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Samstag, 28. Oktober 2017

Klaus Cäser Zehrer / Das Genie (1)


Eine Romanbiografie 

Lesen mit Tina


Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch ist sehr vielversprechend. Es bietet ungeheuer viel Stoff zum Nachdenken und zum Weiterspinnen und es besteht auf jeden Fall hoher Gesprächsbedarf.

Das Buch schreit regelrecht nach Menschlichkeit. Es zeigt, wie der hochintelligente Protagonist William James Sidis sich nach einem ganz gewöhnlichen Leben sehnt, und von der sensationsgierigen Presse so richtig gemobbt wird. Aber bevor es dazu kommt, bevor man in das Leben des William James Sidis' gerät, wird man erst mal mit dem Leben beider Elternteile vertraut gemacht.

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Boston, 1910. Der elfjährige William James Sidis wird von der amerikanischen Presse als »Wunderjunge von Harvard« gefeiert. Sein Vater Boris, ein bekannter Psychologe mit dem brennenden Ehrgeiz, die Welt durch Bildung zu verbessern, triumphiert. Er hat William von Geburt an mit einem speziellen Lernprogramm trainiert. Durch Anwendung der Sidis-Methode könnten alle Kinder die gleichen Fähigkeiten entwickeln wie sein Sohn, behauptet er. Doch als William erwachsen wird, bricht er mit seinen Eltern und seiner Vergangenheit. Er weigert sich, seine Intelligenz einer Gesellschaft zur Ver­fügung zu stellen, die von Ausbeutung, Profitsucht und Militärgewalt beherrscht wird. Stattdessen versucht er, sein Leben nach eigenen Vorstel­lungen zu gestalten – mit aller Konsequenz.

Während des Lesens stellten sich mir als Leserin jede Menge Fragen, die später, fast am Ende des Buches, größtenteils auch beantwortet werden.

Zu Beginn lernen wir den Vater des Helden kennen, der, noch keine zwanzig Jahre alt, seine Heimat aus politischen Gründen verlässt, und emigriert nach Amerika. Boris Sidis spricht mehr als zwanzig Muttersprachen und ist ein geistiges Multitalent. Man glaubt, dass es kaum eine Wissenschaft gibt, die er nicht beherrscht. Als ein ukrainischer Immigrant wird er in seiner Wahlheimat mit vielen Vorurteilen und mit Rassismus konfrontiert. Man sieht ihm seine Bildung nicht an … Schnell macht Boris die Erfahrung, dass man in Amerika, in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, vielen Grenzen ausgesetzt ist. Von Amerika recht schnell desillusioniert muss er sich trotzdem durchschlagen, wenn er nicht wieder zurück in die Heimat will, dort, wo es sich noch schlimmer als in Amerika leben lässt. In der Ukraine wurde er ins Gefängnis gesperrt, nur weil er seinen Landsleuten Unterricht erteilt hatte …

Dann lernen wir Sarah kennen. Auch Sarah ist ein außergewöhnlicher Mensch. Sie kommt aus einer kinderreichen ukrainischen Familie. Die Mutter hatte 15 Kinder geboren. Sarah ist das älteste Kind, sodass sie im Alter von zwei Jahren lernen musste, für sich selbst zu sorgen, da die Mutter keine Zeit für sie hatte. Man muss sich vorstellen, dass sich die Kleine am Abend sogar selbst ins Bett gebracht hat. Zudem musste Sarah als die ältere Tochter im Haushalt und in der Verpflegung ihrer Geschwister wie eine Mutter mithelfen. Für keine familiäre Arbeit war sie zu jung. Sie hatte keine Zeit, eine Schule zu besuchen. Sie besaß nicht einmal ein Abschlusszeugnis von der Grundschule. Als sie größer wird, muss sie sogar eine externe Arbeit antreten, um das Einkommen des Vaters mitaufzustocken. Eines Tages wandert der Vater zusammen mit Sarah nach Amerika aus, und nach und nach wird die Familie nachgezogen.

Hier lernt Sarah Boris kennen, zwei außergewöhnliche Menschen mit außergewöhnlichen Leistungen und beide vermählen sich. Boris wirkt sehr unsympathisch, empathielos und hat wenig Geduld mit seinen Mitmenschen. Er stellt sich wahrheitsliebend gegen jegliche gesellschaftliche Normen und eckt damit überall an.  …

Sarah macht trotz der bürokratischen Hürde ihre Schulabschlüsse an Abendschulen in Amerika nach, Dank Boris, der ihr das Lernen beibringt. Sarah schafft es bis zu einem Medizinstudium und erwirbt im Anschluss daran sogar noch ihren Doktor. Sarah und Boris bekommen beide ihr erstes Kind. Das Kind William James wird geboren, an dem die Eltern ihr Erziehungsexperiment durchführen und nennen es die Sidis-Erziehungsmethode, mit dem Leitbild, dem Kind das Lernen als Spiel erfahrbar zu machen. Sie erzielen mit ihrem Erziehungsexperiment große Erfolge. Der Junge bringt schon im Säuglingsalter außergewöhnlichen Leistungen zustande. Mit acht Jahren denkt er schon ans Bücherschreiben. Er sucht nach einem wissenschaftlichen Thema, über das noch keiner vor ihm geforscht hat. Von dem Vater bekommt er zum Geburtstag ein Mikroskop geschenkt und so wendet sich William den Ameisen zu, die er in einer Streichholzschachtel sammelt, in der Hoffnung, eine unentdeckte Art zu finden, die er als Formica sidisi bezeichnen würde ...

Die Eltern fühlen sich bestätigt und verfolgen das Ziel, mit ihren Erziehungsmethoden an die Öffentlichkeit zu gehen, um sämtliche Bildungseinrichtungen komplett zu reformieren, denn aus allen Kindern mit einer durchschnittlichen Intelligenz sollten Hochbegabte herangebildet werden. Die Sidis fordern alle Lehrer auf, das Beste aus ihren Schülern hervorzulocken. Sie hegten tatsächlich Ziele, dass alle öffentliche Bildungsanstalten in Sidis-Kindergärten, in Sidis-Schulen, in Sidis-Universitäten umgewandelt werden ... Wenn alle Menschen Genies wären, erst dann könne man die Menschheit vor der Sklaverei des Kapitalismus befreien. Auch müsse dann niemand mehr niedrige Arbeiten verrichten, das würden alles Maschinen übernehmen, und der Mensch wäre in der Lage, seine gesamte Lebenszeit bis zum Lebensende sinnvoll zu gestalten. Eine Welt besser machen, in dem alle Menschen auf einer Stufe stehen würden. Es gäbe keine Armen mehr, und keine Reichen, die die Armen ausbeuten … Und auch der Weltfrieden wäre sichergestellt, denn die Menschheit würde aufhören, sich durch Indoktrination beeinflussen und beirren zu lassen. Niemand würde noch in den Krieg ziehen wollen.

Diese politischen und philosophischen Ideen fand ich sehr lesenswert. Und doch hat man sich als Leserin gefragt, wo denn die Herzensbildung bleibt? Werden dem Kind auch soziale Kompetenzen beigebracht? Kann das Kind in seinem Einzelstatus überhaupt gesellschaftlich bestehen? Bleibt die Kindheit nicht auf der Strecke? Als William James im Säuglingsalter viel schreit, zeigt sich der Vater ungeduldig, plärrt seine Frau an; stell das ab, stell das ab. Das hat mich geschockt …

Ich muss schon sagen, mir war William James sympathischer als der Vater, am Ende konnte ich sogar die Mutter nicht mehr ausstehen und ich hatte totales Verständnis für William, der nicht nur bei den Medien auf Missachtung stößt, unter seinen Altersgenossen war er auch vielen Neidern ausgesetzt … William entwickelte sich als Erwachsener zu einem radikalen Pazifisten ... Auch sein Sprachjargon ist hochtrabend, verwendet keine einfachen Worte. Im Hörsaal versucht er die weiblichen Studenten von seiner Vorlesung rauszuschmeißen mit der Begründung, die männlichen Studenten hätten nur eines im Kopf, sie würden nur ans Koitieren denken, das halte vom Unterricht ab. Dass darüber jeder lacht, und seine Abmahnung von den StudentInnen ins Lächerliche gezogen wird, ist für mich als Leserin gut vorstellbar gewesen, denn so spricht kein Mensch, außer William …

William gehört keiner Kirche an, wählt trotzdem eine zölibatäre Lebensform, aus dem Grund, dass Beziehungen nur vom Eigentlichen ablenken würden. Dass die Welt auf die Fortpflanzung zur Erhalt der Menschenrasse angewiesen ist, darüber schien sich William keine Gedanken gemacht zu haben ...

Im späteren erwachsenen Alter flüchtet William vor seinen Verfolgern und gerät in eine große Selbstfindungsstörung. Er versucht in die soziale und gesellschaftliche Isolation abzutauchen und gerät auch mit den Eltern in eine schwere Krise und bricht den Kontakt zu ihnen ab …

… denn schon früh wird William von den Medien erfasst und viel zu jung kommt er ins Rampenlicht. Sensationsgierige Journalisten liefern in ihren Zeitungen ein recht abfälliges und triviales und polemisches Bild von William ab.  Man muss sich einen elfjährigen Jungen vorstellen, der wie ein Erwachsener mit einer Kinderstimme oben auf dem Podest steht, und wissenschaftliche Vorträge hält, mit 16 Jahren an der Uni doziert. Mit neun Jahren schon seine ersten unveröffentlichten Bücher geschrieben hat …

William James geht gerichtlich vor, und klagt die Zeitung New York Times an wegen Verletzung der Privatsphäre und wegen Rufmord. Ich habe richtig mit William gebangt, und ihm einen Sieg gegönnt. Halte mich hierzu weiter bedeckt.

Was ich nicht erwähnt habe, ist, dass es noch eine viel jüngere Schwester von William gibt, die aber aus Zeitnot eine ganz gewöhnliche Erziehung erhält ... 

Mehr möchte ich nun nicht verraten. Ich kann nur jedem raten, das Buch nicht alleine zu lesen, sondern mit jemandem zusammen, damit man die Möglichkeit hat, auch über den Inhalt zu diskutieren.


Mein Fazit?

Ich persönlich zweifle an der Sidis-Erziehungsmethode. Wie kann man von einem Fall auf alle schließen? Für mich ist William definitiv ein Einzelfall, der aus einem hochbegabten Elternhaus stammt, dem es leicht fällt zu lernen, wobei mir auch bewusst ist, dass an normalen Schulen viele Kinder mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz sitzen, die auffällig werden, weil sie nicht richtig gefördert werden, und sie sich stattdessen im Unterricht langweilen. Im schlimmsten Fall landen viele Hochbegabte sogar in Sonderschulen. Trotzdem scheint mir diese außergewöhnliche Lernmethode sehr einseitig und zu kopflastig. Aber wer weiß, vielleicht bringt  das Buch die Pädagogen zum Nachdenken, vor allem erst mal an den Universitäten, wo dort das eine oder andere weiter erforscht werden kann, ohne die Herzensbildung zu vernachlässigen, wobei an den Universitäten schon viel getan wird, aber es scheitert oftmals an der Umsetzung in der pädagogischen Praxis. Reformpädagogen hat es schon immer gegeben, ohne dass sie Einfluss nehmen an den gewöhnlichen öffentlichen Schulen. Angewendet wird diese Praxis an Privatschulen, die sich nicht jeder leisten kann, aber ursprünglich für Kinder aus der unteren Schicht entwickelt wurden (Montessori, Steiner, Binet etc.) Und so landen immer noch viel zu viele Kinder aus den Unterschichten auf Sonder- oder Hauptschulen, selbst wenn es heute mehr Abiturienten gibt, als vergleichsweise noch vor vierzig Jahren. In dieser Hinsicht bin ich mit den Sdis einer Meinung; jedes Kind sollte bestmöglich gefördert werden, denn jedes Kind bringt Stärken mit. Ein Reichtum, von dem nicht nur Kinder profitieren, sondern später sogar die gesamte Gesellschaft. Mit unserem Schulsystem produziert der Staat aus meiner Sicht weiterhin Versager, die im Erwerbsalter auf Grundsicherung angewiesen sind. Alle Kinder zu fördern wäre viel billiger, als die Leistung einer Grundsicherung, die sich Sozialhilfe nennt. 

Tolles Buch, superrecherchiert, sehr authentisch geschrieben, sehr schöne Sprache.

Da Tina und ich den Autor schon auf der Buchmesse gesehen und gehört haben, habe ich nun keine Lust, alles nochmals zu wiederholen, weshalb ich noch einmal auf meine Notizen von der Buchmesse´17 verweise.

Hier der Link, der zu meinen Notizen führt. Bitte auf der Seite bis zu der Lesung von Zehrer runterscrollen.

Mit Tina findet noch ein Telefongespräch zu dem Buch statt, das ich dann später hier nachtragen werde.

Telefongespräch mit Tina, Mo. 30.10.2017, 18:10 Uhr

War wieder mal schön, mit Tina telefoniert zu haben. Wir waren nicht gerade unterschiedlicher Meinung, da wir doch ähnliche Beobachtungen, Fragen und Gedanken entwickelt haben, die ich jetzt hier nicht wiederholen muss. Wir haben uns fast täglich Sprachnachrichten geschickt, kurze Gedanken aufgesprochen ... Neben dem Schriftlichen nochmal die Möglichkeit zu haben, sich auch mündlich auszutauschen, finde ich eine riesen Bereicherung. Interessant fand ich, dass Tina auch mit William so Mitleid entwickelt hatte, wo uns doch der Vater des Jungen, Boris, so furchtbar unsympathisch war, obwohl wir die Ansichten der Gesellschaft gegenüber nicht falsch fanden, sie waren nur zu radikal. Eine etwas absurde Lebensweise. Einerseits setzt sich Boris für Menschlichkeit für alle Menschen ein und merkt aber nicht, mit welcher Unmenschlichkeit er seine Ideale vertritt. Tina hat noch die Frage aufgeworfen, ob William ein Asperger-Autist gewesen ist. Aus meiner Sicht mag er Symptome haben, aber er ist kein Asp. Autist gewesen, da die Eltern das Kind zu einem Sonderling gemacht haben, der durch seine Lebensweise von anderen isoliert wurde. Das war sicher nicht die Absicht der Eltern. Bis zum Schluss war ihnen nicht einmal bewusst, dass sie den größten Beitrag dazu geleistet haben, dass William ein sehr unglücklicher Mensch geworden ist. 

Damit ihr auch Tinas Ansichten nachlesen könnt, verweise ich hier auf ihre Besprechung. 

Meine Bewertung zu dem Buch?

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Zwölf von zwölf Punkten.


Weitere Informationen zu dem Buch

·         Gebundene Ausgabe: 656 Seiten
·         Verlag: Diogenes; Auflage: 2 (23. August 2017)
·         Sprache: Deutsch, 25,00 €
·         ISBN-10: 3257069987
Und hier geht es auf die Verlagsseite von Diogenes.  
___________
Die Überheblichkeit ist die engste Freundin von der Ignoranz, 
man trifft die beiden stets gemeinsam an.
(Klaus C. Zehrer)

Gelesene Bücher 2017: 48
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86



Freitag, 22. September 2017

Anna Porter / Mord auf der Buchmesse

Lesen mit Tina


Klappentext
Bestsellerautorin Margaret Drury Carter wird auf der Frankfurter Buchmesse der Star des Jahres sein. So jedenfalls hat es ihre Lektorin Marsha Hillier geplant. Sie hat für die Weltrechte der nächsten drei Romane von Margaret zwanzig Millionen Dollar gezahlt - ohne bisher einen einzigen Buchstaben gesehen zu haben- und will die Lizenzrechte auf der Messe so teuer wie möglich an ihre internationalen Kollegen verkaufen.Auf dem festlichen Bertelsmann- Empfang im Intercontinental, zu dem nur die internationale Verlagselite geladen wird, ist Marshas  Deal in aller Munde.Bei Hummer und Champagner wird- wie jedes Jahr- der neuste Branchenklatsch ausagetauscht. HIer hofft Marsha eine Gelegenheit zu finden, dem Agenten Andrew Myles die ersten Kapitel von Margarets neuem Roman abzuringen. doch dazu soll es nicht kommen.Die Party ist in vollem Gange,als Marsha Andrew tot in seinem Sessel findet.Verdächtige gibt es viele, der New Yorker Agent war nicht unbedingt beliebt. Auch Marsha wird von der Frankfurter Polizei verhört. Und verdächtigt.Denn ein Mordskandal könnte den Marktwert der so teuer eingekauften Autorin durchaus erhöhen.Margaret aber amcht Marsha einen dicken Strich durch die Rechnung:Nach einem Mittagessen im Kreise ihrere internationalen Verleger reist sie, von Andrews Tod schwer betroffen, aus Frankfurt ab.Am nächsten Abend schlägt der Tod noch einmal zu. Diesmal ist sein Opfer ein britischer Verleger, einer der letzten Mitbieter in der Auktion um Margarets Weltrechte.Allmählich beginnt Marsha um ihr eigenes Leben zu fürchten. Nicht zu Unrecht. Kaum nach New York zurückgekehrt, warten eine Reihe unangenehmeer Überraschungen auf sie.Sie erfährt das Büchermachen ein mörderisches Geschäft sein kann...


Autorenporträt
Anna Porter ist eine kanadische Schriftstellerin und Verlegerin. Sie ist Autorin von mehreren Kriminalromanen und arbeitet seit über zwanzig Jahren in der internationalen Verlagsszene. Nachdem sie Schlüsselpositionen in vielen großen amerikanischen und kanadischen Verlagshäusern innehatte, ist sie seit einiger Zeit selbst Verlegerin des Hauses Key Porter Books in Toronto.
Ich bin zwar keine Krimileserin, aber hier musste ich einfach eine Ausnahme machen, da nun recht bald die Frankfurter Buchmesse wieder starten wird. In ungefähr zwei Wochen ist es soweit. Und wir freuen uns sehr darauf, wobei ein Krimi eher erschreckend ist, sich vorzustellen, dass dort Morde begangen werden … Aber wir können gut zwischen Fiktion und Realität unterscheiden.

Mal schauen, wohin uns diese Morde bringen werden.

Abbruch:

Ich konnte das Buch leider nicht weiter lesen. Ich stecke noch viel zu sehr in meiner Trauer von Momos Tod, mein erst kürzlich eingeschläferter Kater. Ich habe einfach das Bedürfnis, Bücher über Tiere zu lesen und viel zu meditieren. 

Außerdem bin ich keine Krimileserin, aber befände ich mich nicht in Trauer, ich würde das Buch nicht abbrechen, da es ja nicht besonders dick ist. Ich werde Tinas Buchbesprechung verfolgen, da es mich schon auch interessiert, von wem diese Doppelmorde auf der Buchmesse begangen wurden und was die Beweggründe waren.

Es war schön zu lesen, geistig auf der Buchmesse zu sein, und auch noch Frankfurt. Es hätte ja auch Leipzig sein können. Doch leider verlässt man nach ca. 100-150 Seiten die Buchmesse, viele sind wieder nach Hause gereist. Da wäre ich schon gespannt, wie der Kommissar Hübsch seine Ermittlungen bei einer dermaßen großen geografischen Entfernung weiter nachgehen kann. Viele von den Figuren sind aus Amerika, aus Holland, aus England, aus Kanada ... angereist und es stehen ca. 500 Leute in Verdacht. Wir privaten Leute kennen die Buchmesse in einer sehr bescheidenen Form. Wir sind nur BesucherInnen, LeserInnen, während die Leute, die richtig mit Büchern zu tun haben, wie z.B. Verlage, AgentInnen, LektorInnen, SchriftstellerInnen, etc. für diese werden richtige Partys veranstaltet. Auf dieser Party, eine davon die Bertelsmann-Party, sind Normalsterbliche nicht eingeladen. Ich wusste bis dato gar nicht, dass es Buchmessenpartys gibt. Nun ja, dort wurden zwei Morde verübt ... Dieses Buchmesseflair hat mir gut gefallen, konnte mich gut hineinversetzen, abgesehen von den Morden, die fand ich nicht gut, aber es ist ja ein Krimi ... Ich könnte aber ein Buchmessebuch gut auch ohne Morde vertragen.

Wo hatte ich meine Schwierigkeiten? Dass der erste Mord schon gleich auf den ersten Seiten verübt wurde und man es mit vielen Namen zu tun bekommt, deren Gesichter ich mir schwer vorstellen konnte, da die Charaktere noch gar nicht ausgebildet waren. Das hat mich ein wenig überfordert, jetzt, in der für mich noch schweren Zeit, wo es mir etwas an Konzentration fehlt ...  

Wenn Tina mit dem Buch durch ist, werde ich hier ihren Link reinsetzen. 

Hier geht es zu Tinas Buchbesprechung. 





Dienstag, 8. August 2017

Paul Auster / 4321 (1)

Lesen mit Tina

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Was für ein prächtiges Buch. Welch eine intellektuelle Herausforderung. Ein sehr reicher Autor mit so viel Kompetenzen, den ich mir nun tatsächlich zu meinen Favoriten anreihen werde, siehe Label rechte Seite dieses Blogs. Das bedeutet, wir, Tina und ich, möchten noch weitere Bücher von Auster lesen. Das war Tinas zweites Buch, und für mich mein erstes. Wir haben für das Buch zwölf Tage benötigt. Tina war sogar noch einen Tag vor mir fertig. Wenn nicht noch andere, diesmal gesellschaftliche und familiäre Aktivitäten, dazwischengekommen wären, hätten wir es noch früher geschafft. Damit möchte ich eigentlich nur ausdrücken, dass der Autor uns mit seinem grandiosen Werk gepackt hat, und uns in einen Sog gerissen hat.

Ich kann jedem/r Leser*in empfehlen, das Buch nicht alleine zu lesen. Sucht euch einen Partner*in und lest zusammen, denn der Autor fordert gewaltig, und dies nicht nur intellektuell.

Ich bin eigentlich jemand, die Klappentexte nur oberflächlich liest, aber hier, in diesem Buch bin ich vorsichtig gewesen, und habe mir den Klappentext genau vorgenommen, in dem man ja schon ein wenig vorbereitet wird, was einen erwarten kann. Ich wollte es nicht riskieren, das Buch einfach ohne jegliche Vorkenntnisse zu starten. Und Tina auch nicht, nachdem wir auf einige Kritiken gestoßen sind, die von dem Inhalt nicht sehr angetan waren. Ich verweise später auf Tinas Buchbesprechung, denn dann muss ich nicht alles nochmals schreiben.

Ich hatte das Buch am letzten Sonntag durch, danach hatte ich eine richtige Flaute, sodass ich erstmal eine Pause einlegen musste.

Und nun scheibe ich ein paar Zeilen über meine Erlebnisse. Das Werk verlangt absolute Kopfakrobatik, indem man immer wieder mit neuen Versionen konfrontiert wurde, die aber als Ganzes nicht abgeschlossen waren. Der Buchtitel 4321 ist demnach gut getroffen. Denn man bekommt es mit vier unterschiedlichen Varianten der Geschichte zu tun. Es geht immer um dieselben Protagonist*innen, aber mit unterschiedlichen Perspektiven und Ausgängen.

Dennoch hat uns das Buch sehr gut gefallen. Auster hat es super gut drauf, menschliche Psychen auf vielfältige Art und Weise zu porträtieren. Er kennt sich aus, er weiß, wovon er schreibt. Im Stillen habe ich mich gefragt, ob der junge Protagonist Archie Ferguson Auster selber ist? Nun ist Tina mir ein wenig zuvorgekommen und hat recherchiert, und tatsächlich konnten autobiografische Züge entnommen werden. Wer so viel weiß, wie Auster das tut, dann weiß er auch, wovon er schreibt. Er kennt sich aus mit seinem Stoff.

Frei von Klischees, frei von Vorurteilen und Stereotypen, Auster ist ein Autor, der aus meiner Sicht auch schreibt, um die Welt mit seinem Buch ein wenig besser zu machen, indem er uns zum Nachdenken bewegt. Die letzten zweihundert Seiten behandelt er recht intensiv die politischen Problematiken Amerikas, die in den vorderen Kapiteln eher kurz angerissen wurden …

Und was seine literarische Sprache betrifft, sie ist sehr klar und aber auch sehr verspielt. Und Archie Ferguson, der Held dieser Geschichten, ist uns auch richtig ans Herz gewachsen. Viele Szenen werden in mir noch lange lebendig bleiben.

Doch was das Inhaltliche angeht, so habe ich selber einen Fehler gemacht; ich habe mir während des Lesens keine Notizen gemacht, um dadurch die unterschiedlichen Perspektiven besser auseinanderhalten zu können. Die ersten beiden Perspektiven konnte ich noch gut im Kopf trennen, aber plötzlich ging das nicht mehr. Als ich dies gemerkt hatte, war es schon zu spät. Mich haben die vielen Geschichten jeder einzelnen Figur dermaßen gepackt, dass ich den Lesefluss nicht unterbrechen wollte. Anders Tina, sie hatte sich während des Lesens schon gleich eine Struktur aufgezeichnet. Ich dagegen hatte mir einen Stammbaum aufgemalt, um die verschiedenen Generationen erst aus zwei Familien, dann später kamen noch andere Familien hinzu, zu divergieren. Aber mehr hatte ich nicht notiert. 

Ich könnte mir vorstellen, das Buch ein zweites Mal zu lesen. 

Und hier meine Beurteilung:

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Zwölf von zwölf Punkten.

Und hier geht es zu Tinas Buchbesprechung.



Weitere Informationen zu dem Buch

 Gebundene Ausgabe: 1264 Seiten
·         Verlag: Rowohlt; Auflage: 4 (31. Januar 2017)
·         Sprache: Deutsch, 29,95 €
·         ISBN-10: 3498000977

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Gelesene Bücher 2017: 30
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86



Montag, 26. Juni 2017

Lars Vasa Johansson / Anton hat kein Glück (1)

Lesen mit Tina

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Ich bin durch mit dem Buch. Ich habe dafür gerade mal zwei Tage benötigt. Ich habe mit allem gerechnet, nur nicht mit einem Märchen. Ein richtiger fiktiver Roman, der alles beinhaltet. Realitäten gemixt mit Fiktionen, die mich an verschiedene Märchen erinnern lassen und ein Mix aus Magischem Realismus. Außerdem ist der Schreibstil recht flüssig, sodass man es sehr leicht hat, in dieses Märchen reinzukommen.

Mir hat das Buch insgesamt recht gut gefallen, nur hätte ich mit dieser Art von Themenbearbeitung nicht gerechnet. Ich bin eben keine wirkliche Fantasieleserin, wobei ich bei bestimmten Autor*innen eine Ausnahme mache, wie z.B. bei Haruki Murakami. Aber bitte, dieses Buch nicht mit Murakamis Büchern vergleichen. Beide Autoren sind verschieden und nicht miteinander zu vergleichen.

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Ein Anruf seiner Eltern und eine E-Mail vom Elektrodiscounter sind die einzigen Glückwünsche, die Anton zu seinem 45. Geburtstag erhält. Aber der grummelige Berufszauberer mag Menschen sowieso nicht besonders. Seit Jahren tingelt er mäßig erfolgreich mit seinen Auftritten von Altersheim zu Einkaufszentrum. An und für sich würde ihn all das gar nicht stören. Wäre da nicht sein Erzfeind Sebastian, der mit seiner spektakulären Zaubershow in ganz Schweden Erfolge feiert. Ausgerechnet mit Charlotta an seiner Seite, Antons Ex-Freundin. Früher waren Anton und Sebastian befreundet und haben gemeinsam gezaubert, nun sieht Anton überall die riesigen Plakate, die Sebastians und Charlottas Tournee ankündigen und auf denen groß in silbernen Buchstaben "Together in Magic Forever" steht. Es liegt auf der Hand: Für Anton läuft es nicht gut. Im Grunde läuft es überhaupt nicht. Aber niemand ist besser darin als er, sich das Leben schönzureden. Bis er sich eines Nachts im Wald verirrt und ein seltsames Mädchen trifft. Danach scheint Anton plötzlich vom Pech verfolgt zu werden. Als ernsthafter Zauberer glaubt Anton natürlich nicht an Magie. Aber langsam dämmert ihm, dass er etwas an seinem Leben ändern muss…Ein Zauberer, der nicht an Magie glaubt, erlebt das größte Abenteuer seines Lebens - schräg, komisch, herzerwärmend!

Um nicht zu viel vorwegzunehmen, halte ich mich kurz in dieser Buchbesprechung. Es sind sehr viele Abenteuer von Seiten des Protagonisten namens Anton zu bestehen, der sich scheinbar vom Pech verfolgt sieht. Eine Figur, wie man sie so oft im Alltag findet. Realtitätstreu, Alltagsprobleme, mit denen man versucht, bestmöglich mit der Vernunft fertigzuwerden, vor allem wenn es um seelische und emotionale Konflikte geht...  Anton wird plötzlich mit surrealen Situationen konfrontiert, an denen kaum ein Mensch, der wie Anton gestrickt ist, glauben kann, bis dieser Mensch dazu gezwungen wird, sich mit dieser anderen Realität auseinderzusetzen und sich ihr zu beugen. Realität und Fiktion habe ich als zwei Parallelwelten wahrgenommen und empfunden.

Anton, der aus einem wohlbehütetes Elternhaus stammt, scheint ein sehr einsamer Geselle zu sein. An seinem 45. Geburtstag gibt es außer seinen Eltern und dem Elektrodiscounter niemanden, der an ihn denkt, um ihm zu gratulieren. Anton ist von Kind auf eher ein Einzelgänger, der lieber alleine in seinem Zimmer gehockt hat, Fachbücher gelesen und mit seinem Zauberkasten Zaubertricks eingeübt hat, bis er eine Freundschaft mit seinem Klassenkameraden Sebastian eingeht. Seine erste richtige Freundschaft, obwohl Sebastian von seinem Naturell her eher das genaue Gegenteil von Anton ist. Aber sie entwickeln die Zauberei als ein gemeinsames Hobby, mit dem sie bald ihr Taschengeld aufbessern können. Aus dem Hobby sollte Profession werden. Doch die Wege der beiden trennen sich wieder, obwohl sich beide beruflich als Zauberer betätigen, aber mit unterschiedlichem Erfolg. Anton verlässt sein Mädchen Charlotte, um mehr Zeit für seine Zauberei zu haben. Charlotte tut sich mit Sebastian zusammen …

Man bekommt es mit zwei Geschichten zu tun. Einmal wird das Leben von Antons Kindheit erzählt und im Wechsel dazu liest man über sein Leben in der Gegenwart. Oftmals sind die Szenen recht skurril, über die ich herzhaft lachen musste.

Bevor Anton diese fiktive Welt betritt, erleidet er ein paar Katastrophen, die aber irgendwie schicksalshaft gesteuert waren. Erst trauert er an seinem Geburtstag und verfällt in Selbstmitleid, weil niemand an ihn gedacht hat, dann verliert er als Zauberer seine Aufträge, schließlich wird er als nächstes an der Tankstelle des Stehlens bezichtigt, und kurz darauf ersäuft sein Wagen in einem Fluss …

Bis Anton am Waldrand mit einem kleinen Kind konfrontiert wird, das ihn bittet, ihm zu helfen, sieben verschiedene Blumen zu pflücken. Ist klar, dass Anton dafür keine Zeit hat, da er damit beschäftigt ist, sein Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Als er das Kind abgewiesen hat, wird er von einem Fluch behaftet. Später stellte sich heraus, dass das Kind kein gewöhnliches Kind ist, sondern eher eine Waldfee, die belohnt oder auch bestraft, je nach dem, was sich ein Mensch, genannt Straßenläufer, verdient hat. Es gibt die Waldbewohner, und es gibt die Straßenläufer …

Anton hatte drei Prüfungen zu bestehen, um von diesem Fluch wider loszukommen und bei Nichtbestehen der Prüfung wird er für immer und ewig in einer Perle verzaubert sein. Diese Perle ist an der Haarspange der Waldfee befestigt.

Anton lernt ein älteres Ehepaar kennen, das im Wald wohnt, Gunnar und Greta, die recht merkwürdige Dinge tun, die aber Anton helfen, sich in dieser ominösen Märchenwelt zu orientieren. Anton kann es nicht fassen. Er glaubt weder an Waldfeen, noch an Hexen namens Miststück, noch an andere übersinnliche Dinge …

Wie es weitergeht, und ob Anton es schafft, sich in dieser Märchenwelt zu orientieren, um seine Prüfungen zu bestehen, ist Weiteres dem Buch zu entnehmen.


Mein Fazit?

Hätte ich von Anfang an gewusst, dass dies ein Fantasyroman ist, ich hätte mir das Buch nicht angeschafft. Wenn ich bedenke, dass ich von dem Cover so sehr angelockt wurde, und ich den Klappentext eher oberflächlich behandelt habe, habe ich doch einen guten Riecher gehabt. Ich dachte erst, dass Anton in einer Midlifecrisis steckt und dadurch sein Leben auf den Kopf stellt, um wieder rauszukommen.
Nein, die Thematik ging in eine ganz andere Richtung, die mir aber trotzdem gut gefallen hat. Welch eine Wesenveränderung… Manchmal muss sich der Mensch mit seinen eigenen Schatten befassen, um diese in Licht zu verwandeln. Je mehr der Mensch gegen sein Schicksal hadert, desto schwerer verlaufen seine Lebensprüfungen.

Und ich habe Heißhunger auf einen Himbeer- und/oder einen Erdbeerbiskuit bekommen, und ich jetzt schauen muss, wo ich den Biskuit kaufen kann, der so lecker ist wie in diesem Zauberbuch.

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

12 von 12 Punkten.


Telefonischer Austausch mit Tina, 26.06.2017, 17:45 Uhr

Tinas und meine Leseeindrücke konnten sich wieder gut decken. Dadurch, dass das Buch sich als ein Märchen entpuppt hat, hat Tina sich die Frage gestellt, ob dieses Märchen auch Kinder lesen könnten, so verneinten wir beide diese Frage, wobei sich mir diese Frage nicht gestellt hat. Es ist definitiv ein Märchen für Erwachsene. Auch haben wir uns gefragt, wie viel wir von dem Märchen preisgeben dürfen? Ich habe versucht, mich recht bedeckt zu halten, aber es ist gut, wenn Tina in ihrer Besprechungen Dinge aufgreift, die ich weggelassen habe. Irgendwo wird sich die Mitte schon finden.  

Zur Mitte des Buches hin hatten wir beide eine kleine Flaute, es hat sich etwas gezogen, der Autor hätte seine Thematik etwas abkürzen können. Aber wir haben beide wieder die Kurve gekriegt. Das Ende hat uns recht gut gefallen, auch wenn sich alles in Wg ... auflöst und wir uns gefragt haben, wie realistisch das Ende tatsächlich ist? Aber dadurch, dass es ein Märchen ist, passt der Ausgang recht gut. 

Anton, der Protagonist, schien für Tina ein wenig unsympathisch zu sein, ich dagegen konnte mich gut von ihm distanzieren. Er wirkte schon ein wenig arrogant, und hatte große Defizite zwischenmenschlicher Art. Wir bemängelten beide den schlechten Umgang mit alten Menschen. Oder auch wie abfällig er von  psychisch kranken Menschen dachte. In diesem Zauberwald wurde er gezwungen, sich mit seinen eigen Schwächen auseinanderzusetzen ... 

Tina stellte sich zum Autor noch die interessante Frage, woher er seinen Stoff her hat? Sind diese märchenhafte Figuren nicht Teil der schwedischen Mythologie, deren Literatur von Elfen, Feen, Waldtrollen etc. erfüllt ist? Schade, dass der Autor dazu im Anhang den Leser*innen keine Spuren hinterlassen hat. 

So, Weiteres ist aus Tinas Buchbesprechung zu entnehmen, die allerdings erst morgen früh freigeschaltet wird. Ich werde morgen Abend dann erst dazu kommen, Tinas Link hier reinzusetzen. 


Weitere Informationen zu dem Buch

·         Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
·         Verlag: Wunderlich; Auflage: 1 (21. Oktober 2016)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 380520387X

Und hier geht es auf die Verlagsseite von Rowohlt / Wunderlich. 
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Wenn wir wollen, dass alles bleibt, wie es ist, dann ist nötig, 
dass alles sich verändert.
(Eintrag aus einem Poesiealbum der Familie Six)

Gelesene Bücher 2017: 26
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86