Situation dramatisch zu... 



Autorenportait

Erich Maria Remarque, 1898 in Osnabrück geboren, besuchte das katholische Lehrerseminar. 1916 als Soldat eingezogen, wurde er nach dem Krieg zunächst Aushilfslehrer, später Gelegenheitsarbeiter, schließlich Redakteur in Hannover und Berlin. 1932 verließ Remarque Deutschland und lebte zunächst im Tessin/Schweiz. Seine Bücher “Im Westen nichts Neues” und “Der Weg zurück” wurden 1933 von den Nazis verbrannt, er selber wurde 1938 ausgebürgert. Ab 1941 lebte Remarque offiziell in den UsA und erlangte 1947 die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1970 starb er in seiner Wahlheimat Tessin.


Auch Remarque zählt zu meinen Lieblingen. Einige Bücher von ihm habe ich schon gelesen, aber einige auch noch nicht. Aus meiner Liste gelesener Bücher kann man entnehmen, welche Remarque . Bücher ich gelesen habe. Siehe hier:

http://mirella-pagnozzi.blogspot.de/search/label/Literaturliste%20gelesener%20B%C3%BCcher

Den vorliegenden Band hat meine Bücherfreundin Sibylle aus meinem großen SuB ausgewählt, den ich auch mit großer Neugier und Spannung lese, wie die anderen Bänden von Remarque auch.