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Montag, 6. Juni 2022

#Impfrecht für alle! #Impfzwang für keinen! Warum ich denke, dass das nicht erwünscht ist

Ich schreibe und lese weiter, dabei In Gedenken an die Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere.
Ich fordere eine ganzheitliche Bildung für Herz und Verstand!
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Eine innere Stimme?
Wo-ist-sie?
Wem-gehört-sie? 
Gibt-es-sie-noch?
Wem müssen wir in schwierigen Fragen folgen?
Der inneren oder der äußeren Stimme?
Wohin uns eine strikte Rationalität führen kann, soll dieser Text angelehnt an einem Podcast zu Die Abschaffung der Seele führen. Autor*innen und Sprecher*innen sind Julia Weiß, Sabrina Khalil und Ulrich Allroggen, die sich auf das Buch von Klaus Schwab Die vierte industrielle Revolution beziehen.

Ich habe beschlossen, nun einen Blogbeitrag über unsere Coronapolitik und alles, was damit zusammenhängt, zu eröffnen, damit wir hier die Möglichkeit bekommen können, uns zu dieser Thematik in den Kommentaren zu äußern. Ich habe über einen Mix zwischen dem Vierenkrieg und dem heißen Krieg Beiträge geschrieben, weil ich darin Zusammenhänge knüpfen konnte, ich aber den Fokus mehr auf den heißen Krieg gesetzt habe, da ich die Hauptthematik Kriegsausbruch in Europa nicht mit Kommentaren über die Coronapolitik überschwemmen wollte, weshalb ich jetzt 
auf einer separaten Blogseite dafür Platz schaffen möchte. 

Es hat etwas gedauert, bis ich mir diese Seite zutrauen konnte. Ich wollte nicht mehr so viel an eigener Meinung dazu schreiben, und habe in mich hineingehorcht. Was tun? Einen Text, über die vielen kritischen Gedanken zu unserer politischen Lage habe ich schon recht häufig geäußert. Nach so vielen zwangsaufgesetzten Maulkörben durch die breite Masse in der Gesellschaft war dies aber auch nötig. Das Vertrauen ist durch die Politiker*innen und ebenso durch das gemeine Volk, das die Politiker*innen größtenteils mitunterstützt hat, ziemlich erschüttert. Obwohl mir mittlerweile bewusst ist, dass es nicht nur mir so ergangen ist. Viele Journalist*innen und Wissenschaftler*innen hätten ähnliche Erfahrungen mit mir teilen können. Wo sind die vielen kritischen Ärzt*innen, die ich einst mal kannte? Wo sind sie nun alle versteckt? Ich kenne persönlich kaum noch eine*n. Das ist sehr traurig, wenn aus deren Mündern alle nur dasselbe an einseitigen, unausgegorenen Theorien festhaltend, zelebriert wird. 

Nun hat mich Andrej Kurkow mit seinen Büchern noch weiter sensibilisiert und das zuletzt gelesene Werk Die Welt des Herrn Bickford, siehe hierhat mich in meiner Beobachtung über die schleichende Entwicklung einer in Ansätzen zu spürenden Diktatur hierzulande bestätigt. Noch immer lässt mich dieses Buch nicht los. Darin hatte ich noch Mitgefühl für die vielen Normalen, die sich wie Marionetten an den Fäden haben ziehen und führen lassen. Eine eigene Orientierung besaßen sie durch den langwierigen epochalen politischen, despotischen Machtapparat nicht mehr. Und doch verstand ich mein Mitleid den Figuren gegenüber nicht. Warum Mitleid? Durch den Streifzug der russischen Geschichte war  deutlich geworden, dass die Menschen sehr wohl die feste Absicht hegten, eine neue Regierung zu wählen, doch mit der Wahl eines neuen Ministers etc. wurden sie abermals mit menschenfeindlichen Reformen enttäuscht. Nach der Wahl sind sämtliche Hüllen und Masken gefallen und der Neue zeigte sein wahres Herrschaftsgesicht. Ein Präsident zum Beispiel, der sich einst für die Armen, für die Arbeiter und für die Bauern einzusetzen bereit war, outete sich nach der Wahl zu einem Despoten, dem Menschlichkeit plötzlich fremd zu sein schien ... Ich gehe explizit  bewusst auf keinen Namen des russischen Politikers ein, weil solche Arten von Machtergreifenden gegenwärtig überall auf der Welt neu in Erscheinung treten können. 

Sind die Menschen deshalb Opfer? Wenn man bedenkt, dass Politiker*innen eines Landes gegenüber einem Volk in der Minderzahl stehen, könnte von der Mehrheit mehr bewogen werden, um zum Beispiel macht- und profitgierige Politiker*innen zum Stürzen zu bringen. Aber durch gekonnte manipulative Techniken von Seiten der Herrscher, die bis tief in die menschliche Psyche greifen, sind sie dazu nicht in der Lage. Ich verweise hierzu auch auf Ian McEwans Buch Die Kakerlake, siehe hier. Eine kafkaeske Metamorphose nur in umgekehrter Folge. Ein Käfer, der sich zu einem Menschen, zu einem nimmersatten parasitären Politiker verwandelt, der seine Fühler stets dazu nutzt, um die Bedürfnisse seiner Wähler* innen feinfühlig zu seinen Gunsten zu erspüren... Ihr seht, ich versuche an das Gute im Menschen zu glauben. Ich werde morgen Abend meine Buchbesprechung dazu verlinken. 

Aber so traurig wie das klingt, es sind die Normalen, die für das Böse mitverantwortlich sind. Auch sie schaden Menschen und je nach Situation sogar massiv ... . Diese ist auch in den sozialen Netzwerken z. B. am Umgangston sehr gut zu beobachten und zu spüren, aber dort kann man sich mit einem einfachen Mausklick einfach entziehen. Im realen Leben ist dies allerdings nicht möglich. 

Und darum geht es hauptsächlich in Kurkows Buch, wie die Masse, die sog. Normalen, ein politisches System tragen und unterstützen. Die Normalen sind es, die ihm Macht verleihen. Ich habe auch in meinen Kommentaren dazu zitiert, zu welchen Konsequenzen ihr blinder Gehorsam in einer Gesellschaft führen kann. Da müssen wir nicht nur nach Russland schauen. Hitler hätte mit seiner mörderischen Judenpolitik niemals so viel Erfolg gehabt, hätten ihn die Mehrheit der Deutschen dabei passiv und / oder aktiv nicht unterstützt. 

Heißer Krieg und Vierenkrieg, in Zügen die neue Entwicklung eines totalitären Staates durch unsere scheinbare Expertokratie auf falschem Gebiet, denn alles muss zum Beispiel durch den Monitoring und den Alarmismus perfekt kontrolliert und überwacht werden; Sanktionen und Ausgrenzung waren die Folge für Menschen, die das System zu hinterfragen begonnen hatten, und sich weigerten, ihm zu folgen. Eine miese und linke Impfpflicht durch die Hintertür wurde von der alten Regierung eingeführt und von der neuen fortgesetzt, u. v. m. . Diese Umgangsformen haben uns gesamtgesellschaftlich menschlich und wirtschaftlich gespalten und nicht weiter gebracht. Jene Politik hat mehr geschadet als genützt.

Ich bin in mich gegangen, und habe überlegt, wie ich einen Blogbeitrag aus dieser Thematik machen könnte, auf dem ich nicht nur mich hören muss. Und habe gewartet, bis die Zeit mich rief. Manchmal kommt das Wissen zu mir und so geriet ich auf einen Podcast aus dem Youtube-Kanal, der genau diese Themen behandelt, ohne dass ich gezielt danach suchen musste, da ich nicht damit gerechnet habe, Autor*innen mit ähnlichen Verknüpfung zwischen Russland und Deutschland zu finden.

Interessanterweise gehen die Autor*innen speziell auch auf russische Diktatoren ein und stellen ähnlich wie ich durch die repressive politische Entwicklung in Deutschland eine Verbindung zu uns her, und wir Gefahr laufen, auf eine Diktatur zuzusteuern. Und genau diesen Podcast möchte ich nun hier parallel zu meinen geschriebenen Worten hineinstellen.

Ein Podcast über Die Abschaffung der Seele von der Autorin Julia Weiß, Sabrina Khalil und Ulrich Allroggen

Sieben Seiten davon habe ich mithilfe moderner Geräte transkribiert, weil man sich lesend einen schnelleren Überblick verschaffen kann. Den Rest könnt ihr euch aus dem Podcast am Ende des schriftlichen Teils selbst erarbeiten. Ich lade herzlichst dazu ein:

Herzlich willkommen bei Radio München

Verblüffend offen legen das Weltwirtschaftsforum, kurz  WORLD ECONOMIC FORUM (WEF), und sein Vorsitzender Klaus Schwab in ihren Vorträgen und Publikationen dar, dass sie gedenken, in die Natur des Menschen und seine Beziehung mit allen ihnen zu Gebote stehenden technischen Mitteln einzugreifen. Menschen, Tiere und Pflanzen sollen völlig neu entworfen werden. Die Natur des Menschen steht zur Disposition. 

Hören Sie hier den Text Die Abschaffung der Seele von der Autorin Julia Weiß, Sabrina Khalil und Ulrich Allroggen haben ihn eingelesen.

Das eigentliche Ziel totalitärer Ideologie ist nicht die Umformung der äußeren Bedingungen menschlicher Existenz und nicht die revolutionäre Neuordnung der gesellschaftlichen Ordnung, sondern die Transformation der menschlichen Natur selbst, die, so wie sie ist, sich dauernd dem totalitären Prozess entgegenstellt. Was in der totalen Herrschaft auf dem Spiel steht, ist wirklich das Wesen des Menschen. Hannah Arendt, 1951 

Als eine der einflussreichsten Institutionen der westlichen Welt setzt das WEF seine Pläne seit 2020 mit überwältigender Geschwindigkeit in die Tat um, Arbeitstitel: The Great Reset, Einfallstor: die Pandemie. Es ist schon oft darauf hingewiesen worden, dass das Weltwirtschaftsforum mit seinem Transhumanismus totalitäre Ziele verfolgt. Trotzdem scheint eine Mehrheit nach wie vor darauf zu vertrauen, dass die globalen Wirtschaftseliten im Großen und Ganzen zum Wohl der Menschheit handeln. Das ist ein Irrtum und zwar unabhängig davon, ob diese Eliten selbst davon überzeugt sind, Gutes zu tun oder nicht. 

Ein modischer begriff wie "Transhumanismus" kann einen ziemlich unberührt lassen, wenn man sich nicht ohne Scheu vor Augen führt, was er bedeutet. Irreführenderweise suggeriert er, dass das damit bezeichnete Vorhaben noch irgendetwas mit human, Humanität oder Humanismus zu tun hat; (2:24) das hat es nicht. Zutreffender wäre es, von Antihumanismus zu sprechen, denn das transhumanistische Anliegen läuft darauf hinaus, alle Lebendigkeit überhaupt abzuschaffen. Dieses Projekt ist in seiner Vermessenheit ganz sicher zum Scheitern verurteilt, aber es könnte lebenden Müll, Elend und großes Leid verursachen.

 Deshalb soll im Folgenden deutlich gemacht werden, dass und warum die Pläne des Weltwirtschaftsforums zutiefst totalitär sind. Als Hauptauskunft dient Klaus Schwabs Buch Die vierte industrielle Revolution. Weil diese Publikation des WEF dessen Pläne besonders unverblümt beschreibt und, obwohl bereits 2016 erschienen, nach wie vor mit den Äußerungen des überaus einflussreichen Davoser Forums übereinstimmt. Als Hintergrund und Maßstab dieser Einschätzung dient Hannah Arendts berühmtes Werk: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. In ihrer Analyse der totalitären Systeme ihrer Zeit des Stalinismus und des Nationalsozialismus hat Hannah Arendt ein Streben nach Kontrolle entdeckt, das über die Machtambitionen von Diktatoren, Despoten und Tyrannen aller Art weit hinausgeht. 

Das eigentliche Ziel totalitärer Ideologie ist nicht die Umformung der äußeren Bedingungen menschlicher Existenz, und nicht die revolutionäre Neuordnung der gesellschaftlichen Ordnung, sondern die Transformation der menschlichen Natur selbst. Die, so wie sie ist, sich dauernd dem totalitären Prozess entgegenstellt. Was in der totalen Herrschaft auf dem Spiele steht, ist wirklich das Wesen des Menschen. 

 Was die totalitären Eliten miteinander verbindet, sei:

die Überzeugung von der Allmacht des Menschen. Dem moralischen Nihilismus des 'Alles ist erlaubt' haben sie durch den sehr viel radikaleren Nihilismus eines 'Alles ist möglich' erst seine wirkliche Grundlage gegeben. Ihnen genügt die Hybris, wirklich zu meinen, dass alles gemacht werden kann, dass alles Gegebene nur ein zeitweiliges Hindernis ist, das durch überlegene Organisation überkommen werden kann. (5:00)

Ersetzt man 'überlegene Organisation' durch 'überlegene Technik', beschreibt das ziemlich genau die Überzeugungen des Weltwirtschaftsforums. Bereits im ersten Satz seines Buchs sagt Klaus Schwab, dass die von ihm so getaufte vierte industrielle Revolution

  ... nichts Geringeres als die Transformation der Menschheit mit sich bringt.

Die diese Revolution treibenden Technologien werden ...

 ... unsere menschliche Identität grundlegend verändern. 

Sie werden verändern ...

 ... was es bedeutet, ein Mensch zu sein. 

 Die vierte industrielle Revolution Zitat verändert, wer wir sind.

Diese Vorstellungen sind in der Tat umstürzend: Mit ihrer Verwirklichung würde der Mensch - und auch andere Lebewesen - endgültig zum Objekt industrieller Produktion werden. Die Natur wäre in keiner Weise mehr etwas Gegebenes, das als solches ein Existenzrecht und eine Würde besitzt. Synthetische Biologie und Neurotechnologie machen laut Schwab die tiefgreifenden Veränderungen der menschlichen Natur möglich. Die synthetische Biologie ...

 ... wird es uns ermöglichen, Organismen durch das Schreiben von DNA maßzuschneidern. 

 Das wiederum ...

... ermöglicht die Schaffung von genetisch veränderten Pflanzen oder Tieren, sowie die Veränderung von Zellen erwachsener Organismen, einschließlich des Menschen. (6:48) 

Alle lebenden Organismen und alle noch nicht geborenen Organismen sind nunmehr Objekte der Gestaltung:

Wir sind mit neuen Fragen konfrontiert, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, wenn es darum geht, die genetischen Codes zukünftiger Generationen zu verändern. (7:09) 

Fortschritte in der Medizin, die dadurch möglich werden, finden zwar oft Erwähnung, aber es geht doch eindeutig ums ganze Genom, ...

... Es ist jetzt viel einfacher, das menschliche Genom in lebensfähigen Embryonen präzise zu manipulieren. Wir werden in Zukunft wahrscheinlich Designer-Babys sehen.

 Wikipedia verdeutlicht noch einmal, dass es in der synthetischen Biologie darum geht, ..

 ... biologische Systeme zu erzeugen, die in der Natur nicht vorkommen.

 und man beachte, ...

... diese Systeme sind der Evolution unterworfen.

Das WEF begrüßt diese Aussichten nicht nur, es hält die Wissenschaft auch für fähig, sie jederzeit umzusetzen. ...

... Stellen Sie sich eine Welt vor, in der wir unsere Wunschkörper selbst gestalten können. In dieser Welt können wir auch die mit uns lebenden Pflanzen und Tiere entwerfen und wieder entwerfen. Wir können Organismen verändern und sie so formen, wie wir sie haben wollen und das ist nicht die Welt von morgen. Man braucht dazu keine Fantasie. Das ist die Welt von heute. 

Der ganze Mensch wird zum Gegenstand technischer Gestaltung und ebenso werden es seine Beziehungen zu anderen Menschen und Dingen. Die Neurotechnologie ...

... umfasst alle Verfahren oder Geräte, bei denen die Elektronik eine Schnittstelle zum Nervensystem bildet, um die neuronale Aktivität zu überwachen oder zu regulieren. (8:57)

 Die Möglichkeiten, das zu tun, sind derart vielfältig, so das Weltwirtschaftsforum, dass sie ...

... den menschlichen Körper in eine neue Technologieplattform verwandeln.

Dagegen hat das WEF nichts einzuwenden. Wir treten damit ...

... in die Ära des 'Internet der Körper' ein: Wir Sammeln unsere physischen Daten über eine Reihe von Geräten, die implantiert, verschluckt oder getragen werden können. Das Ergebnis ist eine riesige Menge an gesundheitsbezogenen Daten, die das Wohlbefinden der Menschen auf der ganzen Welt verbessern. (9:21)

Aber nicht nur das:

Gleichzeitig können die Daten aus dem Internet der Körper genutzt werden, um Vorhersagen und Rückschlüsse zu treffen, die den Zugang einer Person oder Gruppe zu Ressourcen wie Gesundheitsversorgung, Versicherung und Beschäftigung beeinflussen können. 

Die Erfahrung dass, 'Beeinflussen' auch Sperren bedeuten kann, haben viele Bürgerinnen und Bürger bereits gemacht. Ohne Impfpass gab es bei uns bis vor kurzem zum Beispiel keinen Zugang zu öffentlichen Einrichtungen wie Bibliotheken, Theatern oder Schwimmbädern. Während der Trucker Proteste in Kanada ließ Premierminister "Joung Global Leader" des WEF Justin Trudeau die Konten der 50.000 Trucker und ihrer Unterstützer kurzerhand sperren. Angesichts solcher Willkür-Eingriffe in die schlichtesten Rechte unliebsamer Bürger kann es nicht verwundern, dass viele darin die Drohung sehen: Wenn Dein Verhalten uns nicht gefällt, sperren wir Deinen Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen. Aber man muss ja nicht alles so negativ sehen, denn ...

... Neurofeedback - die Möglichkeit, die Gehirnaktivität in Echtzeit zu überwachen, bietet zahllose Möglichkeiten, um Süchte zu bekämpfen, das Essverhalten zu regulieren, und die Leistungen vom Sport bis zum Unterricht zu verbessern. (10:59)

Das klingt gut. Keine Dicken mehr, keine Süchtigen und lauter gut überwachte Schulkinder, die nie mehr herum hampeln, vor Langeweile einschlafen, geistesabwesend aus dem Fenster träumen, oder Blödsinn machen. Keine Pippi Langstrumpf mehr, kein Tom Sawyer, keine Alice im Wunderland. Schüler wie der Lernverweigerer Winston Churchill oder Alexander von Humboldt, der als Kind ebenfalls eine geringe Auffassungsgabe gezeigt haben soll, würden von den Gehirnprogrammieren des WEF zu unauffälligen, gut angepassten Schülern gemacht, wenn wir mal annehmen, dass die Neurotechnik tatsächlich funktioniert. Es würde in einem solchen Überwachungssystem, der vom 'richtigen' Lernverhalten abweichende Schüler oder Student zwangsläufig für falsch befunden werden und das Lehr- und Lernsystem für richtig. 

Überhaupt: Nicht die Arbeitswelt, nicht die Schulen, nicht unsere Lebensbedingungen brauchen eine Generalüberholung, sondern wir:

Stellen Sie sich die vielfältigen Möglichkeiten vor, wie wir die Art und Weise, wie wir Lernen, Arbeiten und Leben zum Besseren verändern könnten.

 Und, ganz aktuell, um alle eventuellen Widerstände aus dem Weg zu räumen,

Stellen Sie sich vor, wie wir dazu beitragen könnten, all unsere Gehirne und Köpfe besser für die vierte industrielle Revolution zu rüsten.

Idealerweise werden wir also zunächst mittels Neurotechnik positiv eingestimmt auf die vierte industrielle Revolution und dann erfahren wir am ehemals eigenen Leibe bzw. der ehemals eigenen Seele, was es heißt, von ferne kontrolliert und nach wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen versteht sich, verhaltensoptimiert zu werden. Dabei ist es folgerichtig ganz unerheblich, was wir selber wollen denken oder fühlen:

Unsere Geräte werden immer mehr zu einem Teil unseres persönlichen Ökosystems. Sie hören uns zu, sie nehmen unsere Bedürfnisse vorweg und helfen uns bei Bedarf, auch wenn wir sie nicht darum gebeten haben. (13:36)

So, hier mache ich mal Schluss mit meiner sehr, sehr zeitaufwendigen Transkription. Es ist lohnenswert, sich den Rest auditiv abzuholen. 
Hoffen wir, dass der Mensch wach wird ... 

Und hier dieses Video in voller Länge: 

Die Abschaffung der Seele - Von Julia Weiss, Sabrina Khalil und Ulrich Allrogen


Doch ein absichtlicher Laborvirus?, frage ich mich ... Wem das alles zu negativ ist, und an diese künstliche Intelligenz nicht wirklich glauben kann, und es in der oben gegebener Form noch immer nicht wahrhaben möchte, so verweise ich auf das Buch von Ian McEwan: Menschen wie ich. Klick hier.

Als ich diesen McEwan gelesen habe, konnte ich es nicht wahrhaben. Mir hatte dieser Buchband partout nicht gefallen, doch jetzt, seit dem Ausbruch der Pandemie, halte ich alles für möglich. 

Nochmals zu Kurkow. Ich wollte zweimonatlich ein Buch von ihm lesen. Aber dazu bin ich seelisch nicht in der Lage. Mich stimmen diese Bücher dermaßen betroffen, dass ich Zeit benötige, bis ich mit einem weiteren Werk mein Leseprojekt fortzusetzen in der Lage bin. Die Anhebung meiner eigenen Sensibilität kann ich mir nicht weiter leisten. Sind es die Verkehrten, die solche Bücher lesen?

Ich mache jetzt Schluss. Ich möchte nicht weiter schreiben, aber ich lade zum Diskutieren in den Kommentaren ein. 

Mein Fazit: Ich gebe das Gute im Menschen nicht auf, weil jeder Mensch Gutes in sich trägt, wir alle haben beide Pole in uns, gute und böse. Jeder Mensch muss sich nur entscheiden, für welche Seite er sich einzusetzen bereit ist, welche Seite er stärker mit Nahrung füttern möchte. Jeder Mensch besitzt Potenziale, sich, die Welt und seine Mitmenschen reicher zu machen, statt ( sich) und oder anderen zu schaden. Aber ... 

... (w)er in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf. 
(Johann Wolfgang von Goethe)

Vielen herzlichen Dank an die Autor*innen und Sprecher*innen dieses so tollen Podcasts. Es macht Mut, zu wissen, dass draußen in der Welt noch andersdenkende Menschen zu finden sind. 

Im Folgenden verlinke ich nach und nach zu verschiedenen Podcast. 

Ulrike  Quérot: "Unsere Demokratie muss vor Corona gerettet werden"


Mir macht es zudem noch Sorgen, dass es uns ähnlich geht wie den russischen Wählern. Sie wählen eine neue Partei,  um sich von dem alten despotischen System zu befreien, und geraten in ein neues Unglück, erkennen nach der Wahl, als sich der Wolf aus dem Schafspelz schält ... Die hiesige Regierung wird bei uns abgewählt, da bin ich sicher. Was kommt danach? Es wird wieder zurück zur CDU gewählt. Auch hierhin bin ich mir sicher, hoffe aber, mich zu täuschen. Die CDU, die aus meiner Sicht ganz besonders auf der Seite der Profiteure steht, das ist kein Geheimnis ... kann auf gar keinen Fall eine Alternative sein.

Wir benötigen fähige Politiker, die sich um das Wohl aller Menschen einsetzen. Eine schlechte Partei lässt sich daran erkennen, wenn sie irgendeine Menschengruppe ausschließt. 

Im Folgenden ein neues Video, wem die Impfpolitik verknüpft mit dem Dauerimpfen tatsächlich nützt: "WHO- Generaldirektor wirbt entgegen jeglichen Studien für Corona-Maßnahmen".   

12.11.2022
Dieses Video wurde aus dem Youtubekanal rausgenommen. Nicht mehr auffindbar. Erschreckend. Tagtäglich erlebe ich es auch mit virtuellen Zeitunsartikeln ...



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Ich hamstere kein Speiseöl,
keine Hefe,
kein Mehl
und sonstige Lebensmittel!

Ich hamstere stattdessen:
Bücher
Musiknoten
Notizhefte
leere Tagebücher
Stifte
Musik;
obwohl ich weiß,
dass man Papier nicht essen und nicht trinken kann.
Aber die Buchstaben und die Musiknoten beruhigen mich nun mal 🙈.
Sie nähren meine Seele und meinen Geist von innen!

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Stoppt die Milliarden für die Aufrüstung!
Investiert  die Milliarden in Bildung und Menschlichkeit!
Für einen Wohlfühlort für alle!
Soldaten! Hört auf Bomben zu werfen! 
Werft Weizensamen! (A. Kurkow)

Soldaten; nieder mit den Waffen! (M. Gandhi)
Alle!
Nie wieder Krieg! (K. Kollwitz)
Kriegswillige Politiker an die Front!
Empathische Frauen und Männer an die Macht!
Solidarität mit Ukrainer*innen und allen friedliebenden
Menschen dieser Erde!
Solidarität mit russischen Kriegsgegner*innen!
Schluss mit Diskriminierungen!
Liebe für alle! Hass für keinen! (Ahmadiyya-Muslime)
Kriege entstehen aus dem Scheitern,
das Menschsein der Anderen zu verstehen.
(Dalai Lama)
Wir brauchen keinen Krieg! Krieg brauchen diejenigen, 
denen Gerechtigkeit fremd ist und die die Völker versklaven wollen.
(Andrej Kurkow)

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Gelesene Bücher 2022: 05
Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott, Teil 3
Ovid - Metamorphosen
Fjodor F. Dostojewski: Der Idiot
Helene Schucmann u. William Thetford: Ein Kurs in Wundern
Gabriele Krone-Schmalz: Respekt geht anders
(Diese Autorin spricht mir auch aufgrund der aktuellen polit. Lage aus der Seele.)
Spencer Wise: Im Reich der Schuhe


Freitag, 20. März 2020

Ian McEwan / Liebeswahn (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre 

Nun habe ich meinen achten McEwan beendet und ich kann gar nicht sagen, welcher mir am besten gefallen hat. Welcher mir partout nicht zugesagt hat, weil er mich nicht überzeugen konnte, gab es nur einen. Auf meinem Blog habe ich den Autor als Leseprojekt laufen, und alle Rezensionen sind hier abrufbar.

Obwohl ich bewusst keine Krimis und auch keine Psychothriller lese, es sei denn, dass sich der Lesestoff in diese Richtung entpuppt, ohne dass man vorgewarnt wurde, muss ich dann Ausnahmen machen. Meistens bekommt man es in diesem Genre mit grausamen Szenen zu tun, ganz häufig brutale Tierszenarien, wie auch bei Liebeswahn aber hier nur vereinzelt. Aber ich habe diese schnell wieder verdrängt und vergessen.

Bei Krimis und Psychothrillers halte ich mich immer kurz, um inhaltlich nicht zu viel von der Spannung preiszugeben. Mal schauen, was ich hier zusammenbekomme, ohne zu viel zu verraten.

Hier geht es zum Klappentext, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Der Held dieser Geschichte ist Joe Rose. Er ist von Beruf ein naturwissenschaftlicher Schriftsteller, Physiker, und lebt mit seiner Lebensgefährtin namens Clarissa Mellon. Clarissa ist Hochschuldozentin. Sie unterrichtet Linguistin und englische Literatur. Sie und Joe leben in einem Apartment im Norden Londons. Sie sind beide ein glückliches Paar, bis das Schicksal ihre Beziehung unter eine schwere Prüfung stellt.

Joe und Clarissa befinden sich auf einem Picknick, als sie mitbekommen, wie ein großer Ballon, der mit Helium gefüllt ist, und in dem sich ein Kind in dem Korb befindet, technisch gesehen in Schwierigkeiten gerät. Joe und andere Männer, die sich in der Nähe befanden, rennen zu dem Ballon, um das Kind zu retten. Neben dem Korb, an ein Tau festhaltend, befand sich der Großvater des Jungen, der versucht, Herr der Lage zu werden, verliert aber selbst die Kontrolle. Die Retter klammerten sich an das Seil, um den Ballon auf die Erde zu bugsieren, doch irgendwas ging schief, sodass er unaufhaltbar wieder nach oben trieb. Nun hatten auch die Helfer die Kontrolle verloren. Nach und nach ließen sie sich zu Boden fallen, außer John Logan, der einfach nicht rechtzeitig loslassen konnte, weil er unbedingt das Kind retten wollte. Logan stürzt, als der Ballon schon zu hochgestiegen war, und kommt dadurch ums Leben.
Joe leidet durch Logans Tod unter Schuldgefühlen.
Ich hatte das Seil losgelassen. Ich hatte geholfen, John Logan zu töten. (2000, 49)
Nach dem Sturz lernt er noch am Unfallort Jed Parry kennen, seinen Stalker, und wird ihn nicht mehr los. Parry bekennt seine Liebe zu ihm, die allerdings in keine sexuelle Richtung geht, eher in eine obsessive religiöse …

Welche Szenen haben mir nicht gefallen?
Die Szenen mit der Polizei fand ich grausam, als Joe sich hilfesuchend an sie wendet. Aber die Sicherheitskräfte schätzen den Zwischenfall mit Parry nicht als bedrohlich ein. Von zu starken objektiv infizierten Fragen wird es für die Profis schwierig, auf Joes Nöte einzugehen.

Die Szenen mit Clarissa fand ich ebenfalls deprimierend, die ähnlich wie die Polizeibeamten reagiert. Auch sie nimmt ihren Partner nicht für voll, und strickt daraus ein psychisches Leiden, das von ihm ausgehen würde ...

Welche Szene hat mir besonders gut gefallen?
Dass am Ende die Abrechnung kam.

Welche Figur war für mich eine Sympathieträgerin?
Keine.

Welche Figur war mir antipathisch?
Clarissa Mellon.

Meine Identifikationsfigur
Joe Rose.

Cover und Buchtitel
Das Cover ist selbsterklärend. Der Buchtitel ist sehr gut getroffen.

Zum Schreibkonzept
Auf den 356 Seiten ist das Buch in 24 Kapiteln gegliedert. Die Geschichte ist aus mehreren Perspektiven erzählt. Am Ende gibt es einen Anhang, den ich nur quergelesen habe, da ein Teil davon aus einer Begriffsklärung besteht. McEwan geht auf den klinischen Fachbegriff Clérambault-Syndrom ein. Da ich beruflich aus der Psychiatrie komme und mir der Begriff vertraut ist, habe ich ihn im Buch nicht weiter vertiefen müssen. Aber für andere Leser*innen kann dieser Part des Buches hilfreich sein. Es folgt ein Fallbeispiel. Im Anschluss gibt es eine Erörterung, dann eine Schlussbetrachtung, die aus zwei Teilen besteht. Die Handlung wird aus Jeds Ichperspektive beendet, als er Joe seine Sichtweise in einem Brief offenbart. Leider kann ich hier keine Details nennen, sonst nehme ich den anderen Leser*innen die Spannung weg. Das ist der Nachteil bei Krimis und Psychothrillers, dass man keinen Satz zu viel schreiben darf. Obwohl ich hier aus Parrys Brief gerne herauszitieren würde.

Meine Meinung
Das Buch ist kein typischerer Psychothriller, dafür ist er nicht spannend genug, aber spannend von der Konstruktion der menschlichen Psyche her. Der Focus ist hier mehr auf menschliches und psychologisches / psychiatrisches Verhalten gesetzt, was sehr wohl mit realistischen Fällen verglichen werden kann. Hierbei hat der Autor über seinen Stoff sehr gut recherchiert. Mit dem Ende war ich allerdings nicht ganz zufrieden, da er im Anhang gepackt war. Hier erfährt man erst, was mit Parry passiert ist.

Mein Fazit
Sehr lesenswert. Mit bester Empfehlung.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Ich habe selber beim Diogenes Verlag eine Anfrage gestellt. Vielen herzlichen an die Pressereferentin Susanne Bühler für die Zusendung dieses Leseexemplars.

Meine Bewertung

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (sachlich, fantasievoll, distanziert)
2 Punkte: Differenzierte, facettenreiche Charaktere 
2 Punkte: Authentizität der Geschichte; 
2 Punkte: Erzähl-und Schreibstruktur, Gliederung vorhanden 
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein.

12 von 12 Punkten


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Jeder kann die Welt mit seinem
Leben ein wenig besser machen.
(Charles Dickens)

Gelesene Bücher 2020: 06
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
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Der Mensch ist mehr als nur die biologische Erbmasse.
Er ist, was er innerlich denkt und fühlt.
(M. P.)
Die Herkunft eines Menschen
Die Wurzeltheorie verdammt Menschen zu ewigen Ausländer*innen, nur, weil sie eine andere Hautfarbe, eine andere Religion oder einen anderen Namen tragen. Die meisten haben ihre Wurzeln dort geschlagen, wo sie geboren wurden und / oder dort, wo sie ihr ganzes Leben zugebracht haben.

Es lebe die menschliche Vielfalt in Deutschland und überall.
(M. P.)


Samstag, 11. Januar 2020

Ian McEwan / Die Kakerlake (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  
Mir hat das Buch recht gut gefallen, viele meiner Gedanken habe ich bei Facebook auf der Seite von Diogenes backlistlesen gepostet. Dadurch kam auch eine kleine Diskussion zustande. Damit ich nicht alles neu schreiben muss, kopiere ich ein paar wenige meiner Gedanken weiter unten hier hinein.

Besonders gut hat mir die Idee gefallen, stark kafkaeske Züge aufweisend zwar, aber dennoch spannend, eine super Idee, denn man bekommt es hier mit einer Kakerlake zu tun, die sich in einen Menschen verwandelt hat.

Da dies eine winzige Novelle von gerade mal 130 Seiten ist, länger hätte sie aber auch nicht sein dürfen, werde ich mich hier kurzhalten.

Hier geht es zum Klappentext, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.


Die Handlung
Man bekommt es hier in vielem mit einer Umkehrung zu tun. Gregor Sams hat sich von einem Menschem in einen Käfer verwandelt und bei McEwan verwandelt sich ein Käfer in einen Menschen, der in dem Bett des englischen Premierministers aufwacht. Es handelt sich hier nicht um Gregor Samsa, sondern um Jim Sams. Und Jim Sams krepiert auch nicht, weil er aus seiner Rückenlage nicht herausgefunden hat, nein, Jim Sams ist fidel, schafft es, seine Umgebung nach der Metamorphose zu verlassen, als es ihm gelungen ist, sich an seine neue körperliche Lage zu gewöhnen. Man bekommt es hier mit dem Premierminister Sams zu tun. Aber Sams ist nicht die einzige verwandelte Kakerlake, auch weitere Politkollegen gehörten einst zu diesen Nimmersatt- Insekten. Die Umkehrung findet man auch in anderen Bereichen. Wer zum Beispiel arbeiten geht, muss Geld bezahlen und bei Einkäufen bekommt man Geld. Diese Umkehrung gehört zu dem Reversalismus – Plan, der ziemlich vertrackt ist. Jim Sams tut alles, damit dieser Plan umgesetzt wird, selbst dann noch, als sich erweist, dass er nicht wirklich tragfähig ist.
Bevor der Reversalismus, dieser seltsame Wahn, die menschliche Bevölkerung in Armut stürzt, was notwendigerweise geschehen muss, werden wir gedeihen. (2019, 131)

Meine Meinung
Eine absolut Anti-Brexit-Satire mit viel Sarkasmus. Ich halte diese Novelle für eine sehr wichtige Polit-Satire. Endlich mal jemand, der sich kritisch zu Brexit bekennt. Jede Menge politische Lügen, die ich aber nicht für wirklich typisch Brexit halte. Man findet diese in jeder Politik, auch bei uns. Aber was die Kakerlake betrifft, diese Fühler, die sehr genau aufspüren, wie man das Volk hintergehen kann, die würde ich auch unseren Politikern aufsetzen. Typisch Brexit ist das Reversalismus-Projekt, aber der Inhalt erinnert mich symbolisch betrachtet an die Inhalte anderer Politiker weltweit. Meine Mitstreiterinnen sehen das etwas anders, denn sie sind der Meinung, dass wir hier in Deutschland den Brexit durchschauen würden, während die Engländer’innen nach der Wahl erst mal angefangen hatten zu googeln, was Brexit bedeuten würde. Sie wurden aber ein zweites Mal an die Wahlurne gerufen, und sie haben sich ein zweites Mal für den Brexit, für den EU-Austritt entschieden.

Sicher bekennen sich die meisten meiner Lesepartner*innen zu EU-Befürworter*innen, zu denen ich mich als ein Mensch mit zwei Nationalitäten auch zähle, aber ich befürchte, nur eine kleine Minderheit zu sein.

Meine abschließende Frage; sind wir Europäer reif für ein geeintes Europa? Ich bin dennoch der Meinung, würde hier in Deutschland eine Umfrage für oder gegen ein geeintes Europa starten, würden die meisten Wähler*innen dagegen sprechen. Aber ich stimme auch meinen Mitstreiterin zu, dass Reife erarbeitet werden könne, und dass sich Individuen schneller verändern würden als Gesellschaften. Ich bin auch der Meinung, dass dies ein Prozess ist, der mit viel Zeit und Geduld verbunden ist. Zu lösende Probleme müssen global angepackt werden, die man in einem Staatenverbund besser angehen könne, als in einem Einzelstaat. (Brigitte Hofmann)

Was habe ich vermisst?
Dass die Engländer im Alleingang eine Weltmacht anstreben, ist auch nicht nur in England zu finden, aber was ist mit der Flüchtlingsproblematik, mit der in England alles begonnen hatte? Warum erwähnt McEwan diese in keinem Satz?

Nichtsdestotrotz, wird der Brexit eines Tages die Geschichtsbücher füllen, und vielleicht werden sich die Engländer in Zukunft dafür schämen. Sie selbst haben Mitte des 19. Jahrhunderts Indien erobert und kolonialisiert, hatten die Rechte der Menschen, deren Land und deren Kultur beraubt, und sie selbst verachten heute Flüchtlinge, die ihr Land arm machen könnten. Das hat stark parasitären Charakter, nur nehmen, aber nichts geben zu wollen, vor allem, wenn die nimmersatten Politiker so ein Verhalten den Menschen vorleben.

Ich habe mich mit den Zitaten absichtlich zurückgehalten, aber es gibt viele Stellen, die ich gerne zitiert hätte.

Wer mehr über die Beweggründe dieser Satire erfahren möchte, kann hier auf ein englischsprachiges Interview zwischen dem Autor und der Tageszeitung Die Zeit zugreifen, zudem auch auf einem Podcast.

Mein Fazit
Eine sehr interessante und sehr wichtige Satire, die zum Weiterdenken bewegt. Ich habe tagelang über dieses Buch nachgedacht, bevor ich hier auf meinem Blog schreiben konnte und habe immer wieder bestimmte Seiten aufgeschlagen und nochmals gelesen. Da das Buch recht wenige Seiten hat, werde ich die Satire zeitnah ein zweites Mal lesen.

Meine Bewertung

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (sachlich, fantasievoll, distanziert)
2 Punkte: Differenzierte, facettenreiche Charaktere 
2 Punkte: Authentizität der Geschichte; 
2 Punkte: Erzähl-und Schreibstruktur vorhanden
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein.

12 von 12 Punkten


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Es geht nicht um den Verstand,
es kommt alles aus dem Herzen.
(Tracy Barone)

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Der Mensch ist mehr als nur die biologische Erbmasse.
Er ist, was er innerlich denkt und fühlt.
(M. P.)


Samstag, 8. Juni 2019

Ian McEwan / Maschinen wie ich (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre          

Leider hat mich dieses Buch von McEwan, der eigentlich zu meinen Lieblingsautor*innen zählt, nicht ganz überzeugen können. Deshalb werde ich mich hierzu kurzhalten.

Das Buch ist an sich nicht schlecht geschrieben, nur die Episoden mit dem Roboter Adam gingen nicht an mich. 

Hier geht es zur Buchvorstellung; zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu meinen ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Der Protagonist Charlie Friend, 32 Jahre alt, schafft sich einen humanoiden Roboter der Marke Adam an. Adam ist nicht irgendeine Maschine, denn er besitzt verglichen zu anderen künstlichen Geräten ein Bewusstsein. Adam ist männlich und es gibt dazu einen weiblichen Part namens Eva. Die Käufer dieser menschenähnlichen Maschine können sich aussuchen, ob sie einen Adam oder eine Eva haben möchten. Adam ist in der Lage, sich selbst Energie zuzuführen, in dem er sich mit einem Kabel an die Strombox anschließen kann, wenn sein Akku verbraucht ist. Adam kann aber noch mehr. Er kann Haiku schreiben. Er kann philosophieren und sonst intellektuelle Gespräche führen. Er ist mit einem Silikonchip ausgestattet. Die Maschine kann von seinem Besitzer durch die Festlegung verschiedener Präferenzen so eingestellt werden, dass daraus eine Persönlichkeit entsteht, so, wie der Besitzer sie haben möchte. Die Wissenschaft ist allerdings noch lange nicht fertig. Sie versucht weiterhin, das menschliche Gehirn zu imitieren. Da das menschliche Gehirn nach wie vor Rätsel aufgibt, ist die Imitation nicht einfach nachzubauen... Adam kostete Charlie 86 000 Pfund. Entwickelt wurde diese menschenähnliche Maschine von Alan Turing, größtes Genie des digitalen Zeitalters. Charlie selbst hat ein Buch über die künstliche Intelligenz geschrieben. Durch verschiedene gelesene belletristische Lektüren wie z. B. von Leo Tolstoi und George Orwell begann Charlie, sich für imaginäre Menschen zu interessieren.

Charlie verliebt sich in die junge Studentin Miranda, die zehn Jahre jünger als er selbst ist. Mit der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden tatsächlich ein Paar und Charlie erfährt durch Adam, dass Miranda es nicht ernst mit der Beziehung meint und ihn dadurch verraten und betrügen würde. Wie kommt diese Maschine dazu, solche Prognosen zu stellen, fragt sich Charlie?
Aber Adam kann noch mehr. Er kann sich verlieben, er kann Sex haben, denn er hat Gefühle … Nur, wo kommen diese Gefühle her? 

Ein paar Zeilen zu Mirandas Leben. Sie trägt ein tiefes Geheimnis mit sich herum, das sie später Charlie offenbart. Es geht um Peter Corringhe, ein junger Mann, der im Knast sitzt, und der kurz vor der Entlassung steht. Miranda hat es geschafft, ihm ein Sexualverbrechen anzulasten, das er nicht an ihr verübt hat und sie nun Angst hat, er könnte sich nach seiner Entlassung rächen und Miranda töten. Diese Lüge hat etwas mit ihrer besten Freundin Mariam zu tun, ein Mädchen aus pakistanischer Familie …

Des Weiteren gibt es noch den kleinen Mark, der aus einer sozialschwachen Familie stammt und bei dem zusätzlich das Kindeswohl gefährdet ist. Mark ist vier Jahre alt, als Charlie ihn auf dem Spielplatz kennenlernt und beobachtet, wie er von der Mutter hart angepackt wird. Charlie mischt sich ein, zeigt Zivilcourage, ergreift das Wort für das Kind, bis plötzlich der Vater auftaucht, und Charlie fragt, ob er den Kleinen  geschenkt bekommen haben möchte? Die Frage ist kein Witz, sie ist ernst gemeint ...

Weitere Details sind dem Buch zu entnehmen.

Welche Szenen haben mir gar nicht gefallen?
Vorsicht Spoiler
Ich habe nicht verstanden, weshalb Charlie Adam mit einem Hammer zerstört hat. Er hätte es einfacher haben können. Ohne Kraftaufwand. Er hätte Adam, um ihn wieder loszuwerden, einfach das Stromkabel wegnehmen können, sodass er nicht mehr aufladbar wäre.

Welche Szene hat mir besonders gut gefallen?
Die Fürsorge, die man dem kleinen Mark hat entgegenbringen können.

Welche Figur war für mich ein Sympathieträger?
Miranda.

Welche Figur war mir antipathisch?
Marks Eltern.

Meine Identifikationsfigur
Keine
 
Cover und Buchtitel
Fand ich sehr ansprechend, da man den Unterschied zwischen Mensch und Maschine nicht  sehen kann und dies sehr nachdenklich stimmt. Aber wären sie von den Gesichtern her auch nicht zu unterscheiden?

Zum Schreibkonzept
Auf den 404 Seiten ist das Buch in neun Kapiteln gegliedert. Der Schreibstil ist flüssig geschrieben und in der Ichperspektive der Hauptfigur Charlie erzählt. Am Ende gibt es noch eine Danksagung, aus der man entnehmen kann, dass Alan Turing, geboren 1912, eine reale britische Figur ist. Lt. Wikipedia war Turing von Beruf Mathematiker, Kryptonanalytiker, Informatiker und Computerspezialist. Turing starb 1954.

Meine Meinung
Dass diese beiden humanoiden Maschinen mit Adam und Eva betitelt wurden, lässt mich an die Bibel denken. Sind künstliche Menschen wie Adam und Eva die ersten in ihrer Art? Und der Schöpfer der Mensch ist?
Mich stimmt das Buch schon sehr, sehr kritisch. Aber meine Fragen hat sich auch der Autor gestellt. Was machen wir mit unserer Zeit, wenn Maschinen alles menschliche Tun übernehmen? Was machen wir mit unserer an Fülle gewonnen Freizeit? Können wir überhaupt noch existieren, wenn Maschinen uns ersetzen? Wer finanziert sie? Wer kann sie sich leisten, wenn durch ihren Einsatz Arbeitsplätze abgebaut werden? Ohne Arbeit lassen sich dann auch keine kostenpflichtigen Freizeitvergnügungen nachgehen, es sei denn, man besitzt Vermögen. Um Charlies Vermögen kümmert sich Adam, der an die Börse geht. Ich stelle mir vor, dass alle Roboter erfolgreich an die Börse gehen, das wäre der reinste Kollaps ... 

Auf die Forderung, humanoiden Robotern Menschlichkeit zuzusprechen, weil sie Bewusstheit und Gefühle hätten und weil sie von echten Menschen nicht mehr zu unterscheiden wären, kann ich mir gar nicht vorstellen. Diese Forderung kann ich absolut nicht verstehen. Wir schaffen es nicht einmal, Tieren eine Persönlichkeit zuzusprechen, obwohl mittlerweile naturwissenschaftlich bewiesen ist, dass auch Tiere Gefühle haben, dass auch Tiere intelligente Wesen sind, und wollen wir tatsächlich diese computergesteuerten Monster zu Persönlichkeiten machen?
Alan Turing, der Vater dieser Roboter, geht noch weiter, er hofft sogar, dass man Menschen, die im Besitz dieser Maschinen sind, und ihren Roboter aus den verschiedensten Gründen zerstören, man ihnen sogar eine Straftat anlasten müsse. Eine Zerstörung wäre mit einem Mord gleichgesetzt.

Mein Fazit
Für mich liest sich das Buch wie eine Dystopie, auch wenn es darin nicht ganz so heftig zugeht. Mir ist die Ernsthaftigkeit dieser Thematik bewusst, aber ich hoffe, diese Zeiten nicht erleben zu müssen, wenn Maschinen uns Menschen regieren. Keine Ehrenkriege mehr? Keine Religionskriege mehr? Ich spinne mal den Gedanken weiter fort. Ich kann mir vorstellen, dass es aber Kriege zwischen den Menschen und den Maschinen geben wird. Der Mensch als Gott und Schöpfer? Am Ende schafft er sich selber ab.

Weil mich das Buch nicht ganz überzeugt hat, bekommt es elf von zwölf Punkten.

Meine Bewertung

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
1 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Auch wenn das Buch eine gute Bewertung von mir erhalten hat, hat es mir nicht ganz gefallen, wie ich eingangs oben geschrieben habe. Die Thematik hat mich nicht ganz überzeugen können.

Elf von zwölf Punkten.

Hier wird das Buch auch auf Whatchareadin in der Leserunde gelesen. 

Vielen herzlichen Dank an den Diogenes Verlag für das Bereitstellen des Leseexemplars. 

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