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Mittwoch, 15. März 2017

Astrid Lindgren / Die Menschheit hat den Verstand verloren (1)


Tagebücher von 1939-1945

Lesen mit Anne


Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch haben Anne und ich schon vor Tagen ausgelesen, wir sind nur noch nicht dazu gekommen, eine Rezension zu schreiben.

Mit Anne habe ich aber schon telefoniert. Es hat uns beiden gut gefallen und wir haben uns auch über die Rezensionen ausgetauscht, wer was über das Buch schreiben möchte. Anne schreibt auch etwas Biografisches von Astrid Lindgren, über dies im Vorwort einiges zu entnehmen gibt.

Ich dagegen habe die Absicht, viele Zitate herauszuschreiben. Was den Nationalsozialismus betrifft, wann der Zweite Weltkrieg etc. ausgebrochen ist, das weiß jeder und muss nicht nochmals hier erwähnt werden. Mir war die Betroffenheit von Astrid Lindgren ganz wichtig, wie sie diese in Sprache umgesetzt hat. Das hat mich so tief berührt, dass ich einfach gezwungen bin, meinen Fokus auf diese Zitate zu lenken.

Wir werden, wenn wir beide unsere Rezensionen zu diesem Buch geschrieben haben, diese noch miteinander verlinken.

Mit ihrem Tagebuch schreibt Astrid Lindgren so, wie ich sie liebe. Kritisch, politisch, differenziert, menschlich.

Ihre Tagebuchaufzeichnungen sind zudem mit vielen ausgeschnittenen Zeitungsartikeln versehen.

Schweden verhielt sich im Zweiten Weltkrieg zusammen mit anderen europäischen Ländern neutral. Astrid Lindgren nagten Gewissensbisse, weil ihr Land an dem Krieg nicht beteiligt war.
Ich habe mir allerdings als Leserin nicht die Frage gestellt, ob es feige war, dass Schweden an dem Krieg nicht beteiligt war. Nein, ich fand es gut, dass wenigstens ein paar Länder von dem Krieg und den Folgen verschont geblieben sind.

Durch die Neutralität hatte Schweden jede Menge  Ressourcen, und so konnte es vor allem dem kleinen Finnland und Norwegen mit materiellen Gütern unter die Arme greifen. Auch hat die schwedische Bevölkerung schwedische und norwegische Kriegskinder bei sich aufgenommen, und für sie gesorgt. Später, zum Ende des Krieges hin, überwindet Astrid Lindgren ihre Selbstzweifel, und sieht das Gute an der Neutralität:
Denn Schweden wurde außerhalb des Krieges gebraucht. Wenn man zurückschaut, haben wir durchaus so einiges erreicht, natürlich nicht, weswegen wir gerade vor Stolz platzen könnten, aber worüber man sich doch freuen kann. Wir haben Finnland einmalige materielle Hilfe gegeben. Und Norwegen vielleicht in fast gleich großem Umfang. Wir haben - was soll ich sagen-100.000 norwegischen und dänischen Flüchtlingen, vielleicht ist die Zahl etwas zu hoch, ich weiß nicht, Asyl gewährt. Wir haben sie in speziellen Polizeilagern ausbilden lassen, was nichts Anderes war als eine regelrechte militärische Ausbildung. Zu guter Letzt haben wir erreicht, dass das schwedische Rote Kreuz sich der dänischen und norwegischen Internierten in Deutschland, Juden und anderer, annehmen und sie nach Schweden bringen konnte. Ich habe einige dieser Briefe von jungen Leuten gelesen, die sie nach ihrer Ankunft an ihre Angehörigen zu Hause in Norwegen und Dänemark geschrieben haben, es ist ein einziger Glücksjubel. (…) Einer muss ja neutral sein, sonst würde es doch keinen Frieden geben - aus Mangel an Friedensvermittlern. (442f)

Deutschland hat Polen den Krieg erklärt. Polen ist nicht mehr das Land, das es einst mal war. Es wurden Sperrstunden eingeführt: 
Die Deutschen sprechen von ihrer >>harten, aber gerechten Behandlung<< der Polen - und die kann man sich ja vorstellen. Was für ein Hass wird entstehen! Die Welt wird am Ende so voller Hass sein, dass sie allesamt daran ersticken. (47)

Auch wenn Schweden nicht am Krieg beteiligt war, war die schwedische Bevölkerung dennoch von Angst erfüllt. Auch die Kinder stellten Fragen, ob der Krieg bis nach Schweden dringen würde. Ich selbst versuchte mir diese Angst vorzustellen …
Astrid Lindgren wunderte sich. Die Welt sei zwar kriegserfahren, lerne aber nicht aus ihren Fehlern:
An der Ostfront stehen sich die größten Massen der Weltgeschichte gegenüber. Es ist gruselig, überhaupt daran zu denken. (…) Ich habe hier in Furusund einiges über Geschichte gelesen, und das ist eigentlich eine unheimlich beklemmende Lektüre-Krieg und Krieg und  wieder Krieg und das ständige Leiden der Menschheit. Niemals lernt sie etwas daraus, sie begießt die Erde noch immer weiter mit Blut, Schweiß und Tränen. (117)

In Schweden hoffte man im ersten Kriegsjahr auf ein baldiges Ende des Krieges. Niemand rechnete damit, dass er sechs Jahre anhalten würde. Der Alltag der Schweden ging weiter, aber der Krieg, der außerhalb von ihnen weltweit tobte, prägte trotzdem den Alltag der Schweden. Das Leben aber musste weitergehen, und es ging weiter. Lars, Lindgrens Sohn, stand 1942 kurz vor seiner Konfirmation. Schweden feiert Christi Himmelfahrt. In Gedanken an ihren Sohn schreibt die verzweifelte Lindgren:
Übermorgen an Christi Himmelfahrt werden Lars und Göran konfirmiert. Kann, kann, kann denn dieser Krieg nicht bald ein Ende haben? Was für eine Zukunft erwarteten Jungen, die bald in die Welt hinaus wollen. Eine blutige, schreckliche, verwüstete, vergaste und in jeder Hinsicht elendige Welt zu erben, das ist hart. (182)

Wieder ein Kriegsjahr vergangen, und an der Lage habe sich noch immer nichts verändert. Astrid Lindgren hofft ganz verzweifelt als stille Beobachterin weiterhin auf ein baldiges Ende. Sie beschäftigt sich mit französischer Kriegsliteratur, geschrieben von Jacques Agabits. Der Autor beschreibt die Situationen französischer Kriegsgefangener, die in einem deutschen Lazarett behandelt werden:
Das ganze Buch ist voller Blut und Eiter, und ich bin so fed up, was Kriege betrifft, dass es keine Worte dafür gibt. Und wie mag es erst in den Ländern sein, wo sie all diese Schrecken täglich vor Augen haben. (241)

Sie liest Remarque, Im Westen nichts Neues, und leidet mit ihm mit. Dabei denkt sie an Lars, an ihren Sohn, welches Glück sie hat, dass ihr Sohn nicht eingezogen wurde.

Als ich es las, bin ich abends unter die Bettdecke gekrochen und habe vor Verzweiflung geweint (…) Und ich erinnere mich, dass ich dachte, wenn es noch einmal einen Krieg geben und Schweden daran teilnehmen würde, ich auf Knien zur Regierung rutschen und sie beschwören würde, die Hölle nicht losbrechen zu lassen. Lars würde ich selber erschießen, dachte ich, lieber das, als ihn in den Krieg ziehen zu lassen. Wie müssen sie leiden, die armen Mütter auf diesem wahnsinnigen Erdball. Als ich an die Besatzung der >>Ulven<< dachte und als ich Agapits Buch las, versuchte ich mir vorzustellen, Lars sei in dem gesunkenen U-Boot (…) Oder mit Fieber und Eiterwunden in einem Lazarett, und allein die Vorstellung reichte, um eine unerträgliche Seelenqual in mir hervorzurufen. Wie mag es erst für jene sein, für die es nicht nur eine Vorstellung, sondern grausame Wirklichkeit ist? Wie ist es möglich, dass die Menschheit solche Qualen durchleiden muss, und warum gibt es Krieg? Bedarf es wirklich nur weniger Menschen wie Hitler und Mussolini, um eine ganze Welt in Untergang und Chaos zu stürzen? Möge, möge, möge es jetzt bald ein Ende haben, jedenfalls mit dem Blutvergießen;

Astrid Lindgren leidet enorm unter diesen Kriegsqualen, obwohl sie ihnen nicht ausgesetzt ist. Tagtäglich setzt sie sich mit dem Krieg auseinander. Liest viel, hört Nachrichten, und verfolgt die Reden verschiedener Politiker, soweit die Sender dies zulassen: der Krieg beeinflusst weiterhin den Alltag:
Dann kommt ja noch all das andere Elend, das auf einen Krieg folgt. Großmutter ist in diesen Tagen so gesund und munter und optimistisch. Sie glaubt, dass wieder Fried´ und Freud´ herrscht, wenn der Krieg nur vorbei ist. Sie glaubt vermutlich, die Menschheit wird glücklich, sobald es nur wieder Kaffee gibt und die Rationierungen aufgehoben sind, hier wie im Ausland, aber die unaussprechlich entsetzlichen Wunden, die der Krieg geschlagen hat, werden nicht mit ein bisschen Kaffee geheilt. Der Frieden kann den Müttern nicht ihre Söhne zurückgeben, Kindern nicht ihre Eltern, den kleinen Hamburger und Warschauer Kindern nicht das Leben. Der Hass ist nicht zu Ende an jenem Tag, an dem der Frieden kommt, jene, deren Angehörige in deutschen Konzentrationslagern zu Tode gequält wurden, vergessen nichts, nur weil Frieden ist, und die Erinnerung an Tausende von verhungerten Kindern in Griechenland wohnt immer noch in den Herzen ihrer Mütter, falls die Mütter selbst überlebt haben. Alle Invaliden werden weiter herumhumpeln, auf einem Bein oder mit einem Arm, alle, die ihr Augenlicht verloren haben, sind noch genauso blind, und jene, deren Nervensystem durch die unmenschlichen Panzerschlachten zerstört wurde, werden auch nicht wieder gesund, nur weil Frieden ist. Trotzdem, trotzdem - möge bald Frieden werden, damit die Menschen allmählich wieder zur Vernunft kommen. (242)

Das Ende des Krieges, wie soll man sich das Ende vorstellen? Oder der Frieden? Astrid Lindgren stellt sich viele Fragen und findet nicht so leicht eine Antwort.
Und dennoch - wie soll der Frieden aussehen, was aus dem armen Finnland werden? Und wird der Bolschewismus mit allem, was er an Terror und Unterdrückung beinhaltet, freien Spielraum in Europa bekommen? Die, die ihr Leben bereits im Krieg verloren haben, sind womöglich die Glücklicheren. (243)

Sie schreibt über eine Rede von Goebbels:
>>Wir glauben an den Sieg, weil wir den Führer haben! Wenn mir heute auf den Führer schauen, so sehen wir gerade in ihm die Garantie dieses kommenden Endsieges. Wir wissen ganz genau, dass die weltentscheidende Auseinandersetzung dieses Krieges zwischen dem nationalsozialistischen Reich und der bolschewistischen Sowjetunion fallen wird.(…) So wollen wir in dieser dramatischen Stunde unseres Gigantenkampfes gegen unsere alten Feinde nur die eine Bitte an den Allmächtigen richten: uns den Führer gesund und voll von Kraft und Entschlussdeutlichkeit zu erhalten! Wir wissen, dass wir dann alle Gefahren überwinden und am Ende Sieg und Frieden erringen werden. So rufe ich denn dem Führer im Namen des ganzen deutschen Volkes für den schwersten Kampf um unsere äußere Freiheit unsere alte Parole als Bestätigung unserer zu allem entschlossenen Bereitschaft zu: Führer, befiel, wir folgen! (315)


Mein Fazit zu dem Buch?

Der Titel Die Menschheit hat den Verstand verloren hat es voll getroffen. Es kann niemals der gesunde Menschenverstand sein, der Kriege befürwortet ... 
Wenn ich die Politik heute mit der von damals vergleiche, dann bekomme ich schon ein wenig Gänsehaut, dass sich so eine Lage wiederholen könnte. Früher schrie die Mehrheit der Menschen, Deutschland müsse judenfrei werden, heute schreit sie, Deutschland müsse islamfrei werden. Viele haben gar nicht verstanden, dass es nicht der Islam ist, der die Probleme unter den Menschen verursacht, sondern die Fundamentalisten, die sogar ihre eigenen Landsleute in Lebensgefahr bringen, wenn sie nicht deren religiösen Ideologien befolgen. Ist der Mensch in Deutschland auch heute nicht in der Lage, zu differenzieren? Das hoffe ich nicht. Aber wenn ich nach Österreich schaue, und heute sogar nach Holland, in dem ein neuer Ministerpräsident gewählt wurde, dann haben sich die meisten NiederländerInnen doch gegen den Rechtspopulisten Geert Wilders und für den rechtsliberalen Mark Ruppe entschieden. Das macht mir Hoffnung. Auch in Österreich gewann 2016 völlig unerwartet Alexander Van der Bellen die Bundespräsidentenwahl ... 

Ich stellte mir wiederholt beim Lesen die Frage, welche Auswirkungen es in Deutschland und in Europa gehabt hätte, wenn Hitler als Sieger aus den Kriegen geschieden wäre? Ich werde niemals eine Antwort darauf finden, aber ich kann hoffen, dass es nie wieder einen Weltkrieg geben wird, und dass es in allen Ländern, in denen gerade Bürgerkriege herrschen, diese dort bald ihr Ende finden werden.

Astrid Lindgren war zu dieser Zeit, als sie ihr Kriegstagebuch geschrieben hat, noch keine Schriftstellerin, wobei die Figur Pippi Langstrumpf durch die Tochter Karin in hohem Fieber schon geboren wurde. Dass Astrid Lindgren begabt ist zu schreiben, zeigt schon dieses Tagebuch, das neben ihrem Intellekt auch zusätzlich mit so viel Seele gefüllt ist.

Ich vergebe diesem Buch zehn von zehn Punkten.

Und hier geht es zu Annes Buchbesprechung.
____
Liebe für alle.
Hass für keinen.
(www.ahmadiyya.de)

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Montag, 6. März 2017

Marcel Proust / Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (BD7) (1)

Die wiedergefundene Zeit

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Ich habe es nun geschafft; ich bin durch mit Proust. Alle sieben Bände, und der siebente Band war aus meiner Sicht gesehen der beste. Ich habe so viele Blättchen zwischen den Seiten kleben, dass ich schauen muss, für welche Themen ich mich entscheiden werde …

So sprachgewaltig, mit so vielen philosophischen Gedanken, mit so vielen Bildern, in die Proust seine Gedanken hineingepackt hat, bin ich in diesem Band konfrontiert und bereichert worden. Der Marcel, der Icherzähler, wirkt auf mich viel reifer, der endlich auch mal in der Lage ist, sich selbstkritisch zu hinterfragen ...

Auch hier erlebte ich den Icherzähler Marcel als einen großen Leser verschiedenartiger belletristischer Literatur, V. Hugo, H. Balzac , etc. Er schreibt selbst auch literarische Artikel für den Figaro, wobei der Figaro nicht wirklich ein anspruchsvoller Zeitungsverleger ist, und zu vergleichen ist er heutzutage mit der deutschen Bildzeitung. Interessant fand ich aber, dass dieser Marcel die Figuren aus seinen gelesenen Büchern immer mit irgendwelchen Leuten verband, die er charakteristisch aus seinem Personenkreis her kannte. Dies erinnerte mich an meine eigene Lesezeit in meinen zwanziger Jahren. Auch ich verband fiktive Figuren aus den Romanen mit Personen aus meiner Lebenswelt, auf die ich herabschaute. Das hat sich glücklicherweise gewandelt, bin aus meiner eigenen inneren Blasiertheit herausgewachsen. 😈

Dieser Marcel hat auch in diesem Band nicht aufgehört, andere mit Worten zu zeichnen. Robert Saint-Loup und der Madame Guermantes hatte er nicht nur einen spitzen Vogelschnabel verpasst, nein, auch in Gefieder steckte er sie … Ich musste so lachen. Bloß keinen Proust begegnen, er porträtiert jeden Menschen mit einer peinlichen Visage ...

Aber diese Bilder finde ich trotzdem wunderschön, s. u. und sie charakterisieren exakt bestimmte Figuren im Roman.
(…) und wenn sich dieser zu einem Vogel gewordene Lichtschimmer in Bewegung, in Aktion setzte, wenn ich zum Beispiel Saint-Loup aus einer Soiree erscheinen sah, die ich selbst besuchte, hatte er eine Art, den mit dem goldenen Reiherbusch seines etwas gelichteten Haars gekrönten Kopf seidenweich und stolz aufzurecken und Halsbewegungen zu machen, die weit geschmeidiger, anmaßender und koketter waren als solche, wie Menschen sie zeigen, dass man sich in einer Mischung aus Neugier und halb mondän, halb zoologisch bestimmter Bewunderungen bei seinem Anblick fragte, ob man sich im Faßberg Saint-Germain oder im Jardin des Plantest (zoologischer Garten, Anm. d. Verfasserin) befinde, ob man einen vornehmen Herren oder einen Vogel einen Salon durchqueren oder in seinem Käfig promenieren sehe. Diese ganze Rückkehr jedoch zu der gefiederten Eleganz der Guermantes mit dem spitzen Schnabel und den stechenden Augen wurde für sein neues Laster nutzbar gemacht, indem er sich ihrer bediente, um eine gewisse Haltung aufrechtzuerhalten. (…) Mit etwas Fantasie könnte man den Gesang nicht minder als das Gefieder auf diese Weise deuten. (16)

Mittlerweile sind die Figuren alle älter geworden, und einige vertraut gewordene Namen findet man am Grabstein wieder … Vereinzelt aber sind Figuren im Zweiten Weltkrieg gefallen, im Kampf zwischen Frankreich und Deutschland.

Man findet hier nochmals ein paar wenige Szenen zu Marcels früherer Geliebten Albertine, die ihn damals verlassen hatte, und er sich soweit verändert hat, dass er es nicht mehr nötig habe, Madame Bontemps Geld anzubieten, damit Albertine wieder zu ihm zurückfinden würde. Wieder eine Szene, in der Marcel sich Frauen mit Geld zu erkaufen versuchte. Nun sei er aber ein anderer geworden, und er von dieser Liebe sich mit der Zeit als geheilt betrachten konnte.

Auf den ersten zweihundert Seiten stehen die Kriegsthemen im Vordergrund. Marcel wurde nicht einberufen, da er Asthmatiker ist. Die Unmenschlichkeit des Krieges wird auch hier deutlich gemacht, auch wenn eine Regierung gefallene Soldaten zu Helden auszeichnet ... In Frankreich war es verboten, bei gefallenen Soldaten Trauerkleider zu tragen, sonst wurden, vor allem bei jungen Soldaten, die Eltern von der Trauerfeier ausgeschlossen.
Wenn ihm (dem Vater, Anm. d. Verfasserin) auch der General sagte, es sei alles für Frankreich und sein Sohn habe sich wie ein Held bewährt, schlug der arme Mann, der sich von dem Leichnam seines Sohnes gar nicht trennen konnte, daraufhin nur umso mehr. Schließlich -und deshalb muss man sich an dieses >keiner kommt hier durch< und so weiter gewöhnen - haben doch eben alle diese Leute (…) die Deutschen am Durchkommen gehindert. Du findest vielleicht, dass wir selbst nicht recht vorankommen, aber man darf nicht nach Vernunftgründen gehen, denn eine Armee fühlt sich siegreich aufgrund einer inneren Einsicht (...) Wir aber wissen, dass wir den Sieg erringen werden, und wir wollen es auch, um einen gerechten Frieden zu diktieren, ich meine damit nicht nur, gerecht für uns, wahrhaft und wirklich gerecht für die Franzosen, sondern auch für die Deutschen gerecht. (91)

Wie kann ein Krieg dies leisten? Aber ich finde den Gedanken nicht schlecht, wobei Marcels Haltung nicht immer klar ist. Manchmal zeigt er patriotische Züge und manchmal scheint er davon losgelöst zu sein. Manchmal verachtet er Kriegsverweigerer, die sich nicht für das Vaterland einsetzen, und manchmal zeigt er Verständnis.

Was in diesem Band erhalten ist, sind die vielen Intrigen und Geläster innerhalb jener gehobenen Gesellschaft. Bestimmte Figuren haben sich weiterhin das Maul über Homosexuelle aufgerissen und den Ruf vor allem von Monsieur de Charlus in Misskredit gebracht und damit Schaden angerichtet. Besonders Madame Guermantis und Madame Verdurin waren ganz versessen darauf, über andere Menschen zu lästern. Gegenüber Monsieur de Charlus nahmen die Lästereien durch den Ausbruch des Krieges eher zu, da Charlus Mutter eine aus Bayern stammende Herzogin sei. Aber das fuchste de Charlus nicht, er war sich selbst genug, als dass er sich die Laune habe verderben lassen.

Marcel, der sonst an den Lästereien auch immer beteiligt gewesen war, denn, auch er litt an Vorurteilen gegenüber Menschen, die andersgeartet sind, kommt Charlus gegenüber zu neuen Erkenntnissen:
Zu einer vorurteilslosen Haltung vermochte ich gar nicht zu gelangen. Monsieur de Charlus hingegen hatte das fertiggebracht. In seiner Eigenschaft als bloßer Zuschauer musste ihn nun alles veranlassen, germanophil zu sein, insofern er, wie wohl nicht wirklich Franzose, in Frankreich lebte. Er war sehr feinsinnig; in jedem Land aber sind die Dummköpfe in der Überzahl; hätte er in Deutschland gelebt, hätten ihn zweifellos die deutschen Dummköpfe gereizt, jene, die mit törichten und leidenschaftlichen Argumenten eine ungerechte Sache verfochten. (122)

Madame Verdurin lästerte zudem über den Journalisten Brichot. Im Folgenden ein kleiner Dialog zwischen Madame Verdurin und Cottard, der von Beruf Arzt ist:
Madame Verdurin begann niemals einen Artikel von Brichot zu lesen, ohne sich im Voraus an seinen Lächerlichkeiten zu delektieren, und las ihn mit größter Aufmerksamkeit, damit ihr keine einzige entging. Leider hoffte sie nun vergeblich. Man wartete aber nicht einmal, bis man sie gefunden hatte. Das geglückteste Zitat eines allerdings wenig bekannten Autors - oder aus einem wenig bekannten Werk, auf das Brichot sich bezog -wurde als Beweis der unerträglichsten Pedanterie angeführt, und Madame Verdurin wartete mit Ungeduld auf die Stunde des Abendessens, um bei ihren Gästen Lachstürme zu entfesseln.>>Man muss ihm allerdings lassen, dass seine Artikel sehr gut geschrieben sind.<<
>>Wie? Sie finden das gut geschrieben? (…) Ich persönlich finde, er schreibt wie ein Schwein.<< (146ff)

Diese Szenen sollten nur ein Beispiel sein, mit welchen Lächerlichkeiten diese vornehmen Leute sich ihre Zeit vertreiben. Und Marcel verpasste nie eine Gelegenheit, sich daran zu beteiligen.

Interessant fand ich aber auch, wie Marcel mit den Schlagzeilen umgeht, die Haltung zu dem tobenden Krieg. Ich erlebe ihn hier sehr kritisch gegenüber dem Journalismus und dessen Schlagzeilen:
Die Wahrheit ist, dass die Leute alles durch die Brille ihrer Zeitungen sehen, und wie könnte es anders sein, dass wir persönlich weder von den betreffenden Persönlichkeiten noch von den Ereignissen wissen! (…) Die Leute hassen jetzt Franz Josef, weil ihre Zeitung es ihnen nahelegt. Über König Konstantin von Griechenland und den Zaren von Bulgarien hat die Meinung des Publikums mehrmals zwischen Abneigung und Sympathie geschwankt, weil es abwechselnd hieß, sie würden sich auf die Seite der Entente, oder auf die der Gruppe, Zentralmächte, stellen. (…) (138ff)

Auch Monsieur des Charlus geht kritisch mit den Schlagzeilen um:
>>Erstaunlich ist<<, sagte er, >>dass dieses Publikum, das die Menschen und Dinge des Krieges immer nur nach seiner Zeitung beurteilt, gleichwohl der Ansicht ist, es bildet sich eine Meinung aus eigener Kraft.<< (142)

Das könnten meine Worte gewesen sein, im Umgang mit den Medien, denn das ist ja noch heute so, dass wir LeserInnen stark von den Medien manipuliert werden, ob das Bücher sind, die man unkritisch in sich aufnimmt, oder Zeitungen, die undifferenziert zur nationalen und zur internationalen Problemlage schreiben. Es gibt Länder, die ewig schlecht bei Journalisten abschneiden, das Gute bleibt verborgen, während andere Länder dagegen immerzu von der besten Seite gezeigt werden, und hier bleibt das Schlechte verborgen …

Jetzt habe ich doch so viel geschrieben, ohne dass ich auf den Kern der Frage eingegangen bin. Was ist denn nun mit der wiedergefunden Zeit? Marcel Proust schreibt hier über so viele interessante Dinge, er schreibt nicht nur über Literatur, nicht nur über die Architektur, nein, es sind viele philosophische Gedanken zum Alter und zum Tod, etc. dass ich es so schade finde, nicht alle Weisheiten herausschreiben zu können. Um aber zur Kernfrage zurückzukehren; Ja, er hat erkannt, dass er viel Zeit in der Gesellschaft zugebracht hat, aber aus meiner Sicht war dies nötig, weil er in der Gesellschaft Stoff für seine Bücher sammeln konnte. Vielleicht kann man dies mit einer empirischen Feldstudie vergleichen, in der Icherzähler der Beobachter ist, nur leider nicht immer neutral. Er selbst war ziemlich versnobt und nicht selten beurteilte er andere Menschen von oben herab, weshalb er mir sechs Bände lang unsympathisch war.

Verduris, Guermantes, etc. waren alles Menschen, die für ihr Geld nicht arbeiten mussten, aber vielleicht täte ihnen Arbeit gut, weil sie zu viel Zeit vergeudet haben, über andere herzuziehen. Marcel selber war daran beteiligt, er mochte keine Juden, und auch keine Homosexuellen, er mochte keine Menschen, die anders lebten.  Demnach war er auch nicht immer frei von Vorurteilen. Aber am Ende erkennt er dies, die Zeit, die er in dieser Gesellschaft zugebracht hat und sehnt sich nach seinem Schreibtisch zurück, um an seinem Buch zu arbeiten.

Hier beschäftigt er sich auch mit der Frage, ob er sich zum Schriftsteller eigne?

Dazu kommt er zu interessanten, kritischen Selbsterkenntnissen, die meine Theorien zu dem erzählenden und geschwätzigen Marcel ein wenig untermauern:
Anstatt aber zu arbeiten, hatte ich in Trägheit, in Zerstreuung durch Vergnügen, in Krankheit dahingelebt, mich selbst und meine Manien gepflegt und unternahm mein Werk (…), ohne irgendetwas von meinem Metier zu verstehen. Ich fühlte nicht mehr die Kraft in mir, meinen Verpflichtungen gegen die anderen Menschen noch meinen Pflichten gegen mein Denken und mein Werk, noch weniger aber beiden zugleich gerecht zu werden. (517)
An dieser Textstelle finde ich Marcel wieder, wie ich ihn in seinen anderen Werken charakterisiert hatte. Seine Selbstreflektion ziehen ihn zurück an den Schreibtisch, um endlich mit dem Schreiben zu beginnen.
Ja, es sei nun an der Zeit, mich an dieses Werk zu begeben - das sagte mir jene Vorstellungen von der Zeit, die ich mir soeben gebildet hatte. Es war höchste Zeit; aber, und das rechtfertigt die Angst, die sich meiner gleich beim Eintreten in den Salon bemächtigt hatte, als die geschminkten Gesichter mir den Begriff der verlorenen Zeit vermittelten, war es wirklich noch Zeit, und war ich selbst noch imstande dazu? Dem Geist sind Landschaften gegeben, deren Betrachtung ihm nur eine Zeitlang gestattet ist. (508)

Auf den letzten Seiten findet eine intensive Auseinandersetzung statt zu dem Leben des Icherzählers und weiterhin die dringende Absicht, unbedingt ein Buch darüber zu schreiben. Seine Ausdrucksweise finde ich geradezu genial, weshalb ich sie fast ungekürzt hier festhalten möchte:
Wie viel mehr erschien es mir jetzt so, da ich meinte, dass dieses Leben, das man im Dunkel lebt, aufgehellt und zur Wahrheit dessen, was es war, zurückgeführt, dass dieses Leben, das man unaufhörlich fälscht, in einem Buch verwirklicht werden könnte! (Ebd)
Und nun feilt er seine Gedanken zu dem werdenden Buch in wunderschöne Metaphern aus, wobei er hier von dem Schriftsteller an sich spricht, in idealisierter Form:
Wie glücklich würde der sein, dachte ich, der ein solches Buch zu schreiben vermöchte, doch welche Arbeit liegt auch vor ihm! Um davon eine Vorstellung zu geben, müsste man Vergleiche aus den höchsten und verschiedenartigsten Künsten entnehmen; denn dieser Schriftsteller, der außerdem bei der Gestaltung jedes Charakters, um ihn plastisch darzustellen, die entgegengesetzten Seiten aufzuzeigen hätte, müsste sein Buch sorgfältig unter unaufhörlicher Umgruppierung der Kräfte wie eine Offensive vorbereiten, es ertragen wie die Qual der Ermüdung, wie eine Ordensregel auf sich nehmen und wie eine Kirche erbauen, ihm folgen wie einer ärztlichen Weisung, es überwinden wie ein Hindernis, erobern wie eine Freundschaft, hegen und pflegen wie ein Kind, es schaffen wie eine Welt, ohne jene Geheimnisse außer Acht zu lassen, die ihre Erklärung wahrscheinlich nur in anderen Welten finden, deren erahntes Sein jedoch das ist, was uns im Leben und in der Kunst am tiefsten zu bewegen vermag. In solchen großen Büchern aber gibt es ganze Partien, die aus Mangel an Zeit im Zustand der Skizze geblieben sind und zweifellos auch nicht fertiggestellt werden können, weil der Plan des Baumeisters zu großartig war. Wie viele gewaltige Kathedralen bleiben unvollendet! Man nährt ein solches Werk, man verstärkt seine schwachen Teile, man erhält es, doch dann ist es dieses Werk, das wächst, das unser Grab bezeichnet, es vor Gerüchten und eine Zeitlang vor dem Vergessen bewahrt.(Ebd)

Nun folgen interessante Gedanken zu seinem Buch und zu seinen Lesern, und ich mich sogar angesprochen gefühlt habe, da ich mich recht kritisch in meinen Buchbesprechungen Marcel gegenüber auseinandergesetzt hatte. Seine Ausdrucksweise hatte mir wieder sehr imponiert:
Um aber auf mich selbst zurückzukommen, so dachte ich bescheidener an mein Buch, und es wäre sogar ungenau zu sagen, dass ich an die dachte, die es lesen würden, an meine Leser. Denn sie würden meiner Meinung nach nicht meine Leser sein, sondern die Leser ihrer selbst, da mein Buch nur etwas wie ein Vergrößerungsglas sein würde, ähnlich jenen, die der Optiker in Combray einem Käufer über den Ladentisch reichte - mein Buch, durch das ich ihnen ermöglichen würde, in sich selbst zu lesen. So würde ich auch nicht von ihnen erwarten, dass sie mich loben oder mit Tadel bedenken, sondern nur, dass sie mir sagen, ob es wirklich so ist, ob die Worte, die sie in sich selbst lesen, die gleichen sind wie die, die ich niedergeschrieben habe (wobei die möglichen Abweichungen im Übrigen nicht immer daher rühren müssen, dass ich mich getäuscht habe, sondern vielleicht zuweilen auch darauf zurückzuführen sind, dass die Augen des Lesers nicht zu denen gehören, für die mein Buch das geeignetere Mittel ist, um in sich selbst lesen.) 504


Mein Fazit zu dem Buch?

Am Ende kommt der Icherzähler zu seinem inneren Frieden, er wirkt auch viel ausgeglichener, doch um seine interessanten Gedanken etwas abzukürzen, damit auch ich zum Schluss komme, dazu ein letztes Zitat, das so schön geschrieben ist, dass ich eigene Worte dazu nicht weiter benötige: 
Immerhin würde ich es zuallererst nicht unterlassen, wenn die Kraft mir lange genug erhalten bliebe, mein Werk zu vollenden, darin die Menschen, auf die Gefahr hin, dass sie dann monströsen Wesen glichen, als Figuren darzustellen, die neben dem so beschränkten Platz, der ihnen im Raum reserviert ist, einen anderen, beträchtlichen, im Gegensatz zum ersten nahtlos in die Länge gezogenen Platz einnehmen, da sie ja, wie in die Tiefe der Jahre getauchten Riesen, gleichzeitig so weit voneinander entfernte Epochen berühren, die sie durchlebt haben und zwischen die sich so viele Tage geschoben haben - einen Platz in der Zeit. (527f)

 Das Buch erhält von mir zehn von zehn Punkten.


Weitere Informationen zu dem Buch

D: 17,00 € 
A: 17,50 € 
CH: 24,50 sFr
Erschienen: 29.11.2004
suhrkamp taschenbuch 3647, Broschur, 641 Seiten
ISBN: 978-3-518-45647-7
Und hier geht es auf die Verlagsseite von Suhrkamp. 
Und hier auf Zeit-online gibt es einen interessanten Artikel zu Marcel Proust, geschrieben von einem meiner LieblingsautorInnen Stefan Zweig.

Wie geht es nun weiter mit meinem Marcel Proust-Leseprojekt? 

Ich habe noch die beiden Bände mit Proust-Briefen im Regal stehen, die im letzten Herbst im Suhrkamp-Verlag herausgekommen sind. Und eine Biografie werde ich mir auch noch anschaffen, sodass das Leseprojekt weitergeführt werden kann. 
______
In jedem Land sind die Dummköpfe in Überzahl.
(Marcel Proust)

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Mittwoch, 22. Februar 2017

Rudyard Kipling / Das Dschungelbuch (1)

Lesen mit Tina


Eine kurze Buchbesprechung

Mit dem Dschungelbuch bin ich nun durch. Tina hat auch schon ausgelesen, wobei sie viel eiserner war als ich, da ich in dem Buch nicht noch alle zusätzlichen Fabeln gelesen habe, die nicht zu dem Dschungelbuch gehört haben. Ich freue mich nämlich auf Marcel Proust, den ich als nächstes lesen möchte, und hatte gar nicht vor, nach dem Dschungelbuch noch mehr Kindergeschichten zu lesen ... 

Das Dschungelbuch hat mich nicht wirklich umgehauen. Damit möchte ich aber nicht ausdrücken, dass es für Kinder nicht geeignet ist. Nein, das Märchen ist lesenswert, sowieso lesen Kinder anders als Erwachsene. Viele Kinder sind ja ganz hungrig nach solchen Abenteuergeschichten. 

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Nur knapp den Fängen Shir Khans, des Tigers mit den glühenden Augen, entkommen wird Mogli nach den Gesetzen des Dschungels großgezogen. Er lernt zu jagen und die Sprache der Dschungelvölker zu sprechen. Auf seinen zahlkreichen Abenteuern begegnet er so unvergesslichen Charakteren wie dem schwarzen Panther Baghira, dem gutmütigen Braubär Balu und Kaa, der Schlange mit dem hypnotisierenden Blick. Doch Mogli ist ein Mensch und nachdem er herangewachsen ist, muss er zu Seinesgleichen zurückkehren. Im entscheidenen Kampf zwischen ihm und seinem Erzfeind, Shir Khan, erweist sich schließlich, wer der wahre König des Dschungels ist.
Ein wenig tat mir Mogli teid, der nirgends richtig zu Hause war. Weder im Dschungel bei den Tieren, noch bei den Menschen im Dorf. Aber ansonsten hat sich Mogli doch insgesamt gut geschlagen, hat sich Respekt verschafft, indem er fähig war, Gefahren zu bekämpfen. 

Das Dschungelbuch war dann zu Ende, ohne dass wir gemerkt haben, dass es zu Ende war, da wir noch viele ungelesene Seiten vor uns hatten. Das fanden Tina und ich nicht wirklich passend, die so ad hoc mit völlig anderen Geschichten gefüllt waren. Auch wenn der Klappentext auf die Zusatzmärchen hingewiesen hat, war mir das Ende zu abrupt ... 

Mehr möchte ich jetzt nicht schreiben, ich werde mich mit Tina noch telefonisch austauschen, sodass ich später diese Konversation hier nachtragen werde. Nur möchte ich jetzt das bis auf diesen Austausch mit Tina jetzt abschließen, damit ich innerlich frei bin für die neue und die nicht ganz so einfache Proust-Lektüre.

Und hier geht es zu Tinas recht ausführlichen Buchbesprechung, 

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Sonntag, 19. Februar 2017

Leon de Winter / Geronimo (1)

Eine Buchbesprechung zu o. g. Lektüre

Das Buch hat mir recht gut gefallen, trotzdem musste ich mich fragen, was an der Geschichte real ist und was fiktiv? Vielleicht ein Mix von beidem? Wahrscheinlich hat Leon de Winter seine eigenen Theorien in dem Roman einfließen lassen. Absurd fand ich die Haltung der Amerikaner, zu wieviel Mann sie auf einen einzigen Mann losgestürmt sind, um einen Vergeltungsschlag zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auszuüben. De Winter glaubt nicht daran, dass bin Laden von den Amerikanern erschossen wurde, wie uns dies die Medien weiszumachen versuchen. Letztendlich werden wir es nicht erfahren, ob Osama bin Laden von den Saudis gekidnappt und anschließend getötet wurde, oder von den Amerikanern. Mit dieser Frage setzt sich der Autor in seinem Buch auseinander und findet darin für sich eine Antwort.

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein.
Ehlers»Geronimo« lautete das Codewort, das die Männer vom Seals Team 6 durchgeben sollten, wenn sie Osama bin Laden gefunden hatten. Doch ist die spektakuläre Jagd nach dem meistgesuchten Mann der Welt wirklich so verlaufen, wie man uns glauben macht? Ein atemberaubender Roman über geniale Heldentaten und tragisches Scheitern, über die Vollkommenheit der Musik und die Unvollkommenheit der Welt, über Liebe und Verlust. 
Wie dem auch sei, ich habe das Buch mit Spannung verfolgt. Ich werde mich hier auf ein paar wenige Szenen beschränken.

Usama bin Laden hat mich in diesem Buch etwas an den Charakter von Adolf Hitler erinnern lassen. Der eine Terrorist, der andere ein Diktator, so haben doch beide auch ihre herzliche Seite gezeigt. Adolf Hitler hatte auch starke väterliche Seiten in sich. Er sorgte für das Wohl seiner Frauen, die für ihn arbeiteten. Wenn diese Ängste äußerten, dann fand Hitler warme, wohlwollende Worte, um ihnen die Angst zu nehmen. Bin Laden konnte ebenfalls empathisches Verständnis aufbringen. Es geht hierbei um ein Kind, ein 12-jähriges afghanisches Mädchen, das als Flüchtling in Pakistan lebte. Das Mädchen trägt eine schwere körperliche Behinderung mit sich. Sie hatte keine Hände mehr, und auch deren Ohren waren verstümmelt. Das Kind hieß Apana, als bin Laden sie eines nachts als Bettlerin auf der Straße sitzen sah und sich Gedanken über ihre Behinderung machte. 
Das Mädchen stellte keine Gefahr dar. Eine behinderte Bettlerin. Er war eine größere Gefahr für sie als sie für ihn, denn sie war seinem Mitleid ausgesetzt. Das hatte er, wie er feststellte. Ein guter Muslim kümmert sich um die Schwächeren. Wer beschützt sie, wenn sie nachts von einem Mann belästigt wurde? Oder ließ sie sich missbrauchen, und war das für sie ein Weg der Nahrungsbeschaffung? (2016, 44)
Das Mädchen hatte hellblaue Augen und hielt den Kopf stark verhüllt. Sie hatte keine Familie mehr, ihr Vater wurde von den Taliban ermordet, die Mutter starb, als sie noch ein kleines Kind war.
Bin Laden wundert sich, als er sich ihr nähert:
Er sah keinen Schmutz. Sie stank auch nicht. Irgendjemand musste für sie sorgen. Und dennoch – was für ein grauenvolles Leben, als junge Frau in der Nacht allein, ohne die Geborgenheit der Familie. Warum hatte er, der Scheich, sie all die Male ihrem Schicksal überlassen? Jetzt gab er ihr zum ersten Mal ein Almosen? Der wunderbare USB-Stick, der Auslöser für seinen nächtlichen Ausflug war, hatte ihn zu ihr geführt. War es das, was Allah, der Allbarmherzige, jetzt von ihm verlangte: Mitgefühl für dieses verlorene Geschöpf?  (46)
Bin Laden nimmt das Mädchen mit zu sich in seinen Unterschlupf. Er wollte das Kind erlösen, damit sie nicht mehr zu leiden habe. Sie umbringen. Ob er dies tatsächlich macht, oder ob er sich weiterhin väterlich gibt, lasse ich offen.

Das Mädchen ist allerdings nicht durch Geburt behindert, sondern es wurde von den Taliban gefoltert, weil sie sich für die westliche Musik interessiert hatte und sie unbedingt Pianistin werden wollte. Man ertappte sie dabei, als sie CDs von Bach hörte, weshalb man ihr auch die Ohren abhackte. Sie schwärmte für Bach, dessen Musik, insbesondere die Goldberg-Variation, sie als göttlich empfand. Mir ist ein Rätsel, wie ein Mensch solche grausamen Verstümmelungen nur überleben konnte.

Wie sie dazu kam, als eine Muslimin Bach-Musik kennenzulernen, möchte ich nicht verraten.

Dann gibt es noch Jabbar, ein 16-jähriger pakistanischer Schüler, der später unbedingt Medizin studieren möchte und als Arzt via einer Greencard nach Amerika einwandern möchte. Sein Traum, Amerikaner zu werden und unbedingt Mitglied bei der US-Army zu werden, kann ihm niemand ausreden. Er ist Christ und heißt eigentlich John, der Name seiner Mutter ist Maria. Doch diese Namen sind in Pakistan nicht erwünscht, weshalb sie noch zusätzlich pakistanische Namen tragen. Jabbar lernt Apana kennen. Er fühlt sich stark zu ihr hingezogen und zwischen ihnen entwickelt sich eine außergewöhnliche Bindung …

De Winter hinterfragt in seinem Roman die amerikanische Aktion der CIA, der auch Tom angehört, der die Bekanntschaft mit Apana und Jabbar macht. Tom möchte Apana adoptieren. Er möchte sie mit nach Amerika nehmen, er weiß nur noch nicht, wie er das Mädchen durch die strengen Einwanderungsbehörden bringen kann. Aber da ist ja noch Jabbar und dessen Mutter, die er auch nicht zurücklassen kann, da sie alle miteinander verbunden sind …

Jabbar begibt sich auf gefährliches Terrain, als er bei bin Laden, dessen Haus von den Saudis gestürmt wurde, einen alten Hocker entwendet. Er weiß noch nicht, dass dieser Hocker sein Leben und das Leben seiner Mutter in Gefahr bringt, denn in dem Hocker befindet sich der mysteriöse USB-Stick, den bin Laden in dem Tischbein versteckt hat. Der Junge ahnt noch nichts von diesem USB-Stick, auf dem geheimnisvolle Informationen von bin Laden festgehalten sind.   

Als bin Laden von den Taliban verschleppt wird, realisiert der Al-Qaida-Chef noch gar nicht, wer seine Entführer sind. Er war sich sicher, dass es die Amerikaner seien. Die Kleider und die Gesichter der Entführer bleiben bedeckt … Bin Laden kann es nicht fassen, dass so viel Wirbel um einen einzigen Mann gemacht wird, wo es doch draußen noch zig andere Mitglieder der Al-Qaida gibt. Die Medien in Amerika verkünden bin Ladens Tod, dessen Leiche in den Ozean entsorgt worden sei. Sie wissen noch nicht, dass bin Laden noch lebt. Nur Vito ahnt, dass er noch am Leben ist, aber niemand möchte ihm glauben. …

Ich mache hier nun Schluss. Es ist ein spannender Roman, wenn auch viele Episoden sehr traurig enden.


Mein Fazit?

Es fällt mir schwer, mir zu dem Roman eine Meinung zu bilden, da der Inhalt doch größtenteils fiktiver Art ist, und man das Buch schwer als einen historischen Roman betrachten kann. Aber die Ideen, die der Autor in seinem Buch hat einfließen und die sich wie einen Thriller lesen lassen, fand ich interessant. Irritierend ist halt nur, dass Osama bin Laden wiederum die einzige reale Figur in dem Buch ist. Es wäre leichter, wenn der Autor sich in einem Nachwort ein wenig dazu geäußert hätte, wie er überhaupt zu seinem Stoff gelangt ist.

Aber die Geschichte wirkt literarisch recht anspruchsvoll und authentisch.  

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus

Zehn von zehn Punkten.


Weitere Informationen zu dem Buch

Ich möchte mich recht herzlich beim Diogenes-Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar bedanken.

448 Seiten 
erschienen am 01. September 2016 

978-3-257-06971-6 
€ (D) 24.00 / sFr 32.00* / € (A) 24.70 
* unverb. Preisempfehlung 



Und hier geht es auf die Verlagsseite von Diogenes. 

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Gelesene Bücher 2017: 07
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86



Samstag, 11. Februar 2017

Amy & Isabelle (1)

Lesen mit Anne


Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Ich bin seit gestern mit dem Buch durch. Das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, und auch dieses hat mir gut gefallen. Allerdings ist es ein reines Frauenbuch. Ich wusste nie so recht, woran man ein Frauenbuch erkennen konnte, da ich kaum Erfahrung damit habe. Mit diesem Buch weiß ich es nun ... Allerdings ist das kein typisches Frauenbuch, verglichen mit dem, was ich so bisher darüber gehört habe. Frauenbücher, solche, die sich hauptsächlich mit trivialen Themen trivial auseinandersetzen, finden bei mir keinen Anklang. Nein, dieses hier ist eher eines aus der oberen Klasse. Aber mit diesem Frauenbuch habe ich trotzdem erstmal genug, bin ausreichend von den darin enthaltenen Frauenthemen gesättigt.

Eigentlich ist die Geschichte recht schnell erzählt, weshalb ich mich hier kurz halten werde. Annes Klappentext verrät zu viel über den Ausgang des Romans. Dies hat uns beiden die Spannung genommen, als Anne mir ihren Klappentext beschrieben hat, der anders ist als meiner, da sie nicht wissen konnte, dass ich eine andere Ausgabe besitze. Meine Ausgabe ist älter und vom Piperverlag, Annes vom btb-Verlag.

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
In jenem furchtbar heißen Sommer, als Mr. Robertson die Stadt verläßt, wird Amy erwachsen. Für sie ist plötzlich nichts mehr so, wie es einmal war – am wenigsten das Verhältnis zu Isabelle, ihrer verhaßten, gleichzeitig geliebten Mutter, die mit ihr zwar unter einem Dach, aber offensichtlich auf einem anderen Stern lebt.
Die Geschichte zwischen Amy und der Mutter Isabelle ist tatsächlich recht abgekühlt. Dadurch wirkt Amy recht schüchtern und distanziert. Auch in der Schule ist sie sehr zurückhaltend und ängstlich. Obwohl sie gute Zensuren hat, hat sie immer Angst zu versagen. Besonders vor ihrem neuen Mathematiklehrer namens Robertson.

Isabelle kommt mir arg spießig vor. Permanent reglementiert sie ihre Tochter. Sie ist alleinerziehend, gibt an, dass der Vater des Kindes gestorben sei, als Isabelle noch ein Säugling war. Sie wohnte damals noch bei ihrer Mutter, die beide das Kind großziehen wollten, da Isabelle noch sehr jung war, und sie auf die Universität wollte, um auf Lehramt zu studieren. Doch dann starb Isabelles Mutter ganz plötzlich, sodass Isabelle mit der Erziehung des Kindes alleine war und sich nicht mehr in der Lage sah, ihren Studien nachzugehen und verließ schließlich die Universität ohne Abschluss. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Amy dies zu spüren bekommen hat, da Isabelle kaum berufliche Perspektiven hat, und arbeitet schließlich in einem Großraumbüro, in dem nur Frauen sitzen.

Es folgt dazu eine Szene zwischen Mutter und der Tochter:
>>Ich bin deine Mutter<<, sage Isabelle in plötzlicher Verzweiflung, >>und du hast absolut keinen Grund, so mit mir zu sprechen. Ob es dir passt oder nicht, wir wohnen im selben Haus, und ich arbeite den ganzen Tag schwer in einem dämlichen Job, für den ich total überqualifiziert bin, damit du was zu Essen in den Magen kriegst.<< Isabell hasste sich dafür, dass sie das sagte. Zu behaupten, sie sei total überqualifiziert, war eine Dummheit, und das wussten sie beide. Isabelle hatte keinen Collegeabschluss. Konnte kaum mit einer besseren Stellung rechnen als der, die sie jetzt hatte. Trotzdem - sie hatte das College nicht abgeschlossen, weil ihre Mutter gestorben war und sie niemanden hatte, der auf das Kind aufpasste. Eigentlich war es also wegen Amy, derselben Person, die jetzt von der Treppe voll Verachtung auf sie herabsah. >>Und mach nicht so ein Gesicht<<, sagte Isabelle. >>Ich würde es begrüßen, wenn du ein bisschen Anstand zeigtest in der Art, wie du mich ansiehst, und auch in der Art, wie du mit mir sprichst.<< (...) Es machte sie manchmal gereizt, an die ungeheueren Opfer zu denken, die sie (...) für dieses Mädchen gebracht hatte, und so ärgerte es sie natürlich, wenn Amy ihre Bücher zuklappte und hinausging, kaum dass Isabelle hereingekommen war. (92f)
 In einem verglasten Extraraum sitzt der Chef in den mittleren Jahren, in den Isabelle sich verliebt hat, obwohl der Chef verheiratet ist und Kinder hat. 

Da scheint sich zwischen Tochter und Mutter etwas zu wiederholen. Denn auch Amy begibt sich im Jugendalter unvorhergesehen in ein sexuelles Abenteuer. Amy ist 16 Jahre alt, als sie von ihrem neuen Lehrer Robertson sexuell verführt wird. Sie verliebt sich in ihn. Es kommt zu einem Höhepunkt, als dann der Lehrer Amy in seinem Auto bei vollem Tageslicht sexuell begehrt. Amy macht ihre ersten sexuellen Erfahrungen, die sie irritierte … Sie liegt mit freiem Oberkörper auf dem Sitz, Robertson saugt an ihren Brüsten, als er es schließlich schafft, dass Amy auch noch ihren Schlüpfer ohne große Überredungskünste runterstülpt, bis plötzlich ausgerechnet Isabelles Chef auftaucht, dem dieses fremde Auto unweit von Isabelles Haus auffällt und  nach den rechten Dingen schaut. Isabelle und der Chef sind fast Nachbarn. Es ist also kein Zufall, dass gerade er sich in Amys Nähe begibt. Als der Chef die entkleidete Amy im Auto zu sehen bekommt, und den Mann, der sich an sie herangemacht hat, ist er mächtig schockiert … So begibt sich der Chef ins Büro und stellt Isabelle zur Rede. Er ist von Amy ziemlich angewidert.

Auch Isabelle ist entsetzt, es kommt zwischen der Tochter und der Mutter zum Eklat, und die Beziehung entzweit sich nun endgültig. Die Mutter wird Amy gegenüber sogar handgreiflich … Wie die Geschichte weiter geht, soll jeder selbst lesen.


Mein Fazit?

Mich hat dieser Lehrer total angewidert, der sich an das junge Mädchen vergriffen hat. Solche Lehrer sollte man aus der Schule nehmen. Viele Männer denken, dass 15/16-jährige Mädchen erwachsene Frauen sind, weil der Körper dieser Mädchen schon ausgereift zu sein scheint. Allerdings ist die Psyche eines jungen Menschen in diesem Alter keinesfalls schon ausgereift. Amy hat sich verführen lassen, und am Ende ist sie mit ihren Problemen von ihrer Mitwelt alleine gelassen worden. Wie sie, oder ob sie damit überhaupt fertig wird, möchte ich gerne offen lassen.

Ein Frauenroman? Ich bin jetzt hier nicht auf alle Frauenthemen eingegangen. Sie zu lesen hat mir vollkommen ausgereicht, sodass ich keinerlei Bedürfnis verspüre, auch noch darüber zu schreiben.

Neben den Frauenthemen gibt es aber auch noch einen Mord an einem zwölfjährigen Mädchen. Ob Amy damit etwas zu tun hat oder nicht, auch dies lasse ich offen.  

Das Buchcover ist mir ins Auge gestochen. Es passt gut zum Inhalt des Romans. Auch den Schreibstil, wie die Autorin ihre Fäden geknüpft hat, fand ich recht kreativ.

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus

Zehn von zehn Punkten.

Telefongespräch mit Anne:

Auch Anne hat das Buch gefallen. Die Charaktere der einzelnen Figuren haben wir ähnlich wahrgenommen. Leider kann ich nicht zu viel über unser Gespräch schreiben, denn sonst verrate ich zu viel. Aber das Gespräch war sehr schön. 

Und hier geht es zu Annes Buchbesprechung.


Weitere Informationen zu dem Buch


·         Gebundene Ausgabe: 414 Seiten
·         Verlag: Piper (2000)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3492042007
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Gelesene Bücher 2017: 06
Gelesene Bücher 2016: 72
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