Montag, 23. Mai 2016

Lilly Lindner / Die Autobiographie der Zeit

Klappentext

Ein Roman
Lilly Lindner ist ein literarisches Ausnahmetalent unter den jungen deutschsprachigen Autorinnen. Seit sie ihr wortgewaltiges Debüt "Splitterfasernackt" vorlegte – die Verarbeitung ihrer eigenen Geschichte –, hat sie eine große Fangemeinde um sich geschart. Auf ihren zahlreichen Lesungen bewegt und erschüttert Lilly Lindner ihre Zuhörer, viele reisen ihr nach, um ihren Worten lauschen zu können. Es ist die Sprache dieser Autorin, die den Menschen unter die Haut geht. In ihrem neuen Buch erzählt Lilly Lindner die Autobiographie der Zeit – eine faszinierende Geschichte voller Weisheit, Poesie und Kraft.

Autorenporträt
Lilly Lindner wurde 1985 in Berlin geboren. Bereits mit fünfzehn begann sie autobiographische Texte und Romane zu schreiben. Ihr Debüt "Splitterfasernackt" stand monatelang auf der Bestsellerliste. Zuletzt erschienen von ihr das Jugendbuch "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" und "Winterwassertief".

Ich habe gestern Morgen mit dem Buch begonnen zu lesen und habe es noch am selben Tag ausgelesen, weshalb ich die Buchvorstellung und die Buchbesprechung auf eine Seite setze.



Eine Buchbesprechung

Das Buch klingt wie traurige Musik in meinen Ohren ... 

Die Autorin geht so verspielt mit Worten um, dass sie mich richtig erstaunen lässt ... 

Es gibt vier ProtagonistInnen in dem Roman; Kevin war der Raum, David war die Beständigkeit, Shay war der Abgund und die Icherzählerin war die Zeit.  

Alle vier waren einst ErdbewohnerInnen, bis sie vom personifizierten Tod abgeholt werden, und sie in das Universum landen. Alle vier gehören zusammen und ergänzen sich gegenseitig ... 

Die Zeit, die das Leben vermisst, das sie nicht wahrgenommen hatte, als es noch ihr gehörte ...

Nebenbei wird man noch mit kurzen Menschenschicksalen gefüttert, die psychisch recht labil sind ... 

Die Sonne, die immer rauf und unter geht, und der Mond, der der Sonne hinterherrennt. Eine gewisse Monotonie was Naturereignisse betreffen, die aber sehr wohl auf Menschen bezogen werden kann.
       Vielleicht ist Stille ein Geräusch. Und keiner kann es wahrnehmen.

Das Buch ist in Prosa geschrieben. Viele kleine Verse, manchmal nur ein Einzeiler, manchmal ein Zweizeiler auf einer Seite. Manchmal auch nur ein paar schöne Bildchen.

Was die Autorin schreibt klingt so leicht, aber die Themen sind nicht leicht, die Themen beinhalten harte und traurige Hintergründe. Manchmal geht es ein wenig ins Apokalyptische. 

Es tauchen viele Probleme auf, die unsere Gesellschaft derzeit beschäftigt. Umweltprobleme, Probleme mit Flüchtlingen, Probleme über die kritische Massentierhaltung, und Themen, die die sozialen Netzwerke betreffen, etc. 

Richtig gut hat mir als Anbeterin des Mondes folgender Vers gefallen:
Ich rettete den Mond. Er war mir nicht dankbar. Er sagte mir, ich hätte ihn doch einfach hängen lassen können. Er sei es leid, von Löchern bedeckt zu sein. 
Und so weiter ...


Mein Fazit?

Von Lilly Lindner habe ich noch zwei andere Bücher gelesen, Bevor ich falle
und Da vorne wartet die Zeit. Bevor ich falle fand ich grandios und Davor wartet die Zeit hat mir wegen der vielen Todesfälle nicht gefallen. 

Und die Themen scheinen sich auch in diesem Band zu wiederholen. Traurige Menschenschicksale, gepackt in eine wunderbare literarische Sprache, die mich sehr berührt hat, weshalb ich dem Buch zehn von zehn Punkten gebe. Auch, weil es sehr nachdenklich stimmt.


© Mirella Pagnozzi

Weitere Informationen zu dem Buch 


  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Droemer TB (2. Mai 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426305402
  • ISBN-13: 978-3426305409
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Gelesene Bücher 2016: 29
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
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Gelesene Bücher 2011: 86




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